Lied der Lehrjungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Lied der Lehrjungen.
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Der verrathene Orden der Freymäurer, Und das offenbarte Geheimniß der Mopsgesellschaft. Frankfurth und Leipzig, 1745, Anhang 27-31
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im gleichnamigen Buch, gedruckt: Leipzig, bey Arkstee und Merkus, 1745, Anhang 25-31;<br/>
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Die offenbarte Freymäurerey und das entdeckte Geheimniß Der Mopse. Leipzig: Mumme 1745,199-201, 203-207;<br/>
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Das entdeckte Geheimniß der Frey-Mäurer und Mops-Gesellschafft. Berlin: Bey Johann Neaulme, und Stephani De Bourdeaux 1745, 177-178; 179-180; Berlin 1756.
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Erste Strophe.
 
Erste Strophe.
  
  
Ihr der Freimäurerey
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:Ihr der Freimäurerey
*Gesellen, und ihr Brüder,
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:Gesellen, und ihr Brüder,
*Geniesset ohn Verdruß
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:Geniesset ohn Verdruß
*Die Freuden dieses Lebens:
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:Die Freuden dieses Lebens:
*Nehmt das bestrichne GIas,
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:Nehmt das bestrichne Glas,
*Und weiset jetzt mit dem gedritten Zeichen,
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:Und weiset jetzt mit dem gedritten Zeichen,
*Daß wir in holder Einigkeit
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:Daß wir in holder Einigkeit
*Der Brüder Wohlseyn trinken.
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:Der Brüder Wohlseyn trinken.
  
Die Welt giebt sich viel Müh,
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:Die Welt giebt sich viel Müh,
*Zu wissen unsre Werke:
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:Zu wissen unsre Werke:
*Doch soll der Neider Schaar
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:Doch soll der Neider Schaar
*Nichts desto klüger werden.
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:Nichts desto klüger werden.
*Sie sind umsonst bemüht
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:Sie sind umsonst bemüht
*Auf unsere Geheimniß einzudringen,
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:Auf unsere Geheimniß einzudringen,
*Ja sie erfahren nicht einmal,
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:Ja sie erfahren nicht einmal,
*Wie wir als Brüder trinken.
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:Wie wir als Brüder trinken.
  
Der unsre Wörter sucht,
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:Der unsre Wörter sucht,
*Sich unsrer Zeichen rühmet,
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:Sich unsrer Zeichen rühmet,
*Ist aus der Thoren Zahl,
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:Ist aus der Thoren Zahl,
*Den dörffen wir nichts achten.
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:Den dörffen wir nichts achten.
*Er will mit frechem Zahn
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:Er will mit frechem Zahn
*Den Mond in seinem hohen Lauf verhindern.
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:Den Mond in seinem hohen Lauf verhindern.
*Wir selber wüssten nichts darvon
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:Wir selber wüssten nichts darvon
*Wenn wir nicht Brüder waren.
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:Wenn wir nicht Brüder waren.
  
Man sahe jederzeit
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:Man sahe jederzeit
*Wie Fürsten und Monarchen,
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:Wie Fürsten und Monarchen,
*Und Grosse ohne Zahl
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:Und Grosse ohne Zahl
*Aus den berühmt'sten Ländern
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:Aus den berühmt'sten Ländern
*Die Waffen abgelegt,
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:Die Waffen abgelegt,
*Nur daß ein Schurzfell ihre Lenden schmücke,
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:Nur daß ein Schurzfell ihre Lenden schmücke,
*Und wie sie sichs zum Ruhm gedacht
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:Und wie sie sichs zum Ruhm gedacht
*Wenn man sie Brüder nennte.
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:Wenn man sie Brüder nennte.
  
Die Vorwelt zeuget selbst
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:Die Vorwelt zeuget selbst
*Daß alles sehr vernünftig,
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:Daß alles sehr vernünftig,
*Daß alles trefflich gut
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:Daß alles trefflich gut
*Gerecht und Ehrenswürdig
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:Gerecht und Ehrenswürdig
*Was jemals in der Zunft
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:Was jemals in der Zunft
*Gerechter Brüder ward in acht genommen.
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:Gerechter Brüder ward in acht genommen.
*Drum trinken wir auf aller Wohl
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:Drum trinken wir auf aller Wohl
*Und lären unsre Gläser.
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:Und lären unsre Gläser.
  
Auf! füget Hand an Hand,
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:Auf! füget Hand an Hand,
*Und halt euch steif zusammen,
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:Und halt euch steif zusammen,
*Und dankt des Schicksals Schluß
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:Und dankt des Schicksals Schluß
*Der uns so treu vereinigt,
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:Der uns so treu vereinigt,
*Und glaubet für gewiß,
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:Und glaubet für gewiß,
*Man trinke durch alle Theile der Erden
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:Man trinke durch alle Theile der Erden
*Nie würdiger, als mit dem Wunsch,
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:Nie würdiger, als mit dem Wunsch,
*Daß unsre Brüder leben.
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:Daß unsre Brüder leben.
  
 
Bey dieser letzten Strophe sagt man dreymal die kleine Wiederholung.
 
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Sehet hierunten die Fortsetzung.
 
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:Ihr dieser edlen Zunft
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:Gesellen und ihr Brüder,
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:Beweißt in unserm Lied,
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:Den Geist, der uns befeuert.
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:Wir brauchen in der Lust
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:Auch selbst das Winkelmaas der strengen Tugend,
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:Die Kunst zu zäumen die Begierd
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:Giebt uns den Bruder-Titel.
  
Fortsetzung des Liedes der Lehrjungen
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:Mit Blumen ausgeschmückt
*Durch den Bruder *****
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:Bringt hier die Weisheit wieder
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:Die Anmuth die man sah
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:Zun Zeiten der Astreen.
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:Der frische Necktarsaft,
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:Um den sich oft so grimme Krieg' entzünden,
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:Wird hier des Friedens edle Quell,
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:Da man als Brüder trinket.
  
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:Wir wissen trotz dem Neid
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:Allein die seltne Mittel,
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:Des Lebens Süssigkeit
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:Von Reu befreyt zu kosten.
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:Doch wird des Pöbels Schaar
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:Vergebens nach so grossen Gütern streben:
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:Wir selber wüßten nichts davon,
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:Wenn wir nicht Brüder wären.
  
Ihr dieser edlen Zunft
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:Der fremden Fürwitz will
*Gesellen und ihr Brüder,
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:Der Mäurer Werke wissen.
*Beweißt in unserm Lied,
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:Nein, ihrem schwachem Blick
*Den Geist, der uns befeuert.
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:Soll es niemal gelingen.
*Wir brauchen in der Lust
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:Sie nehmen eitle Müh
*Auch selbst das Winkelmaas der strengen Tugend,
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:Die Tieffe der Geheimniß zu ergründen,
*Die Kunst zu zäumen die Begierd
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:Doch sie erfahren nicht einmal
*Giebt uns den Bruder-Titel.
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:Wie wir als Brüder trinken.
  
Mit Blumen ausgeschmückt
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:Wenn ungefehr Verdruß
*Bringt hier die Weisheit wieder
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:Uns Unruh machen sollte,
*Die Anmuth die man sah
+
:So laden wir geschwind
*Zun Zeiten der Astreen.
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:Dawieder die Gewehre
*Der frische Necktarsaft,
+
:Und mit dem grösten Feur,
*Um den sich oft so grimme Krieg' entzünden,
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:Das besser glänzt als der Canonen Blitze,
*Wird hier des Friedens edle Quell,
+
:Verjagt man den Verdruß von hier
*Da man als Brüder trinket.
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:Den Feind getreuer Brüder:
  
Wir wissen trotz dem Neid
+
:Auf trinket allzugleich
*Allein die seltne Mittel,
+
:Dem sanften Geist zu ehren,
*Des Lebens Süssigkeit
+
:Der also für das Wohl
*Von Reu befreyt zu kosten.
+
:Der freyen Mäurer wachet.
*Doch wird des Pöbels Schaar
+
:Halt eure Glaser gleich
*Vergebens nach so grossen Gütern streben:
+
:Und gebt so denn mit dem gedritten Zeichen,
*Wir selber wüßten nichts davon,
+
:Ein Sinnebild der Einigkeit,
*Wenn wir nicht Brüder wären.
+
:Die unter Brüdern herrschet.
  
Der fremden Fürwitz will
+
:Auf füget Hand an Hand,
*Der Mäurer Werke wissen.
+
:Und halt euch steif zusammen,
*Nein, ihrem schwachem Blick
+
:Und dankt des Himmels Huld,
*Soll es niemal gelingen.
+
:Der uns so treu verbunden.
*Sie nehmen eitle Müh
+
:Es müß' die Einigkeit,
*Die Tieffe der Geheimniß zu ergründen,
+
:Die unsere geheimen Lehren krönet,
*Doch sie erfahren nicht einmal
+
:Der Wollust zärtlichen Genuß
*Wie wir als Brüder trinken.
+
:Mit dieser Zunft verbinden.
  
Wenn ungefehr Verdruß
 
*Uns Unruh machen sollte,
 
*So laden wir geschwind
 
*Dawieder die Gewehre
 
*Und mit dem grösten Feur,
 
*Das besser glänzt als der Canonen Blitze,
 
*Verjagt man den Verdruß von hier
 
*Den Feind getreuer Brüder:
 
  
Auf trinket allzugleich
+
Man wiederholet diese zwey Verse dreymal.
*Dem sanften Geist zu ehren,
 
*Der also für das Wohl
 
*Der freyen Mäurer wachet.
 
*Halt eure Glaser gleich
 
*Und gebt so denn mit dem gedritten Zeichen,
 
*Ein Sinnebild der Einigkeit,
 
*Die unter Brüdern herrschet.
 
  
Auf füget Hand an Hand,
 
*Und halt euch steif zusammen,
 
*Und dankt des Himmels Huld,
 
*Der uns so treu verbunden.
 
*Es müß' die Einigkeit,
 
*Die unsere geheimen Lehren krönet,
 
*Der Wollust zärtlichen Genuß
 
*Mit dieser Zunft verbinden.
 
  
  
Man wiederholet diese zwey Verse dreymal.
+
[[Kategorie:Lieder]]

Aktuelle Version vom 25. April 2015, 14:06 Uhr

Lied der Lehrjungen.

Aus:
Der verrathene Orden der Freymäurer, Und das offenbarte Geheimniß der Mopsgesellschaft. Frankfurth und Leipzig, 1745, Anhang 27-31

Drei verschiedene andere Versionen finden sich - siehe: Lied der Lehrlinge
im gleichnamigen Buch, gedruckt: Leipzig, bey Arkstee und Merkus, 1745, Anhang 25-31;
Die offenbarte Freymäurerey und das entdeckte Geheimniß Der Mopse. Leipzig: Mumme 1745,199-201, 203-207;
Das entdeckte Geheimniß der Frey-Mäurer und Mops-Gesellschafft. Berlin: Bey Johann Neaulme, und Stephani De Bourdeaux 1745, 177-178; 179-180; Berlin 1756.


Erste Strophe.


Ihr der Freimäurerey
Gesellen, und ihr Brüder,
Geniesset ohn Verdruß
Die Freuden dieses Lebens:
Nehmt das bestrichne Glas,
Und weiset jetzt mit dem gedritten Zeichen,
Daß wir in holder Einigkeit
Der Brüder Wohlseyn trinken.
Die Welt giebt sich viel Müh,
Zu wissen unsre Werke:
Doch soll der Neider Schaar
Nichts desto klüger werden.
Sie sind umsonst bemüht
Auf unsere Geheimniß einzudringen,
Ja sie erfahren nicht einmal,
Wie wir als Brüder trinken.
Der unsre Wörter sucht,
Sich unsrer Zeichen rühmet,
Ist aus der Thoren Zahl,
Den dörffen wir nichts achten.
Er will mit frechem Zahn
Den Mond in seinem hohen Lauf verhindern.
Wir selber wüssten nichts darvon
Wenn wir nicht Brüder waren.
Man sahe jederzeit
Wie Fürsten und Monarchen,
Und Grosse ohne Zahl
Aus den berühmt'sten Ländern
Die Waffen abgelegt,
Nur daß ein Schurzfell ihre Lenden schmücke,
Und wie sie sichs zum Ruhm gedacht
Wenn man sie Brüder nennte.
Die Vorwelt zeuget selbst
Daß alles sehr vernünftig,
Daß alles trefflich gut
Gerecht und Ehrenswürdig
Was jemals in der Zunft
Gerechter Brüder ward in acht genommen.
Drum trinken wir auf aller Wohl
Und lären unsre Gläser.
Auf! füget Hand an Hand,
Und halt euch steif zusammen,
Und dankt des Schicksals Schluß
Der uns so treu vereinigt,
Und glaubet für gewiß,
Man trinke durch alle Theile der Erden
Nie würdiger, als mit dem Wunsch,
Daß unsre Brüder leben.

Bey dieser letzten Strophe sagt man dreymal die kleine Wiederholung.

Sehet hierunten die Fortsetzung.

Fortsetzung des Liedes der Lehrjungen

Durch den Bruder :::::

Ihr dieser edlen Zunft
Gesellen und ihr Brüder,
Beweißt in unserm Lied,
Den Geist, der uns befeuert.
Wir brauchen in der Lust
Auch selbst das Winkelmaas der strengen Tugend,
Die Kunst zu zäumen die Begierd
Giebt uns den Bruder-Titel.
Mit Blumen ausgeschmückt
Bringt hier die Weisheit wieder
Die Anmuth die man sah
Zun Zeiten der Astreen.
Der frische Necktarsaft,
Um den sich oft so grimme Krieg' entzünden,
Wird hier des Friedens edle Quell,
Da man als Brüder trinket.
Wir wissen trotz dem Neid
Allein die seltne Mittel,
Des Lebens Süssigkeit
Von Reu befreyt zu kosten.
Doch wird des Pöbels Schaar
Vergebens nach so grossen Gütern streben:
Wir selber wüßten nichts davon,
Wenn wir nicht Brüder wären.
Der fremden Fürwitz will
Der Mäurer Werke wissen.
Nein, ihrem schwachem Blick
Soll es niemal gelingen.
Sie nehmen eitle Müh
Die Tieffe der Geheimniß zu ergründen,
Doch sie erfahren nicht einmal
Wie wir als Brüder trinken.
Wenn ungefehr Verdruß
Uns Unruh machen sollte,
So laden wir geschwind
Dawieder die Gewehre
Und mit dem grösten Feur,
Das besser glänzt als der Canonen Blitze,
Verjagt man den Verdruß von hier
Den Feind getreuer Brüder:
Auf trinket allzugleich
Dem sanften Geist zu ehren,
Der also für das Wohl
Der freyen Mäurer wachet.
Halt eure Glaser gleich
Und gebt so denn mit dem gedritten Zeichen,
Ein Sinnebild der Einigkeit,
Die unter Brüdern herrschet.
Auf füget Hand an Hand,
Und halt euch steif zusammen,
Und dankt des Himmels Huld,
Der uns so treu verbunden.
Es müß' die Einigkeit,
Die unsere geheimen Lehren krönet,
Der Wollust zärtlichen Genuß
Mit dieser Zunft verbinden.


Man wiederholet diese zwey Verse dreymal.