Venti Settembre

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Venti Settembre

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

(ital.). Am 20. September 1870 besetzten die italienischen Truppen Rom; diese wurde zur Hauptstadt des geeinten Italien. Damit war ein langersehnter Wunsch der italienischen Patrioten erfüllt, die nationale Einheit Italiens, an deren Verwirklichung insbesondere die italienische Freimaurerei einen überragenden Anteil hatte, hergestellt.

Der 20. September wurde zum Nationalfeiertag erhoben und jährlich festlich begangen. Insbesondere die Freimaurer Italiens benutzten diesen Anlass, um durch öffentliche Proklamationen, große Aufzüge der Brr. und ähnliche Kundgebungen das Gedächtnis des Volkes an dieses denkwürdige Ereignis und an die Männer, die es herbeigeführt hatten, wachzuhalten. Viele italienische Logen nahmen nach diesem Tage ihren Namen an.

Nachdem Mussolini den Frieden mit der Kirche hergestellt hatte und der von den Männern des italienischen Risorgimento vernichtete Kirchenstaat wieder errichtet war, setzte der Duce den 20. September als nationalen Feiertag ab und an seine Stelle den Tag des faschistischen Marsches auf Rom. Er wollte damit nicht in letzter Linie auch die Erinnerung an den großen Anteil verwischen, den die von ihm so gehasste und verfolgte italienische Freimaurerei an der Errichtung des unabhängigen italienischen Einheitsstaates aufweisen kann. Die italienischen Freimaurer in der Emigration, die unter Führung von Arturo Labriola stehen, haben dem gegenüber am 20. September 1931 in einem Manifest neuerdings auf die Bedeutung dieses Tages für Italien hingewiesen.