Rezension: Rolf Appel, Dieter Möller (Hrsg.): Was ist Freimaurerei?

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Br Rolf Appel starb am 03. April 2019 um 08:30 h

Rolf Appel, Dieter Möller (Hrsg.): Was ist Freimaurerei?

Rezension von Roland Müller


Rolf Appel, Dieter Möller (Hrsg.): Was ist Freimaurerei? (1970)

Rolf Appel, Dieter Möller (Hrsg.): Was ist Freimaurerei? Hamburg: Bauhütten-Verlag 1970; 9. Aufl Bonn: Bauhütte 1993, 120 Seiten.

11 deutsche Freimaurer haben sich zusammengefunden, um in kurzen Beiträgen Wesen und Wirken der Freimaurer zusammenzufassen. Die Länge der Beiträge bewegt sich zwischen 2 bis 17 Seiten. Das ganze Büchlein umfasst 120 Seiten.

Anspruchsvoll und abstrakt

Die einleitende Darstellung der Grundlagen der Freimaurerei von Stefan Zickler ist sehr anspruchsvoll. Die historische Darstellung von Dieter Möller ist nüchtern und informativ. Das „Brauchtum“ wird von Hjalmar Vollkammer sehr anschaulich geschildert, während die Ausführungen von Rolf Appel über die Symbole und von Klaus-Hubert Jaeger über das Geheimnis eher abstrakt sind. Für Aussenstehende schwer verständlich dürften die Erläuterungen von Klaus Bona zur Regularität sowie zu den „Abgrenzungen Kirche – Staat – Frauen“ sein.

Zu allgemein – zu spezifisch

Manches ist zu allgemein, anderes zu spezifisch. Zu sehr in die Details gehen die Berichte über die Nazizeit und die Organe der Vereinigten Grossloge von Deutschland. Da hätte man lieber Näheres über die Entwicklung der Freimaurerei seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, aber auch in England und den USA sowie in der übrigen Welt gehört. Dass Freimaurer untereinander durchaus unterschiedlich Ansichten vertreten können ergibt sich nicht nur aus der häufigen Betonung von Konflikten bei Stefan Zickler, sondern auch in der Einschätzung des bekannten Buches des Jesuiten Michel Dierickx über die Freimaurerei (1968): Jürgen Holtorf sieht es als Fortsetzung der „alten Hetze unter neuen Aspekten“ (96), Fritz Bolle als „ganz in Geist‚ des Gesprächs und Dialogs, des Verstehens und der Würdigung, der Annäherung und des Zusammenwirkens“(108) geschrieben.

Namen von berühmten Freimaurern kommen nur bei Fritz Bolle vor, darunter auch Klopstock und Schlegel. Nicht klar wird, ob Max Tau und Erich Kästner (101-102) auch Freimaurer waren. Viele Verlage wurden von Freimaurern gegründet: Hoffmann & Campe, Vieweg, Graefe & Unzer, Reclam und Diederichs. Der durch seine Bücher über die Freimaurerei bekannt gewordenen französische Anwalt Alec Mellor wurde 1969 Freimaurer.

Fazit

Die Idee ist gut, die Ausführung weniger.

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