Wolfgang Scherpe

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Der Freimaurer Wolfgang Scherpe ist der Autor des 1977 erstmals erschienen Buches „Das Unbekannte im Ritual“, ein umfassendes masonisches Lehrbuch, das bald zu einem Klassiker wurde. Von Rudi Rabe.

Wolfgang Scherpe
Buchcover der 7. Auflage, 2022 neu herausgegeben vom Salierverlag: Zur Rezension


Wolfgang Scherpe lebte von 1915 bis 1985, er wurde also 70 Jahre alt. Zur Freimaurerei stieß er schon im Alter von 32 Jahren. Dies wohl auch deswegen, weil schon sein Großvater und dann sein Vater Logenmitglieder waren. Und so schreibt er auch im Vorwort des Buches, dass Gedanken seines Vaters Paul Scherpe sehr in das Werk eingeflossen seien.

Von Beruf war Bruder Wolfgang Allgemeinmediziner, zeitweise auch in führender Position beim Roten Kreuz. Dabei war ihm wichtig, seine freimaurerischen Ideale auch in diese Tätigkeit einfließen zu lassen, etwa wenn es darum ging, finanziell schlechter gestellten Menschen zu helfen. „Er hat die Freimaurerei gelebt“, erinnert sich seine Ehefrau Ingrid Scherpe, die ihn dabei sehr unterstützt hat. Nur so konnte er wohl auch dieses sehr breit angelegte und geschätzte Buch verfassen und im Selbstverlag herausbringen. Nach mehreren Auflagen war es vergriffen. Das Interesse hielt jedoch an, und so wurde es 2022 vom Leipziger Salierverlag als 7. Auflage neu herausgebracht.

Über Wolfgang Scherpes "Laufbahn" als Freimaurer

Seine Mutterloge war die 1744 gegründete "Carl zur gekrönten Säule" (AFuAM) in seinem Wohnort Braunschweig; das ist eine der ältesten bestehenden Logen in Deutschland und die älteste in Niedersachsen. Nach einiger Zeit wurde er deren Meister vom Stuhl. Jahre danach wurde er dann auch Stuhlmeister in seiner späteren Wahlloge "Julia Carolina zu den 3 Helmen“ (3WK) im nahen Helmstedt.

Ein Jahrzehnt lang war Wolfgang Scherpe in Niedersachsen auch leitender Meister des Collegiums Masonicum (CM), ein logenübergreifendes freimaurerisches Diskussionsforum für Brüder - eine Tätigkeit, die ihm sehr wichtig war. Zehn Jahre gehörte er schließlich dem Ritualkollegium der AFuAM an. Schon in seiner Mutterloge hatte er deren Ritual so reformiert, dass dieses später zum Muster weiterer Veränderungen auf der Ebene der Großloge werden konnte.

Das Ritual und die freimaurerische Symbolik: das war es, worin sich Wolfgang Scherpe ganz besonders vertiefte. Wobei ihm klar war, wie er im Vorwort des Buches eine alte griechische Lebensweisheit zitierend anmerkte: „Alles ist im Fluss, das bedeutet: Alles ändert sich. Auch in der Freimaurerei hat sich seit ihrem Bestehen laufend etwas geändert, ohne ihre Grundlagen dabei anzutasten. Diese dauernde sich ändernde Anpassung an neues Gedankengut hat die Freimaurerei bis auf den heutigen Tag überleben lassen.“


Siehe auch

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