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Der Künstler, Illustrator und Designer Cornelius Rinne wurde am 5. Dezember 1955 in Hannover geboren. Bereits mit 14 Jahren erhielt er privaten Zeichen- und Malunterricht. | Der Künstler, Illustrator und Designer Cornelius Rinne wurde am 5. Dezember 1955 in Hannover geboren. Bereits mit 14 Jahren erhielt er privaten Zeichen- und Malunterricht. | ||
− | Direkt nach dem Diplom im Bereich Grafik-/Kommunikationsdesign, nahm er, ebenfalls in Hannover, ein Kunststudium auf. Durch Zufall lernte Cornelius Rinne den Surrealisten Richard Oelze kennen, es entwickelte sich ein intensiver Austausch. Oelze war es auch, der ihn auf das zeichnerische Werk von Josef Beuys aufmerksam machte. Für den begeisterten Zeichner Rinne war diese Begegnung folgenreich. | + | Direkt nach dem Diplom im Bereich Grafik-/Kommunikationsdesign, nahm er, ebenfalls in Hannover, ein Kunststudium auf. Durch Zufall lernte Cornelius Rinne den Surrealisten Richard Oelze kennen, es entwickelte sich ein intensiver Austausch. Oelze war es auch, der ihn auf das zeichnerische Werk von Josef Beuys aufmerksam machte. Für den begeisterten Zeichner Rinne war diese Begegnung folgenreich. 1981/82 nahm er an einer freien Studiengruppe Kunst im Beuys-Atelier, in der Düsseldorfer Kunstakademie, teil. |
Joseph Beuys’ erweiterten Kunstbegriff aufnehmend und die Wichtigkeit von Qualität spürend, definierte Rinne bereits 1983: „Kunst sind die Geschichten, die ein Mensch in einer selbsterfundenen Sprache erzählt.“ | Joseph Beuys’ erweiterten Kunstbegriff aufnehmend und die Wichtigkeit von Qualität spürend, definierte Rinne bereits 1983: „Kunst sind die Geschichten, die ein Mensch in einer selbsterfundenen Sprache erzählt.“ | ||
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2008 wurde Rinne Gründungsmitglied der Künstlergruppe "spursuche", für die er neben "10 Thesen zur Kunst" auch ein Gruppenmanifest verfasste. Er verließ die Gruppe im Juni 2010. | 2008 wurde Rinne Gründungsmitglied der Künstlergruppe "spursuche", für die er neben "10 Thesen zur Kunst" auch ein Gruppenmanifest verfasste. Er verließ die Gruppe im Juni 2010. | ||
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+ | Seit 2015 ist Cornelius Rinne Vorsitzender von [[Pegasus]], dem freimaurerischen Verein für Kunst Kultur und Kommunikation. | ||
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− | *1. Kunst ist nicht käuflich, da Kunst ein Prozess ist an dessen Ende Spuren hinterlassen werden. Nur diese Spuren des Prozesses Kunst sind käuflich erwerbbar. | + | *1. Kunst ist nicht käuflich, da Kunst ein Prozess ist an dessen Ende Spuren hinterlassen werden. Nur diese Spuren des Prozesses Kunst sind käuflich erwerbbar. — Kunst ist aber der gesamte Schaffensprozess, angefangen von der Initialzündung – der Idee, über den denkenden Teil, hin zur Ausführung der Dokumentation/Spur des Prozesses. Dies gilt für alle Kunstsparten von bildender Kunst, über Musik, bis hin zu rein rezitierenden Künsten, wie der Schauspielerei. Die Spuren stellen hinterher das Werk in der Öffentlichkeit dar. |
− | Kunst | + | *2. Dem Prozess Kunst muss immer die Suche nach Neuem innewohnen. Dies kann sich sowohl formal wie auch inhaltlich darstellen. Der Schaffende muss eine neue Erfahrung sammeln und diese im Werk manifestieren. |
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*3. Der Schaffende sucht nach einer eigenen Ausdrucksweise die nur für Ihn typisch ist. Der Rezipient muss sich in der Auseinandersetzung mit dem Werk diese “Sprache” erst erarbeiten, um sie dann auf sich wirken zu lassen. Ein schwieriges Unterfangen in einer immer schnelllebigeren Zeit. | *3. Der Schaffende sucht nach einer eigenen Ausdrucksweise die nur für Ihn typisch ist. Der Rezipient muss sich in der Auseinandersetzung mit dem Werk diese “Sprache” erst erarbeiten, um sie dann auf sich wirken zu lassen. Ein schwieriges Unterfangen in einer immer schnelllebigeren Zeit. | ||
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*4. Kunst verlangt vom Schaffenden Mut, da er seine Gedankenwelt, seine Gefühlswelt und seine Vorprägungen in einen Prozess der Suche nach neuem ehrlich einbringen muss und diese öffentlich zur Diskussion stellen. | *4. Kunst verlangt vom Schaffenden Mut, da er seine Gedankenwelt, seine Gefühlswelt und seine Vorprägungen in einen Prozess der Suche nach neuem ehrlich einbringen muss und diese öffentlich zur Diskussion stellen. | ||
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*5. Der Schaffende muss sich in der Kulturhistorie auskennen um sein tun und sein Werk einordnen zu können. Er muss sich also neben dem Erarbeiten handwerklicher Fähigkeiten auch mit Kulturgeschichte beschäftigt haben. | *5. Der Schaffende muss sich in der Kulturhistorie auskennen um sein tun und sein Werk einordnen zu können. Er muss sich also neben dem Erarbeiten handwerklicher Fähigkeiten auch mit Kulturgeschichte beschäftigt haben. | ||
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*6. Der Schaffende sollte den Prozess demütig durchschreiten und nicht überheblich werden. Beispiel hierfür könnte der Film “Rivers and Tides” über das Schaffen von Andy Goldsworthy sein. | *6. Der Schaffende sollte den Prozess demütig durchschreiten und nicht überheblich werden. Beispiel hierfür könnte der Film “Rivers and Tides” über das Schaffen von Andy Goldsworthy sein. | ||
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*7. Kunst ist keine Agitation, sie sucht nach Möglichkeiten dem Rezipienten den Weg zu eigenen Erkenntnissen zu öffnen und gibt ihm so Hilfestellung beim Bilden der eigenen Persönlichkeit durch bildnerische Gedankenmarken. Sie ist kulturell gesehen somit ein Faktor der Bildung. | *7. Kunst ist keine Agitation, sie sucht nach Möglichkeiten dem Rezipienten den Weg zu eigenen Erkenntnissen zu öffnen und gibt ihm so Hilfestellung beim Bilden der eigenen Persönlichkeit durch bildnerische Gedankenmarken. Sie ist kulturell gesehen somit ein Faktor der Bildung. | ||
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*8. Auch vom Rezipienten wird ein bereitwilliges Durchschreiten des eigenen Ichs verlangt. Hierfür braucht er Initialzündungen und Einstiege, die ihm heute leider zu wenig gegeben werden, sodass viele gute Werke für eine breitere Öffentlichkeit verloren gehen. | *8. Auch vom Rezipienten wird ein bereitwilliges Durchschreiten des eigenen Ichs verlangt. Hierfür braucht er Initialzündungen und Einstiege, die ihm heute leider zu wenig gegeben werden, sodass viele gute Werke für eine breitere Öffentlichkeit verloren gehen. | ||
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*9. Das Werk soll beim Rezipienten einen eigenen Prozess auslösen, sodass er durch die Werkschau für sich neue Erkenntnisse erlangt. | *9. Das Werk soll beim Rezipienten einen eigenen Prozess auslösen, sodass er durch die Werkschau für sich neue Erkenntnisse erlangt. | ||
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*10. Kunst nimmt einen gefangen und lässt einen sein Leben lang nicht mehr los, egal ob man Schaffender oder Rezipient ist. | *10. Kunst nimmt einen gefangen und lässt einen sein Leben lang nicht mehr los, egal ob man Schaffender oder Rezipient ist. | ||
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+ | (cr) Bis zum 9. Juli 2017 fand in der Stadthagener Zehntscheune eine Ausstellung mit Werken des Bielefelder Künstlers Cornelius Rinne statt. | ||
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+ | Der [[Pegasus]]-Künstler Cornelius Rinne (61) geht mit dieser Ausstellung nicht den typischen Weg einer Einzelausstellung, sondern erarbeitet, neben dem Erstellen der Exponate, ein künstlerisches Gesamtkonzept. Die einzelnen Exponate treten in eine Beziehung zueinander und laden so zu einer Reise durch die Entwicklung der organisierten Freimaurerei in Deutschland ein. Hierbei steht nicht die historische Nachbereitung im Mittelpunkt, sondern der gefühlvolle Blick auf die Erlebnisse innerhalb der Freimaurerei und die emotionale Beziehung des aus Stadthagen stammenden Künstlers zu Schaumburg-Lippe. | ||
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+ | Rinne sagte zur Ausstellung und seinem Konzept: „Am liebsten hätte ich noch den Geschmack von Steinhuder Aal-Brötchen, Zungenragout und Fleischgrütze in die Ausstellung einfließen lassen.“ Was aber auffällig ist, der Künstler schafft und spielt mit Symbolen, so tauchen in der Ausstellung ausser dem Porträt von Graf Albrecht Wolgang 4 weitere Porträts namhafter Freimaurer aus dem 18. Jahrhundert auf, die alle auch etwas mit Schaumburg-Lippe zu tun haben und die auch untereinander bekannt waren. Diese Porträts stehen so auch als Symbol für eine Lebensart, die sich in den letzten 300 Jahren stark weiterentwickelt hat. | ||
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+ | Wie vieldeutig ein Symbol seien kann zeigt das auch gezeigte Vergissmeinnicht. Freimaurerei war in der NSZeit verboten. Somit konnte man sich auch nicht zu erkennen geben vermisste aber den starken Zusammenhalt unter Brüdern. Ausweg war es sich beim Winterhilfswerk, einer Einrichtung der Nazis, ein hölzernes Vergissmeinnicht zu kaufen und dieses am Revers zu tragen. So konnte in der sogenannten dunklen Zeit der Zusammenhalt | ||
+ | erhalten werden. Unterdessen tragen deutsche Freimaurer dieses Zeichen um ihren Zusammenhalt, gerade auch mit den damals verfolgten Freimauren, zu demonstrieren. unterdessen findet das Symbol aber auch eine allgemeine Nutzung als Zeichen für an Alzheimer erkrankte Personen. | ||
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+ | Die Aufforderung von Cornelius Rinne für die Ausstellung lautet daher: „Lassen Sie sich auf die Symbole ein, finden Sie Ihre eigene Haltung zu ihnen, gleichen Sie dann diese Haltung mit der anderer Menschen ab. So werden Sie zu Ihrem eigenen Verständnis finden und sind der Einstellung, die als das freimaurerische Geheimnis bezeichnet wird, auf der Spur.“ | ||
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+ | Spannend ist sicher auch, dass die gezeigten Bilder in unterschiedliche Arbeitsweisen entstanden sind. Neben Acryl-Gemälden werden auch Zeichnungen, Fotografien und digital erzeugte Grafiken ausgestellt. | ||
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+ | Rinne ist Vorsitzender der freimaurerischen Künstlergruppe „[[Pegasus]]“. | ||
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+ | Die Freimaurerei ist in der glücklichen Lage, im Laufe ihrer fast 300-jährigen Geschichte auf eine Vielzahl künstlerisch tätiger Brüder blicken zu können. Mit gewissem Stolz wird jeder Freimaurer darauf verweisen, dass herausragende Männer wie Goethe und Lessing, Mozart und Liszt, Rückert, Alphonse Mucha, George Kenning, und Tucholsky und viele andere mehr einst der Bruderschaft angehörten. | ||
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+ | Dabei wird oft übersehen, daß auch heute viele künstlerisch tätige Brüder in der Kette stehen deren Schaffen vom freimaurerischen Geist geprägt ist. Sie wirken in allen Sparten der Kunst, aber auch in benachbarten Sparten wie z.B. Design, Journalismus, Kochkunst…, eben allem was Kunst, Kultur und Kommunikation ausmacht. Es sind Brüder, die durch ihr Tun in der Öffentlichkeit von den Idealen des Bundes künden, Brüder, die in der Lage sind, in der Sprache unserer Zeit zu den Menschen zu sprechen. Im Bereich Künstler können sie einige der in Pegasus organisierten Brüder kennen lernen. Pegasus ist im deutschsprachigen Raum der einzige kulturell arbeitende Verein, der sich allen Sparten von Kunst, Kultur und Kommunikation verschrieben hat und außerdem hierbei schaffende und interessierte Menschen zueinander führt. | ||
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+ | Historische Zehntscheune Stadthagen, Eberhard-von-Breitenbach-Platz 1, 31665 Stadthagen. Die Öffnungszeiten sind Freitags von 15:00 – 18:00 Uhr und Samstags und Sonntags von 11:00 – 18:00 Uhr. | ||
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+ | == Siehe auch == | ||
*[[Pegasus]] | *[[Pegasus]] | ||
− | + | *[[Pegasus-Ausstellung "Menschlichkeit"]] | |
+ | *[[Ich bin Freimaurer]] | ||
== Links == | == Links == | ||
+ | *http://cornelius-rinne.com | ||
*http://bildbetrachten.wordpress.com | *http://bildbetrachten.wordpress.com | ||
*http://rinne.cornelius.de | *http://rinne.cornelius.de | ||
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+ | {{SORTIERUNG:Rinne}} | ||
+ | [[Kategorie:Persönlichkeiten|Rinne]] | ||
+ | [[Kategorie:Kunst]] |
Aktuelle Version vom 9. März 2020, 18:14 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Cornelius Rinne
Künstler, Illustrator und Designer
Loge "Armin zur Deutschen Treue" i.O. Bielefeld
Der Künstler, Illustrator und Designer Cornelius Rinne wurde am 5. Dezember 1955 in Hannover geboren. Bereits mit 14 Jahren erhielt er privaten Zeichen- und Malunterricht.
Direkt nach dem Diplom im Bereich Grafik-/Kommunikationsdesign, nahm er, ebenfalls in Hannover, ein Kunststudium auf. Durch Zufall lernte Cornelius Rinne den Surrealisten Richard Oelze kennen, es entwickelte sich ein intensiver Austausch. Oelze war es auch, der ihn auf das zeichnerische Werk von Josef Beuys aufmerksam machte. Für den begeisterten Zeichner Rinne war diese Begegnung folgenreich. 1981/82 nahm er an einer freien Studiengruppe Kunst im Beuys-Atelier, in der Düsseldorfer Kunstakademie, teil.
Joseph Beuys’ erweiterten Kunstbegriff aufnehmend und die Wichtigkeit von Qualität spürend, definierte Rinne bereits 1983: „Kunst sind die Geschichten, die ein Mensch in einer selbsterfundenen Sprache erzählt.“
Noch während seiner Studienzeit zog Cornelius Rinne nach Krefeld und begann 1983 als Dozent eine Lehrtätigkeit für Zeichnen und Aktzeichen in der Erwachsenenbildung in Moers. Zwischenzeitlich unterrichtete er auch in Krefeld. Diese Tätigkeit beendete er 2003 nach 20 Jahren.
Nach diversen Ausstellungen in den 80er Jahren, rückte sein Werk als Illustrator und Designer in den Fokus seiner öffentlichen Arbeit. Es entstanden verschiedene offene Schaffenszyklen, die allerdings nur selten gezeigt wurden. In dieser Zeit hatte für Cornelius Rinne seine Arbeit im Bereich Werbung, Design und Verlagswesen höchste Priorität. Dies manifestierte sich auch in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im BDG (Bund deutscher Grafikdesigner).
Nach seinem Umzug nach Bielefeld intensivierte Rinne im Jahr 2005 seine künstlerische und kunsttheoretische Arbeit und begann auch wieder verstärkt auszustellen. Unter anderem stellte er im Kunstverein Heddesheim und im Museum Zandvoort aus. Galerieausstellungen in deutschen Metropolen und dem europäischen Ausland fanden statt bzw. sind in Planung.
2008 wurde Rinne Gründungsmitglied der Künstlergruppe "spursuche", für die er neben "10 Thesen zur Kunst" auch ein Gruppenmanifest verfasste. Er verließ die Gruppe im Juni 2010.
Seit 2015 ist Cornelius Rinne Vorsitzender von Pegasus, dem freimaurerischen Verein für Kunst Kultur und Kommunikation.
10 Thesen zur Kunst
- 1. Kunst ist nicht käuflich, da Kunst ein Prozess ist an dessen Ende Spuren hinterlassen werden. Nur diese Spuren des Prozesses Kunst sind käuflich erwerbbar. — Kunst ist aber der gesamte Schaffensprozess, angefangen von der Initialzündung – der Idee, über den denkenden Teil, hin zur Ausführung der Dokumentation/Spur des Prozesses. Dies gilt für alle Kunstsparten von bildender Kunst, über Musik, bis hin zu rein rezitierenden Künsten, wie der Schauspielerei. Die Spuren stellen hinterher das Werk in der Öffentlichkeit dar.
- 2. Dem Prozess Kunst muss immer die Suche nach Neuem innewohnen. Dies kann sich sowohl formal wie auch inhaltlich darstellen. Der Schaffende muss eine neue Erfahrung sammeln und diese im Werk manifestieren.
- 3. Der Schaffende sucht nach einer eigenen Ausdrucksweise die nur für Ihn typisch ist. Der Rezipient muss sich in der Auseinandersetzung mit dem Werk diese “Sprache” erst erarbeiten, um sie dann auf sich wirken zu lassen. Ein schwieriges Unterfangen in einer immer schnelllebigeren Zeit.
- 4. Kunst verlangt vom Schaffenden Mut, da er seine Gedankenwelt, seine Gefühlswelt und seine Vorprägungen in einen Prozess der Suche nach neuem ehrlich einbringen muss und diese öffentlich zur Diskussion stellen.
- 5. Der Schaffende muss sich in der Kulturhistorie auskennen um sein tun und sein Werk einordnen zu können. Er muss sich also neben dem Erarbeiten handwerklicher Fähigkeiten auch mit Kulturgeschichte beschäftigt haben.
- 6. Der Schaffende sollte den Prozess demütig durchschreiten und nicht überheblich werden. Beispiel hierfür könnte der Film “Rivers and Tides” über das Schaffen von Andy Goldsworthy sein.
- 7. Kunst ist keine Agitation, sie sucht nach Möglichkeiten dem Rezipienten den Weg zu eigenen Erkenntnissen zu öffnen und gibt ihm so Hilfestellung beim Bilden der eigenen Persönlichkeit durch bildnerische Gedankenmarken. Sie ist kulturell gesehen somit ein Faktor der Bildung.
- 8. Auch vom Rezipienten wird ein bereitwilliges Durchschreiten des eigenen Ichs verlangt. Hierfür braucht er Initialzündungen und Einstiege, die ihm heute leider zu wenig gegeben werden, sodass viele gute Werke für eine breitere Öffentlichkeit verloren gehen.
- 9. Das Werk soll beim Rezipienten einen eigenen Prozess auslösen, sodass er durch die Werkschau für sich neue Erkenntnisse erlangt.
- 10. Kunst nimmt einen gefangen und lässt einen sein Leben lang nicht mehr los, egal ob man Schaffender oder Rezipient ist.
Aktuell
(cr) Bis zum 9. Juli 2017 fand in der Stadthagener Zehntscheune eine Ausstellung mit Werken des Bielefelder Künstlers Cornelius Rinne statt.
Der Pegasus-Künstler Cornelius Rinne (61) geht mit dieser Ausstellung nicht den typischen Weg einer Einzelausstellung, sondern erarbeitet, neben dem Erstellen der Exponate, ein künstlerisches Gesamtkonzept. Die einzelnen Exponate treten in eine Beziehung zueinander und laden so zu einer Reise durch die Entwicklung der organisierten Freimaurerei in Deutschland ein. Hierbei steht nicht die historische Nachbereitung im Mittelpunkt, sondern der gefühlvolle Blick auf die Erlebnisse innerhalb der Freimaurerei und die emotionale Beziehung des aus Stadthagen stammenden Künstlers zu Schaumburg-Lippe.
Rinne sagte zur Ausstellung und seinem Konzept: „Am liebsten hätte ich noch den Geschmack von Steinhuder Aal-Brötchen, Zungenragout und Fleischgrütze in die Ausstellung einfließen lassen.“ Was aber auffällig ist, der Künstler schafft und spielt mit Symbolen, so tauchen in der Ausstellung ausser dem Porträt von Graf Albrecht Wolgang 4 weitere Porträts namhafter Freimaurer aus dem 18. Jahrhundert auf, die alle auch etwas mit Schaumburg-Lippe zu tun haben und die auch untereinander bekannt waren. Diese Porträts stehen so auch als Symbol für eine Lebensart, die sich in den letzten 300 Jahren stark weiterentwickelt hat.
Wie vieldeutig ein Symbol seien kann zeigt das auch gezeigte Vergissmeinnicht. Freimaurerei war in der NSZeit verboten. Somit konnte man sich auch nicht zu erkennen geben vermisste aber den starken Zusammenhalt unter Brüdern. Ausweg war es sich beim Winterhilfswerk, einer Einrichtung der Nazis, ein hölzernes Vergissmeinnicht zu kaufen und dieses am Revers zu tragen. So konnte in der sogenannten dunklen Zeit der Zusammenhalt erhalten werden. Unterdessen tragen deutsche Freimaurer dieses Zeichen um ihren Zusammenhalt, gerade auch mit den damals verfolgten Freimauren, zu demonstrieren. unterdessen findet das Symbol aber auch eine allgemeine Nutzung als Zeichen für an Alzheimer erkrankte Personen.
Die Aufforderung von Cornelius Rinne für die Ausstellung lautet daher: „Lassen Sie sich auf die Symbole ein, finden Sie Ihre eigene Haltung zu ihnen, gleichen Sie dann diese Haltung mit der anderer Menschen ab. So werden Sie zu Ihrem eigenen Verständnis finden und sind der Einstellung, die als das freimaurerische Geheimnis bezeichnet wird, auf der Spur.“
Spannend ist sicher auch, dass die gezeigten Bilder in unterschiedliche Arbeitsweisen entstanden sind. Neben Acryl-Gemälden werden auch Zeichnungen, Fotografien und digital erzeugte Grafiken ausgestellt.
Rinne ist Vorsitzender der freimaurerischen Künstlergruppe „Pegasus“.
Die Freimaurerei ist in der glücklichen Lage, im Laufe ihrer fast 300-jährigen Geschichte auf eine Vielzahl künstlerisch tätiger Brüder blicken zu können. Mit gewissem Stolz wird jeder Freimaurer darauf verweisen, dass herausragende Männer wie Goethe und Lessing, Mozart und Liszt, Rückert, Alphonse Mucha, George Kenning, und Tucholsky und viele andere mehr einst der Bruderschaft angehörten.
Dabei wird oft übersehen, daß auch heute viele künstlerisch tätige Brüder in der Kette stehen deren Schaffen vom freimaurerischen Geist geprägt ist. Sie wirken in allen Sparten der Kunst, aber auch in benachbarten Sparten wie z.B. Design, Journalismus, Kochkunst…, eben allem was Kunst, Kultur und Kommunikation ausmacht. Es sind Brüder, die durch ihr Tun in der Öffentlichkeit von den Idealen des Bundes künden, Brüder, die in der Lage sind, in der Sprache unserer Zeit zu den Menschen zu sprechen. Im Bereich Künstler können sie einige der in Pegasus organisierten Brüder kennen lernen. Pegasus ist im deutschsprachigen Raum der einzige kulturell arbeitende Verein, der sich allen Sparten von Kunst, Kultur und Kommunikation verschrieben hat und außerdem hierbei schaffende und interessierte Menschen zueinander führt.
Historische Zehntscheune Stadthagen, Eberhard-von-Breitenbach-Platz 1, 31665 Stadthagen. Die Öffnungszeiten sind Freitags von 15:00 – 18:00 Uhr und Samstags und Sonntags von 11:00 – 18:00 Uhr.