Traktat: Hitler und die Freimaurerei: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wir wissen von den Verbrechen des Nationalsozialismus. Dessen Unterdrückung der Freimaurerei ist davon nur ein sehr winziger und angesichts der Ungeheuerlichkeit dieser Verbrechen eigentlich ziemlich unwichtiger Teil. Aber was hat Adolf Hitler selbst von der Freimaurerei gehalten? Hat er sie wirklich als gefährlichen Gegner gesehen? Indem man seine Schriften und Reden analysiert kann man darüber reflektieren. Das tut im folgenden [[Rudi Rabe]].'''   
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'''Wir wissen von den Verbrechen des Nationalsozialismus. Dessen Unterdrückung der Freimaurerei ist davon nur ein sehr winziger und angesichts der Ungeheuerlichkeit dieser Verbrechen wohl ziemlich unwichtiger Teil. Aber was hat Adolf Hitler selbst von der Freimaurerei gehalten? Hat er sie wirklich als gefährlichen Gegner gesehen? Indem man seine Schriften und Reden analysiert kann man darüber reflektieren. Das tut im folgenden [[Rudi Rabe]].'''   
  
Das Fazit gleich zu Beginn: Hitler scheint die Freimaurerei als leichtgewichtig eingeschätzt zu haben. Zeitweise hatte er sogar einen Freimaurer in seiner Regierung, nämlich von 1934 bis 1937 Hjalmar Schacht als Reichswirtschaftsminister. Dieser verwendete sich bei Hitler sogar für den Fortbestand der deutschen Logen. Doch Hitler lehnte ab. Das hatte auch prinzipielle Gründe. Die Freimaurerei musste nicht nur beseitigt werden, weil sie mit ihrem Bekenntnis zur Humanität nicht in die Naziideologie passte, sondern auch weil die Nazis keine Vereinigungen außerhalb ihres eigenen Organisationsrahmens dulden wollten. Das wurde den führenden deutschen Freimaurern 1934 und 1935 auch mehrmals ausdrücklich mit der Botschaft gesagt, sie sollten ihre Logen selbst auflösen.
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Das Fazit gleich zu Beginn: Hitler scheint die Freimaurerei als leichtgewichtig eingeschätzt zu haben. Zeitweise hatte er sogar einen Freimaurer in seiner Regierung, nämlich von 1934 bis 1937 Hjalmar Schacht als Reichswirtschaftsminister. Dieser verwendete sich bei Hitler sogar für den Fortbestand der deutschen Logen. Doch Hitler lehnte ab. Das hatte auch prinzipielle Gründe. Die Freimaurerei musste nicht nur beseitigt werden, weil sie mit ihrem Bekenntnis zur Humanität nicht in die Naziideologie passte, sondern auch weil die Nazis keine Vereinigungen außerhalb ihres eigenen totalitären Organisationsrahmens dulden wollten. Das wurde den führenden deutschen Freimaurern 1934 und 1935 sogar mehrmals ausdrücklich mit der Botschaft gesagt, sie sollten ihre Logen doch selbst auflösen. Viele sind dem gefolgt.
  
Als gefährliche Gegner scheint Hitler die Freimaurer also eher nicht wahrgenommen zu haben. Er sah in ihnen eher nur Werkzeuge der Juden, oder genauer gesagt des sogenannten Weltjudentums, das – so seine wahnhafte Vorstellung -  die Welt im Geheimen beherrschte oder beherrschen wollte. Was immer das genau heißen soll; so etwas glaubten damals ja viele. Die Freimaurer waren in Hitlers Vorstellung nur Verführte dieser Macht, und die armen Tröpfe durchschauten das nicht einmal, jedenfalls die gewöhnlichen Freimaurer, die nicht zu den imaginierten "geheimen Oberen" gehörten.  
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Als gefährliche Gegner scheint Hitler die Freimaurer also eher nicht wahrgenommen zu haben. Er sah in ihnen eher nur Werkzeuge der Juden, oder genauer gesagt des sogenannten Weltjudentums, das – so seine wahnhafte Vorstellung -  die Welt im Geheimen beherrschte oder beherrschen wollte. Was immer das genau heißen soll, so etwas glaubten damals viele. Die Freimaurer waren in Hitlers Vorstellung nur Verführte dieser Macht, und die armen Tröpfe durchschauten das nicht einmal, jedenfalls die gewöhnlichen Freimaurer, die nicht zu den imaginierten "geheimen Oberen" gehörten.  
  
 
Wie sehr Hitler diese "Werkzeugtheorie" offenbar glaubte, geht zum Beispiel aus seinem Buch ‚Mein Kampf’ hervor, wenn man vergleicht, wie oft die Wörter Jude/Juden/jüdisch vorkommen und wie vergleichsweise selten die Wörter Freimaurer/freimaurerisch/maurerisch. ‚Mein Kampf’ erschien zum ersten Mal 1925. Es wurde vor allem ab den dreißiger Jahren zu einem Bestseller und bis Kriegsende 1945 über zehn Millionen Mal verkauft oder verschenkt, letzteres zum Beispiel von Standesämtern an Ehepaare.
 
Wie sehr Hitler diese "Werkzeugtheorie" offenbar glaubte, geht zum Beispiel aus seinem Buch ‚Mein Kampf’ hervor, wenn man vergleicht, wie oft die Wörter Jude/Juden/jüdisch vorkommen und wie vergleichsweise selten die Wörter Freimaurer/freimaurerisch/maurerisch. ‚Mein Kampf’ erschien zum ersten Mal 1925. Es wurde vor allem ab den dreißiger Jahren zu einem Bestseller und bis Kriegsende 1945 über zehn Millionen Mal verkauft oder verschenkt, letzteres zum Beispiel von Standesämtern an Ehepaare.
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==Alle „Freimaurerpassagen“ in Hitlers ‚Mein Kampf’ (Ausgabe 1943)==
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==Die sieben Freimaurer-Nennungen in Hitlers ‚Mein Kampf’ (Ausgabe 1943)==
  
 
====Im Kapitel „Der Werdegang des Judentums“====  
 
====Im Kapitel „Der Werdegang des Judentums“====  
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==Die Freimaurer in Hitlers Reden==
 
==Die Freimaurer in Hitlers Reden==
 
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[[Datei:Hitler-Reichstag-1941.jpg|thumb|250px|Hitler vor dem Reichstag; links oben Hermann Göring.]]
Auch in seinen Reden bediente Hitler natürlich Feindbilder: Er war der Gute, doch die anderen wollten ihn daran hindern, das Beste für sein Volk und die Welt zu tun. Zu diesen anderen gehörten immer auch die Freimaurer. Sie boten sich an, weil es weit verbreitete Vorurteile gegen sie gab. Hier drei typische Beispiele aus Reden 1940 bis 1942: kurze Ausschnitte aus langen Reden, in denen das Wort Freimaurer jeweils nur einmal vorkam.  
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Auch in seinen Reden bediente Hitler natürlich Feindbilder: Er war der Gute, doch die anderen wollten ihn daran hindern, das Beste für sein Volk und die Welt zu leisten. Zu diesen anderen gehörten auch die Freimaurer. Sie boten sich an, weil es weit verbreitete Vorurteile gegen sie gab. Hier drei typische Beispiele aus Reden 1940 bis 1942: kurze Ausschnitte aus langen Reden, in denen das Wort Freimaurer jeweils nur einmal vorkam.  
  
 
====19.7.1940 Reichstagsrede nach der Kapitulation Frankreichs====
 
====19.7.1940 Reichstagsrede nach der Kapitulation Frankreichs====
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====4.9.1940 Rede in Berlin zur Eröffnung des Winterhilfswerks====
 
====4.9.1940 Rede in Berlin zur Eröffnung des Winterhilfswerks====
  
Das ist einer jährlichen Sammlung für Bedürftige. In dieser Rede ging es nicht um die Rechtfertigung des Kriegs, sondern darum, die Nazis als soziale Partei darzustellen, in Abwehr böser internationaler Kapitalisten:
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Dies war einer jährlichen Sammlung für Bedürftige. In dieser Rede ging es nicht um die Rechtfertigung des Kriegs, sondern darum, die Nazis als soziale Partei darzustellen, in Abwehr böser unsozialer und international vernetzter Kapitalisten:
  
 
''„Es sind eben Plutokratien, in denen ein ganz kleiner Klüngel von Kapitalisten diese Massen beherrscht, und natürlich in engster Verbindung mit dem internationalen Judentum, mit den '''Freimaurern'''. ... Sie hassen uns wegen dieser unserer sozialen Einstellung, und alles, was wir aus ihr heraus planen und durchführen, erscheint ihnen gefährlich. Und sie sind der Überzeugung, daß man diese Entwicklung beseitigen muß. Und ich bin der Überzeugung, daß dieser Entwicklung die Welt, die Zukunft gehört.“''  
 
''„Es sind eben Plutokratien, in denen ein ganz kleiner Klüngel von Kapitalisten diese Massen beherrscht, und natürlich in engster Verbindung mit dem internationalen Judentum, mit den '''Freimaurern'''. ... Sie hassen uns wegen dieser unserer sozialen Einstellung, und alles, was wir aus ihr heraus planen und durchführen, erscheint ihnen gefährlich. Und sie sind der Überzeugung, daß man diese Entwicklung beseitigen muß. Und ich bin der Überzeugung, daß dieser Entwicklung die Welt, die Zukunft gehört.“''  
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<br/> Hitler pflegte an seinem Landsitz Obersalzberg bei Berchtesgaden vor seinen Gästen oft lange Monologe zu halten. Es gibt davon nur Gedächtnisprotokolle. In diesen kommen natürlich die Freimaurer auch vor. Es lohnt sich nicht, diese unsicheren Niederschriften auch noch zu analysieren. Es wird schon so gewesen sein. Hitler hat sich ja oft wiederholt. Wie jeder Politiker hat er aus einem Repertoire geschöpft.
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<br/> Hitler pflegte an seinem Landsitz Obersalzberg bei Berchtesgaden vor seinen Gästen oft lange Monologe zu halten. Es gibt davon Gedächtnisprotokolle. In diesen kommen natürlich die Freimaurer auch vor. Es lohnt sich nicht, die unsicheren Niederschriften auch noch zu analysieren. Es wird schon so gewesen sein. Hitler hat sich ja oft wiederholt. Wie jeder Politiker hat er aus einem Repertoire geschöpft.
  
 
===Bleibt die Frage ...===
 
===Bleibt die Frage ...===
  
Wenn Hitler die Freimaurerei nicht als ihm gefährliche Gegner wahrnahm, warum baute er sie dann doch immer wieder in seine Texte und Tiraden ein? Ganz einfach: Weil er Vorurteile bedienen wollte und musste. In einem gewissen Ausmaß tut das jeder Politiker, weil es seine Gefolgschaft zusammen schweißt. Und damals nahmen eben sehr viele Menschen die "jüdisch-freimaurerische Weltverschwörung" als bare Münze. Schließlich war der Boden dafür schon vor dem Aufstieg der Nazis aufbereitet worden. Spätestens durch die demütigende Niederlage im Ersten Weltkrieg setzte sich das breit durch: Die Juden und die Freimaurer waren schuld.   
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Wenn Hitler die Freimaurerei nicht als ihm gefährliche Gegner wahrnahm, warum baute er sie dann doch immer wieder in seine Texte und Tiraden ein? Selbst als ihre Logen in Deutschland schon längst verschwunden waren? Ganz einfach: Weil er Vorurteile bedienen wollte und musste. In einem gewissen Ausmaß tut das jeder Politiker, weil es seine Gefolgschaft zusammen schweißt. Und damals nahmen eben sehr viele Menschen die "jüdisch-freimaurerische Weltverschwörung" als bare Münze. Schließlich war der Boden dafür schon vor dem Aufstieg der Nazis aufbereitet worden. Spätestens durch die demütigende Niederlage im Ersten Weltkrieg setzte sich diese Wahnidee breit durch: Die Juden und die Freimaurer waren schuld.   
  
  

Version vom 24. Juni 2015, 20:12 Uhr

Wir wissen von den Verbrechen des Nationalsozialismus. Dessen Unterdrückung der Freimaurerei ist davon nur ein sehr winziger und angesichts der Ungeheuerlichkeit dieser Verbrechen wohl ziemlich unwichtiger Teil. Aber was hat Adolf Hitler selbst von der Freimaurerei gehalten? Hat er sie wirklich als gefährlichen Gegner gesehen? Indem man seine Schriften und Reden analysiert kann man darüber reflektieren. Das tut im folgenden Rudi Rabe.

Das Fazit gleich zu Beginn: Hitler scheint die Freimaurerei als leichtgewichtig eingeschätzt zu haben. Zeitweise hatte er sogar einen Freimaurer in seiner Regierung, nämlich von 1934 bis 1937 Hjalmar Schacht als Reichswirtschaftsminister. Dieser verwendete sich bei Hitler sogar für den Fortbestand der deutschen Logen. Doch Hitler lehnte ab. Das hatte auch prinzipielle Gründe. Die Freimaurerei musste nicht nur beseitigt werden, weil sie mit ihrem Bekenntnis zur Humanität nicht in die Naziideologie passte, sondern auch weil die Nazis keine Vereinigungen außerhalb ihres eigenen totalitären Organisationsrahmens dulden wollten. Das wurde den führenden deutschen Freimaurern 1934 und 1935 sogar mehrmals ausdrücklich mit der Botschaft gesagt, sie sollten ihre Logen doch selbst auflösen. Viele sind dem gefolgt.

Als gefährliche Gegner scheint Hitler die Freimaurer also eher nicht wahrgenommen zu haben. Er sah in ihnen eher nur Werkzeuge der Juden, oder genauer gesagt des sogenannten Weltjudentums, das – so seine wahnhafte Vorstellung - die Welt im Geheimen beherrschte oder beherrschen wollte. Was immer das genau heißen soll, so etwas glaubten damals viele. Die Freimaurer waren in Hitlers Vorstellung nur Verführte dieser Macht, und die armen Tröpfe durchschauten das nicht einmal, jedenfalls die gewöhnlichen Freimaurer, die nicht zu den imaginierten "geheimen Oberen" gehörten.

Wie sehr Hitler diese "Werkzeugtheorie" offenbar glaubte, geht zum Beispiel aus seinem Buch ‚Mein Kampf’ hervor, wenn man vergleicht, wie oft die Wörter Jude/Juden/jüdisch vorkommen und wie vergleichsweise selten die Wörter Freimaurer/freimaurerisch/maurerisch. ‚Mein Kampf’ erschien zum ersten Mal 1925. Es wurde vor allem ab den dreißiger Jahren zu einem Bestseller und bis Kriegsende 1945 über zehn Millionen Mal verkauft oder verschenkt, letzteres zum Beispiel von Standesämtern an Ehepaare.

Auf den 800 Seiten der Auflage von 1943 tauchen die Wörter Freimaurer/freimaurerisch/maurerisch 9mal auf, davon 7mal im Fließtext und 2mal im Personen- und Sachverzeichnis; hingegen die Wörter Jude/Juden/Jüdisch 515mal, davon 444mal im Fließtext und 71mal im Personen- und Sachverzeichnis. Das entspricht einem Verhältnis 1 zu 57.


Die sieben Freimaurer-Nennungen in Hitlers ‚Mein Kampf’ (Ausgabe 1943)

Im Kapitel „Der Werdegang des Judentums“

Mein Kampf.jpeg

„Zur Stärkung seiner politischen Stellung versucht er (= ‚der Jude’), die rassischen und staatsbürgerlichen Schranken einzureißen, die ihn zunächst noch auf Schritt und Tritt beengen. Er kämpft zu diesem Zwecke mit aller ihm eigenen Zähigkeit für die religiöse Toleranz – und hat in der ihm vollständig verfallenen Freimaurerei ein vorzügliches Instrument zur Verfechtung wie aber auch zur Durchschiebung seiner Ziele. Die Kreise der Regierenden sowie die höheren Schichten des politischen und wirtschaftlichen Bürgertums gelangen durch maurerische Fäden in seine Schlingen, ohne daß sie es auch nur zu ahnen brauchen. ...

Der Jude fühlt, daß die Möglichkeit seines Aufstieges zu einer beherrschenden Rolle nur gegeben ist, wenn sich vor ihm ein ‚Schritt-Macher’ befindet; den aber vermeint er im Bürgertum, und zwar in den breitesten Schichten desselben, erkennen zu können. Die Handschuhmacher und Leineweber aber kann man nicht mit dem feinen Netz der Freimaurerei einfangen, sondern es müssen hier schon gröbere und dabei aber nicht minder eindringliche Mittel angesetzt werden. So kommt zur Freimaurerei als zweite Waffe im Dienste des Judentums: die Presse. In ihren Besitz setzt er sich mit aller Zähigkeit und Geschicklichkeit. ...

Im Kapitel „Der Kern der marxistischen Weltanschauung“

Was die Freimaurerei in den Kreisen der sogenannten Intelligenz an allgemein pazifistischer Lähmung des nationalen Selbsterhaltungstriebes einleitet, wird durch die Tätigkeit der großen, heute immer jüdischen Presse der breiteren Masse, vor allem aber dem Bürgertum, vermittelt ...

Im Kapitel „Politik auf weite Sicht“

Während uns der internationale Weltjude langsam, aber sicher die Gurgel abdrückt, brüllen unsere sogenannten Patrioten gegen den Mann (= gegen ihn, Hitler) und ein System, die es gewagt haben, sich wenigstens an einer Stelle der Erde der jüdisch-freimaurerischen Umklammerung zu entziehen und dieser internationalen Weltvergiftung einen nationalistischen Widerstand entgegenzusetzen.

Im Kapitel „Faschistisches Italien und Judentum“

Der Kampf, den das faschistische Italien gegen die drei Hauptwaffen des Judentums, wenn auch vielleicht im tiefsten Grunde unbewußt, was ich persönlich nicht glaube, durchführt, ist das beste Anzeichen dafür, daß, wenn auch auf indirektem Wege, dieser überstaatlichen Macht (= das ‚Judentum’) die Giftzähne ausgebrochen werden. Das Verbot der freimaurerischen Geheimgesellschaften, die Verfolgung der übernationalen Presse sowie der dauernde Abbruch des internationalen Marxismus und umgekehrt die stete Festigung der faschistischen Staatsauffassung werden im Laufe der Jahre die italienische Regierung immer mehr den Interessen des italienischen Volkes dienen lassen können, ohne Rücksicht auf das Gezische der jüdischen Welthydra.


Die Freimaurer in Hitlers Reden

Hitler vor dem Reichstag; links oben Hermann Göring.

Auch in seinen Reden bediente Hitler natürlich Feindbilder: Er war der Gute, doch die anderen wollten ihn daran hindern, das Beste für sein Volk und die Welt zu leisten. Zu diesen anderen gehörten auch die Freimaurer. Sie boten sich an, weil es weit verbreitete Vorurteile gegen sie gab. Hier drei typische Beispiele aus Reden 1940 bis 1942: kurze Ausschnitte aus langen Reden, in denen das Wort Freimaurer jeweils nur einmal vorkam.

19.7.1940 Reichstagsrede nach der Kapitulation Frankreichs

Er habe den Krieg nicht gewollt, machte Hitler den Deutschen immer wieder weis, so auch in dieser Rede. Er sei aber von bösen Mächten dazu gezwungen worden:

„Es trat wieder einmal jene Verschwörung erbärmlicher käuflicher politischer Kreaturen und geldgieriger Finanzmagnaten in Erscheinung, für die der Krieg ein willkommenes Mittel ist, ihre Geschäfte zu besserem Gedeihen zu bringen. Das internationale jüdische Völkergift begann immer mehr gegen jede gesunde Vernunft zersetzend zu arbeiten, ... um so jeden inneren Widerstand gegenüber ihrer verbrecherischen Kriegspolitik zu beseitigen. Juden und Freimaurer, Rüstungsfabrikanten und Kriegsgewinnler, internationale Händler, Börsenjobber fanden politische Subjekte, Desperados und Herostratennaturen, die den Krieg als das Ersehnens- und damit Wünschenswerte hinstellten.“

4.9.1940 Rede in Berlin zur Eröffnung des Winterhilfswerks

Dies war einer jährlichen Sammlung für Bedürftige. In dieser Rede ging es nicht um die Rechtfertigung des Kriegs, sondern darum, die Nazis als soziale Partei darzustellen, in Abwehr böser unsozialer und international vernetzter Kapitalisten:

„Es sind eben Plutokratien, in denen ein ganz kleiner Klüngel von Kapitalisten diese Massen beherrscht, und natürlich in engster Verbindung mit dem internationalen Judentum, mit den Freimaurern. ... Sie hassen uns wegen dieser unserer sozialen Einstellung, und alles, was wir aus ihr heraus planen und durchführen, erscheint ihnen gefährlich. Und sie sind der Überzeugung, daß man diese Entwicklung beseitigen muß. Und ich bin der Überzeugung, daß dieser Entwicklung die Welt, die Zukunft gehört.“

30.1.42 Rede im Berliner Sportpalast vor Funktionären

Das war sieben Wochen, nachdem Hitler den USA den Krieg erklärt hatte. Deren Präsident Franklin Roosevelt war Freimaurer. Wieder eine Kriegsrechtfertigung mit persönlichen Verunglimpfungen der gegnerischen Staatschefs.

„Was haben wir England genommen? Was wollten wir England nehmen, was Frankreich, was überhaupt Amerika? Gar nichts! Wie oft habe ich ihnen den Frieden angeboten. Überhaupt, was sollte ich ihnen denn anbieten? ... Herr Churchill sagt: ‚Ich will Krieg haben’ und mit ihm eine gewisse Clique dazu, und hinter ihm, hinter diesem bestechlichen, betrunkenen Subjekt, die zahlenden Kräfte seines internationalen Judentums, und auf der anderen Seite ein alter Freimaurer, der nur durch einen Krieg glaubt, seine bankrotte Wirtschaft vielleicht noch einmal sanieren zu können oder wenigstens Zeit zu gewinnen.“


Hitler im Originalton mit Freimaurerbashing


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Hitler pflegte an seinem Landsitz Obersalzberg bei Berchtesgaden vor seinen Gästen oft lange Monologe zu halten. Es gibt davon Gedächtnisprotokolle. In diesen kommen natürlich die Freimaurer auch vor. Es lohnt sich nicht, die unsicheren Niederschriften auch noch zu analysieren. Es wird schon so gewesen sein. Hitler hat sich ja oft wiederholt. Wie jeder Politiker hat er aus einem Repertoire geschöpft.

Bleibt die Frage ...

Wenn Hitler die Freimaurerei nicht als ihm gefährliche Gegner wahrnahm, warum baute er sie dann doch immer wieder in seine Texte und Tiraden ein? Selbst als ihre Logen in Deutschland schon längst verschwunden waren? Ganz einfach: Weil er Vorurteile bedienen wollte und musste. In einem gewissen Ausmaß tut das jeder Politiker, weil es seine Gefolgschaft zusammen schweißt. Und damals nahmen eben sehr viele Menschen die "jüdisch-freimaurerische Weltverschwörung" als bare Münze. Schließlich war der Boden dafür schon vor dem Aufstieg der Nazis aufbereitet worden. Spätestens durch die demütigende Niederlage im Ersten Weltkrieg setzte sich diese Wahnidee breit durch: Die Juden und die Freimaurer waren schuld.


Siehe auch