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Mit der Freimaurerei verknüpfte Architektur umfasst weltweit tausende Gebäude, sie ist allerdings aus historischen Gründen vor allem auf Nordamerika und hier speziell auf die USA konzentriert, wo vor allem in den Jahrzehnten zwischen 1870 und 1930 eine Vielzahl kathedralenartiger Tempel der Freimaurer in klassizistischem oder auch „maurischem“ Stil entstand (Orientalisierende Architektur zeigen vor allem die den Riten der Shriner, einer von der Freimaurerei abgeleiteten Männervereinigung dienenden Bauten). Nach Auffassung mancher Autoren ist auch das [[Völkerschlachtdenkmal]] in Leipzig als freimaurerische Architektur zu werten. | Mit der Freimaurerei verknüpfte Architektur umfasst weltweit tausende Gebäude, sie ist allerdings aus historischen Gründen vor allem auf Nordamerika und hier speziell auf die USA konzentriert, wo vor allem in den Jahrzehnten zwischen 1870 und 1930 eine Vielzahl kathedralenartiger Tempel der Freimaurer in klassizistischem oder auch „maurischem“ Stil entstand (Orientalisierende Architektur zeigen vor allem die den Riten der Shriner, einer von der Freimaurerei abgeleiteten Männervereinigung dienenden Bauten). Nach Auffassung mancher Autoren ist auch das [[Völkerschlachtdenkmal]] in Leipzig als freimaurerische Architektur zu werten. | ||
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+ | Während die Freimaurerei in Kontinentaleuropa nach der Französischen Revolution und speziell nach dem Ende der Hegemonie Napoleon Bonapartes in gravierenden Gegensatz zu der Mehrzahl der herrschenden politischen und religiösen Gruppierungen geriet und dadurch an der Errichtung machtvoller Bauten gehindert war, wurden die Vereinigten Staaten nach dem erfolgreichen Unabhängigkeitskrieg wesentlich durch Freimaurer wie George Washington und Benjamin Franklin (sowie später Andrew Jackson) und freimaurerfreundliche Politiker wie Thomas Jefferson geprägt. | ||
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+ | Das gemäßigt freimaurerische Element (ohne antireligiöse Stoßrichtung) gehört damit zum zentralen Erbe der amerikanischen Revolution und konnte sich auch in der Folge, ungeachtet politischer und religiöser Vorbehalte anderer Gruppen, auf breiter Basis entfalten. Am Höhepunkt der Verbreitung des Bundes, 1929, gehörten 8,6 % der männlichen Bevölkerung der USA der Freimaurerei an, und 1960 war mit über 4 Millionen Mitgliedern ein Durchdringungsgrad von 7,6 % gegeben. | ||
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+ | Der Mitgliedschaft in freimaurerischen Organisationen als mittelständisches Massenphänomen entsprach auch eine selbstbewusste architektonische Selbstdarstellung. Vor allem in den Jahrzehnten zwischen 1870 und 1930, in denen die USA nach Überwindung ihres Bürgerkriegs zur weltweit führenden Industriemacht aufstiegen, kam es deshalb zur Errichtung einer Fülle von freimaurerisch geprägten Großbauten. Im Gefolge der Weltwirtschaftskrise mussten etliche dieser repräsentativen Großbauten freilich anderen Zwecken gewidmet werden, und ein vergleichbarer Trend ist auch in den letzten Jahrzehnten festzustellen. So wurde ein ehemaliger Freimaurertempel 1987 zum National Museum of Women in the Arts (Washington) und der ägyptisierende Scottish Rite Temple in Mobile (Alabama) wurde zum Restaurant. | ||
Version vom 3. Dezember 2017, 18:29 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Tempel
Der freimaurerische Begriff meint zweierlei: den symbolischer Tempel und den Logentempel als Raum.
- Symbolischer Begriff: Für die Freimaurer ist der Salomonische Tempel zum Leitbild eines geistigen Tempels der Humanität geworden. So verstanden ist der Salomonische Tempel das Ziel der rituellen Arbeit. Die geschichtliche Grundlage ist der Salomonische Tempel (s.u.).
- Logentempel: Rechteckiger Raum im Logenhaus, in dem die rituellen Arbeiten stattfinden.
Der historische Salomonischer Tempel
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Das jüdische Nationalheiligtum hatte seinen Vorläufer in der Stiftshütte. König Salomo errichtete auf dem Berge Moria auf der Tenne Arnans des Jebusiters den Tempel. Der 966 v. Chr. begonnene Bau dauerte sieben Jahre; die Weihe erfolgte im siebenten Monat. Salomos Verbundeter, Hiram von Tyrus, sandte ihm den Baumeister Hiram oder Huram, dessen Vater ein Tyrer war, und dessen Mutter aus dem Stamm Dan oder Naphatali stammte. Der Baustil war tyrisch oder assyrisch, nicht, wie gelegentlich behauptet wird, ägyptisch. Der Tempel war doppelt so groß wie die StiftshIItte, die heilige Statte hatte die Form eines länglichen Rechtecks die Längenmaße machten das Doppelte der Breite, bezw. Höhe aus. Die Schmalseiten waren nach Osten, bezw. Westen gerichtet. Im Portal standen zwei Säulen aus Erz, Jachin und Boas. Durch einen Vorhof gelangte man ins Heilige mit dem Schaubrottisch, zehn goldenen Leuchtern und dem Raucher altar, dann in das Allerheiligste (einem Kubus) mit der Bundeslade.
586 v. Chr. wurde der Salomonische Tempel von dem König Nebukadnezar zerstört. Nach der RIIckkehr der Juden aus dem babylonischen Exil baute ihn Zerubabel wie der auf (beendet 516). Der zweite Tempel stand jedoch seinem Vorbilde an Größe und Pracht nach. Nach der Entweihung desTempels durch Antiochus Epiphanes wurde er von Juda dem Maccabäer wiederhergestellt und befestigt (165 v. Chr.). Unter Herodes begann 21 v. Chr. eine vollstandige Umgestaltung des Heiligtums im griechischen Stil (Herodianischer Tempel). Dieser Bau wurde im jüdisch-römischen Krieg vollkommen zerstört (70 n. Chr.). Seit 644 n. Chr. steht auf dem alten Tempelplätze die Moschee Haram Es Scherif.
Mit der Freimaurerei verknüpfte Architektur
Quelle: Wikipedia
Mit der Freimaurerei verknüpfte Architektur umfasst weltweit tausende Gebäude, sie ist allerdings aus historischen Gründen vor allem auf Nordamerika und hier speziell auf die USA konzentriert, wo vor allem in den Jahrzehnten zwischen 1870 und 1930 eine Vielzahl kathedralenartiger Tempel der Freimaurer in klassizistischem oder auch „maurischem“ Stil entstand (Orientalisierende Architektur zeigen vor allem die den Riten der Shriner, einer von der Freimaurerei abgeleiteten Männervereinigung dienenden Bauten). Nach Auffassung mancher Autoren ist auch das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig als freimaurerische Architektur zu werten.
Während die Freimaurerei in Kontinentaleuropa nach der Französischen Revolution und speziell nach dem Ende der Hegemonie Napoleon Bonapartes in gravierenden Gegensatz zu der Mehrzahl der herrschenden politischen und religiösen Gruppierungen geriet und dadurch an der Errichtung machtvoller Bauten gehindert war, wurden die Vereinigten Staaten nach dem erfolgreichen Unabhängigkeitskrieg wesentlich durch Freimaurer wie George Washington und Benjamin Franklin (sowie später Andrew Jackson) und freimaurerfreundliche Politiker wie Thomas Jefferson geprägt.
Das gemäßigt freimaurerische Element (ohne antireligiöse Stoßrichtung) gehört damit zum zentralen Erbe der amerikanischen Revolution und konnte sich auch in der Folge, ungeachtet politischer und religiöser Vorbehalte anderer Gruppen, auf breiter Basis entfalten. Am Höhepunkt der Verbreitung des Bundes, 1929, gehörten 8,6 % der männlichen Bevölkerung der USA der Freimaurerei an, und 1960 war mit über 4 Millionen Mitgliedern ein Durchdringungsgrad von 7,6 % gegeben.
Der Mitgliedschaft in freimaurerischen Organisationen als mittelständisches Massenphänomen entsprach auch eine selbstbewusste architektonische Selbstdarstellung. Vor allem in den Jahrzehnten zwischen 1870 und 1930, in denen die USA nach Überwindung ihres Bürgerkriegs zur weltweit führenden Industriemacht aufstiegen, kam es deshalb zur Errichtung einer Fülle von freimaurerisch geprägten Großbauten. Im Gefolge der Weltwirtschaftskrise mussten etliche dieser repräsentativen Großbauten freilich anderen Zwecken gewidmet werden, und ein vergleichbarer Trend ist auch in den letzten Jahrzehnten festzustellen. So wurde ein ehemaliger Freimaurertempel 1987 zum National Museum of Women in the Arts (Washington) und der ägyptisierende Scottish Rite Temple in Mobile (Alabama) wurde zum Restaurant.