Traktat: Glückseligkeit im Guten und Gemeinschaftlichen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Freimaurerei: Glückseligkeit im Guten und Gemeinschaftlichen ==
 
== Freimaurerei: Glückseligkeit im Guten und Gemeinschaftlichen ==

Version vom 23. November 2013, 20:41 Uhr

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Freimaurerei: Glückseligkeit im Guten und Gemeinschaftlichen

Der neu-aufgesteckte Brennende Leuchter des Freymäurer-Ordens, 1746

192-207


… Alles dieses giebet ihnen desto bessern Verstand und Gelegenheit, auch die moralische Welt zu beschauen, von welcher sie glauben, daß selbige nach dem Begriff der Regierung des Weltgebäudes eingerichtet sey, in dem die Theile desselben zu Erhaltung des gantzen, stets in Bewegung sind, da indessen das gantze unter dem Beystande eines unendlichen Verstandes für die Harmonie der Theile zu deren eigener Erhaltung sorget.

Denn alle Dinge in der Welt machen nur ein eintziges gantze aus, und dieses eintzige befindet sich gantz in allen Dingen. Dasjenige Wesen aber, welches man alles in allen heisset, ist Gott, ein ewiges, unermeßliches und höchstweises Wesen. In diesem All, leben, weben und sind wir. Durch dieses All ist jedes Ding hervor gebracht, und in dasselbe müssen alle Dinge endlich wieder zurückkehren. Denn es ist der Grund und Zweck aller Dinge.

Hierauf fussen also die Freymaurer auch ihre Glückseligkeit. Man lehret in ihren Gesellschafften, wie man darzu gelangen solle, und wie man sich der Welt und ihrer Geschöpfe und Kräffte recht bedienen solle, um nicht allein tugendhafft und weise zu seyn, sondern auch glücklich und vergnügt zu leben. Sie werden von Hoheiten, Ehre, Reichthümern und sinnlichen Lüsten nicht gerühret, sondern seyn als edelmüthige Epicuräer den grösten Theil der Glückseligkeit des Lebens in denen Vergnügungen des Geistes, woben die widrigen Exempel und Gewohnheiten in der Welt ihnen zu schlechten Bewegungs-Gründen dienen.

Es beruhet demnach ihre Glückseligkeit nicht auf zufälligen mißlichen Umständen, noch auf gewissen Dingen, welche sie ausser sich selbst suchen müsten: Nein. Sondern sie finden dieselbe in ihren eignen Gemüthe, und ihre Versammlungen dienen vornemlich darzu, einander zu deren Wahrnehmung aufzumuntern. Sie sind hierinnen angebrandten Kohlen gleich, welche ihre Hitze und feurige Glut weit bester behalten, wenn sie vereiniget beysammen sind, als wenn man sie aus einander zerstreuet. Denn vis unita tortior est.

Sie lauffen demnach nicht Gefahr, mit den grossen Hauffen und mit den Unverständigen ins Verderben zu gerathen, welche die Strasse, worauf jederman gehet, erwehlen, und sich von dem Zweck, dem ein jeder nachtrachten solte, entfernen. Sie reden zwar auch wie der gemeine Mann, aber sie dencken doch wie die Weisen.

Man muß sich demnach wundern, daß so manche falsche und höchst nachtheilige Relationes von den Freymaurern bishero sind ausgestreuet worden. Man hat auch denenselben überall Glauben gegeben, da doch in der That sich befindet, daß es lauter Verleumdungen sind. Aber wie kömmts, daß die kluge Welt nicht eben so wohl, wie bey andern Dingen, auf den Beweiß dringet, sondern lieber die böse Sage ohne Beweiß und Zeugnisse annimt?

Ich glaube, es sey eben diß ein verborgen Schicksal vor diesen Orden, welches ihnen noch mehr zu ihrer Rechtfertigung dienen muß. Denn weil sich gemeiniglich das Böse und Falsche ohne allen Beweiß in den Gemüthern feste setzet, das Gute aber kaum durch die glaubwürdigsten Zeugnisse Eingang findet, so solte man ja eben daraus urtheilen können, daß hier die Unschuld von den bösen Nachreden falscher Gemüther leyden müsse. Denn wer siehet nicht aus dem wenigen, was ich hier unpartheyisch von den innern Guten der Freymaurer Gesellschafft beygebracht habe, daß sie weit mehr beytrage die Wohlfahrt des Staats zu befördern und zu erhalten als die Verfassung desselben zu zerrütten.

Hier findet man bey ihnen eine Schule der Wissenschafften, der Künste und guten Sitten, eine gelehrte Academie, deren Mitglieder unterschiedliche Gaben besitzen, welche in ihrer Vereinigung und gemeinschafftlichen Arbeit ohne Zweiffel die gelehrteste Gesellschafft in der Welt ausmachen können. Und ob wohl sonsten die gelehrten Schulen dieses Schicksal haben, daß man darin eine wohlanständige und beliebte Aufführung zu verlernen pfleget; so findet sich doch hier gerade das Gegenheil, Denn es gehet alles da unter ihnen aufgeweckt, lustig und angenehm zu, sie sind mit Sittsamkeit und höflichen Wesen begleitet, und wer mit ihnen umgehet, lernet was Guts.

Und ob man gleich mit dieser unpartheyischen Vertheidigung der Freymaurer keinesweges zu behaupten sucht, als wären sie alle vollkommen; So kan man doch aus der Erfahrung so viel bejahen, daß sie wenig böse Eigenschafften unter sich dulden. Sie geben sich alle Mühe und Sorgfalt, zu verhüten, daß nicht dergleichen unwürdige Mitglieder in ihre Gesellschafft mit aufgenommen werden. Doch ist es freylich nicht gantz zu vermeyden. weil sich manche Personen lange Zeit verstellen können, und solche Einschleicher alsdenn diesem gantzen Collegio äusserlich vor der Welt eine üble Blame machen.

Man solte aber mehr Billigkeit haben, und das wenige zufällige Böse etlicher Mitglieder, nicht dieser guten Gesellschafft zurechnen. Denn sie bezeuget öffentlich gegen dieselben falschen Brüder, daß sie mit ihnen nichts zu schaffen haben will, und fürchtet sich deßhalb gar nicht, daß etwa ihre Rache oder Bosheit das Geheimniß entdecken möchte. Man weiß auch diese unreine Glieder so einzuschräncken, daß der gantze Cörper davon keine Ansteckung zu befürchten bat. Sie brauchen Vorsichtigkeit gnug in ihrer Wahl, und lassen nicht jederman in ihrer Vereinigung aufgenommen werden; sondern sie prüfen die Geister, und verlangen erst Zeugnisse von guten Kennern fremder Personen. Denn wenn es dieser Gesellschafft blos um die Vermehrung zu thun wäre, und es nur der Titel eines Freymaurers ausmachte; So würde man gar bald einen gantzen Schwarm neugieriger und vielleicht auch untugendhaffter Leute in die Gesellschafften ehrlicher Menschen eindringen sehen, deren Glück und Vergnügen doch nur das eintzige ist, sich mit den Lastern nicht zu vermischen, und alle Pflichten der Tugend der Geselligkeit und Freundschafft zu erfüllen.

Dahero müssen auch die Feinde selbst ihnen zugestehen, daß die Redlichkeit und Aufrichtigkeit des Hertzes ein recht Eigenthum der Freymaurer sey. Und wer sich eines so guten Gemüths bewußt ist, hat weiter nichts nöthig, als sich nur zu erkennen zu geben und den Vorsatz zu fassen, im Guten zuzunehmen, so wird er gar gerne bey ihnen Eingang finden. Denn Tuqendhaffte ziehen ihres Gleichen an sich, und werden bald einig.

In Friede und Einigkeit aber bestehet die gantze Stärcke einer Gesellschafft, aus welcher man alles verbannet wissen will, was dieselbe stöhren möchte, dargegen alles beobachtet, was dieselbe befestigen und dauerhafft machen kan. Diese Eigenschafften finden sich nun in vollkommener Maasse bey den Freymaurern. Der blinde Religions-Eyffer und Secten-Macherey; die Zancksucht, und Herrschbegierde, der Eigennutz, Jalousie und Falschheit sind bey ihnen verbannet und ausgeschlossen: Dargegen regieret die Liebe und zärtlichste Freundschafft unter ihnen. Sie halten sich verbunden und beweisens auch mit der That, allen Menschen die Pflichten und Früchte derselben geniessen zu lassen.

Doch am meisten ihren Mitgliedern; Denn darzu hat man eben besondere Gesellschafften errichtet: Weil man nicht allen auf einerley Art und in einerley Grad gnug thun kan: Wie man diesen Unterschied der Bezeugungen gegen einander, auch schon im gemeinen Leben wahrnimt. Wer demnach das Glück hat, ein Mitglied dieser Freymaurer zu seyn, der wird erfahren, welche grosse Vortheile ihm dadurch zuwachsen können, und wie strenge und gerecht sie sich dißfalls aufführen, um ihre besondere Pflichten aufs genaueste zu beobachten und zu beweisen. Ihre Liebe und Vertraulichkeit äussert sich beständig gegen einander in würcklichen Bezeugungen, damit sie sich unterscheiden von den Maul- und Wort-Freunden, welche den grossen Theil der Welt ausmachen. Sie kommen einander zustatten in allen leiblichen und geistlichen Bedürffnissen, und wird zu Folge ihrer Ordens-Regeln kein Umstand vorfallen können, da sie nicht die Pflichten ihrer Verbindung beobachten solten.

Finden sie etwa unter sich einen Bruder, dessen Geist und Seele einem ungebaueten Lande gleichet, welches wüste ist: So bemühen sie sich, seinen Verstand aufzuklären, und seinen Willen zur Tugend zu leiten, und ihn auf den Weg der Glückseligkeit zu führen. Stehet sein Leib und Leben in Gefahr, so müssen sie alles mögliche anwenden ihm zu erhalten. Leyden etliche unter ihnen an ihrer Ehre und guten Nahmen, so müssen sie denselben solch edles Kleinod nach Möglichkeit retten, und gegen alle unbillige Urtheile vertheydigen.

Begehet einer unserer Brüder einen unversehenen Fehler, so müssen die andern nach der Liebe urtheilen, und so viel die Billigkeit zuläßt, ihn entschuldigen, in Betrachtung, daß niemand von dergleichen sich frey sprechen kan. Geräth etwa ein Bruder ohne sein Verschulden in Noth und Dürfftigkeit, so müssen sie seinen Mangel abhelffen, und gemeinschafftlich alles mögliche zu seiner Aufnahme beytragen, denn gewiß, sie lassen ihre Brüder unter der Last des Elends und Unglücks nicht lange seuffzen: zu ihrer Hülffe ist nichts mehr nöthig, als nur Zeit und Gelegenheit ihr Malheur zu erfahren. Denn sie halten mit Recht davor, daß alle Tugenden ohne die Liebe nichts sind.

Dahero sie sich täglich darzu ermuntern und erwecken. Kein Mitglied entschlägt sich, in allen wohl eingerichteten Logen etwas beyzutragen, so zur Erquickung der durch das Übel verfolgten tugendhafften Brüder gereichen kan. Und zwar nach dem Vermögen deßjenigen, der es giebt, und den Umständen deßjenigen, der es empfängt. Das ist aber bey ihnen noch nicht genug; Sondern ihre Liebes-Wercke erzeigen sie mit der grösten Hochhaltung und Annehmlichkeit. Sie wollen fast nicht einmahl wissen, wem ihre Wohlthaten zu theile werden. Ja sie achten sichs vor einen grossen Fehler, wenn sie sichs gegen die unglücklichen armen Brüder mercken liessen, daß ihre Gütigkeit sie aus der Noth gerissen hätte. Noch mehr! sie gehen so weit, daß sie ihm auch diejenige Danckbarkeit erlassen, worzu sie etwa die geschehene Hülffe verbinden möchte: Sintemahl sie glauben, daß es eben so herauskommen würde, als wenn man darin ein Verdienst suchen wolle.

Findet sich nun ferner, daß dergleichen arme Mitbrüder, würdig und fähig sind, zu wichtigen Bedienungen employiret zu werden, so achten sich die andern verbunden, vor ihre Beförderung zu sorgen: Oder wenn sie dergleichen besondere Geschicklichkeiten nicht haben, dennoch ihnen auf andere Weise fortzuhelffen.

Bey so bewandten Sachen, da doch dieses alles offenbar gnug ist, und nicht kan geleugnet werden, läßt sich gar nicht begreiffen, wie man doch so widerwärtig und so gehäßig bishero gegen diese edle Gesellschafft verfahren, und übel darvon urtheilen können? Man siehet daraus, wie wenig die Welt fähig sey, das Gute zu erkennen und aufzunehmen. Kaum daß sie es noch unter sich dulden wollen; wie ist es demnach möglich ihr zu helffen aus ihren Verderben, in welches sie nach allen ihren Ständen anitzo eingeflochten ist. Und gewiß, man mag den Freymaurer-Orden, welcher itzo bey der letzten Grundsuppe der Welt durch eine wunderweise Vorsehung des höchsten Regierers fast auf den höchsten Gipfel gestiegen, ansehen wie man will, so muß man doch gestehen, daß sich viel Gutes drinn finde, darvon wir bisanhero nur eine geringe Entdeckung ohne alle Pralerey nach der Wahrheit gegeben haben.

Solte nicht ein so gutes Saltz, wenns recht gebrauchet würde, vieles beitragen können, das krancke und halb faulende Fleisch der bösen Welt, die im argen lieget, wieder gesund zumachen, und zu verbessern? Ich meine ja, ich sage nicht zu viel, daß des höchsten Ober-Regentens Absicht vielleicht eben diese sey, wenn er dergleichen weise und ehrwürdige Brüderschafft auf den Schauplatz der gantzen bewohnten Erde bisher bat auftreten lassen. Denn alle andere Anstalten in Kirche und Policey unter allen heutigen Religionen sind ja doch offenbarlich nicht so gut als die Freymaurer Gesellschaffts-Verfassungen und Eigenschafften sind. Doch sapienti sat.


Ich rede unpartheyisch, ob ich gleich selbst kein Freymaurer bin; so muß ich dem Guten doch Zeugniß geben, so weit ichs erkenne, und zu prüffen Gelegenheit gehabt. Wer weiß, was der grosse Gott noch weiter mit ihnen vor Absicht hat, welche gewiß auch werden erfüllet werden, wenn sie nur auf ihrer Seite treu sind, und das Ihrige thun, was edlen freyen Seelen zukömmt, welche ihren Bau der Glückseligkeit ewig fortdaurend machen wollen, und zuverläßige Gewißheit suchen, daß sie nicht betrogen werden.

Solte ich mit der Zeit mehr Gelegenheit bekommen, in die lnteria dieses Ordens tieffer einzuschauen, so würde ich vielleicht diesen guten Brüdern noch manches entdecken können, was sie nicht wissen. Denn hinter den Bergen wohnen auch Leute, die eine nähere Correspondenz mit der himmlischen Sophia gemessen, als es der grobe Hauffe der Welt glauben will. Das Licht scheinet in der Finsterniß, aber die Finsternissen haben es nicht gemerckt noch begriffen. Es sind und bleiben ihnen Geheimnisse, was andern, welche die rechte Brille aufgesetzt haben, gantz offenbare Wahrheiten werden, die man aber eben nicht so allgemein machen darff.


Und damit ich schließlich noch was weniges von der so unverbrüchlich zu haltenden Verschwiegenheit der Freymaurer erwehnen möge, so gestehe ich, daß dieselbe vielmehr ein guter als böser Character einer gewissen Gesellschafft sey. Ja es scheinet eben diese Eigenschafft vermittelst der gleichen Art ihrer Vorfahren, noch von den ersten Christen herabzustammen, und ein Uberbleibsel dieser Brüderschafft zu seyn, welche zwar das Stillschweigen nicht durch das Mittel eines Eydes befestigt hatten, doch aber in Bewahrung desselben unverbrüchlich waren.

Die Leichtsinnigkeit und Untreue der neuern Welt mag aber wohl Anlaß gegeben haben, einer Gesellschafft, die würckliche Geheimnisse und Verborgenheiten besitzet, dieses Sicherungs-Mittel, zu rathen. Denn es ist allerdings was wichtiges hinter ihren Geheimnissen verborgen, wie es auch in der ersten Kirche eben so war, daß niemand hinter die geheimen Lehren des Reichs Gottes kommen konte, wer nicht ein Christe wurde.

Ein gleiches trifft man hier auch an bey den Freymaurern, obwohl in andern Umständen und Absichten. Sie haben unter sich verschiedene Zeichen und figürliche Wörter, die sie besonders darzu erwehlet, welche bald eine stumme, bald sehr beredte Sprache ausmachen, um sich in der Entfernung zu verstehen, und ihre Mitbrüder so gleich zu erkennen. Sie sind eine Gesellschafft vor sich, nach Art der Christen und haben allerdings nach dem allgemeinen Menschen Rechte dießfalls ihre Freyheit. Wo nicht Gewalt und unbilliges Tyrannisches Verfahren vor Recht gehet, hat sich niemand darum zu bekümmern, was sie vorhaben. Ein jeder wird vor sich selbst Gott Rechenschafft geben müssen. Es wäre nur zu wünschen, daß sie den alten heiligen Ordens-Christen mehr gleich würden, so würden sie auch eben also wie diese vor Gott bestehen können. Aber wie weit sie noch darvon unterschieden sind, wird ihnen ihr eigen Gewissen sagen. Die alten Creutz-Fahrter gaben einander gewisse Krieges-Losungen im heiligen Lande, um sich vor den Überfällen der Saracenen zu schützen, und zu versichern, welche sich manchmahl unter ihnen einschlichen, und sie zu ermorden suchten.

Ob gleich nun die Freymaurer diß nicht zu besorgen haben, so finden sich doch andere wichtige Ursachen ihrer Verschwiegenheit und verbergens-würdige Dinge. Matth. 7. 6.

Und es ist allerdings was besonders, daß ihre Geheimnisse seit so langer Zeit, unter soviel tausend freyen Leuten, doch niemahls noch nicht sind verrathen worden. Wie viel Menschen werden doch in andern Umständen eydbrüchig und falsch? Aber hier bleibt es ein versieqelter Brief immerfort. Muß das nicht eine grosse Wissenschafft seyn, so viel leichtsinnige, unverständige und freylebende Personen verschwiegen zu machen? Das ist ein recht Meisterstück der Kunst. Das heist schon viel gelernet haben.

So grosse Gewalt hat der rechte Begriff von der brüderlichen Einigkeit über die Gemüther, wenn sie ein Hertz und eine Seele werden; Dieses unverletzbare Geheimniß würcket mit grossen Nachdruck, Personen von allen Völckern zu verbinden, und die Mittheilung der Wohlthaten leichte und gemeinsam unter ihnen zu machen. In den Jahr Büchern ihres Ordens finden sich genug Exempel, welche Vortheile auch in Leiblichen daraus entstehen. Sie mögen reisen wo sie wollen, sie mögen in Gefahr seyn, so finden sie Hülffe und Rettung, so bald sie sich decouvriren. Drum hielten die weisen Heyden so viel aufs Stillschweigen. Horatius sagt: Es hat auch ein getreues Stilleschweigen seine sichere Belohnungen. Wer der Ceres Geheimnisse offenbaret, den will ich nicht bey mir unter einen Dache, noch in einem zerbrechlichen Schiffe dulden. Tantum!