Babismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Quelle: Brockhaus Lexikon 1911
 
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Babi oder Babisten, eine von '''Hadschi Ali Mohammed''' aus Schiras gestiftete mohammed. Sekte in Persien, eine der Erscheinungsformen des mohammed. Mystizismus (Sufi). Durch Unterdrückungen und die Hinrichtung des Stifters (1849) fanatisiert, machten drei B. 15. Aug. 1852 einen Mordanfall auf den Schah, worauf zahlreiche Hinrichtungen folgten. Die Babisten zerfallen in zwei Sekten und leben interniert in Akka und auf Zypern; es gibt aber auch geheime Babisten in Persien. – Schriften von Eduard G. Browne, ferner Andreas, »Die B. in Persien« (1890).
 
Babi oder Babisten, eine von '''Hadschi Ali Mohammed''' aus Schiras gestiftete mohammed. Sekte in Persien, eine der Erscheinungsformen des mohammed. Mystizismus (Sufi). Durch Unterdrückungen und die Hinrichtung des Stifters (1849) fanatisiert, machten drei B. 15. Aug. 1852 einen Mordanfall auf den Schah, worauf zahlreiche Hinrichtungen folgten. Die Babisten zerfallen in zwei Sekten und leben interniert in Akka und auf Zypern; es gibt aber auch geheime Babisten in Persien. – Schriften von Eduard G. Browne, ferner Andreas, »Die B. in Persien« (1890).
  
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==Stifter Mirza Ali Mohammed==
  
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Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905
 
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905
  
 
Ihr Stifter war ein Jüngling aus Schiraz, Mirza Ali Mohammed, der, um 1820 geboren, um 1844 als Reformator des Islam auftrat und sich Bab (»Pforte«) nannte, weil man durch ihn zu Gott gelange. Er fand durch Beredsamkeit, namentlich aber durch Frömmigkeit und musterhaften Wandel bald zahlreiche Anhänger. Als die persische Regierung auf Anstiften der Geistlichkeit gegen die Sektierer vorging, setzten sich diese zur Wehr. Zuerst wütete der Kampf in Chorasan und dann in Masenderan, beim Orte Scheich Tebersi, wo sich die B. 1848 verschanzt hatten, bis zum Sommer 1849 hielten und nach der Übergabe sämtlich hingerichtet wurden. Das gleiche Schicksal traf Ali Mohammed am 8. oder 9. Juli 1850 zu Tebriz.
 
Ihr Stifter war ein Jüngling aus Schiraz, Mirza Ali Mohammed, der, um 1820 geboren, um 1844 als Reformator des Islam auftrat und sich Bab (»Pforte«) nannte, weil man durch ihn zu Gott gelange. Er fand durch Beredsamkeit, namentlich aber durch Frömmigkeit und musterhaften Wandel bald zahlreiche Anhänger. Als die persische Regierung auf Anstiften der Geistlichkeit gegen die Sektierer vorging, setzten sich diese zur Wehr. Zuerst wütete der Kampf in Chorasan und dann in Masenderan, beim Orte Scheich Tebersi, wo sich die B. 1848 verschanzt hatten, bis zum Sommer 1849 hielten und nach der Übergabe sämtlich hingerichtet wurden. Das gleiche Schicksal traf Ali Mohammed am 8. oder 9. Juli 1850 zu Tebriz.
  
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== Ähnlichkeiten zur Freimaurerei ==
  
== Ähnlichkeiten zur Freimaurerei ==
 
 
Quelle: Freimaurer-Zeitung Nr. 14, 1890, Sonnabend, den 5. April, Seite 111
 
Quelle: Freimaurer-Zeitung Nr. 14, 1890, Sonnabend, den 5. April, Seite 111
 
  
 
In Persien besteht ein Bund, "Babismus" benannt, welcher in mancher Hinsicht der Freimaurerei gleicht. Der Bund nimmt in drei Graden jene Getreuen auf, "welche durch das Tor des "Hakk" (Gottes) in den Bund zu gelangen wünschen.  
 
In Persien besteht ein Bund, "Babismus" benannt, welcher in mancher Hinsicht der Freimaurerei gleicht. Der Bund nimmt in drei Graden jene Getreuen auf, "welche durch das Tor des "Hakk" (Gottes) in den Bund zu gelangen wünschen.  
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Die persischen Freimaurer bieten Alles auf, um den Babismus unmöglich zu machen, und als der Schah vor einigen Monaten in Europa reiste, holten die in seiner Begleitung reisenden persischen Freimaurer bei den freimaurerischen Oberbehörden Rat ein, was sie gegen den immer mehr um sich greifenden Babismus beginnen sollen.
 
Die persischen Freimaurer bieten Alles auf, um den Babismus unmöglich zu machen, und als der Schah vor einigen Monaten in Europa reiste, holten die in seiner Begleitung reisenden persischen Freimaurer bei den freimaurerischen Oberbehörden Rat ein, was sie gegen den immer mehr um sich greifenden Babismus beginnen sollen.
 
  
 
==Die Lehre des Babismus==
 
==Die Lehre des Babismus==
  
 
Die Lehre der Babismus ist ein erneuerter pantheistischer, mit gnostischen und kommunistischen Elementen versetzter Sufismus. Sie gibt sich als eine Vollendung des Korans, in dessen allegorischer Deutung sie an schiitische Sekten anknüpft. Ebenso hat sie mit diesen die Emanationstheorie gemeinsam, wonach der Gottesgeist sich in den Propheten stufenweise offenbart. Der Bab steht höher als Mohammed, wie dieser höher als Christus stand. Er schreibt weniger Gebete vor und verhält sich den islamitischen Reinheitsgesetzen gegenüber gleichgültig. Das weibliche Geschlecht darf ohne Schleier am bürgerlichen Leben teilnehmen. Bezüglich der Getränke und Speisen besteht nur das Verbot von Wein und Opium. Der Babismus entspricht dem kritischen Geist der Neuperser weit mehr als der Islam, und die jetzt sich verbergende Sekte dürfte dereinst noch eine große Rolle zu spielen berufen sein.
 
Die Lehre der Babismus ist ein erneuerter pantheistischer, mit gnostischen und kommunistischen Elementen versetzter Sufismus. Sie gibt sich als eine Vollendung des Korans, in dessen allegorischer Deutung sie an schiitische Sekten anknüpft. Ebenso hat sie mit diesen die Emanationstheorie gemeinsam, wonach der Gottesgeist sich in den Propheten stufenweise offenbart. Der Bab steht höher als Mohammed, wie dieser höher als Christus stand. Er schreibt weniger Gebete vor und verhält sich den islamitischen Reinheitsgesetzen gegenüber gleichgültig. Das weibliche Geschlecht darf ohne Schleier am bürgerlichen Leben teilnehmen. Bezüglich der Getränke und Speisen besteht nur das Verbot von Wein und Opium. Der Babismus entspricht dem kritischen Geist der Neuperser weit mehr als der Islam, und die jetzt sich verbergende Sekte dürfte dereinst noch eine große Rolle zu spielen berufen sein.
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*Wikipedia zu Babismus http://de.wikipedia.org/wiki/Babismus
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Aktuelle Version vom 20. Juni 2016, 10:03 Uhr

Babismus

GNU-FDL, Bildquelle: Michael Paul Gollmer: Schrein des Bab (Hängende Gärten der Baha'i in Haifa, Israel)

Babi

Quelle: Brockhaus Lexikon 1911

Babi oder Babisten, eine von Hadschi Ali Mohammed aus Schiras gestiftete mohammed. Sekte in Persien, eine der Erscheinungsformen des mohammed. Mystizismus (Sufi). Durch Unterdrückungen und die Hinrichtung des Stifters (1849) fanatisiert, machten drei B. 15. Aug. 1852 einen Mordanfall auf den Schah, worauf zahlreiche Hinrichtungen folgten. Die Babisten zerfallen in zwei Sekten und leben interniert in Akka und auf Zypern; es gibt aber auch geheime Babisten in Persien. – Schriften von Eduard G. Browne, ferner Andreas, »Die B. in Persien« (1890).

Stifter Mirza Ali Mohammed

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905

Ihr Stifter war ein Jüngling aus Schiraz, Mirza Ali Mohammed, der, um 1820 geboren, um 1844 als Reformator des Islam auftrat und sich Bab (»Pforte«) nannte, weil man durch ihn zu Gott gelange. Er fand durch Beredsamkeit, namentlich aber durch Frömmigkeit und musterhaften Wandel bald zahlreiche Anhänger. Als die persische Regierung auf Anstiften der Geistlichkeit gegen die Sektierer vorging, setzten sich diese zur Wehr. Zuerst wütete der Kampf in Chorasan und dann in Masenderan, beim Orte Scheich Tebersi, wo sich die B. 1848 verschanzt hatten, bis zum Sommer 1849 hielten und nach der Übergabe sämtlich hingerichtet wurden. Das gleiche Schicksal traf Ali Mohammed am 8. oder 9. Juli 1850 zu Tebriz.

Ähnlichkeiten zur Freimaurerei

Quelle: Freimaurer-Zeitung Nr. 14, 1890, Sonnabend, den 5. April, Seite 111

In Persien besteht ein Bund, "Babismus" benannt, welcher in mancher Hinsicht der Freimaurerei gleicht. Der Bund nimmt in drei Graden jene Getreuen auf, "welche durch das Tor des "Hakk" (Gottes) in den Bund zu gelangen wünschen.

Der Sitz des Bundes ist Akka (St. Jean d' Acre) und das Haupt desselben ist Mirza Hussein Ali. Die Statuten des Babismus verbieten die Verkündigung und Verbreitung kommunistischer Ideen, ferner solcher Lehren, welche den Prinzipien des Babismus entgegenlaufen, und derselbe fordert von seinen Getreuen ein unbedingtes moralisches Betragen.

Die persischen Freimaurer bieten Alles auf, um den Babismus unmöglich zu machen, und als der Schah vor einigen Monaten in Europa reiste, holten die in seiner Begleitung reisenden persischen Freimaurer bei den freimaurerischen Oberbehörden Rat ein, was sie gegen den immer mehr um sich greifenden Babismus beginnen sollen.

Die Lehre des Babismus

Die Lehre der Babismus ist ein erneuerter pantheistischer, mit gnostischen und kommunistischen Elementen versetzter Sufismus. Sie gibt sich als eine Vollendung des Korans, in dessen allegorischer Deutung sie an schiitische Sekten anknüpft. Ebenso hat sie mit diesen die Emanationstheorie gemeinsam, wonach der Gottesgeist sich in den Propheten stufenweise offenbart. Der Bab steht höher als Mohammed, wie dieser höher als Christus stand. Er schreibt weniger Gebete vor und verhält sich den islamitischen Reinheitsgesetzen gegenüber gleichgültig. Das weibliche Geschlecht darf ohne Schleier am bürgerlichen Leben teilnehmen. Bezüglich der Getränke und Speisen besteht nur das Verbot von Wein und Opium. Der Babismus entspricht dem kritischen Geist der Neuperser weit mehr als der Islam, und die jetzt sich verbergende Sekte dürfte dereinst noch eine große Rolle zu spielen berufen sein.

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