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Nach Dresden kam er 1764, nachdem ihn im selben Jahr zu Ostern der Freiherr Baron von Hohenthal nach Lossa eingeladen hatte. Bei ihrem Treffen, wollte ihn der Baron für die Gründung einer Realschule gewinnen, die er in Dresden zu eröffnen gedachte. Nicolai reiste nach Dresden ab, doch nach Schwierigkeiten des Barons überredete ihn dieser selbst eine Schule zu eröffnen. Dies tat er auch am 1. November 1764. Man muss dazu sagen, das damals eine Schule aus einer angemieteten Wohnung bestand, also nichts mit unserem heutigen Begriff von Schule gemein hat. Vorher hatte er bei einem Geistlichen in 6 Monaten die griechische Sprache erlernt. Er hatte mit seiner Gründung so einen Erfolg, das er bald eine größere Wohnung anmieten konnte. 1768 hatte er soviel Schüler, das er einen Gehilfen anstellen musste. Neben der Tätigkeit als Schulleiter, lehrte er auch die reichen Söhne und Töchter in Dresden und ging dazu in die Villen des reichen Bürgertums und des Adels. | Nach Dresden kam er 1764, nachdem ihn im selben Jahr zu Ostern der Freiherr Baron von Hohenthal nach Lossa eingeladen hatte. Bei ihrem Treffen, wollte ihn der Baron für die Gründung einer Realschule gewinnen, die er in Dresden zu eröffnen gedachte. Nicolai reiste nach Dresden ab, doch nach Schwierigkeiten des Barons überredete ihn dieser selbst eine Schule zu eröffnen. Dies tat er auch am 1. November 1764. Man muss dazu sagen, das damals eine Schule aus einer angemieteten Wohnung bestand, also nichts mit unserem heutigen Begriff von Schule gemein hat. Vorher hatte er bei einem Geistlichen in 6 Monaten die griechische Sprache erlernt. Er hatte mit seiner Gründung so einen Erfolg, das er bald eine größere Wohnung anmieten konnte. 1768 hatte er soviel Schüler, das er einen Gehilfen anstellen musste. Neben der Tätigkeit als Schulleiter, lehrte er auch die reichen Söhne und Töchter in Dresden und ging dazu in die Villen des reichen Bürgertums und des Adels. | ||
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Aktuelle Version vom 1. März 2016, 11:43 Uhr
Carl Heinrich Nicolai
Geboren wurde er am 27. November 1739, als Sohn des Berliner Schuhmachers Johann Christian Nicolai. Von 11 Kindern hatten nur er und sein jüngerer Bruder überlebt. Der Vater gründete eine Trivialschule, die von seiner Mutter tatkräftig unterstützt wurde, dort konnten die Jungen kostenlos mit den anderen Schülern lernen. Seine Mutter starb und so musste er mit 13 Jahren ihre Stelle als Lehrkraft bei den jüngeren Schülern ersetzen. Zu dieser Zeit kam der Konsistorialrat Baumgarten oft zu Nicolai um ihn in Religionswissenschaften auszubilden. Dieser empfahl Johann Christian Nicolai seinen Sohn studieren zu lassen, dafür war aber kein Geld da. Deshalb musste er mit 15 Jahren ein Handwerk erlernen zu erst bei einem Büchsenschäftner, bei einem Tischler und zuletzt bei einem Schuhmacher.
Nach Dresden kam er 1764, nachdem ihn im selben Jahr zu Ostern der Freiherr Baron von Hohenthal nach Lossa eingeladen hatte. Bei ihrem Treffen, wollte ihn der Baron für die Gründung einer Realschule gewinnen, die er in Dresden zu eröffnen gedachte. Nicolai reiste nach Dresden ab, doch nach Schwierigkeiten des Barons überredete ihn dieser selbst eine Schule zu eröffnen. Dies tat er auch am 1. November 1764. Man muss dazu sagen, das damals eine Schule aus einer angemieteten Wohnung bestand, also nichts mit unserem heutigen Begriff von Schule gemein hat. Vorher hatte er bei einem Geistlichen in 6 Monaten die griechische Sprache erlernt. Er hatte mit seiner Gründung so einen Erfolg, das er bald eine größere Wohnung anmieten konnte. 1768 hatte er soviel Schüler, das er einen Gehilfen anstellen musste. Neben der Tätigkeit als Schulleiter, lehrte er auch die reichen Söhne und Töchter in Dresden und ging dazu in die Villen des reichen Bürgertums und des Adels.
1781 sprach Nicolai mit dem damaligen Pastor M. Reschig von Friedrichstadt. Dieser sagte ihm das nun eine Verbesserung der Schulsituation eintreten würde, in dem man die Schule erweitere und er solle sich als Rektor dort bewerben.
1787 war Reschig Hofprediger geworden und Nicolai solle am neuerichteten Freimaurerinstitut auf seine Empfehlung eine Lehrerstelle annehmen. Allen die ihn besuchten, zeigte er gern die schöne Natur um Dresden.
Als ihn 1794 ein Schweizer besuchte, wanderten sie in die Berge bei Rathen. Während einer Rast auf dem berühmten "Kanapee" sagte dieser: "Ach Gott! Hier ist es ganz wie in meinem Vaterlande! Das ist die Schweiz im Kleinen!". Diesen Auspruch nahm sich Nicolai an und sprach ab da nur noch von der "Sächsischen Schweiz".
1797 trat er das Amt des Pfarrers in Lohmen an.
1801 brachte Nicolai einen der ersten Wanderführer duch die "Sächsische Schweiz" heraus, der in Dresden veröffentlicht wurde. Dieser Wanderführer war so erfolgreich, das 1806, 1810 und 1816 weitere Auflagen folgten.
Nicolai hatte 5 Töchter und 4 Söhne als er starb.