Spiritualität: Unterschied zwischen den Versionen
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Die ersten beiden Sinndimensionen beschreiben eine Selbsttranszendenz auf zwei Ebenen. Die senkrechte und waagerechte Selbsttranszendenz. | Die ersten beiden Sinndimensionen beschreiben eine Selbsttranszendenz auf zwei Ebenen. Die senkrechte und waagerechte Selbsttranszendenz. | ||
− | Aus Wikipedia : | + | Aus Wikipedia: |
− | Transzendenz (von lateinisch transcendentia „das Übersteigen“) bezeichnet in Philosophie, Theologie und Religionswissenschaft ein Verhältnis von Gegen-ständen zu einem bestimmten Bereich möglicher | + | |
− | Als transzendent gilt, was außerhalb oder jenseits eines Bereiches möglicher | + | *''Transzendenz (von lateinisch transcendentia „das Übersteigen“) bezeichnet in Philosophie, Theologie und Religionswissenschaft ein Verhältnis von Gegen-ständen zu einem bestimmten Bereich möglicher Erfahrung oder den Inbegriff dieses Verhältnisses. |
− | Es geht also, um ein Verhältnis, eine Verbindung zu einem Bereich, den man mit den Sinnen nicht wahrnehmen kann, den man nicht auf | + | Als transzendent gilt, was außerhalb oder jenseits eines Bereiches möglicher Erfahrung, insbesondere des Bereiches der normalen Sinneswahrnehmung liegt und nicht von ihm abhängig ist. Mit der in der Bezeichnung enthaltenen Vorstellung des „Übersteigens“ ist vor allem eine Überschreitung der endlichen Erfahrungswelt auf deren göttlichen Grund hin gemeint, seltener eine Selbstüberschreitung des Göttlichen auf die Weltschöpfung hin. Der komplementäre Begriff des „Immanenten“ bezeichnet das in den endlichen Dingen Vorhandene, sie nicht Überschreitende und daher ohne Rückgriff auf Transzendentes Erklärbare. […] |
+ | Es geht also, um ein Verhältnis, eine Verbindung zu einem Bereich, den man mit den Sinnen nicht wahrnehmen kann, den man nicht auf althergebrachte Weise „(für) wahr(heit) nehmen“ kann''. | ||
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Sinnsuche kann also auch bedeuten, dass man etwas sucht, das man mit den Sinnen nicht finden kann. | Sinnsuche kann also auch bedeuten, dass man etwas sucht, das man mit den Sinnen nicht finden kann. | ||
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− | Mit der Seele bzw. mit dem Geist, können wir diese Verbindung, dieses Verhältnis wahrnehmen. Dieses Gefühl mit dem großen Ganzen verbunden zu sein, wenn man in einer tiefen Meditation die Verbindung zur Realität scheinbar verlässt. Das Gefühl der | + | Alle Religionen haben hierfür ein weiteres „Sinnesorgan“ eingeführt. |
− | Als spielende Kinder waren wir alle in der Lage, uns in einer Art „Traumwelt“ zu begeben. Wir hatten imaginäre Freunde, Gegenstände bekamen eine Per-sönlichkeit und wurden sogar mit einer Seele | + | |
+ | Mit der Seele bzw. mit dem Geist, können wir diese Verbindung, dieses Verhältnis wahrnehmen. Dieses Gefühl mit dem großen Ganzen verbunden zu sein, wenn man in einer tiefen Meditation die Verbindung zur Realität scheinbar verlässt. Das Gefühl der Liebe, wobei man mit diesem Begriff vorsichtig sein sollte. Wir werden uns damit noch ausgiebig beschäftigen. | ||
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+ | Als spielende Kinder waren wir alle in der Lage, uns in einer Art „Traumwelt“ zu begeben. Wir hatten imaginäre Freunde, Gegenstände bekamen eine Per-sönlichkeit und wurden sogar mit einer Seele ausgestattet. | ||
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Jeder wird seine eigenen persönlichen Erfahrungen diesbezüglich haben, daher möchte ich mich hier bewusst kurz halten. | Jeder wird seine eigenen persönlichen Erfahrungen diesbezüglich haben, daher möchte ich mich hier bewusst kurz halten. | ||
Spiritualität findet, sozusagen virtuell, nur in uns statt. | Spiritualität findet, sozusagen virtuell, nur in uns statt. | ||
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Wir können Spiritualität nicht teilen. | Wir können Spiritualität nicht teilen. | ||
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Es entzieht sich allen Sinnen. | Es entzieht sich allen Sinnen. | ||
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Diesem Gedanken folgend möchte ich festhalten: | Diesem Gedanken folgend möchte ich festhalten: | ||
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Version vom 16. Januar 2022, 09:36 Uhr
Auszug aus dem Buch: Buch: Spiritualität, Glaube, Religion, Mystik von Br. [Markus G. Schlegel]
THESE
Spiritualität ist das Gefühl für eine transzendente [nicht sinnliche, mehr geistige oder seelische] Wahrnehmung von etwas Höherem [Nichtweltlichem, Unbeschreiblichem].
Auszug aus dem Buch
Für viele ist die Spiritualität das Ziel. In meinem Verständnis ist es eher der Anfang. Damit will ich nicht sagen, dass andere Sichtweisen nicht richig sind. Wie bereits mehrfach erwähnt, möchte ich eine eigene Deutung der Begriffe und einen eigenen Gesamtzusammenhang in diesem Buch bilden, um eine Diskussions- und Forschungsgrundlage zu eröffnen.
Es gibt keine allgemeingültige Definition für Spiritualität.
Für mich ist Spiritualität ein Gefühl. Der Antrieb für die im letzten Kapitel beschriebene Sinnsuche.
Die ersten beiden Sinndimensionen beschreiben eine Selbsttranszendenz auf zwei Ebenen. Die senkrechte und waagerechte Selbsttranszendenz. Aus Wikipedia:
- Transzendenz (von lateinisch transcendentia „das Übersteigen“) bezeichnet in Philosophie, Theologie und Religionswissenschaft ein Verhältnis von Gegen-ständen zu einem bestimmten Bereich möglicher Erfahrung oder den Inbegriff dieses Verhältnisses.
Als transzendent gilt, was außerhalb oder jenseits eines Bereiches möglicher Erfahrung, insbesondere des Bereiches der normalen Sinneswahrnehmung liegt und nicht von ihm abhängig ist. Mit der in der Bezeichnung enthaltenen Vorstellung des „Übersteigens“ ist vor allem eine Überschreitung der endlichen Erfahrungswelt auf deren göttlichen Grund hin gemeint, seltener eine Selbstüberschreitung des Göttlichen auf die Weltschöpfung hin. Der komplementäre Begriff des „Immanenten“ bezeichnet das in den endlichen Dingen Vorhandene, sie nicht Überschreitende und daher ohne Rückgriff auf Transzendentes Erklärbare. […] Es geht also, um ein Verhältnis, eine Verbindung zu einem Bereich, den man mit den Sinnen nicht wahrnehmen kann, den man nicht auf althergebrachte Weise „(für) wahr(heit) nehmen“ kann.
Sinnsuche kann also auch bedeuten, dass man etwas sucht, das man mit den Sinnen nicht finden kann.
Alle Religionen haben hierfür ein weiteres „Sinnesorgan“ eingeführt.
Mit der Seele bzw. mit dem Geist, können wir diese Verbindung, dieses Verhältnis wahrnehmen. Dieses Gefühl mit dem großen Ganzen verbunden zu sein, wenn man in einer tiefen Meditation die Verbindung zur Realität scheinbar verlässt. Das Gefühl der Liebe, wobei man mit diesem Begriff vorsichtig sein sollte. Wir werden uns damit noch ausgiebig beschäftigen.
Als spielende Kinder waren wir alle in der Lage, uns in einer Art „Traumwelt“ zu begeben. Wir hatten imaginäre Freunde, Gegenstände bekamen eine Per-sönlichkeit und wurden sogar mit einer Seele ausgestattet.
Jeder wird seine eigenen persönlichen Erfahrungen diesbezüglich haben, daher möchte ich mich hier bewusst kurz halten. Spiritualität findet, sozusagen virtuell, nur in uns statt.
Wir können Spiritualität nicht teilen.
Es entzieht sich allen Sinnen.
Diesem Gedanken folgend möchte ich festhalten:
These:
Spiritualität ist das Gefühl für eine transzendente [nicht sinnliche, mehr geistige oder seelische] Wahrneh-mung von etwas Höherem [Nichtweltlichem, Unbeschreiblichem].
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Spiritualität ist vielleicht eher die Grundlage für eine Sinnsuche, im Sinne einer Suche nach dem was das Gefühl auslöst, oder nach dem was das Gefühl uns sagen möchte.
Entweder um das Gefühl wahrzunehmen oder es zu erfahren oder um es zu stimulieren. Dem Gefühl zu folgen.
Sich von ihm und in ihm treiben zu lassen.