Pythagoras: Goldene Verse: Unterschied zwischen den Versionen

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Das bibliophile Buch wird publiziert durch die "Lanuza edicions" in Altea / Spanien.
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== Die goldenen Verse ==
 
== Die goldenen Verse ==
<poem>
 
  
1 Ehre vor allem die unsterblichen Götter, wie das Gesetz es bestimmt,
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'''Quelle: Zeitenschrift http://www.zeitenschrift.com/news/sn-13704-goldeneverse.ihtml &rarr;'''
2 und achte den Eid. Ehre auch die edlen Heroen
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3 und die Götter der Unterwelt mit den vorgeschriebenen Opfern.
+
kursiv: alte Verse<br />
4 Ehre deine Eltern und deine nächsten Verwandten.
+
normal: neuere von einem Neupythagoreer hinzugedichtete Verse
5 Von den andern mache dir den zum Freund, welcher der Vortrefflichste ist.
+
# ''Ehre vor allem die unsterblichen Götter, wie das Gesetz es bestimmt,''
6 Laß dich erweichen von (seinen) milden Worten und nützlichen Taten.
+
# ''und achte den Eid. Ehre auch die edlen Heroen''
7 Entzweie dich nicht mit deinem Freund wegen eines kleinen Vergehens,
+
# ''und die Götter der Unterwelt mit den vorgeschriebenen Opfern''.
8 solange du kannst; denn das Können wohnt nahe bei der Notwendigkeit.
+
# ''Ehre deine Eltern und deine nächsten Verwandten.''
9 Dies nun wisse und gewöhne dich, darüber Herr zu werden:
+
# Von den andern mache dir den zum Freund, welcher der Vortrefflichste ist.
10 vor allem über den Bauch, über Schlaf, Geilheit
+
# Laß dich erweichen von (seinen) milden Worten und nützlichen Taten.
11 und Zorn. - Tue niemals etwas Schändliches, weder mit anderen
+
# Entzweie dich nicht mit deinem Freund wegen eines kleinen Vergehens,
12 noch allein; am meisten schäme dich vor dir selbst.
+
# solange du kannst; denn das Können wohnt nahe bei der Notwendigkeit.
13 Als nächstes: sei gerecht in Wort und Tat
+
# Dies nun wisse und gewöhne dich, darüber Herr zu werden:
14 und gewöhne dir an, dich nie unüberlegt zu verhalten,
+
# ''vor allem über den Bauch, über Schlaf, Geilheit''
15 sondern erkenne, daß es allen bestimmt ist zu sterben
+
# ''und Zorn. - Tue niemals etwas Schändliches, weder mit anderen''
16 und daß Besitztum bald gewonnen, bald verloren wird.
+
# ''noch allein; am meisten schäme dich vor dir selbst.''
17 Es gibt aber Schmerzen, die durch göttliches Geschick über die Sterblichen kommen; darum:
+
# Als nächstes: sei gerecht in Wort und Tat
18 Wenn das Schicksal dich trifft, ertrage es und sei nicht unwillig.
+
# und gewöhne dir an, dich nie unüberlegt zu verhalten,
19 Heile davon, soviel du kannst, und denke:
+
# sondern erkenne, daß es allen bestimmt ist zu sterben
20 Nicht sehr viel davon gibt das Schicksal dem Guten.
+
# und daß Besitztum bald gewonnen, bald verloren wird.
21 Viele Reden kommen zu den Menschen, gute und schlechte.
+
# ''Es gibt aber Schmerzen, die durch göttliches Geschick über die Sterblichen kommen; darum:''
22 Laß dich dadurch nicht erschrecken und nicht abbringen
+
# ''Wenn das Schicksal dich trifft, ertrage es und sei nicht unwillig.''
23 vom Vorsatz. Wird etwas Unwahres gesagt,
+
# ''Heile davon, soviel du kannst, und denke:''
24 so gib milde nach. Doch was ich dir sage, soll in allem erfüllt werden.
+
# ''Nicht sehr viel davon gibt das Schicksal dem Guten.''
25 Keiner soll dich je verleiten, weder mit Worten noch mit Taten,
+
# Viele Reden kommen zu den Menschen, gute und schlechte.
26 etwas zu tun oder zu sagen, was nicht das Bessere ist.
+
# Laß dich dadurch nicht erschrecken und nicht abbringen
27 Überlege vor der Tat, damit sie sich nicht als töricht erweist:
+
# vom Vorsatz. Wird etwas Unwahres gesagt,
28 Unüberlegtes Handeln und Reden sind Sache eines unwürdigen Mannes.
+
# so gib milde nach. ''Doch was ich dir sage, soll in allem erfüllt werden.''
29 Was dir aber hinterher keinen Schmerz bringt, das führe durch bis zum Ende.
+
# Keiner soll dich je verleiten, weder mit Worten noch mit Taten,
30 Tue nichts, wovon du nichts verstehst, doch lasse dich belehren,
+
# etwas zu tun oder zu sagen, was nicht das Bessere ist.
31 soviel als nötig; so wirst du das angenehmste Leben verbringen.
+
# Überlege vor der Tat, damit sie sich nicht als töricht erweist:
32 Auch die Gesundheit des Körpers darfst du nicht vernachlässigen:
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# Unüberlegtes Handeln und Reden sind Sache eines unwürdigen Mannes.
33 Halte Maß im Trinken, Essen und Sport.
+
# Was dir aber hinterher keinen Schmerz bringt, das führe durch bis zum Ende.
34 Maß nenne ich, was später keinen Schmerz bringt.
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# Tue nichts, wovon du nichts verstehst, doch lasse dich belehren,
35 Gewöhne dich an eine reine Lebeweise ohne Überfluß
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# soviel als nötig; so wirst du das angenehmste Leben verbringen.
36 und hüte dich, etwas zu tun, was Neid erregt:
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# Auch die Gesundheit des Körpers darfst du nicht vernachlässigen:
37 Treibe keinen Aufwand zur unrechten Zeit wie einer, der nicht weiß, was sich ziemt. 38 Doch sei auch nicht kleinlich: Maß ist in allem das Beste.
+
# Halte Maß im Trinken, Essen und Sport.
39 Tue, was dir keinen Nachteil bringt, und überlege vor der Tat.
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# Maß nenne ich, was später keinen Schmerz bringt.
40 Laß den Schlaf nicht zu deinen sanften Augen kommen,
+
# Gewöhne dich an eine reine Lebeweise ohne Überfluß
41 ehe du jedes der Werke des Tages dreimal durchdacht hast:
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# und hüte dich, etwas zu tun, was Neid erregt:
42 "Worin habe ich gefehlt? Was habe ich getan? Was habe ich versäumt?"
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# Treibe keinen Aufwand zur unrechten Zeit wie einer, der nicht weiß, was sich ziemt.  
43 Beginne beim ersten und gehe alles durch und dann:
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# Doch sei auch nicht kleinlich: Maß ist in allem das Beste.
44 Hast du Schlechtes getan, so erschrecke, doch hast du Gutes getan, so freue dich.
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# Tue, was dir keinen Nachteil bringt, und überlege vor der Tat.
45 Darin mühe dich, darin übe dich, dies mußt du lieben:
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# ''Laß den Schlaf nicht zu deinen sanften Augen kommen,''
46 Dies wird dich auf die Spuren der göttlichen Tugend bringen.
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# ''ehe du jedes der Werke des Tages dreimal durchdacht hast:''
47 Wahrlich, bei dem, der unserer Seele die Vierheit gegeben,
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# ''"Worin habe ich gefehlt? Was habe ich getan? Was habe ich versäumt?"''
48 Quelle der ewigen Natur!
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# ''Beginne beim ersten und gehe alles durch und dann:''
48 Nun schreite zur Tat
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# ''Hast du Schlechtes getan, so erschrecke, doch hast du Gutes getan, so freue dich.''
49 und bete zu den Göttern, sie zu vollenden. Wenn du diese Lehren beherrschst,
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# Darin mühe dich, darin übe dich, dies mußt du lieben:
50 erkennst du die Beziehung zwischen den unsterblichen Göttern und den sterblichen Menschen:
+
# ''Dies wird dich auf die Spuren der göttlichen Tugend bringen.''
51 wie ein jedes vergeht und Bestand hat.
+
# ''Wahrlich, bei dem, der unserer Seele die Vierheit gegeben,''
52 Du wirst erkennen, soweit es dir zusteht, daß die Natur in allem gleich ist,
+
# ''Quelle der ewigen Natur!''
53 so daß du nichts erhoffst, was man nicht hoffen kann, und nichts dir verborgen bleibt.
+
# ''Nun schreite zur Tat''
54 Du wirst erkennen, daß die Menschen selbstgewählte Leiden haben,
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# und bete zu den Göttern, sie zu vollenden. Wenn du diese Lehren beherrschst,
55 die Armen, die das Gute, das nahe ist, nicht sehen
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# erkennst du die Beziehung zwischen den unsterblichen Göttern und den sterblichen Menschen:
56 und nicht hören; nur wenige wissen eine Befreiung aus diesen Übeln.
+
# wie ein jedes vergeht und Bestand hat.
57 Dieses Schicksal schwächt ihren Sinn. Wie rollende Steine
+
# ''Du wirst erkennen, soweit es dir zusteht, daß die Natur in allem gleich ist,''
58 werden sie hierhin und dorthin gestoßen, erleiden endloses Leid.
+
# ''so daß du nichts erhoffst, was man nicht hoffen kann, und nichts dir verborgen bleibt.''
59 Denn ein verderblicher Begleiter, der Streit, schadet ihnen unbemerkt
+
# ''Du wirst erkennen, daß die Menschen selbstgewählte Leiden haben,''
60 und ist mit ihnen verwachsen. Diesen darf man nicht antreiben: man muß ihm weichen und entfliehen.
+
# ''die Armen, die das Gute, das nahe ist, nicht sehen''
61 Vater Zeus, wahrhaftig! Alle würdest du von vielen Übeln erlösen,
+
# ''und nicht hören; nur wenige wissen eine Befreiung aus diesen Übeln.''
62 wenn du allen zeigtest, mit welchem Daimon sie leben!
+
# ''Dieses Schicksal schwächt ihren Sinn. Wie rollende Steine''
63 Du aber sei guten Mutes, denn göttlich ist das Geschlecht der Sterblichen,
+
# ''werden sie hierhin und dorthin gestoßen, erleiden endloses Leid.''
64 und die Natur, die das Heilige offenbart, zeigt ihnen alles.
+
# ''Denn ein verderblicher Begleiter, der Streit, schadet ihnen unbemerkt''
65 Wenn dir davon etwas zuteil wird, wirst du das beherrschen, was ich dir verordne.
+
# ''und ist mit ihnen verwachsen. Diesen darf man nicht antreiben: man muß ihm weichen und entfliehen.''
66 Du wirst deine Seele heilen und aus diesen Übeln retten.
+
# Vater Zeus, wahrhaftig! Alle würdest du von vielen Übeln erlösen,
67 Aber halte dich fern von der Nahrung, die wir in den "Reinigungen"
+
# wenn du allen zeigtest, mit welchem Daimon sie leben!
68 und in der "Erlösung der Seele" genannt haben. Bedenke dies alles, wenn du wählst,
+
# Du aber sei guten Mutes, denn göttlich ist das Geschlecht der Sterblichen,
69 und stelle die beste Einsicht oben als Wagenlenkerin hin.
+
# und die Natur, die das Heilige offenbart, zeigt ihnen alles.
70 Wenn du den Körper verläßt und in den freien Äther gelangst,
+
# Wenn dir davon etwas zuteil wird, wirst du das beherrschen, was ich dir verordne.
71 wirst du unsterblich sein: ein unsterblicher Gott, nicht mehr sterblich.  
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# Du wirst deine Seele heilen und aus diesen Übeln retten.
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# Aber halte dich fern von der Nahrung, die wir in den "Reinigungen"
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# und in der "Erlösung der Seele" genannt haben. Bedenke dies alles, wenn du wählst,
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# und stelle die beste Einsicht oben als Wagenlenkerin hin.
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# Wenn du den Körper verläßt und in den freien Äther gelangst,
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# wirst du unsterblich sein: ein unsterblicher Gott, nicht mehr sterblich.
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Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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==Siehe auch==
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*[[Pythagoras]]
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== Links ==
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*"Lanuza edicions" http://www.lanuzaedicions.com/index.html
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{{Sprachen|Es:Versos de oro|Español}}
  
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{{SORTIERUNG:Pythagoras}}
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[[Kategorie:Literatur]]

Aktuelle Version vom 24. Oktober 2018, 08:07 Uhr

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Pythagoras: Goldene Verse

Das bibliophile Buch wird publiziert durch die "Lanuza edicions" in Altea / Spanien.

Galerie

Die goldenen Verse

Quelle: Zeitenschrift http://www.zeitenschrift.com/news/sn-13704-goldeneverse.ihtml

kursiv: alte Verse
normal: neuere von einem Neupythagoreer hinzugedichtete Verse

  1. Ehre vor allem die unsterblichen Götter, wie das Gesetz es bestimmt,
  2. und achte den Eid. Ehre auch die edlen Heroen
  3. und die Götter der Unterwelt mit den vorgeschriebenen Opfern.
  4. Ehre deine Eltern und deine nächsten Verwandten.
  5. Von den andern mache dir den zum Freund, welcher der Vortrefflichste ist.
  6. Laß dich erweichen von (seinen) milden Worten und nützlichen Taten.
  7. Entzweie dich nicht mit deinem Freund wegen eines kleinen Vergehens,
  8. solange du kannst; denn das Können wohnt nahe bei der Notwendigkeit.
  9. Dies nun wisse und gewöhne dich, darüber Herr zu werden:
  10. vor allem über den Bauch, über Schlaf, Geilheit
  11. und Zorn. - Tue niemals etwas Schändliches, weder mit anderen
  12. noch allein; am meisten schäme dich vor dir selbst.
  13. Als nächstes: sei gerecht in Wort und Tat
  14. und gewöhne dir an, dich nie unüberlegt zu verhalten,
  15. sondern erkenne, daß es allen bestimmt ist zu sterben
  16. und daß Besitztum bald gewonnen, bald verloren wird.
  17. Es gibt aber Schmerzen, die durch göttliches Geschick über die Sterblichen kommen; darum:
  18. Wenn das Schicksal dich trifft, ertrage es und sei nicht unwillig.
  19. Heile davon, soviel du kannst, und denke:
  20. Nicht sehr viel davon gibt das Schicksal dem Guten.
  21. Viele Reden kommen zu den Menschen, gute und schlechte.
  22. Laß dich dadurch nicht erschrecken und nicht abbringen
  23. vom Vorsatz. Wird etwas Unwahres gesagt,
  24. so gib milde nach. Doch was ich dir sage, soll in allem erfüllt werden.
  25. Keiner soll dich je verleiten, weder mit Worten noch mit Taten,
  26. etwas zu tun oder zu sagen, was nicht das Bessere ist.
  27. Überlege vor der Tat, damit sie sich nicht als töricht erweist:
  28. Unüberlegtes Handeln und Reden sind Sache eines unwürdigen Mannes.
  29. Was dir aber hinterher keinen Schmerz bringt, das führe durch bis zum Ende.
  30. Tue nichts, wovon du nichts verstehst, doch lasse dich belehren,
  31. soviel als nötig; so wirst du das angenehmste Leben verbringen.
  32. Auch die Gesundheit des Körpers darfst du nicht vernachlässigen:
  33. Halte Maß im Trinken, Essen und Sport.
  34. Maß nenne ich, was später keinen Schmerz bringt.
  35. Gewöhne dich an eine reine Lebeweise ohne Überfluß
  36. und hüte dich, etwas zu tun, was Neid erregt:
  37. Treibe keinen Aufwand zur unrechten Zeit wie einer, der nicht weiß, was sich ziemt.
  38. Doch sei auch nicht kleinlich: Maß ist in allem das Beste.
  39. Tue, was dir keinen Nachteil bringt, und überlege vor der Tat.
  40. Laß den Schlaf nicht zu deinen sanften Augen kommen,
  41. ehe du jedes der Werke des Tages dreimal durchdacht hast:
  42. "Worin habe ich gefehlt? Was habe ich getan? Was habe ich versäumt?"
  43. Beginne beim ersten und gehe alles durch und dann:
  44. Hast du Schlechtes getan, so erschrecke, doch hast du Gutes getan, so freue dich.
  45. Darin mühe dich, darin übe dich, dies mußt du lieben:
  46. Dies wird dich auf die Spuren der göttlichen Tugend bringen.
  47. Wahrlich, bei dem, der unserer Seele die Vierheit gegeben,
  48. Quelle der ewigen Natur!
  49. Nun schreite zur Tat
  50. und bete zu den Göttern, sie zu vollenden. Wenn du diese Lehren beherrschst,
  51. erkennst du die Beziehung zwischen den unsterblichen Göttern und den sterblichen Menschen:
  52. wie ein jedes vergeht und Bestand hat.
  53. Du wirst erkennen, soweit es dir zusteht, daß die Natur in allem gleich ist,
  54. so daß du nichts erhoffst, was man nicht hoffen kann, und nichts dir verborgen bleibt.
  55. Du wirst erkennen, daß die Menschen selbstgewählte Leiden haben,
  56. die Armen, die das Gute, das nahe ist, nicht sehen
  57. und nicht hören; nur wenige wissen eine Befreiung aus diesen Übeln.
  58. Dieses Schicksal schwächt ihren Sinn. Wie rollende Steine
  59. werden sie hierhin und dorthin gestoßen, erleiden endloses Leid.
  60. Denn ein verderblicher Begleiter, der Streit, schadet ihnen unbemerkt
  61. und ist mit ihnen verwachsen. Diesen darf man nicht antreiben: man muß ihm weichen und entfliehen.
  62. Vater Zeus, wahrhaftig! Alle würdest du von vielen Übeln erlösen,
  63. wenn du allen zeigtest, mit welchem Daimon sie leben!
  64. Du aber sei guten Mutes, denn göttlich ist das Geschlecht der Sterblichen,
  65. und die Natur, die das Heilige offenbart, zeigt ihnen alles.
  66. Wenn dir davon etwas zuteil wird, wirst du das beherrschen, was ich dir verordne.
  67. Du wirst deine Seele heilen und aus diesen Übeln retten.
  68. Aber halte dich fern von der Nahrung, die wir in den "Reinigungen"
  69. und in der "Erlösung der Seele" genannt haben. Bedenke dies alles, wenn du wählst,
  70. und stelle die beste Einsicht oben als Wagenlenkerin hin.
  71. Wenn du den Körper verläßt und in den freien Äther gelangst,
  72. wirst du unsterblich sein: ein unsterblicher Gott, nicht mehr sterblich.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

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