John Theophilus Desaguliers

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Er wurde am 12. März 1683 in La Rochelle (Frankreich), als Sohn eines protestantischen Geistlichen geboren. Er kam mit elf Jahren nach England, weil sein Vater aus Frankreich fliehen musste, nach dem Widerruf des Ediktes von Nantes. Es ging Ihnen wie vielen Hugenottenfamilien in Europa, sie wurden nicht nur in England, sondern auch in Preussen mit offenen Armen empfangen, da sie z. Bsp. gute Handwerker waren.
Er wurde von John Keill, einem renomierten experimentellen Philosophen, an der Christ Church (Christuskirche) in Oxford ausgebildet.
Sein Ruf als Dozent für experimentelle Philosophie führte dazu, das er in die Royal Society aufgenommen wurde. Er erfand das Planetarium.


Desaguliers, John Theophilus

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Reverend, 1683 zu Rochelle in Frankreich als Sohn eines protestantischen Geistlichen, der nach dem Edikt von Nantes (1685) sein Vaterland verließ und nach England flüchtete, studierte in Oxford Philosophie und bei Kelly experimentelle Physik. 1713 führte er sich London als kaum Dreißigjähriger mit Vorlesungen über Physik ein, die bald sehr geschätzt wurden. Mit Isaac Newton stand er in freundschaftlichem Verkehr. Für seine wissenschaftliche Geltung spricht der Umstand, daß ihn die Royal Society taxfrei in ihre exklusiven Reihen aufnahm. In der Theologie ebenfalls graduiert und 1718 an der Oxforder Universität auch zum Doktor der Rechte promoviert, erhielt er vom Earl of Sunderland eine Pfründe, die er gegen eine solche in Essex umtauschte, dabei aber in London wohnen blieb.

Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind sehr zahlreich. (1716 über die Anlegung von Kaminen 1734 zwei Bände experimentelle Philosophie, 1735 ein Buch über Optik u. a. m.) Er ist in die Geschichte der Physik eingegangen als Entdecker des Unterschiedes elektrischer Leiter und Nichtleiter. Er war auch einer der ersten, die den Blitz als eine elektrische Entladung erkannten. Als Geistlicher war er weniger fruchtbar. Es ist bloß ein Sermon überliefert. † 1744 in London in seiner Wohnung in Bedfords Coffeehouse.

Wann Desaguliers Freimaurer geworden ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Er gehörte 1725 zur Loge "The Horn" in Westminster, ebenso zur Loge, "Salomon's Temple Hemmings Row", 1730 erscheint er in den Logenlisten der Loge "Bear and Harow" in der Butcher Row, im gleichen Jahre auch in der University Lodge. Bei der Gründung der Großloge scheint er keine Rolle gespielt zu haben. Er wird erst 1719 erwähnt, als er zum Großmeister der jungen Großloge [von England] gewählt wurde. Wahrscheinlich wurde er erst kurz vorher aufgenommen. Daß er auf die Abfassung der Konstitutionen Andersons Einfluß genommen hat, ist um so mehr anzunehmen, als er ein Sammler alter Überlieferungen war und auch das Vorwort zur Erstausgabe schrieb. Wenn man in Desaguliers den geistigen Vater der Konstitutionen vermutet, für den der ihm geistig nicht gewachsene Anderson die Feder führte, trifft man wohl das Richtige. Dem Ausbau der Großlogenordnung widmete er viel Arbeit. Auf ihn geht der Überlieferung nach die Wiedereinführung der offiziellen Trinksprüche beim Jahresfeste der Großloge zurück, er hat auch die Bekleidungsordnung der Großbeamten und Stuhlmeister bearbeitet.

Eine Rede über Freimaurerei, die er nach Kloß 1721 gehalten haben soll, ist verlorengegangen. Unter drei Großmeistern, Wharton, Dalkeith und Paisly, war er Zugeordneter Großmeister, zwanzig Jahre lang Großwürdenträger. Er führte die Deputationsloge nach dem Haag zur Aufnahme des Herzogs Franz Stephan von Lothringen und nach Kew zur Aufnahme des englischen Thronfolgers Friedrich, Prinzen von Wales. Desaguliers scheint es gewesen zu sein, der seiner jungen Großloge den Hochadel, mit dem er in der Royal Society Verkehr pflog, in erster Linie den Herzog von Montagu, zuführte und dadurch den ungeheuren Aufschwung der Freimaurerei sicherte. Er hat für die Freimaurerei seiner Tage die gesellschaftlichen Schranken durchbrochen. Dadurch gewann sie eine unerwartete Ausbreitung, die zufolge der auf dem Kontinente herrschenden anglisierenden Mode ihr die europäische Welt eröffnete. Er war der erste Freimaurer von gesellschaftlicher Geltung und von eigener Persönlichkeit. Er ist im wahrsten Wortsinne der Vater der englichen Großlogenmaurerei.

Werke

  • "The York-Buildings DRAGONS; OR A Full and true Account of a most Horrid and Barbarous Murder,London, J. Roberts, 1726
  • "The Newtonian System of the World, the Best Model of Government" An Allegorical Poem‚ London, Printed by A. Campbell, for J. Roberts, 1728
  • "A dissertation concerning electricity" London, W. Innys & T. Longman, 1742
  • "A Course of Experimental Philosophy" London, W. Innys & T. Longman, 1744

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