Traktat: Arbeitstafel der 3WK Logen

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Gedanken zur Arbeitstafel der 3WK Großloge

Überlegungen von Kai Stührenberg

Zur Arbeitstafel allgemein

Die Arbeitstafel oder der Arbeitsteppich ist ein zentrales Instrument der Freimaurerei, denn er beinhaltet einen Großteil der Symbolik. Er liegt in der Mitte der Loge und dient der Ordnung, Kontemplation und Inspiration. Es gibt unendlich viele Darstellungen aber fast immer finden sich die wesentlichen Elemente seit Jahrhunderten wieder. Immer zeigt uns der Teppich in seiner Dreiteilung den Lebensweg des Freimaurers von Westen nach Osten beziehungsweise von der Erde zum Himmel.

Der Lehrling hat den Arbeitsteppich von seinem Westrand bis zur Grenze zwischen westlichem und mittlerem Drittel überschritten. Auf seinem Weg hat er von den sieben Stufen, die vom musivischen Pflaster zur Höhe führen, die ersten drei erklommen. Als Geselle wird er auf seinem Weg durch das mittlere Drittel weitere zwei Stufen steigen. Die letzten zwei Stufen wird er als Meister steigen, wenn er im oberen Drittel arbeitet.

An dieser Stelle die drei Lehrarten einmal nebeneinander:

Der Freimaurer wandert symbolisch über den Teppich von der materiellen dualen Welt über die sittlich moralische in die geistige Welt. Er beginnt im Westen, führt durch das untere Drittel in dem sich die erdnahen Symbole der Reinigung, der Gegensätze, und der Schwellenüberschreitung: befinden. die Säulen J und B, das Musivische Pflaster und die drei oder sieben Stufen des Tempels. Der Lehrling überwindet die Schwelle zwischen den Säulen J und B und dem Überschreiten des musivischen Pflasters.

Nach den Stufen erstreckt sich der Bereich der Moral und Sittlichkeit. Hier haben die aus dem Handwerk der Dombauer übernommenen Symbole ihren Platz: Senkblei, Winkelwaage, Winkel und Zirkel. Der 24-zöllige Maßstab schließt in einigen Lehrarten die mittlere Kammer und bildet gleichzeitig eine obere Grenze zur dritten Ebene.

Wenn der Freimaurer sittliche Reife durch den symbolischen Aufstieg erlangt hat, steht ihm der Eintritt in das obere Drittel offen, das den Symbolen der Transzendenz vorbehalten ist. Hier treffen wir auf Sonne, Mond, Sterne, Flammender Stern, Knotenschnur mit Lemniskate. Durch die Arbeit mit den Symbolen der Unendlichkeit legt der Freimaurer, im Angesicht des Endes seiner Reise, die letzten Stufen seines Weges zurück. Der Arbeitsteppich repräsentiert den symbolischen Bauplan unseres Lebens.

Demjenigen, der seine Zeichen recht zu lesen und zu deuten versteht, offenbart sich das Geheimnis der Königlichen Kunst .

Besonderheiten der 3WK Arbeitstafel

Im Internet findet man viele Arbeitstafeln. Die der Lehrart der 3 WK interessanterweise relativ selten. Wenn man verschiedene Lehrarten besucht fällt einem schnell auf, dass die Arbeitstafeln des Ordens, der AFAM und der 3 WK sich trotz einiger Gemeinsamkeiten doch recht deutlich voneinander unterscheiden. Die wichtigsten Besonderheiten bei der 3WK sind:

  1. Der Tempel, der sonst nur durch Stufen angedeutet wird.
  2. Das Hexagramm als flammender Stern, der sonst oft durch das Pentagramm dargestellt wird
  3. Drei Steine anstatt zwei. Der zerbrochene Stein gibt es nur in der 3 WK.
  4. Kein Fenster im Osten
  5. Das Fehlen der Kelle
  6. Die Schritte im Westen

Die Erklärung der Symbole auf dem Teppich und deren Anordnung ist aus meiner Sicht vor allem deshalb etwas schwer weil man trotz intensivem Quellenstudium zwar einerseits zu der Erkenntnis kommt, dass die Anordnung einer geometrischen Systematik unterliegt, die Auswahl der Symbole und einige andere Attribute aber durchaus auch eine gewisse Beliebigkeit vermuten lassen. Vor allem muss man berücksichtigen, dass die Gestaltung in den Ländern und Logen auch Veränderungen unterworfen waren, die nicht immer sauber dokumentiert wurden und aus meiner Sicht auch teilweise von Unkenntnis geprägt waren.

Den Tempel Salomons findet man jedenfalls nur in der 3WK. In der AFAM sind davon noch die Stufen erhalten und im Orden findet man sie gar nicht.

Die Gemeinsamkeiten in allen 3 Lehrarten bestehen in folgenden Punkten:

  1. Dem Seitenverhältnis 4:3
  2. Die geometrische Aufteilung des Tapis in drei Bereiche
  3. Den Säulen zur Rechten und zur Linken
  4. Sonne, Mond und Sterne
  5. Winkelmaß und Zirkel
  6. Flammender Stern
  7. Winkelwaage
  8. Senkblei
  9. Musivisches Pflaster
  10. Die Knotenschnur

Geometrische Grundlagen

Die geometrische Struktur der Arbeitstafeln leitet sich aus dem Kubus ab. Dieser stellt das höchste Ziel des freimaurerischen Weges dar. Der Kubus ist das räumliche Verhältnis von 4:3. Das weiß jeder, der als Kind mal einen Würfel gebastelt hat. Interessanterweise finden wir in dieser Symbolik auch noch das Kreuz aus dem Christentum.

Die Konstruktion des Kubus

Verdoppeln wir das Verhältnis 4:3 erhalten wir 8:6. Teilen wir den Teppich in 6 Quadrate in der Breite und 8 in der Länge und halbieren 1 quadrat entsteht im ersten Schritt der Platz für den Rand. Erzeugt man dann zwei Quadrate mit einmal 5x5 und 3x3 Quadraten und ergänzt zwei Diagonalen entsteht schon eine klare Struktur auf der die Symbole angeordnet werden können. Auf den 9 Quadraten erkennen wir das 3x3, das uns aus dem Ritual nur all zu gut bekannt ist.

Verhältnis Rand und Fläche
3er und 5er Quadrate

Am Beispiel des Tapis aus dem Freimaurerorden bekommt man schnell einen Eindruck von den Zusammenhängen zwischen Symbolen und Struktur:

Der Aufriss als Vorgabe für die Anordnung der Symbole

Hier zeigt sich auch, dass das Pentagramm mit der Spitze nach Westen sich eindeutig aus der geometrischen Struktur ergibt. Das gleiche gilt für das Kreuz, dass beim Orden Christos symbolisiert oder auch die 10 als Zahl der Ganzheit, Zahl der Sephiroth usw..

Die Säulen begrenzen das 3x3 Quadrat rechts und links und die Symbole sind auf dem 3x3 Quadrat angeordnet. Das Musivische Pflaster verhält sich zum Rest des Bildes im Verhältnis des goldenen Schnittes. Wikipedia Eintrag zum GS

Die Struktur der FO Tafel

Legen wir nun diese Struktur über den Teppich der 3WK: Hier erkennen wir z.B. dass das Dreieck mit dem "Allsehenden Auge" genau im Kreuz der Diagonalen liegt. Offensichtlich gibt es Parallelen in der Konstruktion.

3WK AT mit Aufriss 1

Die Geometrie ist beim 3WK Teppich nicht ganz so eindeutig wie im vorigen Beispiel aus dem Orden, aber auch diese Anordnung folgt prinzipiell dem geometrischen Muster. In der Mitte des 3x3 Quadrats finden wir das Kreuz aus dem Orden wieder. Hier durch die 9 Sterne dargestellt. Winkelmaß und Zirkel sind im oberen Quadrat in der Mitte. Sonne und Mond befinden sich tendenziell an den Eckpunkten des 3x3 Quadrats und der rohe, sowie der zerbrochene Stein befinden sich auf den Diagonalen. Senkblei und Winkelwaage kann man prinzipiell den linken und rechten mittleren Quadraten zuordnen. Offensichtlich ist hier beim Design etwas weniger sorgfältig gearbeitet worden als man es in dem Beispiel aus dem Orden sehen kann.

In einer Festschrift aus den achtziger Jahren abe ich folgende geometrische Konstruktion gefunden, die auch gut zum 3 WK Teppich passt. Diese beruht auf zwei Kuben, zwei Kreisen und den sich daraus ergebenden Schnittpunkten.

Alternativer Aufriss

Auch hier war man bei der Konstruktion nicht ganz präzise aber das Prinzip wird klar. Insbesondere die Verortung des Sternenkreuzes ist hier auffällig.

3WK mit alternativem Aufriss

Die Symbolik auf dem 3WK Teppich

Die drei Tore

Auf diesem Teppich finden wir drei Tore. Anders als in anderen Lehrarten besitzt der Teppich ein Tor im Norden aber dafür fehlt das im Osten. In der AFAM fehlt das Tor im Norden, weil „hier kein Licht scheint“. Hier sitzen die Lehrlinge, die auf der Suche nach dem Licht sind. In der 3 WK stehen die Tore für Eifer, Treue und Gehorsam. Warum bei der 3WK keine Öffnung im Osten vorhanden ist, kann ich noch nicht erklären.

Der Salomonische Tempel

Am Ende des musivischen Pflasters ist in anderen Lehrarten oft eine Reihe von 3, 5 oder 7 Stufen zu sehen, . In der 3WK führen 7 Stufen zum Salomonischen Tempel. Diese 7 Stufen stehen z.B. für die 7 Wissenschaften und Künste (Grammatik, Rethorik, Logik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik) oder auch für sieben Wochentage, sieben Planeten in der Bibel, sieben Hierarchien der Engel vor Gottes Thron (Seraphim, Cherubim, Throne, Herrschaften, Mächte, Gewalten, Fürsten, Erzengel (7), Engel, siebenarmiger Leuchter, das Buch mit sieben Siegeln, die sieben Strahlen. Die heilige Sieben ist auch das Abzeichen dessen, der eingeweiht wurde, im Falle der Freimaurer derjenige der nach Lehrling (Zahl 3), Geselle (Zahl 5) zum Meister gemacht wurde (Zahl 7).

Im Lehrlingsgrad dürften es daher eigentlich nur drei Stufen sein, die unsere Gedanken auf Höheres lenken sollen. Erst der Meister hat alle 7 Stufen überwunden. Warum wir in der 3 WK schon im Lehrlingsgrad alle 7 Stufen haben, kann ich nicht erklären.

Über dem Eingang sehen wir das bekannte Symbol der Freimaurerei, das Allsehende Auge. Ein Symbol, dass auch als Auge des Horus bekannt ist und aus der ägyptischen Mythologie entstammt. Gleichzeitig steht es für das Allerheiligste, für Gott. Über der ersten Tempelhalle des Salomonischen Tempels ist auf dem 3WK Teppich eine weitere Halle, das Allerheiligste angeordnet. Hier ist der Ort an dem Gott wohnt und zu dem nur der Eingeweihte Priester Zugang hat.

Die drei Steine

Auf dem Teppich finden wir 3 Steine. Der rohe Stein symbolisiert den noch nicht zur höheren sittlichen und moralischen Reife gelangten Lehrling. Dieser Stein kann noch nicht zur Herstellung eines ordentlichen Bauwerks verwendet werden. Der Sittlich nicht ausgebildete Mensch ist noch soweit von Selbstsucht und Sinnlichkeit geprägt, dass er nicht imstande ist, das Hohe und Edle in sich zu erkennen, zu beleben und ihm die niederen Triebe unterzuordnen. Dann den behauenen Stein als Ergebnis der geschickten Arbeit. Dieser Stein kann Teil des Tempels sein. Als letztes der zerbrochene Stein mit dem Hammer, der Zeugnis dafür ist, dass man das richtige Maß anwenden muss und die Werkzeuge richtig gebrauchen muss, um bei seiner Arbeit erfolgreich zu sein. Damit nicht aus Unkenntnis und fehlerhaftem Gebrauch der Werkzeuge der Stein zerbricht muss der Freimaurer auf seinem Weg viel lernen.

Die Schritte

Die beiden Fußspuren findet man nur in der 3 WK. Sie symbolisieren den Beginn der Reise. Hier steht der Freimaurer bei seiner Aufnahme im rechtwinkligen Schritt, um von dort den Teppich zu überschreiten.

Sonne, Mond und Sterne

Zusammen mit dem Meister vom Stuhl haben wir hier die drei kleinen Lichter, die die Welt und die Maurer erleuchten. Beide, Sonne und Mond, bilden, wie viele unserer Symbole, ein Gegensatzpaar und vertreten das männliche, aktive (Sonne) und das weibliche, passive Prinzip (Mond). Die drei kleinen Lichter symbolisieren die geistige Welt. Man bewegt sich über den Teppich von der materiellen dualistischen Welt, die durch das musivische Pflaster dargestellt wird über die spekulative Maurerei hin zur Transzendenz.

Die Sonne gilt als Symbol der Schöpfung, als Quelle der Wärme, die alle Keime der Natur erweckt und wachsen lässt, als Ursprung des Lichts der Aufklärung, das für die Klarheit der Gedanken und der Vernunft des Freimaurers steht. Auf der Nordseite, befindet sich der Mond. Sobald die Sonne versunken ist, scheint das Licht des Mondes. Es gewährt uns Zuversicht, dass das volle Licht der Sonne wieder aufsteigen wird, denn er spiegelt das Licht der Sonne in der Nacht.


Winkelmaß und Zirkel

Zusammen mit der Bibel bilden sie die drei großen Lichter der Freimaurerei. Das Winkelmaß ist das Symbol des Irdischen und Materiellen. Es erinnert uns daran, an uns zu arbeiten und unsere Handlungen rechtschaffen auszurichten. Das Winkelmaß liegt bei geöffneter Loge mit geöffnetem Winkel gegen Osten, von wo es das Licht empfängt. Durch Anlegen an unsere Person erstreben wir einen geraden Charakter, gerades Denken und richtiges Handeln

Der Zirkel steht für das Geistige. Er hilft uns dabei, unser Verhältnis zur Welt und den Menschen auszurichten. Mit ihm arbeitet der Meister der Loge, wenn er den Bau entwirft. Der Meister steht hier auch für den Großen Baumeister aller Welten, dem Planer der Schöpfung von der Erde über das sich ewig erneuernde Universums.

Die Bibel wird mit dem seelischen Prinzip gleichgesetzt.

Senkblei und Winkelwaage

Das Senkblei lehrt die Wahrheit in sich selbst zu suchen. Mit dem an uns selbst angelegten Blei wird die Geradheit und Wahrhaftigkeit des Maurers geprüft.. Das Senkblei gehört zur Gruppe der beweglichen Kleinodien der Maurerei und ist das Zeichen des Zweiten Aufsehers. Die Winkelwaage symbolisiert das Verhältnis der Brüder zueinander. Alle Brüder begegnen sich auf gleicher Ebene. Sie ist das Abzeichen des ersten Aufsehers. In der Loge mahnt sie zur Überwindung sozialer Unterschiede.

Das Hexagramm

Der "Flammende Stern" ist das Endziel unserer Wanderungen. In der Form des Hexagrams finden wir ihn an dieser Stelle nur in der 3WK. Er macht als Ziel des freimaurerischen Wegs auch ausgesprochen Sinn, denn durch die Verbindung von Feuer und Wasser oder dem „Oben“ und „Unten“, verkörpert er eines der hermetischen Prinzipien (Wie oben so unten, wie außen so innen). Durch die Vereinigung von Geist und Materie symbolisiert das Hexagram die „Unio Mystica“, die Vereinigung mit Gott oder das was wir in anderen Traditionen als Erleuchtung bezeichnen. Auf dem Teppich symbolisiert der flammende Stern den Meister der Loge.

die Verhältnisse der Schnur mit 12 Knoten

Die Knotenschnur

Sie symbolisiert die Verbindung der Brüder in der Weltbruderkette. Der oder die Knoten stellen aber auch eine Lemniskate, das Symbol der Unendlichkeit dar. Dies deutet zum einen darauf hin, dass die brüderliche Kette die Zeiten überdauert aber symbolisiert auch die Unendlichkeit des Seins. Die östliche Hälfte der Arbeitstafel wird von der Knotenschnur umschlossen. Sie war neben Winkelmaß und Zirkel eines der wichtigsten Handwerksgeräte in den alten Bauhütten. Jeder Baumeister hatte seine eigene Knotenschnur. Meistens benutzte man die 12 knotige Schnur, deren Knoten in gleichmäßigen Abständen angebracht waren. Mit der Knotenschnur konstruierte der Baumeister viele geometrische Formen, indem er z.B. Abschnitte von 3, 4 und 5 Knoten auslegte und damit ein pythagoräisches Dreieck erhielt.

Die Säulen

Jachin und B… sind die Namen der beiden Säulen am Tor des Eingangs des Tempels von Salomo in Jerusalem. König Salomo hatte sie nach biblischer Überlieferung von Hiram Abif, dem aus Tyros stammenden Architekten des Tempels, anfertigen lassen. Die beiden bronzenen Säulen Jachin (Säule der Lehrlinge rechts) und B… (Säule der Gesellen links) repräsentieren die Grundpfeiler der Humanität. Sie sind Symbole der Gegensätze des männlichen, elektrischen, expandierenden (J) und des weiblichen, magnetischen, anziehenden (B) Prinzips im Tempel und entsprechend im Universum.

Im Laufe der Jahre wurde die Position der Säulen auf dem Arbeitsteppich in vielen Lehrarten vertauscht, so dass heute Jachin links steht. Man könnte dies als Hinweis auf eine sog. „Anderswelt“ in der Loge deuten. Unglücklicherweise wurden aber die darüber stehenden „kleinen Lichter“ Sonne und Mond nicht mit vertauscht, so dass es hier eine Verwirrung gibt, die die Interpretation etwas erschwert.

Auf dem Teppich bilden die Säulen ein Tor, durch welches der Freimaurer schreitet, wenn er seinen Weg zum Licht antritt. Sie bewachen symbolisch den Weg zum Licht vor dem Zutritt durch Uneingeweihte.

Das Musivische Pflaster

Das Mosaik auf dem Boden im unteren Drittel des Teppichs ist ein Bild der sichtbaren, materiellen und dualistischen Welt, in die der Mensch sein leben lebt. So wie in dem Mosaik die hellen und dunkeln Quadrate (im Orden Dreiecke) abwechseln, so ist auch in der Natur und im Menschenleben ein steter Wechsel von Licht und Finsternis, von Entstehen und Vergehen, von Freude und Schmerz, von Glück und Unglück, von Leben und Tod. Dadurch daß dieses Mosaik eine vollkommene Regelmäßigkeit zeigt, soll der Lehrling sich gewöhnen, das irdische Dasein als etwas von ewigen Gesetzen gelenktes System, hin zur Vollkommenheit zu betrachten Auf seinem symbolischen Weg zum Licht schreitet der Lehrling zwischen den zwei Säulen hindurch und überquert das musivische Pflaster vom westen nach Osten. Er muss die Gegensätze und die Dualität erkennen, beherrschen und überwinden, will er auf dem Weg zur Meisterschaft voranschreiten.

Auf dem Teppich der 3WK fehlt der quer liegende 24-zöllige Maßstab, der den Weg vom sittlichen mittleren zum transzendenten oberen Drittel des Arbeitsteppichs trennt. Er gemahnt uns, unsere Zeit, die 24 Stunden des Tages und unsere Lebensfrist, richtig einzuteilen. Der Weg ins oberste Drittel ist nur dem vorbehalten, der den Wert der Zeit erkannt hat und mit ihr umgehen kann. Gelingt es uns diese Grenze zu überschreiten, so sehen wir uns den Symbolen der geistigen Welt gegenüber.Nicht alle Menschen haben das gleiche Maß und das gleiche Zeitmaß. Klug ist unsere Einteilung der Zeit, wenn sie es uns ermöglicht, an unserer Vervollkommnung zu arbeiten.

Die offenen Fragen zum Teppich der 3 WK

  1. Warum gibt es keinen 24 zölligen Maßstab?
  2. Welche Bedeutung haben die Schritte über das hier geschriebene hinaus?
  3. Warum sind auf dem Lehrlingsteppich bereits die 7 Stufen?
  4. Warum ist im Norden ein Tor aber dafür keines im Osten?

Siehe auch

Links