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Aktuelle Version vom 6. Oktober 2018, 14:09 Uhr
Vertraute der Vollendung
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
VII. Grad (vierte und höchste Erkenntnisstufe) der Lehrart der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln", zeigt, daß es wahre Vollendung zwar erst jenseits des Grabes gibt, aber Vertrauter der Vollendung genannt werden darf, wem daß Streben nach der Vervollkommnung zur zweiten Natur geworden ist.
Nochmals ziehen alle im Bund empfangenen Lehren am geistigen Auge des Anwärters vorüber. Eindringlich mahnen sie: wer der Sinnlichkeit lebt, dem bringt sie den Tod; aber im Absterben der Sinnlichkeit entsteht das wahre Leben des Geistes und der Sittlichkeit. Der Vertraute der Vollendung soll Nachfolger Jesu im Geist und in der Wahrheit sein. Glaube, Liebe und Wahrheit sind die höchsten Tugenden, die auf dem festen Grund der christlichen Religion ruhen; wobei nicht ein dogmatisches Bekenntnis gemeint ist, sondern ein Christentum der Gesinnung und der Tat. Dem Gelöbnis, stets im Sinne der reinen Lehre des Meisters von Nazareth zu handeln, folgt die Weihe.
Der Vertraute der Vollendung legt wieder den Lehrlingeschurz an, die Erkenntnis ist ihm geworden, daß er immer nur Lehrling bleibt, Lehrling freilich in einem höheren Sinn, Lehrling des Stifters der reinsten Religion.