An die Schwestern 1784-1832: Unterschied zwischen den Versionen

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== An die Schwestern 1784-1832 ==
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== An die Schwestern 1776-1832 ==
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'''Sieben verschiedene Versionen, 1784-1832'''
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'''Sieben verschiedene Versionen, 1776-1832'''
  
 
===Version I===
 
===Version I===
  
 
''Aus'':<br />
 
''Aus'':<br />
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 18-19.<br />
+
Heinrich August Ottokar Reichard: 9 neue Lieder, '''1776''', 102-103<br/>
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801, 35.<br />
+
 
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Auch in:<br/>
 +
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 18-19<br />
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Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801, 35<br />
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 32-34
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 32-34
 
  
 
'''Lied an die Schwestern.'''
 
'''Lied an die Schwestern.'''
  
 
:Brüder, lasset unsern Schönen,
 
:Brüder, lasset unsern Schönen,
:ehe sich die Loge schließt,
+
:Ehe sich die Loge schließt,
:auch ein frohes Lied ertönen,
+
:Auch ein frohes Lied ertönen,
:das sie maurerisch begrüßt;
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:Das sie maurerisch begrüßt;
:denn ihr wißt es, sie verdienen
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:Denn ihr wißt es, sie verdienen
:ächter Maurer Zärtlichkeit!
+
:Aechter Maurer Zärtlichkeit!
:darum sey im Tempel ihnen
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:Darum sey im Tempel ihnen
:dieses letzte Lied geweiht.
+
:Dieses letzte Lied geweiht.
  
 
:Preisen soll dies Lied die Schöne,
 
:Preisen soll dies Lied die Schöne,
:die voll Treu und [ab 1801: im] Vaterland,
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:Die voll Treu und [ab 1801: ''im''] Vaterland,
:unsrer deutschen Biedersöhne
+
:Unsrer deutschen Biedersöhne
 
:Einen ihrer würdig fand;
 
:Einen ihrer würdig fand;
:die kein Flitterstaat berückte,
+
:Die kein Flitterstaat berückte,
:daß ihr Herz dem Jüngling schlug;
+
:Daß ihr Herz dem Jüngling schlug;
:die der Deutsche nur beglückte,
+
:Die der Deutsche nur beglückte,
:sonder List und sonder Trug:
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:Sonder List und sonder Trug:
  
 
:Daß sie aus der Mädchen Mitte,
 
:Daß sie aus der Mädchen Mitte,
:mit dem Jüngling, Hand in Hand,
+
:Mit dem Jüngling, Hand in Hand,
:um die väterliche Hütte
+
:Um die väterliche Hütte
:keuscher Liebe Kränze wand;
+
:Keuscher Liebe Kränze wand;
:so sein Himmelreich auf Erden,
+
:So sein Himmelreich auf Erden,
:so sein bestes Erbtheil ward,
+
:So sein bestes Erbtheil ward,
:daß er, glücklicher zu werden,
+
:Daß er, glücklicher zu werden,
:keiner süssern Freude harrt.
+
:Keiner süssern Freude harrt.
  
 
:Die voll Liebe jeden Morgen
 
:Die voll Liebe jeden Morgen
:mit Auroren ihn begrüßt,
+
:Mit Auroren ihn begrüßt,
:ihm die männiglichen [ab 1801: vielen trüben] Sorgen
+
:Ihm die männiglichen [ab 1801: ''vielen trüben''] Sorgen
:schmeichelnd von der Stirne küßt;
+
:Schmeichelnd von der Stirne küßt;
:sich der Güter dieser Erden
+
:Sich der Güter dieser Erden
:schwesterlich mit ihm erfreut,
+
:Schwesterlich mit ihm erfreut,
:und auch selbst auf die Beschwerden
+
:Und auch selbst auf die Beschwerden
:dieses Lebens Rosen streut.
+
:Dieses Lebens Rosen streut.
  
 
:Schwestern, die ihr diesem Bilde
 
:Schwestern, die ihr diesem Bilde
:ähnlich seyd und werden wollt:
+
:Aehnlich seyd und werden wollt:
 
:Nehmt den Dank mit schöner Milde,
 
:Nehmt den Dank mit schöner Milde,
:den euch jeder Maurer zollt.
+
:Den euch gern der [1784: ''jeder''] Maurer zollt [.]
 
:Brüder, füllt das Glas zur Ehre
 
:Brüder, füllt das Glas zur Ehre
:unsrer edlen Schwestern an,
+
:Unsrer edlen Schwestern an,
:daß es jeder Maurer leere,
+
:Daß es jeder Maurer leere,
:wie es nur der Maurer kann.
+
:Wie es nur der Maurer kann.
 
 
  
 
===Version II===
 
===Version II===
  
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''Aus'':<br/>
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau '''1777''', 8-9;<br/>
 +
unter dem Titel: An die Schwestern<br/>
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, Zweytes Buch 1785, 250 -253
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, Zweytes Buch 1785, 250 -253
 +
 +
'''An die Schwestern'''
  
 
:Brüder lasset unsern Schönen,
 
:Brüder lasset unsern Schönen,
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:Daß es jeder Maurer leere
 
:Daß es jeder Maurer leere
 
:Wie es nur der Maurer kan.
 
:Wie es nur der Maurer kan.
 
  
 
===Version III===
 
===Version III===
  
 
''Aus'':<br />
 
''Aus'':<br />
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. 1788, 104-107.
+
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden '''1782''', 124-127
  
'''Frauen Lob'''
+
''Auch in'':<br />
 +
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil. 1788, mit ganz neuen Melodien, 104-107<br/>
 +
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 124-126<br/>
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801, 204 (mit leichten Abwandlungen – vgl. in der selben Sammlung Seite 35)<br/>
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 90-91 (andere Version weiter unten)
  
:Preißen soll mein Lied die Schöne,
+
'''Frauenlob'''
:die voll Treu und Vaterland
+
 
:Einen unsrer Biedersöhne
+
:Preisen soll mein Lied die Schöne,
 +
:die voll Treu und [1801: ''am''] Vaterland
 +
:Einen unsrer Biedersöhne [1788: ''Brüdersöhne''; 1801: ''Bundessöhne'']
 
:Ihres Herzens würdig fand;
 
:Ihres Herzens würdig fand;
:Die kein Flitter Staat entzückte,
+
:Die kein Flitterstaat [1790: ''Flitter Staat''] entzückte,
:Daß ihr Hertz den Thoren schlug;
+
:Daß ihr Herz den Thoren schlug;
 +
:[1801: ''nicht ihr Herz dem Thoren schlug'',]
 
:Welche Tugend nur beglückte,
 
:Welche Tugend nur beglückte,
 
:Eine Seele sonder Trug.
 
:Eine Seele sonder Trug.
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:Daß sie aus der Mädchen Mitte,
 
:Daß sie aus der Mädchen Mitte,
 
:Mit dem Jüngling Hand in Hand,
 
:Mit dem Jüngling Hand in Hand,
:Um die väterliche [1790: mütterliche] Hütte
+
:Um die väterliche [1790: ''mütterliche''] Hütte
 
:Keuscher Liebe Kränze wand;
 
:Keuscher Liebe Kränze wand;
 
:So ein Eden ihm auf Erden
 
:So ein Eden ihm auf Erden
:So sein frohes [1790: bestes] Erbtheil ward,
+
:So sein frohes Erbtheil ward,
 
:Daß er, glücklicher zu werden
 
:Daß er, glücklicher zu werden
 
:Kaum noch süßrer Wonne harrt.
 
:Kaum noch süßrer Wonne harrt.
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:Den euch gern der Maurer zollt;
 
:Den euch gern der Maurer zollt;
 
:Zürnet nicht mit unsern Kreisen,
 
:Zürnet nicht mit unsern Kreisen,
:Wann euch Furcht die Loge schliesst!
+
:Wenn [1788 und 1790: ''Wann''] euch Furcht die Loge schliesst!
:Denkt, was of den größten Weisen
+
:Denkt, was of dem [1788, 1790 und 1801: ''den''] größten Weisen
:Euer Reitz geworden ist!
+
:Euer Reiz gewesen [1790: ''geworden''] ist!
  
''Auch in'':<br />
+
===Version IV===
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 124-126.
 
  
===Version IV===
+
<Poem>
  
Aus:<br />
+
''Aus:''
 +
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg '''1787''',48-49,
 +
unter dem Titel: Schwesternideal
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg. 1790, 144-146.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg. 1790, 144-146.
 +
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Erster Theil. Zweite verbesserte Auflage. Berlin: Starcke 1795, 6-7.
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin.1817, 86-87
  
<poem>Brüder, laßt uns, e‘h wir schliessen
+
'''Schwesternideal'''
durch ein frohes Maurerlied
 
Auch die Schwester noch begrüssen
 
Die im Reiz der Schönheit blüht.
 
Unsre Schwestern, sie verdienen
 
Edler Brüder Zärtlichkeit,
 
Denn der Mann genießt von ihnen
 
Ihre Liebe, die ihm freut.
 
  
Preisen laßt durch muntre Töne
+
:Brüder, laßt uns, eh wir schließen
Jede Schwester, deren Hand
+
:Durch ein frohes Maurerlied
Einen unsrer guten Söhne
+
:Auch die Menschenhälfte grüssen
Ihrer Liebe würdig fand.
+
[1790, 1795 und 1817: Auch die Schwester noch begrüßen]
Die nicht Eitelkeit bethöret,
+
:Die im Reiz der Schönheit blüht.
Die nur einen solchen Mann
+
:Unsre Schwestern, sie verdienen
Sich zum Liebling wählt und ehret
+
:Edler Brüder Zärtlichkeit,
Der ein Maurer werden kann.
+
:Denn der Mannsernst hat [1790, 1795 und1817: Mann genießt] von ihnen
 +
:Oft und viel, was ihn erfreut.
 +
[1790, 1795 und 1817: Ihre (1817: Reine) Liebe, die ihm (1817: ihn) freut.]
  
Die nach alter frommer Sitte
+
:Laßt uns preisen jede Schöne,
Mit dem Manne alles teilt,
+
:Die getreu dem Vaterland
Und zur eignen stillen Hütte
+
:Einen seiner guten Söhne
Rascher wie zum Schauplatz eilt.
+
:Zärtlich hingiebt Herz und Hand,
Die dem, der sie wählt auf Erden,
+
:Die kein schimmernd Irrlichtsfeuer
Schon ein Himmels Erbtheil bringt,
+
:Vor und nach dem Ja ergreift,
Die, wenn beide älter werden
+
:Die im Ehstandsgarten freier
Glück und Tugend stets verjüngt.
+
:Ihre Tugendfrüchte reift.
  
Die voll Liebe jeden Morgen
+
[1790, 1795 und 1817:
Mit der Hand, die sie ihm reicht,
+
:Preisen laßt durch muntre Töne
Sanft dem Mann des Tages Sorgen
+
:Jede Schwester, deren Hand
Schmeichelnd von der Stirne streicht,
+
:Einen unsrer guten Söhne
Sich mit ihm der Lebensgüter
+
:Ihrer Liebe würdig fand.
Herzlich freut und Wohlthun übt,
+
:Die nicht Eitelkeit bethöret,
Freundlich stets, auch ohne Hüter
+
:Die nur einen solchen Mann
Tugend über alles liebt.
+
:Sich zum Liebling wählt und ehret
 +
:Der ein Maurer werden kann.]
  
Schwestern, die ihr diesem Bilde
+
:Die nach alter frommer Sitte
Aehnlich seid und werden sollt,
+
:Mit dem Manne alles teilt,
Nehmt ein Opfer das so milde
+
:Und zur eignen stillen Hütte
Wie es nur ein Maurer zollt!
+
:Rascher wie zum Schauplatz eilt.
Brüder, trinkt noch eh wir enden
+
:Die dem, der sie wählt auf Erden
Auf der Schwestern Wohl ein Glas,
+
:Schon ein Himmels-Erbtheil bringt,
Ihre Tugenden vollenden
+
:Die, wenn beide älter werden
Unsres Baues Ebenmaas.</poem>
+
:Glück und Tugend stets [1817: sehr] verjüngt.
 +
 
 +
:Die voll Liebe jeden Morgen
 +
:Mit der Hand, die sie ihm reicht
 +
:Sanft dem Mann des Tages Sorgen
 +
:Schmeichelnd von der Stirne streicht,
 +
:Sich mit ihm der Lebensgüter
 +
:Herzlich freut und Wohlthun übt,
 +
:Freundlich stets, auch ohne Hüter
 +
:Tugend über alles liebt.
  
 +
:Schwestern, die ihr diesem Bilde
 +
:Aehnlich werden wollt, und seyd,
 +
:O wie gern, wie froh, wie milde
 +
:Preißt euch unsre Herzlichkeit!
 +
[1790, 1795 und 1817: Aehnlich seid und werden sollt,
 +
Nehmt ein Opfer das so milde (1817: rein und milde,)
 +
Wie es nur ein Maurer zollt!]
 +
:Brüder, trinkt noch eh wir enden
 +
:Auf der Schwestern Wohl ein Glas,
 +
:Ihre Tugenden vollenden
 +
:Unsres Baues Ebenmaas.
  
Auch in:<br />
+
</Poem>
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Erster Theil. Zweite verbesserte Auflage. Berlin: Starcke 1795, 6-7.
 
  
 
===Version V===
 
===Version V===
 +
 +
''Aus'':<br/>
 +
Lieder für Freymaurer. Hannover '''1809''', 194-195<br />
 +
''ohne die erste Strophe und mit Veränderung einiger Wörter auch in'':<br />
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover 1835, 226-227
  
 
'''An die Schwestern'''
 
'''An die Schwestern'''
  
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 194-195<br />
+
:Brüder, laßt uns, eh' wir schließen,
ohne die erste Strophe und mit Veränderung einiger Wörter auch in:<br />
+
:Durch ein frohes Maurerlied,
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover 1835, 226-227
+
:Auch die Schwester noch begrüßen,
 +
:Die im Reiz der Schönheit blüht!
 +
:Unsre Schwestern, sie verdienen
 +
:Edler Brüder Zärtlichkeit,
 +
:Denn der Mann genießt von ihnen,
 +
:Ihre Liebe, die ihn freu't.
  
<poem>Brüder, laßt uns, eh' wir schließen,
+
:Preisen laßt durch muntre Töne,
Durch ein frohes Maurerlied,
+
:Jede Schwester, deren Hand
Auch die Schwester noch begrüßen,
+
:Einen unsrer guten Söhne
Die im Reiz der Schönheit blüht!
+
:Ihrer Liebe würdig fand.
Unsre Schwestern, sie verdienen
+
:Die nicht Eitelkeit bethöret,
Edler Brüder Zärtlichkeit,
+
:Die nur einen solchen Mann
Denn der Mann genießt von ihnen,
+
:Sich zum Liebling wählt und ehret,
Ihre Liebe, die ihn freu't.  
+
:Der ein Maurer werden kann.
  
Preisen laßt durch muntre Töne,
+
:Die, nach alter frommer Sitte,
Jede Schwester, deren Hand
+
:Mit dem Manne alles theilt,
Einen unsrer guten Söhne
+
:Und zur eignen stillen Hütte
Ihrer Liebe würdig fand.
+
:Rascher, als zum Tanzsaal eilt.
Die nicht Eitelkeit bethöret,
+
:Ganz sein Himmelreich auf Erden
Die nur einen solchen Mann
+
:Und sein größtes Labsal ward,
Sich zum Liebling wählt und ehret,
+
:Das er, glücklicher zu werden,
Der ein Maurer werden kann.
+
:Keiner größ‘ren Freude harrt.
  
Die, nach alter frommer Sitte,
+
:Die voll Liebe jeden Morgen,
Mit dem Manne alles theilt,
+
:Mit Auroren ihn begrüßt,
Und zur eignen stillen Hütte
+
:Ihm die Falten ernster Sorgen
Rascher, als zum Tanzsaal eilt.
+
:Schmeichelnd von der Stirne küßt:
Ganz sein Himmelreich auf Erden
+
:Sich der Güter dieser Erden
Und sein größtes Labsal ward,
+
:Schwesterlich mit ihm erfreu't,
Das er, glücklicher zu werden,
+
:Und, auch selbst auf die Beschwerden
Keiner größ‘ren Freude harrt.
+
:Dieses Lebens, Rosen streu't.
 
 
Die voll Liebe jeden Morgen,
 
Mit Auroren ihn begrüßt,
 
Ihm die Falten ernster Sorgen
 
Schmeichelnd von der Stirne küßt:
 
Sich der Güter dieser Erden
 
Schwesterlich mit ihm erfreu't,
 
Und, auch selbst auf die Beschwerden
 
Dieses Lebens, Rosen streu't.
 
  
Schwestern! die ihr diesem Bilde
+
:Schwestern! die ihr diesem Bilde
Aehnlich sevd und werden sollt
+
:Aehnlich seyd und werden sollt
In Elysiums Gefilde
+
:In Elysiums Gefilde
Uns die Welt verwandeln wollt,
+
:Uns die Welt verwandeln wollt,
Edle Schwestern! euch zu ehren,
+
:Edle Schwestern! euch zu ehren,
Füllen wir die Gläser an,
+
:Füllen wir die Gläser an,
Sie auf euer Wohl zu leeren,
+
:Sie auf euer Wohl zu leeren,
Wie es nur der Maurer kann.</poem>
+
:Wie es nur der Maurer kann.
  
 
===Version VI===
 
===Version VI===
  
Aus:<br />
+
''Aus'':<br />
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg: Hamann 1823, 94-95.
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg: Hamann '''1823''', 94-95.
  
<poem>Preisen soll mein Lied die Schöne,
+
''Auch in:''<br />
Die, voll Treu für’s Vaterland,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 268-269.
Einen seiner guten Söhne
 
Ihres Herzens würdig fand.
 
Die kein Flitterstaat entzückte,
 
Noch des Prunkes falscher Schein,
 
Welche Tugend nur beglückte;
 
Eine Seele fromm und rein.
 
  
Die, nach alter frommer Sitte,
+
:Preisen soll mein Lied die Schöne,
Mit dem Jüngling, Hand in Hand,
+
:Die, voll Treu für’s Vaterland,
Um die still bescheid‘ne Hütte
+
:Einen seiner guten Söhne
Keuscher Liebe Rosen wand;
+
:Ihres Herzens würdig fand.
So sein Eden hier auf Erden,
+
:Die kein Flitterstaat entzückte,
So sein schönstes Erbtheil ward,
+
:Noch des Prunkes falscher Schein,
Daß er, glücklicher zu werden,
+
:Welche Tugend nur beglückte;
Keiner höhern Wonne harrt.
+
:Eine Seele fromm und rein.
  
Die voll Liebe jeden Morgen,
+
:Die, nach alter frommer Sitte,
Mit Aurora ihn begrüßt,
+
:Mit dem Jüngling, Hand in Hand,
Und des Lebens schwere Sorgen
+
:Um die still bescheid‘ne Hütte
Lächelnd von der Stirne küßt.
+
:Keuscher Liebe Rosen wand;
Sich der Gaben dieser Erde
+
:So sein Eden hier auf Erden,
Schwesterlich mit ihm erfreu't,
+
:So sein schönstes Erbtheil ward,
Und, auch selbst auf die Beschwerde
+
:Daß er, glücklicher zu werden,
Zarter Freundschaft Rosen streut.
+
:Keiner höhern Wonne harrt.
  
Schwestern, die ihr diesem Bilde
+
:Die voll Liebe jeden Morgen,
Gleichet oder gleichen wollt,
+
:Mit Aurora ihn begrüßt,
Nehmt den Dank voll holder Milde,
+
:Und des Lebens schwere Sorgen
Den euch jeder von uns zollt.
+
:Lächelnd von der Stirne küßt.
Laßt uns hier im frohen Kreise
+
:Sich der Gaben dieser Erde
Diesen vollen Becher Wein,
+
:Schwesterlich mit ihm erfreu't,
Euch, ihr Holden! und zum Preise
+
:Und, auch selbst auf die Beschwerde
Wahrer Lieb‘ und Tugend weih’n.</poem>
+
:Zarter Freundschaft Rosen streut.
  
Auch in:<br />
+
:Schwestern, die ihr diesem Bilde
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 268-269.
+
:Gleichet oder gleichen wollt,
 +
:Nehmt den Dank voll holder Milde,
 +
:Den euch jeder von uns zollt.
 +
:Laßt uns hier im frohen Kreise
 +
:Diesen vollen Becher Wein,
 +
:Euch, ihr Holden! und zum Preise
 +
:Wahrer Lieb‘ und Tugend weih’n.
  
 
===Version VII===
 
===Version VII===
  
 +
''Aus'':<br/>
 
Lieder-Buch für die Grosse Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen.<br />
 
Lieder-Buch für die Grosse Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen.<br />
Zweite Ausgabe, Berlin: Dieterici 1832, 228-229.<br />
+
Zweite Ausgabe, Berlin: Dieterici '''1832''', 228-229.<br />
Ebenfalls in der Ausgabe 1857, 256-257 (mit der Anmerkung am Schluss:
+
''Ebenfalls in der Ausgabe'' 1857, 256-257 (mit der Anmerkung am Schluss:
 
„Comp v. Wessely“)
 
„Comp v. Wessely“)
 +
 +
''Auch in'':<br/>
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin. Dritte Auflage 1841, 251-252,<br/>
 +
unter dem Titel: Den lieben Schwestern.
 +
  
 
'''Zu Ehren der Schwestern'''
 
'''Zu Ehren der Schwestern'''
  
<poem>Brüder! laßt uns, eh' wir schließen,
+
:Brüder! laßt uns, eh' wir schließen,
Durch ein frohes Maurer-Lied
+
:Durch ein frohes Maurer-Lied
Auch die Schwester noch begrüßen,
+
:Auch die Schwester noch begrüßen,
Die in hoher Anmuth blüht!
+
:Die in hoher Anmuth blüht!
Uns‘re Schwestern, sie verdienen
+
:Uns‘re Schwestern, sie verdienen
Aechter Brüder Zärtlichkeit,
+
:Aechter Brüder Zärtlichkeit,
Darum sey im Tempel ihnen
+
:Darum sey im Tempel ihnen
Dieses Feyerlied geweiht!
+
:Dieses Feyerlied geweiht!
  
Preise sie durch frohe Töne,
+
:Preise sie durch frohe Töne,
Wer sich durch sie glücklich fand!
+
:Wer sich durch sie glücklich fand!
Lohne jedem uns‘rer Söhne
+
:Lohne jedem uns‘rer Söhne
Auch einst der Geliebten Hand,
+
:Auch einst der Geliebten Hand,
Die nicht Eitelkeit bethöret,
+
:Die nicht Eitelkeit bethöret,
Unschuldsvoll und frey von Tand
+
:Unschuldsvoll und frey von Tand
Treu‘ dem braven Manne schwöret,
+
:Treu‘ dem braven Manne schwöret,
Der bey uns die Weihe fand!
+
:Der bey uns die Weihe fand!
  
Die nach alter frommer Sitte
+
:Die nach alter frommer Sitte
Alles mit dem Manne,
+
:Alles mit dem Manne theilt,
Lieber in der stillen Hütte,
+
:Lieber in der stillen Hütte,
Als bei leerem Prunk verweilt;
+
:Als bei leerem Prunk verweilt;
Dem, der sie zum Weib‘ erwählet,
+
:Dem, der sie zum Weib‘ erwählet,
Zeigt die Welt im schönern Licht‘,
+
:Zeigt die Welt im schönern Licht‘,
Wenn ihn And’rer Thorheit quälet,
+
:Wenn ihn And’rer Thorheit quälet,
Trost und Ruh in’s Herz ihm spricht!
+
:Trost und Ruh in’s Herz ihm spricht!
  
Die voll Liebe jeden Morgen
+
:Die voll Liebe jeden Morgen
Mit der Hand, die sie ihm reicht,
+
:Mit der Hand, die sie ihm reicht,
Sanft des Tages Noth und Sorgen
+
:Sanft des Tages Noth und Sorgen
Lächelnd von der Stirn ihm streicht;
+
:Lächelnd von der Stirn ihm streicht;
Sich der Güter dieser Erden
+
:Sich der Güter dieser Erden
Schwesterlich mit ihm erfreu't,
+
:Schwesterlich mit ihm erfreu't,
Und, auch selbst auf die Beschwerden
+
:Und, auch selbst auf die Beschwerden
Dieses Lebens Rosen streu't!
+
:Dieses Lebens Rosen streu't!
 
 
Schwestern! die ihr diesem Bilde
 
Aehnlich sevd und werden wollt,
 
Nehmt den Dank mit holder Milde,
 
Den euch gern der Maurer zollt!
 
Brüder! Trinkt, noch eh‘ wir enden,
 
Auf der Schwestern Wohl ein Glas!
 
Ihre Tugenden vollenden
 
Unsres Baues Ebenmaaß.</poem>
 
  
 +
:Schwestern! die ihr diesem Bilde
 +
:Aehnlich sevd und werden wollt,
 +
:Nehmt den Dank mit holder Milde,
 +
:Den euch gern der Maurer zollt!
 +
:Brüder! Trinkt, noch eh‘ wir enden,
 +
:Auf der Schwestern Wohl ein Glas!
 +
:Ihre Tugenden vollenden
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:Unsres Baues Ebenmaaß.
  
 
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Aktuelle Version vom 26. April 2016, 09:57 Uhr

An die Schwestern 1776-1832

Ausarbeitung von Roland Müller

Sieben verschiedene Versionen, 1776-1832

Version I

Aus:
Heinrich August Ottokar Reichard: 9 neue Lieder, 1776, 102-103

Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. Danzig: Brückner 1784, 18-19
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801, 35
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 32-34

Lied an die Schwestern.

Brüder, lasset unsern Schönen,
Ehe sich die Loge schließt,
Auch ein frohes Lied ertönen,
Das sie maurerisch begrüßt;
Denn ihr wißt es, sie verdienen
Aechter Maurer Zärtlichkeit!
Darum sey im Tempel ihnen
Dieses letzte Lied geweiht.
Preisen soll dies Lied die Schöne,
Die voll Treu und [ab 1801: im] Vaterland,
Unsrer deutschen Biedersöhne
Einen ihrer würdig fand;
Die kein Flitterstaat berückte,
Daß ihr Herz dem Jüngling schlug;
Die der Deutsche nur beglückte,
Sonder List und sonder Trug:
Daß sie aus der Mädchen Mitte,
Mit dem Jüngling, Hand in Hand,
Um die väterliche Hütte
Keuscher Liebe Kränze wand;
So sein Himmelreich auf Erden,
So sein bestes Erbtheil ward,
Daß er, glücklicher zu werden,
Keiner süssern Freude harrt.
Die voll Liebe jeden Morgen
Mit Auroren ihn begrüßt,
Ihm die männiglichen [ab 1801: vielen trüben] Sorgen
Schmeichelnd von der Stirne küßt;
Sich der Güter dieser Erden
Schwesterlich mit ihm erfreut,
Und auch selbst auf die Beschwerden
Dieses Lebens Rosen streut.
Schwestern, die ihr diesem Bilde
Aehnlich seyd und werden wollt:
Nehmt den Dank mit schöner Milde,
Den euch gern der [1784: jeder] Maurer zollt [.]
Brüder, füllt das Glas zur Ehre
Unsrer edlen Schwestern an,
Daß es jeder Maurer leere,
Wie es nur der Maurer kann.

Version II

Aus:
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 8-9;
unter dem Titel: An die Schwestern
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, Zweytes Buch 1785, 250 -253

An die Schwestern

Brüder lasset unsern Schönen,
Ehe sich die Loge schliest,
Auch ein frohes Lied ertönen
Das sie maurerisch begrüst.
Denn ihr wißt es; sie verdienen
Aechter Maurer Zärtlichkeit,
Darum sey im Tempel Ihnen
Dieser letzte Wunsch geweiht.
Unser Lied soll der ertönen
Die voll Treu und Vaterland,
Unter unsrer Brüder Söhnen
Einen ihrer Würdgen fand.
Die kein Flittergold berückte,
Daß ihr Herz dem Stutzer schlug,
Die der Maurer nur beglückte,
Sonder List und sonder Trug:
Daß sie aus der Mädchen Mitte
Mit dem Jüngling, Hand in Hand,
Um die friedenvolle Hütte
Keuscher Liebe Kränze wand;
So sein Himmelreich auf Erden,
So sein bestes Labsal ward;
Daß er glücklicher zu werden,
Nicht auf süßre Freude harrt.
Die an jedem frühen Morgen
Mit Auroren ihn begrüßt;
Ihm die rauhen Mannessorgen
Schmeichelnd von der Stirne küßt;
Sich der Güter dieser Erden
Schwesterlich mit ihm erfreut,
Und auch selbst auf die Beschwerden
Dieses Lebens Rosen streut.
Schwestern, die Ihr diesem Bilde
Aehnlich seyd und werden wollt,
Nehmt den Dank mit sanfter Milde,
Den euch gern der Maurer zollt.
Brüder, füllt das Glas zur Ehre
Unsrer edlen Schwestern an,
Daß es jeder Maurer leere
Wie es nur der Maurer kan.

Version III

Aus:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 124-127

Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil. 1788, mit ganz neuen Melodien, 104-107
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 124-126
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer 1801, 204 (mit leichten Abwandlungen – vgl. in der selben Sammlung Seite 35)
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 90-91 (andere Version weiter unten)

Frauenlob

Preisen soll mein Lied die Schöne,
die voll Treu und [1801: am] Vaterland
Einen unsrer Biedersöhne [1788: Brüdersöhne; 1801: Bundessöhne]
Ihres Herzens würdig fand;
Die kein Flitterstaat [1790: Flitter Staat] entzückte,
Daß ihr Herz den Thoren schlug;
[1801: nicht ihr Herz dem Thoren schlug,]
Welche Tugend nur beglückte,
Eine Seele sonder Trug.
Daß sie aus der Mädchen Mitte,
Mit dem Jüngling Hand in Hand,
Um die väterliche [1790: mütterliche] Hütte
Keuscher Liebe Kränze wand;
So ein Eden ihm auf Erden
So sein frohes Erbtheil ward,
Daß er, glücklicher zu werden
Kaum noch süßrer Wonne harrt.
Die voll Liebe jeden Morgen
Mit Auroren ihn begrüßt,
Und die männlich schweren Sorgen
Lächelnd von der Stirn ihm küßt;
Sich der Güter dieser Erden
Schwesterlich mit ihm erfreut,
Und auch selbst auf die Beschwerden
Dieses Lebens Rosen streut.
Schwestern - die ihr diesem Bilde
Gleichet, oder gleichen wollt,
Nehmt den Dank mit holder Milde,
Den euch gern der Maurer zollt;
Zürnet nicht mit unsern Kreisen,
Wenn [1788 und 1790: Wann] euch Furcht die Loge schliesst!
Denkt, was of dem [1788, 1790 und 1801: den] größten Weisen
Euer Reiz gewesen [1790: geworden] ist!

Version IV


Aus:
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787,48-49,
unter dem Titel: Schwesternideal
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg. 1790, 144-146.
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Erster Theil. Zweite verbesserte Auflage. Berlin: Starcke 1795, 6-7.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin.1817, 86-87

Schwesternideal

Brüder, laßt uns, eh wir schließen
Durch ein frohes Maurerlied
Auch die Menschenhälfte grüssen
[1790, 1795 und 1817: Auch die Schwester noch begrüßen]
Die im Reiz der Schönheit blüht.
Unsre Schwestern, sie verdienen
Edler Brüder Zärtlichkeit,
Denn der Mannsernst hat [1790, 1795 und1817: Mann genießt] von ihnen
Oft und viel, was ihn erfreut.
[1790, 1795 und 1817: Ihre (1817: Reine) Liebe, die ihm (1817: ihn) freut.]

Laßt uns preisen jede Schöne,
Die getreu dem Vaterland
Einen seiner guten Söhne
Zärtlich hingiebt Herz und Hand,
Die kein schimmernd Irrlichtsfeuer
Vor und nach dem Ja ergreift,
Die im Ehstandsgarten freier
Ihre Tugendfrüchte reift.

[1790, 1795 und 1817:
Preisen laßt durch muntre Töne
Jede Schwester, deren Hand
Einen unsrer guten Söhne
Ihrer Liebe würdig fand.
Die nicht Eitelkeit bethöret,
Die nur einen solchen Mann
Sich zum Liebling wählt und ehret
Der ein Maurer werden kann.]

Die nach alter frommer Sitte
Mit dem Manne alles teilt,
Und zur eignen stillen Hütte
Rascher wie zum Schauplatz eilt.
Die dem, der sie wählt auf Erden
Schon ein Himmels-Erbtheil bringt,
Die, wenn beide älter werden
Glück und Tugend stets [1817: sehr] verjüngt.

Die voll Liebe jeden Morgen
Mit der Hand, die sie ihm reicht
Sanft dem Mann des Tages Sorgen
Schmeichelnd von der Stirne streicht,
Sich mit ihm der Lebensgüter
Herzlich freut und Wohlthun übt,
Freundlich stets, auch ohne Hüter
Tugend über alles liebt.

Schwestern, die ihr diesem Bilde
Aehnlich werden wollt, und seyd,
O wie gern, wie froh, wie milde
Preißt euch unsre Herzlichkeit!
[1790, 1795 und 1817: Aehnlich seid und werden sollt,
Nehmt ein Opfer das so milde (1817: rein und milde,)
Wie es nur ein Maurer zollt!]
Brüder, trinkt noch eh wir enden
Auf der Schwestern Wohl ein Glas,
Ihre Tugenden vollenden
Unsres Baues Ebenmaas.

Version V

Aus:
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 194-195
ohne die erste Strophe und mit Veränderung einiger Wörter auch in:
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover 1835, 226-227

An die Schwestern

Brüder, laßt uns, eh' wir schließen,
Durch ein frohes Maurerlied,
Auch die Schwester noch begrüßen,
Die im Reiz der Schönheit blüht!
Unsre Schwestern, sie verdienen
Edler Brüder Zärtlichkeit,
Denn der Mann genießt von ihnen,
Ihre Liebe, die ihn freu't.
Preisen laßt durch muntre Töne,
Jede Schwester, deren Hand
Einen unsrer guten Söhne
Ihrer Liebe würdig fand.
Die nicht Eitelkeit bethöret,
Die nur einen solchen Mann
Sich zum Liebling wählt und ehret,
Der ein Maurer werden kann.
Die, nach alter frommer Sitte,
Mit dem Manne alles theilt,
Und zur eignen stillen Hütte
Rascher, als zum Tanzsaal eilt.
Ganz sein Himmelreich auf Erden
Und sein größtes Labsal ward,
Das er, glücklicher zu werden,
Keiner größ‘ren Freude harrt.
Die voll Liebe jeden Morgen,
Mit Auroren ihn begrüßt,
Ihm die Falten ernster Sorgen
Schmeichelnd von der Stirne küßt:
Sich der Güter dieser Erden
Schwesterlich mit ihm erfreu't,
Und, auch selbst auf die Beschwerden
Dieses Lebens, Rosen streu't.
Schwestern! die ihr diesem Bilde
Aehnlich seyd und werden sollt
In Elysiums Gefilde
Uns die Welt verwandeln wollt,
Edle Schwestern! euch zu ehren,
Füllen wir die Gläser an,
Sie auf euer Wohl zu leeren,
Wie es nur der Maurer kann.

Version VI

Aus:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg: Hamann 1823, 94-95.

Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 268-269.

Preisen soll mein Lied die Schöne,
Die, voll Treu für’s Vaterland,
Einen seiner guten Söhne
Ihres Herzens würdig fand.
Die kein Flitterstaat entzückte,
Noch des Prunkes falscher Schein,
Welche Tugend nur beglückte;
Eine Seele fromm und rein.
Die, nach alter frommer Sitte,
Mit dem Jüngling, Hand in Hand,
Um die still bescheid‘ne Hütte
Keuscher Liebe Rosen wand;
So sein Eden hier auf Erden,
So sein schönstes Erbtheil ward,
Daß er, glücklicher zu werden,
Keiner höhern Wonne harrt.
Die voll Liebe jeden Morgen,
Mit Aurora ihn begrüßt,
Und des Lebens schwere Sorgen
Lächelnd von der Stirne küßt.
Sich der Gaben dieser Erde
Schwesterlich mit ihm erfreu't,
Und, auch selbst auf die Beschwerde
Zarter Freundschaft Rosen streut.
Schwestern, die ihr diesem Bilde
Gleichet oder gleichen wollt,
Nehmt den Dank voll holder Milde,
Den euch jeder von uns zollt.
Laßt uns hier im frohen Kreise
Diesen vollen Becher Wein,
Euch, ihr Holden! und zum Preise
Wahrer Lieb‘ und Tugend weih’n.

Version VII

Aus:
Lieder-Buch für die Grosse Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen.
Zweite Ausgabe, Berlin: Dieterici 1832, 228-229.
Ebenfalls in der Ausgabe 1857, 256-257 (mit der Anmerkung am Schluss: „Comp v. Wessely“)

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin. Dritte Auflage 1841, 251-252,
unter dem Titel: Den lieben Schwestern.


Zu Ehren der Schwestern

Brüder! laßt uns, eh' wir schließen,
Durch ein frohes Maurer-Lied
Auch die Schwester noch begrüßen,
Die in hoher Anmuth blüht!
Uns‘re Schwestern, sie verdienen
Aechter Brüder Zärtlichkeit,
Darum sey im Tempel ihnen
Dieses Feyerlied geweiht!
Preise sie durch frohe Töne,
Wer sich durch sie glücklich fand!
Lohne jedem uns‘rer Söhne
Auch einst der Geliebten Hand,
Die nicht Eitelkeit bethöret,
Unschuldsvoll und frey von Tand
Treu‘ dem braven Manne schwöret,
Der bey uns die Weihe fand!
Die nach alter frommer Sitte
Alles mit dem Manne theilt,
Lieber in der stillen Hütte,
Als bei leerem Prunk verweilt;
Dem, der sie zum Weib‘ erwählet,
Zeigt die Welt im schönern Licht‘,
Wenn ihn And’rer Thorheit quälet,
Trost und Ruh in’s Herz ihm spricht!
Die voll Liebe jeden Morgen
Mit der Hand, die sie ihm reicht,
Sanft des Tages Noth und Sorgen
Lächelnd von der Stirn ihm streicht;
Sich der Güter dieser Erden
Schwesterlich mit ihm erfreu't,
Und, auch selbst auf die Beschwerden
Dieses Lebens Rosen streu't!
Schwestern! die ihr diesem Bilde
Aehnlich sevd und werden wollt,
Nehmt den Dank mit holder Milde,
Den euch gern der Maurer zollt!
Brüder! Trinkt, noch eh‘ wir enden,
Auf der Schwestern Wohl ein Glas!
Ihre Tugenden vollenden
Unsres Baues Ebenmaaß.

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller