Zur aufgehenden Morgenröthe

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Johannisloge:

"Zur aufgehenden Morgenröthe"

Orient: Frankfurt am Main
Matr.-Nr. :
Gründungsdatum: 1807
Großloge:

Zur aufgehenden Morgenröthe

„Freimaurerloge zur aufgehenden Morgenröthe“ e. V.

1807 Gründung als Tochterloge des Grand Orient de Paris1

1848 Anerkennung durch die Große Mutter-Loge des Eklektischen Bundes1

1945 Neugründung durch 6 Logenbrüder2

Festgaben dargebracht von den Brüdern der Loge zur aufgehenden Morgenröthe als PDF-Download komplett: Google Books

Die Loge zur aufgehenden Morgenröthe

Die Loge zur aufgehenden Morgenröthe wurde 1807 während der napoleonischen Herrschaft als Tochterloge des Grand Orient de Paris gegründet, der unmittelbar nach der Französischen Revolution alle Zugangsbeschränkungen für Juden aufgehoben hatte.

Gründungsmeister der Morgenröthe war Siegmund Geisenheimer, Prokurist der Frankfurter Rothschildbank. Die erste Arbeit der Morgenröthe fand am am 19. März 1808 statt, dabei wurde der (Christ und) Philosophie-Professor Franz Joseph Molitor aufgenommen. Die anderen Frankfurter Logen verweigerten den Brüdern der Morgenröthe energisch das Besuchsrecht. Nach der Niederlage Napoleons 1813 stellte sich für die Brüder der Morgenröthe daher die Frage, in welcher Form sie weiter maurerisch aktiv sein konnten. Die Loge erhielt 1815 ein Patent des Großmeisters des christlich orientierten Rektifizierten Schottischen Systems, Carl von Hessen. Carl entzog der Loge jedoch das Patent 1816 wieder, weil die Loge den Juden Dr. Goldschmidt zum Meister vom Stuhl vorgeschlagen hatte (auch im RSR konnten damals nur Christen Meister einer blauen Loge werden). Die Morgenröthe hatte jedoch bereits ihre Fühler nach London ausgestreckt und erhielt am 30. April 1817 eine Konstitution der Großen Loge in England, unter der sie bis zu ihrem Eintritt in die eklektische Großloge verbleiben sollte. Die teilweise heftigen Konflikte um die Anerkennung der Morgenröthe durch die christlichen Logen in Frankfurt dauerten noch mehr als zwanzig Jahre an, und wurden formell erst mit der Anerkennung durch die Große Mutter-Loge des Eklektischen Bundes im März 1848 beigelegt. Gerade in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens war die Morgenröthe das zentrale Forum des aufgeklärten jüdischen Bürgertums in Frankfurt, dem zu dieser Zeit der Zutritt zu den meisten anderen Frankfurter Vereinen, etwa dem Gelehrtenverein oder der Museumsgesellschaft, noch verwehrt war. Zu ihren Mitgliedern zählten beispielsweise der Publizist Ludwig Börne, der Paulskirchenabgeordnete Gabriel Riesser, der Historiker Isaak Marcus Jost oder der Gelehrte und Reformpädagoge Michael Creizenach.

In der wilhelminischen Ära blieb auch die Freimaurerei von den zunehmenden nationalistischen und antisemitischen Tendenzen nicht unberührt. Innerhalb des Eklektischen Bundes, dem die Morgenröthe nun angehörte, kam es zu Kontroversen zwischen „humanitären“ (liberalen und religiös toleranten) und „christlichen“ (konservativnational bis völkisch orientierten) Logen. Auch wenn sich letztere hier nicht durchsetzen konnten, belegen die immer wieder auflebenden Konflikte um die Zulassung von Juden, dass die Vorstellung von der „jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung“ der nationalsozialistischen Propaganda entstammt und nichts mit der historischen Wirklichkeit zu tun hat. Der Verfolgung und der Auflösung durch das NS-Regime fielen schließlich aber „humanitäre“ und „christliche“ Logen gleichermaßen zum Opfer.

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Entwicklung

Die Loge zur Morgenröthe in der AFAM Loge Sokrates aufgegangen. Sokrates enstammt ebenfalls dem Eklektischen Bund, und verwaltet das Erbe der Mörgenröthe, die als Verein innerhalb der Sokrates weiter lebt.

Quellen

1 Restitution von drei Gemälden aus dem Besitz einer Frankfurter Freimaurerloge juedischesmuseum.de
2 Artikel "Die Heimkehr der Logenbrüder" faz.net

Mitglieder

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