Lieder von Schulz: Unterschied zwischen den Versionen
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Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien von den Herren Capellmeistern Bach; Naumann und Schulz. Kopenhagen und Leipzig: Christian Gottlob Proft 1788 | Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien von den Herren Capellmeistern Bach; Naumann und Schulz. Kopenhagen und Leipzig: Christian Gottlob Proft 1788 | ||
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16 Kompositionen sind von Johann Gottlieb Naumann | 16 Kompositionen sind von Johann Gottlieb Naumann |
Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 11:35 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Johann Abraham Peter Schulz: Sieben neue freimaurerische Liedtexte, 1788
- Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien von den Herren Capellmeistern Bach; Naumann und Schulz. Kopenhagen und Leipzig: Christian Gottlob Proft 1788
Bei August Wolfstieg („Bibliographie der freimaurerischen Literatur“, Bd. 2, 1912, Nr. 39809) steht irreführend:
„Freymäurer-Lieder mit ganz neuen Melodien von (Wilh. Friedr. Ernst) Bach, (Joh. Gottlieb) Naumann und (Ferd.) Schulz. Kopenhagen und Leipzig: Proft 1788.“
16 Kompositionen sind von Johann Gottlieb Naumann
12 Kompositionen sind von Carl Philipp Emanuel Bach
10 Kompositionen stammen von Johann Abraham Peter Schulz, davon sind 7 Texte neu (bis auf einen (XVIII) erschienen alle auch in späteren Liedersammlungen)
Nr. II, Gebet, von Ludwig Friedrich Lenz, das er 1772 schrieb, und das 1781 veröffentlicht wurde.
Nr. XIII, ohne Titel, stammt ebenfalls von Ludwig Friedrich Lenz (1772)
Nr. XIV, Lob der Treue, stammt von Heinrich August Ottokar Reichard (1776)
Erhabner Eifer, -- göttlich Feuer
XVI. (Schulz)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 93
Erhabner Eifer, -- göttlich Feuer,
Das von dem Himmel sich ergoß,
Und durch den Hymnus der gewaltgen Leier
In manche Götterseele floß.
Du bist der Schöpfer großer Thaten,
Bahnst dir zum Himmel einen Pfad,
Thust, was einst Roms und Spartas Helden thaten,
Und was Homer gesungen hat.
Laß dich, den Erdkreiß zu beglücken,
In jedes Maurers Brust herab!
Dann trinkt die Tugend himmlisches Entzücken,
Und jedes Laster sinkt ins Grab.
Hier tragen wir zu den Altären
XVII. (Schulz)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 128
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 45
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 65-66
Hier tragen wir zu den Altären
Der dreymal hohen Maurerey,
In dankbar frohen Jubelchören,
Auch unser Opfer bei.
Hier wollen wir den Bund erneuern,
Und wollen seyn gerecht und treu!
[ab 1801: Chor.]
Dies schwören wir!
So wollen wir den Festtag feyern.
Wir wollen um uns her beglücken,
Was unser Gott mit uns erschuf!
Ahmt nach den hohen Meisterstücken,
Ist dieses Gottes Ruf.
So wollen wir den Bund erneuern,
Und wollen folgen dem Beruf!
[ab 1801: Cbor.)
Dies schwören wir!
So wollen wir den Festtag feyern!
Wir wollen schweigen, und im Stillen
Seyn tugendhaft -- und jede Pflicht,
So frey wir wählten, treu erfüllen
Und wanken niemals nicht!
So wollen wir den Bund erneuern,
Und halten bis das Herz uns bricht!
[ab 1801: Chor.]
Dies schwören wir!
So wollen wir den Festtag feyern.
Das Alte alles ist vorbey
XVIII. (Schulz)
Das Alte alles ist vorbey,
Doch Brüder, auf! feyrt sein Gedächtniß,
Denn durch der ersten Kunst Vermächtniß
Ist alles, alles, wieder neu;
Und Heil und Ruhe sey dem Todten,
Deß starke, biedre, fromme Hand
Mit dreymal drey unlösbarn Knoten
Die erste Brüderschaft verband.
Gesegnet sey, was ehmals war,
Was nicht mehr ist, was noch wird kommen;
Der Zukunft sind wir aufgenommen,
Auf sie zeigt Kleidung und Altar.
Doch wenige nur sind berufen
Zu sehn, was Geist und Wahrheit ist,
Um. die nur auf den höchsten Stufen
Kein dichter Saisschleyer fließt.
Geheimnißvolles Dunkel lag
Stets über unsern Kunstgebräuchen,
Und Dank sey Worten, Bildern, Zeichen!
Sie traf nicht des Verderbens Schlag.
Vergebens freute sich des Falles
Der Erdengötter Tyranney –
Das Alte ist vorbey und alles
Ist im Geheimniß wieder neu.
Herr, vor dessen Angesichte
XIX. (Schulz)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1801, 124 (mit Chor)
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin.1817, 6-7
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 16
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 8-9,
1857 und 1869, 4-5, mit den Angaben: Ged. nach Cramer. – Comp. v. Vogler.
Friedrich Voigts (Freimaurer-Zeitung, No. 24, Juni 1851, 189) schreibt das Lied August Wilhelm Leopold von Rahmel zu.
Herr, vor dessen Angesichte
Cherubinen zitternd stehn!
[1801: Chor.]
Den in seinem höchsten Lichte
Kein Erschaffener [1801:Erschafner je] je gesehn!
Nur dein Wort erschuf die Welten
Die um deinen Thron sich drehn;
[1801: Chor.]
Und durch dieses Wortes Schelten
Würden sie wie Wachs zergehn.
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
Ward ein Erdenmensch, wie ich:
[1801: Chor.]
Brachte dein Gesetz uns wieder –
Rein und lauter -- und entwich.
Nur dein Wort laß mich ergründen,
Herr, der in dem Lichte thront;
[1801: Chor.]
Nur die Wahrheit laß mich finden,
Die in diesem Tempel wohnt!
Der Säemann säet den Samen
XXXV. (Schulz)
Das Gedicht wurde zuerst von Matthias Claudius 1771 im Wandsbecker Boten veröffentlicht.
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 55
Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1802, 233-234
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 120
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 91 (mit der 2. Strophe von 1771)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 146 (mit der 2. Strophe von 1771)
Der Säemann säet den Samen,
Die Erd' empfängt ihn, und über ein kleines
Keimet die Blume herauf –
[1771:
Du liebtest sie. Was auch dies Leben
Sonst für Gewinn hat, war klein dir geachtet,
Und sie entschlummerte dir!]
Was weinest du neben dem Grabe,
Und hebst die Hände zur Wolke des Todes
Und der Verwesung empor?
Wie Gras auf dem Felde sind Menschen
Dahin, wie Blätter! Nur wenige Tage
Gehn wir verkleidet einher!
Der Adler besuchet die Erde,
Doch [1801: er] säumt nicht, schüttelt vom Flügel den Staub, und
Kehret zur Sonne zurück!
Gehabt Euch wohl, ihr Lieben!
XXXVI. (Schulz)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 112
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 192
Gehabt Euch wohl, ihr Lieben!
Euch thränet dieser Blick.
Was Euer Aug wird trüben,
Das trübet auch mein Glück.
Die Rosen, die Euch blühen,
Die duften bis zu mir.
Mein Herz wird für Euch glühen,
In jeglichem Revier.
Ihr seht den Mond entweichen,
Seht ihn durch Wolken ziehn:
O denkt, daß wir ihm gleichen,
Daß wir wie Schatten fliehn.
Denkt, daß im steten Kreise
Sich alles dreht, was ist,
Und daß auf einer Reise
Sich Brüder nur geküßt.
Und denket, daß wir alle
Nach einer Heimath gehn,
Hin durch die [1801: aus dem] finstern Thale
Zum selgern Wiedersehn.
Die Freude flieh von unsern Mauern
XXXVII. (Schulz)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 65
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 177-178
Die Freude flieh von unsern Mauern,
Die sich von Bürgerthränen nahrt,
Und, wenn geplagte Völker trauern,
Ihr Blut aus goldnen Bechern leert.
Die bald auf Rosen hingesunken,
Siech in dem Arm der Wollust liegt,
Bald von entweihtem Weine trunken,
Zu schwarzen Lasterthaten fliegt!
Gekrönet durch des Dankes Lieder,
Voll Liebreiz und voll Majestät,
Komm, beßre Freude, hier hernieder,
Die in der Unschuld Kleide geht!
[1801: voll Engelunschuld, hoch erhöht!]
Komm, wie ein milder Frühlingsregen,
Der die bestaubte [1801: verwelkte] Flur verjüngt,
Und Lebenskraft und Gottes Segen
Den [1801: dem] Dürftigen und Müden bringt.