Traktat: Der 24zöllige Maßstab: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 14. August 2015, 11:52 Uhr

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Der 24-zöllige Maßstab

Quelle: Euromason / Altea la Vella / Spanien

Der 24-zöllige Maßstab ist ein Vermessungswerkzeug, das entsprechend den 24 Stunden des Tages in 24 Zoll unterteilt ist. Er diente zur Überprüfung des fertigen Baues. Dadurch dass die Zahl 24 sowohl durch die Primfaktoren 2 als auch 3 teilbar ist und das Produkt der ersten natürlichen Zahlen 1 x 2 x 3 x 4 = 24 ist, ist der Massstab ideal, um die Richtigkeit der Proportionen überprüfen zu können.

Massstab.jpg

Der 24-zöllige Massstab und der Spitzhammer sind in der Freimaurerei die Symbole des Lehrlings. Der Spitzhammer dient dazu, die Ecken der Unvollkommenheit vom rauen Stein abzuschlagen, der 24-zöllige Massstab dazu, sich bei der Arbeit die Zeit mit Weisheit einzuteilen. Er symbolisiert die 24 Stunden des Tages die der Maurer folgendermassen einteilen soll:

sechs Stunden zur Arbeit
sechs Stunden um Gott zu dienen
sechs Stunden um einem Bruder oder Freund zu dienen, soweit es in seinen Kräften steht
sechs Stunden zum Schlafe.

Diese klare zeitliche Einteilung lässt sich in der heutigen Zeit nicht mehr 1:1 umsetzen. Gewerkschaftlich ausgehandelte Arbeitszeiten z.Bsp. lassen sich nicht umgehen und wer heute weniger als 8 oder 9 Stunden mit der Arbeit zubringt, gefährdet seinen Arbeitsplatz. Heutzutage ist die Umsetzung dieses Lehrlingswerkzeuges schlichtweg unmöglich.

Inhaltlich jedoch ist eine solche Einteilung gar nicht so verkehrt. Die jedem Menschen zustehende Zeit, sei es nun Stunde, Tag, Monat, Jahr oder Lebenszeit soll bewusst sinnvoll und weise eingeteilt werden um ein erfülltes Leben zu verwirklichen. Mir scheint, dass die genaue zeitliche Gliederung nicht die Kernaussage des 24-zölligen Maßsstabes ist, sondern eine ausgewogene Grundstruktur die unsere, zur Verfügung stehende Zeit, sinnvoll gliedert.

Was ist eigentlich Zeit? Diese Frage bewegt die Menschheit schon seit Jahrtausenden und es ist hochinteressant, sich mal mit der Geschichte der Zeitmessung zu befassen; von der Sonnenuhr bis hin zu der Atomuhr. Immer haben die Menschen danach gestrebt die Zeit in den Griff zu bekommen.

Unabhängig davon ist es schlicht eine Tatsache, dass jedes Lebewesen die gleiche Zeit zur Verfügung hat, solange es lebt. Man kann sich die Zeit wie eine Linie vorstellen, die kontinuierlich im Sekundentakt weiter gezogen wird. Der zeichnende Punkt ist der Augenblick in dem wir uns gerade befinden und die Linie bedeutet eine Zeit die unwiederbringlich Vergangenheit ist, sie ist ein für allemal vorüber. Die Gegenwart ist schon vergangen, wenn wir das Wörtchen "Jetzt" ausgesprochen haben. Sie verfliegt auch nicht – man kann sie auch nicht anhalten – deshalb steht sie auch nicht still. Trotzdem gibt es Tage, die einem sehr lang vorkommen und andere, die wie im Fluge vergehen. Die Zeit wird also von jedem Menschen individuell empfunden und es wird klar, dass ein jeder seinen Zeitrythmus anders einteilen muss.

Wie kann der moderne Freimaurer seine Zeit also sinnvoll aufteilen? Die Aufteilung in vier Blöcke erscheint mir durchaus sinnvoll, nämlich in:

  • Arbeit
  • Befriedigung sozialer Bedürfnisse
  • Erholung und Regenerierung
  • Spiritualität

Arbeit ist ein wichtiger Teil in unserem Leben. Für die einen ist es Pflicht, für den Anderen Freude und Erfüllung. Sie gibt Struktur, fördert Lernen und Fähigkeiten und ermöglicht uns in Augenhöhe mit anderen am Gesellschaftsleben teilzunehmen. Beim Fehlen von Arbeit, nämlich Arbeitslosigkeit geht erheblich mehr verloren als nur materielle Werte.

Die Befriedigung sozialer Bedürfnisse ist ein ganz wichtiger Teil unseres Lebens. Sie dient nicht nur dem Austausch, der Begegnung und der Kommunikation, sie sorgt nicht nur für gemeinsame Erlebnisse, sondern schafft auch Nähe und Intimität. Indem wir füreinander da sind und uns gegenseitig helfen, geben wir der Gesellschaft etwas zurück, auf das wir selber angewiesen sind, nämlich Menschlichkeit, Geborgenheit, Verständnis, Brüderlichkeit, Liebe.

Jedes Individuum hat seinen eigenen Schlafrythmus. Der eine kommt locker mit 5 Stunden aus, der andere schläft regelmässig seine 7 Stunden. Hobby und Freizeitaktivitäten, ausgewogene Ernährung und Urlaube sind wichtig um die Anforderungen des Lebens langfristig erfüllen zu können und sich psychisch und physisch in guter Form zu erhalten.

Wer sich Zeit für Spiritualität nimmt und sich mit Neugierde auf die wichtigen Fragen des Lebens stürzt, wird Antworten finden, die einem weiterhelfen, sein Leben sinnvoller zu gestalten. Viele finden in der Religion eine Zuflucht und einige sogenannte "Freidenker" – wenn sie Glück haben – in der Freimaurerei. Wer sich jemals mit dem Satz "Erkenne dich selbst" oder mit den Begriffen Freiheit, Gleichheit oder Brüderlichkeit auseinandergesetzt hat, der begreift viel mehr über die Zusammenhänge des Lebens als andere. Das ist Nahrung für die Seele und den Geist und auch Nährboden für eine humanistische Lebenseinstellung.

Wie genau diese 4 Bereiche weise aufzuteilen sind, muss wohl ein jeder selber wissen. Eine dogmatische Anleitung für ein glückliches Leben erscheint mir übrigens wenig freimaurerisch. Deshalb sollte es jedem selbst überlassen bleiben seine Zeit sinnvoll und weise einzuteilen um ein glückliches Leben zu führen.

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