Benutzer:Jens Rusch: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Künstler, geboren 1950 | + | Künstler, geboren 1950 |
− | Mutterloge: [[Ditmarsia]] i.Or. Niedersachsen | + | *Mitglied der Loge „[[Roland]]" i. Or. Hamburg |
+ | *Mutterloge: [[Ditmarsia]] i.Or. Niedersachsen | ||
+ | *Ehrenmitglied der Loge [[Lessing (Frankfurt am Main)]] | ||
+ | *Reguläres Mitglied der [[Benjamin Franklin Lodge Hamburg]] | ||
== Laudatio == | == Laudatio == | ||
von Günther Käckenhoff | von Günther Käckenhoff | ||
− | "Jens Rusch ist ein Mann der Marschen; er lebt und arbeitet in Brunsbüttel, dort, wo die Hoffnung auf Licht größer und heller ist als das Licht selbst. Dort, wo das Suchen mehr bedeutet als das Finden. Dort, wo dem Künstler Fragen gestellt werden, die andernorts als beantwortet gelten. | + | "[[Jens Rusch]] ist ein Mann der Marschen; er lebt und arbeitet in Brunsbüttel, dort, wo die Hoffnung auf Licht größer und heller ist als das Licht selbst. Dort, wo das Suchen mehr bedeutet als das Finden. Dort, wo dem Künstler Fragen gestellt werden, die andernorts als beantwortet gelten. |
Rusch personifiziert das Streben von „Nordländer"-Künstlern zur Sonne und zu Arbeitsbedingungen, denen sie sich in von Dächern geschützten, zugleich aber lichtverwehrenden Räumen entfremdet fühlen. Wer künstliches Licht nur als Surrogat empfinden kann, sucht das Angebot Gottes: So ist es nicht verwunderlich, daß es Rusch Ende der siebziger Jahre nach Spanien zog, in die Helle, in der jahrhundertelang zugleich die Traditionen von Muslimen, Juden und Christen als Ausdruck gelebter Humanitas zur Selbstverständlichkeit wurden. | Rusch personifiziert das Streben von „Nordländer"-Künstlern zur Sonne und zu Arbeitsbedingungen, denen sie sich in von Dächern geschützten, zugleich aber lichtverwehrenden Räumen entfremdet fühlen. Wer künstliches Licht nur als Surrogat empfinden kann, sucht das Angebot Gottes: So ist es nicht verwunderlich, daß es Rusch Ende der siebziger Jahre nach Spanien zog, in die Helle, in der jahrhundertelang zugleich die Traditionen von Muslimen, Juden und Christen als Ausdruck gelebter Humanitas zur Selbstverständlichkeit wurden. | ||
− | Jens Rusch begegnete im spanischen Altea Professor Schlotter, der ihm, dem Autodidakten, zum Lehrer wurde. Nach dreijährigen Studien bei Schlotter baute Rusch 1985 ein Atelier in Altea la vieja auf, und er begann seine Arbeiten zu verlegen. Und dann: Ateliers und Kupfertiefdruckwerkstätten in Callosa de Ensaria und Brunsbüttel, von ihm benutzt je nach Jahreszeit und Auftragsverständnis. | + | [[Jens Rusch]] begegnete im spanischen Altea Professor Schlotter, der ihm, dem Autodidakten, zum Lehrer wurde. Nach dreijährigen Studien bei Schlotter baute Rusch 1985 ein Atelier in Altea la vieja auf, und er begann seine Arbeiten zu verlegen. Und dann: Ateliers und Kupfertiefdruckwerkstätten in Callosa de Ensaria und Brunsbüttel, von ihm benutzt je nach Jahreszeit und Auftragsverständnis. |
Seine Techniken reichen über das Zeichnen (mit dem Zulustift), die Malerei in Aquarell und Öl bis zu Bronzeplastiken; die gekonnte Umsetzung seiner Bildideen krönen Radierungen in mittelalterlicher Tradition. Beim Betrachten jener Arbeiten greift man hilfesuchend (und hilfefindend) nach der zweibändigen Darstellung des graphischen Werkes von Albrecht Dürer (Handzeichnungen und Druckgraphik) bei Rogner & Bernhard im Dürerjahr 1971. Rusch hat keinerlei Probleme mit seinen Vorbildern, zu denen auch Golzius und Schongauer zählen; auch er will nicht enträtselt, er will aus Charismatischem und der Begrenzung auf Originalität verstanden werden. Dabei bekennt er sich spürbar, weil aus Überzeugung, zum Handwerklichen in Perfektion; und so stellt er auch diejenigen seiner Kritiker, die ihn als „Meisterradierer" zu degradieren beabsichtigen, in den Pulverschnee ihres Bemühens. | Seine Techniken reichen über das Zeichnen (mit dem Zulustift), die Malerei in Aquarell und Öl bis zu Bronzeplastiken; die gekonnte Umsetzung seiner Bildideen krönen Radierungen in mittelalterlicher Tradition. Beim Betrachten jener Arbeiten greift man hilfesuchend (und hilfefindend) nach der zweibändigen Darstellung des graphischen Werkes von Albrecht Dürer (Handzeichnungen und Druckgraphik) bei Rogner & Bernhard im Dürerjahr 1971. Rusch hat keinerlei Probleme mit seinen Vorbildern, zu denen auch Golzius und Schongauer zählen; auch er will nicht enträtselt, er will aus Charismatischem und der Begrenzung auf Originalität verstanden werden. Dabei bekennt er sich spürbar, weil aus Überzeugung, zum Handwerklichen in Perfektion; und so stellt er auch diejenigen seiner Kritiker, die ihn als „Meisterradierer" zu degradieren beabsichtigen, in den Pulverschnee ihres Bemühens. | ||
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− | Jens Rusch pflegt, wie er selbst sagt, einen akribischen Naturalismus. Illustrationen zu Goethes Faust, zu Arno Schmidts Novellen-Comödie „Die Schule der Atheisten" verdeutlichen das. Phantasievolles, ja Phantastisches ist beiden zu eigen, wobei der Überlebens-Schauplatz per 2014 bei Schmidt in das Dithmarscher Tellingstedt verlegt ist, nach dort, wo man heute am Ortseingang gefragt wird: „Wollen Sie die Architektur der Häuser des Wandmaker-Clans sehen, oder suchen Sie nach ‘Laues Festtagskleidung’ ?", letzteres ein riesiges Arsenal für Spezielles zwischen Frack und Brautkleid auch für die weniger betuchten Sucher nach gutem Zwirn...irgendwo inmitten Schleswig Holsteins. | + | Jens Rusch]] pflegt, wie er selbst sagt, einen akribischen Naturalismus. Illustrationen zu Goethes Faust, zu Arno Schmidts Novellen-Comödie „Die Schule der Atheisten" verdeutlichen das. Phantasievolles, ja Phantastisches ist beiden zu eigen, wobei der Überlebens-Schauplatz per 2014 bei Schmidt in das Dithmarscher Tellingstedt verlegt ist, nach dort, wo man heute am Ortseingang gefragt wird: „Wollen Sie die Architektur der Häuser des Wandmaker-Clans sehen, oder suchen Sie nach ‘Laues Festtagskleidung’ ?", letzteres ein riesiges Arsenal für Spezielles zwischen Frack und Brautkleid auch für die weniger betuchten Sucher nach gutem Zwirn...irgendwo inmitten Schleswig Holsteins. |
Und dann Theodor Storm aus Husum, der „grauen Stadt am Meer", der mit seiner Novelle „Der Schimmelreiter" ein fulminantes Bekenntnis zur Humanität ablegte. Thomas Mann schrieb ihm zu, an des Dichters Humanitätsanspruch zeige sich die „absolute Weltwürde" des Werkes. Herder, dem Storm sich vielfach verpflichtet fühlte, hatte für sein publizistisches Wirken über ein Jahrhundert früher verkündet: „Beseitigung der Barbarei, Überwindung der Unwissenheit, Ausbreitung und Pflege der Menschenliebe." Storms Werk m u s s t e Rusch reizen! Und so wurde daraus „Der illustrierte Schimmelreiter". | Und dann Theodor Storm aus Husum, der „grauen Stadt am Meer", der mit seiner Novelle „Der Schimmelreiter" ein fulminantes Bekenntnis zur Humanität ablegte. Thomas Mann schrieb ihm zu, an des Dichters Humanitätsanspruch zeige sich die „absolute Weltwürde" des Werkes. Herder, dem Storm sich vielfach verpflichtet fühlte, hatte für sein publizistisches Wirken über ein Jahrhundert früher verkündet: „Beseitigung der Barbarei, Überwindung der Unwissenheit, Ausbreitung und Pflege der Menschenliebe." Storms Werk m u s s t e Rusch reizen! Und so wurde daraus „Der illustrierte Schimmelreiter". | ||
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Aktuelle Version vom 8. Dezember 2013, 13:06 Uhr
Künstler, geboren 1950
- Mitglied der Loge „Roland" i. Or. Hamburg
- Mutterloge: Ditmarsia i.Or. Niedersachsen
- Ehrenmitglied der Loge Lessing (Frankfurt am Main)
- Reguläres Mitglied der Benjamin Franklin Lodge Hamburg
Laudatio
von Günther Käckenhoff
"Jens Rusch ist ein Mann der Marschen; er lebt und arbeitet in Brunsbüttel, dort, wo die Hoffnung auf Licht größer und heller ist als das Licht selbst. Dort, wo das Suchen mehr bedeutet als das Finden. Dort, wo dem Künstler Fragen gestellt werden, die andernorts als beantwortet gelten.
Rusch personifiziert das Streben von „Nordländer"-Künstlern zur Sonne und zu Arbeitsbedingungen, denen sie sich in von Dächern geschützten, zugleich aber lichtverwehrenden Räumen entfremdet fühlen. Wer künstliches Licht nur als Surrogat empfinden kann, sucht das Angebot Gottes: So ist es nicht verwunderlich, daß es Rusch Ende der siebziger Jahre nach Spanien zog, in die Helle, in der jahrhundertelang zugleich die Traditionen von Muslimen, Juden und Christen als Ausdruck gelebter Humanitas zur Selbstverständlichkeit wurden.
Jens Rusch begegnete im spanischen Altea Professor Schlotter, der ihm, dem Autodidakten, zum Lehrer wurde. Nach dreijährigen Studien bei Schlotter baute Rusch 1985 ein Atelier in Altea la vieja auf, und er begann seine Arbeiten zu verlegen. Und dann: Ateliers und Kupfertiefdruckwerkstätten in Callosa de Ensaria und Brunsbüttel, von ihm benutzt je nach Jahreszeit und Auftragsverständnis.
Seine Techniken reichen über das Zeichnen (mit dem Zulustift), die Malerei in Aquarell und Öl bis zu Bronzeplastiken; die gekonnte Umsetzung seiner Bildideen krönen Radierungen in mittelalterlicher Tradition. Beim Betrachten jener Arbeiten greift man hilfesuchend (und hilfefindend) nach der zweibändigen Darstellung des graphischen Werkes von Albrecht Dürer (Handzeichnungen und Druckgraphik) bei Rogner & Bernhard im Dürerjahr 1971. Rusch hat keinerlei Probleme mit seinen Vorbildern, zu denen auch Golzius und Schongauer zählen; auch er will nicht enträtselt, er will aus Charismatischem und der Begrenzung auf Originalität verstanden werden. Dabei bekennt er sich spürbar, weil aus Überzeugung, zum Handwerklichen in Perfektion; und so stellt er auch diejenigen seiner Kritiker, die ihn als „Meisterradierer" zu degradieren beabsichtigen, in den Pulverschnee ihres Bemühens. [[ Jens Rusch]] pflegt, wie er selbst sagt, einen akribischen Naturalismus. Illustrationen zu Goethes Faust, zu Arno Schmidts Novellen-Comödie „Die Schule der Atheisten" verdeutlichen das. Phantasievolles, ja Phantastisches ist beiden zu eigen, wobei der Überlebens-Schauplatz per 2014 bei Schmidt in das Dithmarscher Tellingstedt verlegt ist, nach dort, wo man heute am Ortseingang gefragt wird: „Wollen Sie die Architektur der Häuser des Wandmaker-Clans sehen, oder suchen Sie nach ‘Laues Festtagskleidung’ ?", letzteres ein riesiges Arsenal für Spezielles zwischen Frack und Brautkleid auch für die weniger betuchten Sucher nach gutem Zwirn...irgendwo inmitten Schleswig Holsteins.
Und dann Theodor Storm aus Husum, der „grauen Stadt am Meer", der mit seiner Novelle „Der Schimmelreiter" ein fulminantes Bekenntnis zur Humanität ablegte. Thomas Mann schrieb ihm zu, an des Dichters Humanitätsanspruch zeige sich die „absolute Weltwürde" des Werkes. Herder, dem Storm sich vielfach verpflichtet fühlte, hatte für sein publizistisches Wirken über ein Jahrhundert früher verkündet: „Beseitigung der Barbarei, Überwindung der Unwissenheit, Ausbreitung und Pflege der Menschenliebe." Storms Werk m u s s t e Rusch reizen! Und so wurde daraus „Der illustrierte Schimmelreiter".
Jens Rusch ist unser freimaurerischer Bruder. Sein Wirken steht zwischen Winkelmaß und Zirkel. Der Kulturpreisträger hat uns mit seinem Diptychon (Öl, zweimal 160 x 80) eine Arbeit geschenkt, die er „Lichtsuche" nennt, mannshohe Bilder, miteinander verbunden, verstehbar wohl nur für uns. Greifbar aber für alle Menschen, die eines guten Willens sind."
Günther Käckenhoff
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