Tabula smaragdina: Unterschied zwischen den Versionen

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ein angeblich von [[Hermes Trismegistos]] verfaßtes alchimistisches Fundamentalbuch, wobei Hermes den Euhemeristen, Neuplatonikern und Frühchristen als assyrischer oder ägyptischer Weiser oder König vorschwebte, der dieses Buch zur Belehrung hinterlassen habe. Es wurde von ''Hortulanus'' ins Lateinische übersetzt und galt als Quelle aller mystischen und alchimistischen Weisheit. Am bekanntesten daraus geworden ist der Satz: "Et quod est superius est sicut id, quod est inferius ad penetranda miracula rei unius." ("Was oben ist, ist wie das was unten ist, um die Wunder eines Dings zu durchdringen.")
 
ein angeblich von [[Hermes Trismegistos]] verfaßtes alchimistisches Fundamentalbuch, wobei Hermes den Euhemeristen, Neuplatonikern und Frühchristen als assyrischer oder ägyptischer Weiser oder König vorschwebte, der dieses Buch zur Belehrung hinterlassen habe. Es wurde von ''Hortulanus'' ins Lateinische übersetzt und galt als Quelle aller mystischen und alchimistischen Weisheit. Am bekanntesten daraus geworden ist der Satz: "Et quod est superius est sicut id, quod est inferius ad penetranda miracula rei unius." ("Was oben ist, ist wie das was unten ist, um die Wunder eines Dings zu durchdringen.")
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Durch die [[Kabbalah|kabbalistischen]] Beziehungen besonders der Gold- und [[Rosenkreuzer]] kam die Tabula Smaragdina auch in Zusammenhang mit der [[Freimaurerei]] des 18. Jahrhunderts und wird in sogenannten hermetischen Schriften von der [[Alchimie]] verfallenen [[Loge]]n wiederholt zitiert.  
 
Durch die [[Kabbalah|kabbalistischen]] Beziehungen besonders der Gold- und [[Rosenkreuzer]] kam die Tabula Smaragdina auch in Zusammenhang mit der [[Freimaurerei]] des 18. Jahrhunderts und wird in sogenannten hermetischen Schriften von der [[Alchimie]] verfallenen [[Loge]]n wiederholt zitiert.  
  
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=== Sage zur Smaragdtafel ===
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Ein gewisser Zara (in anderen Quellen auch Alexander der Große), fand in einer Grabhöhle bei Hebron, das Skelett des Hermes Trismegistos. In einer seiner Hände hielt er einen großen Smaragd. In diesen war der Text der Tabula Smaragdina eingraviert.
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=== Der Text ===
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'''Quelle: Wikipedia'''
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Unter Beibehaltung der Schreibweise von 1702. Aus: J.J. Manget: Bibliotheca Chymica Curiosa. Genf 1702, Band I, S. 380ff. Zitiert nach Ruska: Tabula Smaragdina. S. 9f.
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Übersetzung der Tabula Smaragdina, Genf 1702
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Eygendliche Obersetzung
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Der Hermetischen Smaragd-Tafel ins Deutsche auß dem Phönicischen.
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'''Verfaßung der geheimen Künste des Hermes Trismegistens'''
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#Warhafftig / außer aller Vnwarheit / gewiß und warlich sage ich:
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#Die Geschöpf hie nieden gesellen sich zu denen dort oben / und diese hinwiederumb zu jenen / auf daß sie mit gesambter Hand ein Ding herfür bringen mögen / so voller Wunder steckt.
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#Vnd gleich wie alles auß einem durch deß einigen Schöpffers Wort entstanden: Also werden auch alle Ding nunmehr auß diesem einzigen ding durch anordnung der Natur gebohren.
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#Sein Vatter ist die Sonne / und seine Mutter der Mond; die Lufft träget es gleich als in Ihrer Bärmutter; seine Säugamme aber ist die Erde.
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#Diß Ding ist der Vrsprung aller Vollkommenheit der Sachen so in der Welt sind.
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#Seine Krafft ist am vollkommensten / wann es wiederumb in die Erde eingekehret ist.
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#Scheide alsdann die Erde fein von einander / so sie im Fewer gewesen / und mache ihre Dicke je subtiler und subtiler durch Hülffe des allerlieblichsten Dinges in der Welt.
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#In Summa. Steige durch großen Verstand von der Erden gen Himmel / und von dannen wiederumb in die Erde / und bringe die Krafft der öbern und untern Geschöpff zusammen / so wirst du aller Welt Herrlichkeit erlangen: Dannenhero auch kein verächtlicher Zustand mehr umb dich sein wird.
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#Diß Ding ist in allen starcken Sachen zu starck; dann es so wol die subtilste Ding überwinden als auch die härteste und dichteste durchdringen kan.
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#Auf diesen Schlag ist alles geschaffen was die Welt begreifft.
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#Dannenhero können wundersame Dinge gewircket werden / wann es auff solche Weise angestellet wird.
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#Und mir hat man deßwegen den Namen Hermes Trismegistus gegeben / weil ich alle drey Theil der Weißheit dieser gantzen Welt besitze.
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#Diß sey gesagt von dem Meisterstück der chemischen Kunst. 
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===Textüberarbeitung===
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Behutsam überarbeitete Neufassung der 1702 in Genf erschienenen Fassung in der „Bibliotheca Chymica Curiosa".
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1. Wahrhaftig / außer aller Unwahrheit / gewiss und wahrlich sage ich:
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2. Die Geschöpfe hienieden gesellen sich zu denen dort oben / und diese hinwiederum zu jenen / auf dass sie mit gesamter Hand ein Ding herfür bringen mögen / so voller Wunder steckt.
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3. Und gleich wie alles aus einem durch des einigen Schöpfers Wort entstanden: Also werden auch alle Dinge nunmehr aus diesem einzigen Ding durch Anordnung der Natur geboren.
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4. Sein Vatter ist die Sonne / und seine Mutter der Mond; die Luft trägt es gleich als in Ihrer Gebärmutter; seine Säugamme aber ist die Erde.
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5. Dies Ding ist der Ursprung aller Vollkommenheit der Sachen so in der Welt sind.
  
== Sage zur Smaragdtafel ==
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6. Seine Kraft ist am vollkommensten / wenn es wiederum in die Erde eingekehrt ist.
  
Ein gewisser Zara (in anderen Quellen auch Alexander der Große), fand in einer Grabhöhle bei Hebron, das Skelett des Hermes Trismegistos. In einer seiner Hände hielt er einen großen Smaragd. In diesen war der Text der Tabula Smaragdina eingraviert.  
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7. Scheide alsdann die Erde fein voneinander / so sie im Feuer gewesen / und mache ihre Dicke je subtiler und subtiler durch Hilfe des allerlieblichsten Dinges in der Welt.
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8. In Summa. Steige durch großen Verstand von der Erden gen Himmel / und von dannen wiederum in die Erde / und bringe die Krafft der oberen und unteren Geschöpfes zusammen / so wirst du aller Welt Herrlichkeit erlangen: Dann auch kein verächtlicher Zustand mehr um dich sein wird.
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9. Dies Ding ist in allen starken Sachen zu stark; dann es sowohl die subtilste Ding überwinden als auch die härteste und dichteste durchdringen kann.
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10. Auf diesen Schlag ist alles geschaffen was die Welt begreift.
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11. Dann können wundersame Dinge gewirkt werden / wann es auf solche Weise angestellt wird.
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12. Und mir hat man deswegen den Namen Hermes Trismegistus gegeben / weil ich alle drei Teile der Weisheit dieser ganzen Welt besitze.
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13. Dies sei gesagt von dem Meisterstück der chemischen Kunst.
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== Siehe auch ==
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*[[Hermes Trismegistos]]
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*[[Alchimie]]
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*[[Traktat: Apologie der Alchemie]]
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==Links==
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*Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Tabula_Smaragdina
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[[Kategorie:Lexikon]]
 
[[Kategorie:Lexikon]]

Aktuelle Version vom 1. April 2019, 21:00 Uhr

Tabula smaragdina

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

ein angeblich von Hermes Trismegistos verfaßtes alchimistisches Fundamentalbuch, wobei Hermes den Euhemeristen, Neuplatonikern und Frühchristen als assyrischer oder ägyptischer Weiser oder König vorschwebte, der dieses Buch zur Belehrung hinterlassen habe. Es wurde von Hortulanus ins Lateinische übersetzt und galt als Quelle aller mystischen und alchimistischen Weisheit. Am bekanntesten daraus geworden ist der Satz: "Et quod est superius est sicut id, quod est inferius ad penetranda miracula rei unius." ("Was oben ist, ist wie das was unten ist, um die Wunder eines Dings zu durchdringen.")

Durch die kabbalistischen Beziehungen besonders der Gold- und Rosenkreuzer kam die Tabula Smaragdina auch in Zusammenhang mit der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts und wird in sogenannten hermetischen Schriften von der Alchimie verfallenen Logen wiederholt zitiert.

Sage zur Smaragdtafel

Ein gewisser Zara (in anderen Quellen auch Alexander der Große), fand in einer Grabhöhle bei Hebron, das Skelett des Hermes Trismegistos. In einer seiner Hände hielt er einen großen Smaragd. In diesen war der Text der Tabula Smaragdina eingraviert.

Der Text

Quelle: Wikipedia

Unter Beibehaltung der Schreibweise von 1702. Aus: J.J. Manget: Bibliotheca Chymica Curiosa. Genf 1702, Band I, S. 380ff. Zitiert nach Ruska: Tabula Smaragdina. S. 9f.

Übersetzung der Tabula Smaragdina, Genf 1702 Eygendliche Obersetzung Der Hermetischen Smaragd-Tafel ins Deutsche auß dem Phönicischen.

Verfaßung der geheimen Künste des Hermes Trismegistens

  1. Warhafftig / außer aller Vnwarheit / gewiß und warlich sage ich:
  2. Die Geschöpf hie nieden gesellen sich zu denen dort oben / und diese hinwiederumb zu jenen / auf daß sie mit gesambter Hand ein Ding herfür bringen mögen / so voller Wunder steckt.
  3. Vnd gleich wie alles auß einem durch deß einigen Schöpffers Wort entstanden: Also werden auch alle Ding nunmehr auß diesem einzigen ding durch anordnung der Natur gebohren.
  4. Sein Vatter ist die Sonne / und seine Mutter der Mond; die Lufft träget es gleich als in Ihrer Bärmutter; seine Säugamme aber ist die Erde.
  5. Diß Ding ist der Vrsprung aller Vollkommenheit der Sachen so in der Welt sind.
  6. Seine Krafft ist am vollkommensten / wann es wiederumb in die Erde eingekehret ist.
  7. Scheide alsdann die Erde fein von einander / so sie im Fewer gewesen / und mache ihre Dicke je subtiler und subtiler durch Hülffe des allerlieblichsten Dinges in der Welt.
  8. In Summa. Steige durch großen Verstand von der Erden gen Himmel / und von dannen wiederumb in die Erde / und bringe die Krafft der öbern und untern Geschöpff zusammen / so wirst du aller Welt Herrlichkeit erlangen: Dannenhero auch kein verächtlicher Zustand mehr umb dich sein wird.
  9. Diß Ding ist in allen starcken Sachen zu starck; dann es so wol die subtilste Ding überwinden als auch die härteste und dichteste durchdringen kan.
  10. Auf diesen Schlag ist alles geschaffen was die Welt begreifft.
  11. Dannenhero können wundersame Dinge gewircket werden / wann es auff solche Weise angestellet wird.
  12. Und mir hat man deßwegen den Namen Hermes Trismegistus gegeben / weil ich alle drey Theil der Weißheit dieser gantzen Welt besitze.
  13. Diß sey gesagt von dem Meisterstück der chemischen Kunst.

Textüberarbeitung

Behutsam überarbeitete Neufassung der 1702 in Genf erschienenen Fassung in der „Bibliotheca Chymica Curiosa".

1. Wahrhaftig / außer aller Unwahrheit / gewiss und wahrlich sage ich:

2. Die Geschöpfe hienieden gesellen sich zu denen dort oben / und diese hinwiederum zu jenen / auf dass sie mit gesamter Hand ein Ding herfür bringen mögen / so voller Wunder steckt.

3. Und gleich wie alles aus einem durch des einigen Schöpfers Wort entstanden: Also werden auch alle Dinge nunmehr aus diesem einzigen Ding durch Anordnung der Natur geboren.

4. Sein Vatter ist die Sonne / und seine Mutter der Mond; die Luft trägt es gleich als in Ihrer Gebärmutter; seine Säugamme aber ist die Erde.

5. Dies Ding ist der Ursprung aller Vollkommenheit der Sachen so in der Welt sind.

6. Seine Kraft ist am vollkommensten / wenn es wiederum in die Erde eingekehrt ist.

7. Scheide alsdann die Erde fein voneinander / so sie im Feuer gewesen / und mache ihre Dicke je subtiler und subtiler durch Hilfe des allerlieblichsten Dinges in der Welt.

8. In Summa. Steige durch großen Verstand von der Erden gen Himmel / und von dannen wiederum in die Erde / und bringe die Krafft der oberen und unteren Geschöpfes zusammen / so wirst du aller Welt Herrlichkeit erlangen: Dann auch kein verächtlicher Zustand mehr um dich sein wird.

9. Dies Ding ist in allen starken Sachen zu stark; dann es sowohl die subtilste Ding überwinden als auch die härteste und dichteste durchdringen kann.

10. Auf diesen Schlag ist alles geschaffen was die Welt begreift.

11. Dann können wundersame Dinge gewirkt werden / wann es auf solche Weise angestellt wird.

12. Und mir hat man deswegen den Namen Hermes Trismegistus gegeben / weil ich alle drei Teile der Weisheit dieser ganzen Welt besitze.

13. Dies sei gesagt von dem Meisterstück der chemischen Kunst.

Siehe auch

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