Rezension: Michael Kraus - Die Freimaurer: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 11. Dezember 2013, 08:41 Uhr

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Erhältlich bei SCHOPF

Aus „Alpina“ 5/2007


Rundum erfreulich

Wenn der Großmeister selbst zur Feder greift Endlich ein rundum erfreuliches neues Buch über die Freimaurerei. Es erscheinen genügend Bücher über unseren Bund, bei denen man sich ärgert, oder denkt, da wurde wieder einmal eine Chance vertan. Nun habe ich das Buch «Die Freimaurer» erhalten und ich habe es sofort durchgelesen. Eigentlich müsste jeder Bruder dieses Buch lesen. Es ist kompetent geschrieben, knapp gefasst, mit einer Fülle von Facts und ohne alle Floskeln. Erstaunlich eigentlich, dass es vom Großmeister der Großloge von Österreich geschrieben worden ist.

Erstaunlich deshalb, weil die Brüder unseres östlichen Nachbarlandes sehr viel Wert auf die Diskretion legen, keine Öffentlichkeitsarbeit betreiben, eisern an der Arkandisziplin festhalten und vor allem auch nichts im Internet veröffentlichen. Und hier gibt Michael Kraus freimütig Auskunft. Wir erfahren aus kompetenter Quelle, wie es um die Freimaurerei heute in Österreich steht. Welche neuen Aufgaben haben sich die rund 3000 österreichischen Brüder im 21. Jahrhundert gesetzt.

Wie und warum wird man eigentlich Freimaurer? Welches Verhältnis hat die Freimaurerei zur Religion und zu den Frauen? Wie steht man zur Globalisierung, zu Turbokapitalismus und wachsender Intoleranz? Weshalb ist die Loge die ideale Gemeinschaftsform? Was sind die so genannten Hochgradsysteme? Und welche Rolle spielt die österreichische Freimaurerei in den Reformländern? Es ist ein spannendes Buch, das Einblick gibt in die geheimnisvolle Welt der Rituale und der Symbole. Der Autor befasst sich ebenfalls mit den verschiedenen Verschwörungstheorien, die ja immer wieder der Freimaurerei unterschoben werden.

Kraus nimmt freimütig Stellung und zeigt, dass alle diese Verschwörungstheorien haltlos sind und nur in die Welt gesetzt wurden, um die Freimaurerei in Misskredit zu bringen. Kurz und bündig hat er dies so formuliert: «Vom freimaurerischen Standpunkt aus könnte man alle Spekulationen über Freimaurerverschwörungen abtun mit dem Satz:Wenn die Freimaurerei durchaus eine Verschwörung sein soll, dass eine Verschwörung zum Guten».

Was hat den österreichischen Großmeister veranlasst, dieses Buch zu schreiben? Diese Frage muss man sich stellen, wenn man weiss, wie zurückhaltend unsere Brüder in Österreich punkto Öffentlichkeitsarbeit sind. Es geschah nicht, «um ein uns sehr wertvolles Prinzip zu durchbrechen und die Freimaurerei zu Markte zu tragen, sondern um wieder einmal die Glut zum Feuer zu entfachen, und zwar dort, wo das Feuer Nahrung finden kann, bei interessierten und engagierten Lesern von Büchern». In der Mitte enthält der Band 32 Seiten mit Illustrationen, die den Text in vieler Hinsicht unterstützen und anschaulich machen. Besonders gefreut hat mich die Auswahl der Bilder, die über die gängigen und historischen Illustrationen hinausgehen. Man spürt förmlich das Bemühen, die Freimaurerei in ihrer heutigen aktuellen Form zu zeigen. Michael Kraus schliesst sein Vorwort mit dem Satz: «Freimaurerei ist nicht nur Mittel zum Zweck, sie ist auch Zweck selber in dem, wie sie es tut».

Man kann das Buch jedem Freimaurer zur Lektüre empfehlen. Es eignet sich aber auch für Interessierte, die unserem Bunde noch fern stehen, und sich ein objektives Bild von der Freimaurerei machen möchten.

Alfred Messerli über:
Michael Kraus: Die Freimaurer.
Salzburg. ECOWIN Verlag GmbH, 2007.
Infos: www.ecowin.at 165 Seiten Text und 32 Seiten Illustrationen.
ISBN: 978-3-902404-40-4. Bestellung: SCHOPF

Siehe auch