Fruchtbringende Gesellschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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älteste deutsche Sprachgesellschaft, später auch der "Teutsche Palmbaum" (im Volk schon früh meist der Palmenorden) genannt, 1617 gegründete Sozietät, die sich bis 1680 bis auf uber 800 Mitglieder aus den Reihen der Fürsten, des Adels, der Gelehrten und der Dichter vermehrten. Vorsitzender war zuerst Kaspar v. Teutleben, ihm folgten Fürst Ludwig von Anhalt, Herzog Wilhelm von Weimar und schließlich Kurfürst Friedrich August von Sachsen, bei dessen Tod (1680) der Palmbaum" erlosch.
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älteste deutsche Sprachgesellschaft, später auch der "Teutsche Palmbaum" (im Volk schon früh meist der Palmenorden) genannt, 1617 gegründete Sozietät, die sich bis 1680 bis auf über 800 Mitglieder aus den Reihen der Fürsten, des Adels, der Gelehrten und der Dichter vermehrten. Vorsitzender war zuerst Kaspar v. Teutleben, ihm folgten Fürst Ludwig von Anhalt, Herzog Wilhelm von Weimar und schließlich Kurfürst Friedrich August von Sachsen, bei dessen Tod (1680) der Palmbaum" erlosch.
  
 
Die Gesellschaft hatte einen erziehlichen Zweck: Ausübung der Tugend und tadelloser Gebrauch der Muttersprache (hauptsächlich in der Dichtkunst). Symbol war ein indianischer Palmen- oder Nußbaum", das Motto: "Alles zu nutzen" Ludwig Keller, der hier Einflußlinien auf die Freimaurerei feststellen zu können glaubte, und mit ihm [[Wolfstieg]] (im Gegensatz zu dem skeptischen Begemann!) erblicken in der F.G. etwas anderes als eine Sprachgesellschaft im wörtlichen Sinn, vielmehr eine Vereinigung, die bestimmte religiöse oder doch moralische und soziale Interessen verfolgte, vor allem die Durchdringung Deutschlands mit Toleranz und Frieden und die Erziehung der erwachsenen Jugend.
 
Die Gesellschaft hatte einen erziehlichen Zweck: Ausübung der Tugend und tadelloser Gebrauch der Muttersprache (hauptsächlich in der Dichtkunst). Symbol war ein indianischer Palmen- oder Nußbaum", das Motto: "Alles zu nutzen" Ludwig Keller, der hier Einflußlinien auf die Freimaurerei feststellen zu können glaubte, und mit ihm [[Wolfstieg]] (im Gegensatz zu dem skeptischen Begemann!) erblicken in der F.G. etwas anderes als eine Sprachgesellschaft im wörtlichen Sinn, vielmehr eine Vereinigung, die bestimmte religiöse oder doch moralische und soziale Interessen verfolgte, vor allem die Durchdringung Deutschlands mit Toleranz und Frieden und die Erziehung der erwachsenen Jugend.
  
Die Mitgliederliste verzeichnet eine ganze Reihe von führenden Männern, die den toleranten und irenischen Ideen der Zeit huldigten, von den Brandenburger Kurfürsten bis zu Opitz und Friedrich Logau. Diese Gesellschaft war inmitten des Dreißigjährigen Krieges der Mittelpunkt und der Vertreter der Frieden wünschenden und religiös toleranten, meist protestantischen Parteigenossen, die Spitze einer Partei, die nicht lutherisch und nicht kalvinistisch, sondern evangelisch war und auch toleranten Katholiken die Pforten öffnete. Daher gab es auch viele Ausländer in diesemkreise. Die Mitglieder besaßen (den genannten Forschern zufolge) Geheimnisse", die in dem Ziel der stillen, unermüdlichen Propaganda für ein verständiges gemütsstärkendes unparteiisches und friedliebendes Christentum lagen, das mehr Wert auf Tugend als auf Glauben mehr Wert auf christlichen Wandel als auf Parteizugehörigkeit legte ([[Wolfstieg]]).
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Die Mitgliederliste verzeichnet eine ganze Reihe von führenden Männern, die den toleranten und irenischen Ideen der Zeit huldigten, von den Brandenburger Kurfürsten bis zu Opitz und Friedrich Logau. Diese Gesellschaft war inmitten des Dreißigjährigen Krieges der Mittelpunkt und der Vertreter der Frieden wünschenden und religiös toleranten, meist protestantischen Parteigenossen, die Spitze einer Partei, die nicht lutherisch und nicht kalvinistisch, sondern evangelisch war und auch toleranten Katholiken die Pforten öffnete. Daher gab es auch viele Ausländer in diesem Kreise. Die Mitglieder besaßen (den genannten Forschern zufolge) Geheimnisse", die in dem Ziel der stillen, unermüdlichen Propaganda für ein verständiges, gemütsstärkendes, unparteiisches und friedliebendes Christentum lagen, das mehr Wert auf Tugend als auf Glauben mehr Wert auf christlichen Wandel als auf Parteizugehörigkeit legte ([[Wolfstieg]]).
  
  
 
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Version vom 6. November 2011, 23:55 Uhr

Fruchtbringende Gesellschaft

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

älteste deutsche Sprachgesellschaft, später auch der "Teutsche Palmbaum" (im Volk schon früh meist der Palmenorden) genannt, 1617 gegründete Sozietät, die sich bis 1680 bis auf über 800 Mitglieder aus den Reihen der Fürsten, des Adels, der Gelehrten und der Dichter vermehrten. Vorsitzender war zuerst Kaspar v. Teutleben, ihm folgten Fürst Ludwig von Anhalt, Herzog Wilhelm von Weimar und schließlich Kurfürst Friedrich August von Sachsen, bei dessen Tod (1680) der Palmbaum" erlosch.

Die Gesellschaft hatte einen erziehlichen Zweck: Ausübung der Tugend und tadelloser Gebrauch der Muttersprache (hauptsächlich in der Dichtkunst). Symbol war ein indianischer Palmen- oder Nußbaum", das Motto: "Alles zu nutzen" Ludwig Keller, der hier Einflußlinien auf die Freimaurerei feststellen zu können glaubte, und mit ihm Wolfstieg (im Gegensatz zu dem skeptischen Begemann!) erblicken in der F.G. etwas anderes als eine Sprachgesellschaft im wörtlichen Sinn, vielmehr eine Vereinigung, die bestimmte religiöse oder doch moralische und soziale Interessen verfolgte, vor allem die Durchdringung Deutschlands mit Toleranz und Frieden und die Erziehung der erwachsenen Jugend.

Die Mitgliederliste verzeichnet eine ganze Reihe von führenden Männern, die den toleranten und irenischen Ideen der Zeit huldigten, von den Brandenburger Kurfürsten bis zu Opitz und Friedrich Logau. Diese Gesellschaft war inmitten des Dreißigjährigen Krieges der Mittelpunkt und der Vertreter der Frieden wünschenden und religiös toleranten, meist protestantischen Parteigenossen, die Spitze einer Partei, die nicht lutherisch und nicht kalvinistisch, sondern evangelisch war und auch toleranten Katholiken die Pforten öffnete. Daher gab es auch viele Ausländer in diesem Kreise. Die Mitglieder besaßen (den genannten Forschern zufolge) Geheimnisse", die in dem Ziel der stillen, unermüdlichen Propaganda für ein verständiges, gemütsstärkendes, unparteiisches und friedliebendes Christentum lagen, das mehr Wert auf Tugend als auf Glauben mehr Wert auf christlichen Wandel als auf Parteizugehörigkeit legte (Wolfstieg).