Aachener Konferenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Januar 2011, 23:52 Uhr

An Umfang und Genauigkeit bisher unübertroffen enthält das bis zur Gegenwart aktualisierte große lexikalische Standardwerk über die Freimaurerei neben einem lexikografischen Teil, Grundgesetzen, Chronik und Vokabularium der Freimaurerei auch Darstellungen der Leistungen ihrer Mitglieder. Die Vielzahl der Stichworte, Bibliografie und Index ermöglichen einen leichten Zugang zur immer noch geheimnisumwitterten Welt der Feimaurer. Prof. Dieter A. Binder; geboren 1953, lehrt an der Karl-Franzens-Universität Graz und der Andrassy-Universität Budapest Geschichte. Autor zahlreicher Publikationen zur Österreichischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und zur Kulturgeschichte. Bestellung: SCHOPF

Aachener Konferenz

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Mitte Juni 1928 fand in der Jesuiten-Residenz in Aachen eine eintägige Aussprache privater Natur zwischen dem Jesuitenpater Hermann Gruber (s. d.) und den Freimaurern Dr. Kurt Reichl (s.d.) und Eugen Lennhoff (s. d.) (Wien) sowie Ossian Lang (s. d.) (New York) statt. Sie stellte die Folge eines vorangegangenen zweijährigen, umfangreichen Briefwechsels zwischen H. Gruber und Reichl dar, der der gründsätzlichen Auseinandersetzung des Freimaurergegners mit dem Freimaurer über die beiderseitigen Weltanschauungen und der Frage einer Möglichkeit der "Stilisierung" des Kampfes gegolten hatte.

In der Korrespondenz, in darauf bezüglichen Aufsätzen in der "Wiener Freimaurer-Zeitung" und bei der Konferenz kam die Anschauung zum Ausdruck, daß es sich bei dem Widerstreit Katholizismus und Freimaurerei um einen Gegensatz weltanschaulicher Fragen (religiöses Dogma und philosophische Toleranz) handle, die nicht zur Deckung gebracht werden können, daß sich aber daraus naturgemäß die Forderung ergebe, die Austragung des gegen die Freimaurerei geführten Kampfes aus dem von vielen Seiten seit Jahrzehnten allein betretenen Gebiet politischen Lügen- und Verleumdungsfeldzuges auf die höhere Ebene kritisch-wissenschaftlichen Geisteskampfes zu heben. Ein Standpunkt, dem H. Gruber voll beipflichtete. Die Konferenz war also nicht, wie verschiedentlich kombiniert wurde, ein "Canossagang der Freimaurerei" noch weniger diente sie dem Abschluß irgendeines kulturpolitischen Paktes.