Trauerlied: Unterschied zwischen den Versionen

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Ewig Deine Brüder sind.
 
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Aktuelle Version vom 12. April 2015, 19:02 Uhr

Lied in der Trauerloge, 1782

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Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller

Herkunft und Nachdrucke

Aus:
Beschreibung
der zum Andenken des verstorben Bruders,
Jacob Heinrichs von Born,
Erb- Lehn- und Gerichtsherrn auf Weißenborn, Churfürstl. Sächßl. Hof- und Justitienraths etc.
von den Mitgliedern der Loge zu den Drey Schwerdtern, in Dresden,
am 19. April, 1782, gehaltenen Trauerloge.

Gemäss Beschreibung des Ablaufs der Trauerloge (S. 6, Fussnote) ist der Dichter dieses Gesangs „Br. R …r. jun. [= ? Christian Gottlieb Reißiger, 1762-1839]

Zuerst nachgedruckt in:
Neue Miscellaneen, Fünfzehntes Stück, Leipzig 1782a, 397-399,
unter dem Titel: Auf den Tod des Herrn Hofrath Jacob Heinrichs von Born.

Auch in:
System der Freymaurer-Loge Wahrheit und Einigkeit zu drey gekrönten Säulen in P *** [= Prag], 1794 (1791), 239-240
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 328-329, Erster Anhang, Nr. 20
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 237-239
Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 96-97,
1860. 83-84
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 91-92
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 78-79


Zur freimaurerischen Trauerloge

Aus:
Allgemeines Handbuch der Breimaurerei. Band 2, 1901, 462-463

„Der Gebrauch der Trauerloge ist schon alt. Die erste in Deutschland gehaltene Trauerloge, von der bis jetzt Kenntnis auf uns gekommen ist, fand am 28. November 1757 in Hamburg statt. Die dabei gehaltene Rede ist gedruckt: „Elegie über das Absterben der Gemahlin des M. v. St. der schottischen Loge Judica, verlesen in der Trauerversammlung am 28. Nov. 1757 vom Br. Secr. und Redner Matth. Arn. Wodarch.“
Von da an wurde dieser Gebrauch in Deutschland besonders gepflegt. Kloss führt in seiner Bibliographie bis 1843 allein 218 und Taute in seiner Bücherkunde [1886] S. 186-211 Reden und Arbeiten auf, die im Druck erschienen sind. Darunter sind nicht inbegriffen, die in maurerischen Jahrbüchern und sonst zerstreut sind.“


Von Matthias Arnold Wodarch (1715-1761) stammt auch die Rede aus dem Anfang des Jahres 1744,
„worinn bewiesen wird, dass nichts, als edle Seelen, Freymäurer seyn können.

Er hielt am 10. September 1759 eine weitere Trauerrede für Peter Carpser (1690-1759). Joachim Friedrich Liscov steuerte ein „Leichengedicht“ bei.


***

In der Schrift „Illustrations of Masonry“ hat William Preston 1772 (232-249; Ausgabe 1775, 132-148) bereits ausführlich den Ablauf einer Trauerloge geschildert. Robert Trewman zog fünf Jahre später nach in „The Principles of Free-Masonry Delineated“ (Exeter 1777, 67-77).


Vgl. für eine ähnliche – wie die nachstehende - Trauerfeier das „Singgedicht“ von Werner Hans Friedrich Abrahamson, 1777

Ferner ein anderes Lied für die Trauerloge aus dem Jahre 1780 von Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg, mit der Eingangszeile:
Des Lebens Tag ist schwer und schwül
Es wurde mehrfach vertont



***

Karlheinz Gerlach, Hrsg.: Berliner Freimaurerreden 1743-1804. Frankfurt am Main: Peter Lang 1996, bringt die Texte von 15 Trauerreden aus der Zeit von 1769-1804.

1769: Karl Friedrich Köppen: Johann Ernst Stahl
1771: Christian Ludwig Troschel: Carl David Kircheisen
1772: Georg Jakob Decker: Benjamin Püschel
1773: Johann Christoph Andreas Mayer: Pierre Baudoin Duguibert
1774: Christian Ludwig Troschel: Martin Kröncke
1774: Karl Friedrich v. Bonin [?]: Heinrich von Dürant
1776: Johann Friedrich Euler: Friedrich Ernst Badenhaupt
1786: Christian Ludwig Troschel: Adam Christian Marschall von Bieberstein
1786: Johann Friedrich Zöllner: Friedrich der Grosse
1786: Trauerrede: Friedrich der Grosse
1788: Claude Etienne Le Bauld de Nans: Louis Baudesson
1799: Grabklage: Karl August von Beulwitz
1799: Friedrich Philipp Rosenstiel: Georg Jakob Decker
1803: Samuel Marot: Friedrich Daniel Boumann
1804: Samuel Christian Gottfried Küster: Johann Friedrich Zöllner

Das Trauerlied



Wenn der Tod die Schlummerschaale
Lächelnd als ein Engel, bringt,
Und nach jenem Ruhethale
Sanften Blicks hinüberwinkt:
Selig! wer alsdann [1782a: alsdenn] dort drüben
Seiner Hoffnung sicher ist --
Du! dem diese treu geblieben
Lebtest [804: Lebt’st als] Bruder! starbst als Christ.
[1813: lebtest, -- littest, -- starbst, als Christ!]

2. Deine Brüder dort, vereinen
Froh, Dich zu empfangen, sich;
Aber wir am Grabe, weinen
Frühvollendeter! um Dich!
Bruder! Brüdern ewigtheuer
Der Du gehst auf lichter Bahn,
Nimm der Maurer Todtenfeuer [1782a, 1794: Todtenfeyer; ab 1801: Todtenfeier]
Und ihr Thränenopfer an.

3. Was in seiner Erdenwohnung
Dein verklärter Geist gethan,
In dem Leben der Belohnung
Rechnet Dir’s [1801, 1809, 1813: dies] Dein [1782a: der] Vater an;
Jede Deiner edlen Thaten
Folgt in‘s beßre Leben Dir;
Droben erndte deine Saaten,
Wie des Dankes Thränen hier.

4. Ist es Dir zurückzuschauen
In dies Thränenthal erlaubt:
Send' aus jenen lichten Auen
Segen auf der Brüder Haupt.
Nie vergißt der Maurer Deiner,
Bis sein Tropfen Zeit verrinnt,
Und wir, heiliger und reiner
Ewig Deine Brüder sind.