Freimaurerische Graphik: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Datei:Freimaurer-symbole-symbolik- | + | [[Datei:Freimaurer-symbole-symbolik-drei-zirkel-harfe-kunst.jpg|thumb|300px|left|Quelle: Pictokon.net : Stich von Christian Benjamin Glassbach, geb. 1724 in Magdeburg gestorben 1779. [[Zu den drei Zirkeln]], eine Loge in Stettin]] |
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− | Den im Logenbetriebe notwendigen graphischen Behelfen wie Einladungen zu den Logensitzungen | + | Den im Logenbetriebe notwendigen graphischen Behelfen, wie Einladungen zu den Logensitzungen, Mitgliederverzeichnissen der Logen und Großlogen usw., suchte man schon sehr frühzeitig künstlerische Gestaltung zu geben. Gute Beispiele derartiger Gebrauchsgraphiken sind z. B. die Titelbilder und Vignetten der verschiedenen Ausgaben der Konstitionsbücher von Anderson (1723, Titelblatt von Cole) oder die mitunter überraschend eindrucksvollen Logenladungen (Summons), so insbesondere die der "Loge Key and Garter" (Schlüssel und Hosenbandorden) aus dem Jahre 1730. |
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+ | [[Datei:Freimaurer-symbole-symbolik-aeskulap-medeno-bilitamur.jpg|thumb|300px|Gesellenausweis. Graphik von Bruder [[Adolph von Menzel]]. Quelle: Piktokon nach einer Original-Lithographie im Besitze von W. v. Zur Westen. Näheres in Exlibris usw., Jahrgang 29, Heft 1/2 Mai 1919 ]] | ||
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+ | [[Datei:Freimaurer-symbole-symbolik-korinthische-saule-massstab-zeitsymbol.jpg|thumb|300px|Loge zur Eintracht in Berlin, von Christian Benjamin Glassbach, Originalabzüge von den alten Platten im Besitze der Gr. Nat.-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin. Quelle: Pictokon.net]] | ||
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+ | [[Datei:Freimaurer-symbole-symbolik-charle-geille-saint-leger.jpg|thumb|300px|left|Quelle: Pictokon.net : Charle Geille Saint Leger ]] | ||
Auch den Logenlisten wurde besondere künstlerische Sorgfalt zugewendet. (Z. B. [[Engraved List of Lodges]] van Pine aus dem Jahre 1735.) Als die Logenpässe oder Zertifikate aufkamen, die zum Ausweise reisender Brr. dienten, legte jede Loge einen gewissen Ehrgeiz darein, möglichst künstlerische Ausweise in der Maurerwelt vorweisen zu lassen. So die schönen und figurenreichen Logenpässe der österreichischen Logen z. B. der Paß Mozarts im Salzburger Mozart-Museum. | Auch den Logenlisten wurde besondere künstlerische Sorgfalt zugewendet. (Z. B. [[Engraved List of Lodges]] van Pine aus dem Jahre 1735.) Als die Logenpässe oder Zertifikate aufkamen, die zum Ausweise reisender Brr. dienten, legte jede Loge einen gewissen Ehrgeiz darein, möglichst künstlerische Ausweise in der Maurerwelt vorweisen zu lassen. So die schönen und figurenreichen Logenpässe der österreichischen Logen z. B. der Paß Mozarts im Salzburger Mozart-Museum. | ||
− | Diese graphische Freimaurerkunst ist im 19. Jahrhundert wieder ziemlich konventionell und nichtssagend geworden. Aus diesem Grunde war es besonders zu begrüßen, daß Kekule von Stradonitz im Jahre 1930 im Auftrage des geschichtlichen Engbundes des Bayreuther Freimaurermuseums gemeinsam mit Hans Weinberg eine im Wiener Amalthea-Verlage erschienene kostbare Mappe freimaurerischer Graphiken ("200 Jahre freimaurerische Gebrauchsgraphik") herausgab, die neben vielen guten Beispielen aus dem 18. auch solche des 19. und 20. Jahrhunderts zeigt. | + | Diese graphische Freimaurerkunst ist im 19. Jahrhundert wieder ziemlich konventionell und nichtssagend geworden. Aus diesem Grunde war es besonders zu begrüßen, daß [[Stephan Kekule von Stradonitz|Kekule von Stradonitz]] im Jahre 1930 im Auftrage des geschichtlichen Engbundes des Bayreuther Freimaurermuseums gemeinsam mit Hans Weinberg eine im Wiener Amalthea-Verlage erschienene kostbare Mappe freimaurerischer Graphiken ("200 Jahre freimaurerische Gebrauchsgraphik") herausgab, die neben vielen guten Beispielen aus dem 18. auch solche des 19. und 20. Jahrhunderts zeigt. |
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+ | Neben meist unbekannten Stechern des 18. Jahrhunderts finden sich gute Vorbilder von Orlik, Hildenbrand, Hans Weinberg, Heinrich Kley, Bayer, Heermann u. v. a Kostbarkeiten besonderer Art sind die wenigen freimaurerischen Graphiken von [[Adolf von Menzel]], so die an Gestalten reiche Visitenkarte für den Generalarzt Dr. Puhlmann, den Mitbegründer des [[Verein Deutscher Freimaurer|Vereines deutscher Freimaurer]], die freimaurerischen Vignetten aus Menzels Bildern zur Lebensgeschichte Friedrichs d. Gr. u. a. m. | ||
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+ | Dem Geschmacke der Zeit entsprechend, findet die Graphik heute besonders in Buchzeichen ([[Exlibris]]) vielfache Verwendung. In Amerika und auch von tschechischer Seite sind daher schon freimaurerische Exlibris-Sammlungen herausgegeben worden, die ein schöner Beweis dafür sind, wie sehr die freimaurerische Symbolik die darstellende Kunst zu befruchten vermag. | ||
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Aktuelle Version vom 3. Oktober 2014, 22:03 Uhr
Gebrauchsgraphik, Freimaurerische
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
Den im Logenbetriebe notwendigen graphischen Behelfen, wie Einladungen zu den Logensitzungen, Mitgliederverzeichnissen der Logen und Großlogen usw., suchte man schon sehr frühzeitig künstlerische Gestaltung zu geben. Gute Beispiele derartiger Gebrauchsgraphiken sind z. B. die Titelbilder und Vignetten der verschiedenen Ausgaben der Konstitionsbücher von Anderson (1723, Titelblatt von Cole) oder die mitunter überraschend eindrucksvollen Logenladungen (Summons), so insbesondere die der "Loge Key and Garter" (Schlüssel und Hosenbandorden) aus dem Jahre 1730.
Auch den Logenlisten wurde besondere künstlerische Sorgfalt zugewendet. (Z. B. Engraved List of Lodges van Pine aus dem Jahre 1735.) Als die Logenpässe oder Zertifikate aufkamen, die zum Ausweise reisender Brr. dienten, legte jede Loge einen gewissen Ehrgeiz darein, möglichst künstlerische Ausweise in der Maurerwelt vorweisen zu lassen. So die schönen und figurenreichen Logenpässe der österreichischen Logen z. B. der Paß Mozarts im Salzburger Mozart-Museum.
Diese graphische Freimaurerkunst ist im 19. Jahrhundert wieder ziemlich konventionell und nichtssagend geworden. Aus diesem Grunde war es besonders zu begrüßen, daß Kekule von Stradonitz im Jahre 1930 im Auftrage des geschichtlichen Engbundes des Bayreuther Freimaurermuseums gemeinsam mit Hans Weinberg eine im Wiener Amalthea-Verlage erschienene kostbare Mappe freimaurerischer Graphiken ("200 Jahre freimaurerische Gebrauchsgraphik") herausgab, die neben vielen guten Beispielen aus dem 18. auch solche des 19. und 20. Jahrhunderts zeigt.
Neben meist unbekannten Stechern des 18. Jahrhunderts finden sich gute Vorbilder von Orlik, Hildenbrand, Hans Weinberg, Heinrich Kley, Bayer, Heermann u. v. a Kostbarkeiten besonderer Art sind die wenigen freimaurerischen Graphiken von Adolf von Menzel, so die an Gestalten reiche Visitenkarte für den Generalarzt Dr. Puhlmann, den Mitbegründer des Vereines deutscher Freimaurer, die freimaurerischen Vignetten aus Menzels Bildern zur Lebensgeschichte Friedrichs d. Gr. u. a. m.
Dem Geschmacke der Zeit entsprechend, findet die Graphik heute besonders in Buchzeichen (Exlibris) vielfache Verwendung. In Amerika und auch von tschechischer Seite sind daher schon freimaurerische Exlibris-Sammlungen herausgegeben worden, die ein schöner Beweis dafür sind, wie sehr die freimaurerische Symbolik die darstellende Kunst zu befruchten vermag.