Graf von Aranda: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | ===Graf Pedro Pablo Abaraca de Bolea von Aranda=== | ||
+ | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905 | ||
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+ | Spanischer Staatsmann, geb. 21. Dez. 1718 in Saragossa, gest. 1799, widmete sich anfangs dem Militärdienst, bereiste dann Italien, Deutschland und Frankreich und widmete sich auf seinen Gütern wissenschaftlichen Studien. | ||
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+ | Während des Siebenjährigen Krieges war er Gesandter am polnischen Hofe, 1762 bewährte er im Kampfe gegen Portugal militärisches Talent. 1766, nach dem Aufstande des Madrider Volkes gegen die Reformen Karls III., ernannte dieser den aufgeklärten und tatkräftigen Aranda zum Präsidenten des Rates von Kastilien und Generalstatthalter dieser Provinz und erhob ihn in den Grafenstand. | ||
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+ | Als begeisterter Anhänger der französischen Aufklärung schaffte er eine Menge kirchlicher Mißbräuche ab, unterwarf die Ordensgeistlichkeit dem Staat, zügelte die Inquisition und bewirkte die Vertreibung der Jesuiten aus Spanien (1. April 1767). | ||
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+ | Auch um Künste und Wissenschaften erwarb er sich große Verdienste. | ||
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+ | In der äußern Politik war er ein leidenschaftlicher Gegner Englands. Auf seine eigne Bitte schickte der König Aranda 1773 als Gesandten an den französischen Hof. Auch in dieser Stellung zeigte sich A. äußerst rührig; den Pariser Frieden (1783) brachte er unerwartet glücklich zustande. 1787 zurückgerufen, bekämpfte er eifersüchtig den Minister Floridablanca, bis die Königin Marie Luise A. im Februar 1792 wieder an die Spitze der Geschäfte berief, da sie ihn ihrem Günstling Godoy gegenüber für geschmeidiger hielt als jenen. Am 15. Nov. 1792 wurde er jedoch als Premierminister durch Godoy ersetzt und, als er dessen auswärtige Politik bekämpfte, im Mai 1793 nach Jaen in Andalusien verwiesen. | ||
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+ | Erst nach dem Baseler Frieden durfte er 1795 auf seine Güter in Aragonien gehen, wo er starb. | ||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 27. Juli 2013, 22:24 Uhr
[Pedro Pablo Abaraca de Bolen, Graf von Aranda]
Aranda, Pedro Pablo, Graf
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
spanischer Diplomat und führender Minister Karls III. (1718 bis 1799), Anhänger der französischen Aufklärungsphilosophie, nahm aktiven Anteil an der Ausweisung der Jesuiten und der Einschränkung der Macht der Inquisition, 1767 Gründer der Gran Logia Espagnola. Nach dem Tode seines Königs wurde er vom reaktionären Ministerpräsidenten Godoy vertrieben.
Graf Pedro Pablo Abaraca de Bolea von Aranda
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905
Spanischer Staatsmann, geb. 21. Dez. 1718 in Saragossa, gest. 1799, widmete sich anfangs dem Militärdienst, bereiste dann Italien, Deutschland und Frankreich und widmete sich auf seinen Gütern wissenschaftlichen Studien.
Während des Siebenjährigen Krieges war er Gesandter am polnischen Hofe, 1762 bewährte er im Kampfe gegen Portugal militärisches Talent. 1766, nach dem Aufstande des Madrider Volkes gegen die Reformen Karls III., ernannte dieser den aufgeklärten und tatkräftigen Aranda zum Präsidenten des Rates von Kastilien und Generalstatthalter dieser Provinz und erhob ihn in den Grafenstand.
Als begeisterter Anhänger der französischen Aufklärung schaffte er eine Menge kirchlicher Mißbräuche ab, unterwarf die Ordensgeistlichkeit dem Staat, zügelte die Inquisition und bewirkte die Vertreibung der Jesuiten aus Spanien (1. April 1767).
Auch um Künste und Wissenschaften erwarb er sich große Verdienste.
In der äußern Politik war er ein leidenschaftlicher Gegner Englands. Auf seine eigne Bitte schickte der König Aranda 1773 als Gesandten an den französischen Hof. Auch in dieser Stellung zeigte sich A. äußerst rührig; den Pariser Frieden (1783) brachte er unerwartet glücklich zustande. 1787 zurückgerufen, bekämpfte er eifersüchtig den Minister Floridablanca, bis die Königin Marie Luise A. im Februar 1792 wieder an die Spitze der Geschäfte berief, da sie ihn ihrem Günstling Godoy gegenüber für geschmeidiger hielt als jenen. Am 15. Nov. 1792 wurde er jedoch als Premierminister durch Godoy ersetzt und, als er dessen auswärtige Politik bekämpfte, im Mai 1793 nach Jaen in Andalusien verwiesen.
Erst nach dem Baseler Frieden durfte er 1795 auf seine Güter in Aragonien gehen, wo er starb.