Christoph Bosbach: Unterschied zwischen den Versionen

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== Christoph Bosbach ==
 
  
== Grußwort ==
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[[Datei:Christoph Bosbachhell.jpg|right|350px||thumb|'''„Nur wer an sich selbst erkennt, wie schwer es ist, an der eigenen Person zu arbeiten, kann auch seinen Mitmenschen gegenüber gebotene Nachsicht üben.“''' Christoph Bosbach, Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland]]
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[[Datei:Spanien Medal.jpg|350px|thumb|Die spanische Großloge verlieh am 10. März 2018 Ihren Gründungsorden in der Farbe Blau an Großmeister, die der spanischen Großloge besonders nahestehen, darunter auch an den Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland, Herrn Christoph Bosbach.
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Ferner erhielten diese sehr ehrenvolle Auszeichnung der Großmeister von Portugal, Herr Julio Meirinhos und posthum der ehrenwerte Großmeister der Provinz Katalonien Herr Ramon Poll. Seine Medaille ist die Auszeichnung mit dem weissen Band.]]
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[[Datei:Christoph Bosbach.jpg|350px|thumb|Christoph Bosbach unterstützt die Rekonstruktion der von den Nazis zerstörten Statue [[Friedrich Ludwig Schröder]]s und enthüllte gemeinsam mit [[Jens Rusch]] die Replik der Statue:]]
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==Christoph Bosbach==
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Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland
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=== Grußwort ===
  
 
Die organisierte Freimaurerei mit ihrer 300jährigen Tradition als „diskrete Gesellschaft“ vereint Männer unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Bildungsgrade in einer der Freundschaft und der Brüderlichkeit verbundenen Gemeinschaft. Sie vereint sie auf Basis einer ethisch-moralischen Anschauung des eigenen Individuums, das seinen Charakter an anspruchsvollen ethisch-moralischen Maßstäben messen und ausbilden soll. Unsere Zusammenkünfte nennen wir daher auch sprichwörtlich „Arbeiten“ – damit ist das Arbeiten am „eigenen Ich“ gemeint.
 
Die organisierte Freimaurerei mit ihrer 300jährigen Tradition als „diskrete Gesellschaft“ vereint Männer unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Bildungsgrade in einer der Freundschaft und der Brüderlichkeit verbundenen Gemeinschaft. Sie vereint sie auf Basis einer ethisch-moralischen Anschauung des eigenen Individuums, das seinen Charakter an anspruchsvollen ethisch-moralischen Maßstäben messen und ausbilden soll. Unsere Zusammenkünfte nennen wir daher auch sprichwörtlich „Arbeiten“ – damit ist das Arbeiten am „eigenen Ich“ gemeint.
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== Die deutsche Freimaurerei nimmt Anteil - "Je suis Paris" ==
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== Aufgeschlossene Gesellschaft ==
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'''Quelle: [http://m.tagesspiegel.de/logenbrueder-freimaurer-die-aufgeschlossene-gesellschaft/20179304.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F Der Tagesspiegel] am 12. Aug 2017'''
  
Die deutsche Freimaurerei ist zutiefst erschüttert über die jüngsten Vorkommnisse in Frankreich und hält in Momenten der Trauer und der Fassungslosigkeit inne. Frankreich, das sind Nachbarn, enge Freunde und eng verbundene Brüder. Die deutsche Freimaurerei nimmt Anteil am Leid der französischen Bevölkerung und drückt ihr tiefes Mitgefühl über das große Leid aus, das in den aktuellen Terroranschlägen über sie gekommen ist.
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von Deike Diening
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„Als Freimaurer sind wir überzeugt davon, dass alle Menschen Teil einer gemeinsamen Schöpfung sind. Alle Menschen sollen sich daher als Brüder erkennen und einander mit Achtung auf gleicher Höhe begegnen.“, sagt '''Christoph Bosbach''', Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland. „Gewalt und Terror dürfen in unserer Welt keinen Platz haben. Verachtung und Ablehnung solchen Taten gegenüber gehen heute einher mit Fassungslosigkeit und tiefer Trauer. Die deutsche Freimaurerei schweigt und steht eng an der Seite ihrer französischen Freunde und Brüder."
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'''„Wir müssen uns öffnen“, sagt Christoph Bosbach, und:
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„Wir haben keine Ahnung, wie das geht.“ Denn Deutschlands Freimaurer pflegen die Geheimhaltung – seit nun 300 Jahren. Sie haben sich fast totgeschwiegen'''
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Wenn Christoph Bosbach an einem stressigen Donnerstag von der Arbeit kommt, wechselt er die Kleidung, streift weiße Handschuhe über und bindet sich den weißen Schurz um die Hüften. „Dann kommt etwas, von dem ich seit 20 Jahren jede Silbe kenne.“Und wovon er keine Silbe verraten kann. Das Ritual der Freimaurer. Seine Wahrnehmung verändere sich, in der Stille des Versammlungsortes, bei einer brennenden Kerze. Er komme runter. Die Besuche in der Loge „haben einen Rosenkranz-Effekt“, geradezu läuternd. Sie machten ihn auch im Alltag zu einem anderen Menschen.
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Christoph Bosbach ist der oberste Freimaurer der Bundesrepublik, Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland. Er sagt: „Ich, Christoph, habe als Erstes gelernt: Wenn ich mich über jemanden ärgere, frage ich mich: Was habe ich selbst dazu beigetragen?“Erst, wenn nach der Selbstbefragung noch etwas übrig bleibe, konfrontiere er den anderen. „In einer Gemeinschaft, in der jeder andere genauso denkt, ist es fast ausgeschlossen, dass Sie sich streiten.“Und dann sagt er: „Wir haben alle keine Angst vor dem Tod.
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Wie bitte? 15 000 deutsche Freimaurer, geschätzte 6,8 Millionen weltweit, und jeder einzelne ohne Angst vorm Tod?
  
Berlin, 14. November.
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Dass man mit Bosbach an einem Dienstagmittag im Juli 2017 im stillen, grünen Erker der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland in Berlin-Dahlem so offen sprechen kann, hat damit zu tun, dass die Freimaurer in diesem Jahr 300 Jahre alt werden. Zugleich stehen sie vor der vielleicht größten Umwälzung ihrer Geschichte. Denn sie haben das mit der Geheimhaltung so ernst genommen, dass sie sich fast totgeschwiegen haben.
  
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So gravierend ist die Lage, dass ausgerechnet die verschwiegenen Freimaurer für das kommende Jahr zum ersten Mal über eine Plakatkampagne nachdenken. Überraschende Motive schweben ihnen vor: „Ich bin Polizist und Freimaurer.“Schon jetzt existiert eine elegante, moderne Webseite. Die Protestbriefe der 80-jährigen Mitglieder gingen handschriftlich ein.
  
[[Datei:Bosbach.jpg|thumb|800px|center|v.l.n.r. Bernd Brauer, (stellvertretender Großmeister), Christoph Bosbach, (Großmeister), Rüdiger Templin (Altgroßmeister). Foto: [[Bastian Salier]]]]
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15 000 Mitglieder im Land, verteilt auf 500 Logen, „das ist einfach zu wenig“, sagt Bosbach. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es 130 000 Mitglieder, das kleinere England hat heute 210
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1. In England ist der Duke of Kent, ein Onkel von Prinz William, Schirmherr der englischen „Freemasons“. „Da sind die Freimaurer gesellschaftlich ganz anders angesehen.
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Das war in Deutschland auch einmal so. Goethe, Lessing, Liszt waren dabei, die älteste Loge Berlins gründete Friedrich II. Caspar David Friedrich war Berliner Freimaurer und Kaiser Wilhelm I.
  
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Nun steht das Jubiläum an und Christoph Bosbach sagt: „Wir haben 300 Jahre Erfahrung, uns in einen Kokon einzuspinnen und nichts nach außen dringen zu lassen.“Mittags um eins ist das Haus im lauschigen Dahlem still, im Wartezustand. Die Großloge der Vereinigten Logen von Deutschland ist auf Eindruck angelegt, wie viele Logenhäuser mit ihren Freitreppen und Säulen. Knarzendes Parkett, holzgetäfelte Wände, Kassettendecken, Clubsessel. Einige Fenster sind zugemauert, andere verhangen. In einer beleuchteten Vitrine hängen die Requisiten für das Freimaurer-Ritual, die weißen Schurze. Ab und zu, sagt Bosbach, drehen Filmleute hier auch mal einen Krimi. Dann legen sie noch eine Leiche dazu.
  
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Zwei Mal gab es in Deutschland einen großen Aderlass, von dem sich die Freimaurer kaum mehr erholten: Im „Dritten Reich“und in der DDR waren die Logen verboten. Eines sei allen klar, sagt Bosbach: „Wir müssen uns öffnen. Aber wir haben keine Ahnung, wie das geht.“
  
== 3 Fragen an: Den neuen Großmeister der VGL ==
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Wie viel muss man preisgeben, um interessant zu werden? Und wie viel muss man verbergen, um interessant zu bleiben? Das sind die Fragen. Bosbach hat einen weltlichen Beruf in einer IT-Firma, er ist Träger von Manschettenknöpfen und Vater. Wenn früher ein Freimaurer
Quelle: [http://www.freimaurer-in-60-minuten.de/2015/12/3-fragen-an-den-neuen-grosmeister-der-vgl/ Freimaurer 2.0]
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starb, sagt Bosbach, wusste oft nicht einmal die Ehefrau Bescheid, obwohl ihr Mann sein Leben lang zu den Treffen gegangen war. Bis die Logenbrüder zur Beerdigung erschienen. Seine beiden Söhne dagegen kennen es nicht anders: Donnerstags geht Papa mauern.
  
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Und als amtierender Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland reist er nun an 35 Wochenenden im Jahr um die Welt. Er hat die riesigen Logen in Südamerika gesehen und in Afrika, wo Freimaurer sich auch um soziale Belange wie Brunnenbau kümmern. Liberalere Länder hätten auch liberalere Freimaurer: In Den Haag gebe es sogar einen Demo-Tempel für Besucher. In England sitzen Freimaurer in Talkshows.
  
Christoph Bosbach, Jahrgang 1961, Jurist und in der IT-Branche tätig, wurde jüngst von den Vertretern der deutschen Großlogen zum neuen Großmeister der Vereinigten Großlogen, dem Dachverband der deutschen Freimaurerei gewählt – Anlass für mich, ihn Euch mit einem »Steckbrief« und Kurzinterview mal etwas näher vorzustellen:
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Doch in allen Staaten, die einmal faschistisch waren oder von einer Diktatur beherrscht, sagt Bosbach, hätten sie heute einen schweren Stand. Ein „Geheimnis“ist dort verdächtig.
  
Auf meine telefonische Nachfrage, ob ich ihm zu seiner Wahl nun eher gratulieren oder Beileid wünschen soll (das »höchste« Ehrenamt ist mit viiiiiiel Arbeit verbunden) muss er zunächst herzlich lachen: Er sei sich der Herausforderungen zwar durchaus bewusst, habe aber u. a. durch seine langjährige ehrenamtliche Arbeit im Vorstand der »Großen Landesloge« auch schon einiges an Erfahrungen sammeln können.
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Es schien sich einfach zu oft zu beweisen, wie zuletzt bei der katholischen Kirche, dass exklusive Gesellschaften mit ihren eigenen Regeln unterdrückende Systeme, geradezu Parallelwelten entwickeln können. Die Freimaurer in Deutschland, weder antireligiös noch staatsfeindlich, zogen sich in diesem Klima immer mehr zurück – und wurden deshalb immer erklärungsbedürftiger.
  
Christophs privater Ausgleich zum beruflichen und ehrenamtlichen Stress: »Golf«, musikalisch »RnB, 70ties und Jazz«, dazu »Action, Fantasy und History-Filme« und literarisch vor allem »leichte Unterhaltung: Krimis, Biografien«.
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Ihre alten Begriffe haben sie vor allem beibehalten, weil sie keinem Zeitgeist unterliegen wollten. Aber nun stecken die voller missverständlicher Ausdrücke, weil die Außenwelt ganz andere Dinge mit ihnen verbindet. Die Brüder (ist das nicht ein Orden?) gehen in ihren Tempel (ist das nicht eine Religion?), um miteinander Rituale zu begehen (ist das nicht eine Sekte?), deren Details nicht jeder wissen darf (ist das nicht ein Geheimbund?). Es sind nur Männer (ist das nicht eine Burschenschaft?), die einander vor- behaltlos vertrauen (ist das nicht eine Seilschaft?), und die in einem geschützten Raum gemeinsam offen über ihren Charakter sprechen sollen (ist das etwa eine Selbsthilfegruppe?). Die wenigen Frauenlogen entsprechen nicht den Freimaurerstatuten.
  
Seit 1991 ist er Mitglied der Kölner Loge »[[Freimut und Wahrheit]]«. Er habe durch die Freimaurerei vor allem gelernt, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, »auszugleichen, fair zu bleiben« und »so oft es geht, die freimaurerischen Meistertugenden zu beherzigen«, möchte aber durch seine weitere Arbeit am »rauen Stein« gerne noch »ruhiger und gelassener werden«.  
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Das Freimaurertum richte sich nach innen, sagt Bosbach. Es handele sich eigentlich um eine moral-philosophische Weltanschauung, eine moralisch-sittliche Schulung. „To make a good man better“, sagen sie in England. Die Lehre ziele auf den Charakter. „Sie erhalten einen Werkzeugkasten, der am Anfang nur zu zehn Prozent gefüllt ist“, sagt Bosbach. Die
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„Brüder“arbeiten dann an sich selbst. Von einem Erkenntnisgrad zum nächsten erhalte man neue Werkzeuge dazu.
  
Sein (im Vergleich dazu) eher rastloses Lebensmotto »Stillstand ist Rückschritt« scheint er auch zum roten Faden seiner Amtszeit machen zu wollen:
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Und eines dieser Werkzeuge helfe einem eben dabei, mit der eigenen Vergänglichkeit zu leben. Er selbst jedenfalls, sagt Bosbach, habe seine Angst vor dem Tod bei den Freimaurern verloren. Sie versprächen kein Leben nach dem Tod, „es ist dann einfach okay.
Christoph, als Motto für Deine Amtszeit hast Du »Mit Freimut und Wahrheit auf zu neuen Ufern« gewählt – mit dem ersten Teil erweist Du Deiner Mutter-Loge die Ehre; welches »Neuland« hast Du mit dem 2. Teil Deines Mottos im Blick?
 
Der erste Teil soll nicht nur meiner Mutterloge die Ehre erweisen, sondern ebenso die Worte bei ihrer Bedeutung fassen; ich möchte mein Tun freimütig und wahrheitsgemäß verrichten. Mit den neuen Ufern meine ich, das mir Mögliche dazu beizutragen, die Freimaurerei in Deutschland gemeinsam mit den fünf deutschen Großlogen in eine neue, moderne, digitalisierte und globalisierte Zeit zu führen. Neues und frisches Denken möchte ich gerne fördern.
 
  
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Weil der Gründungsmythos beschreibt, dass die Wurzeln der Freimaurer bei den gut ausgebildeten Steinmetzen der Dombauhütten zu finden seien, ist das Selbst „der raue Stein“, den es zu formen gilt. Mit den Werkzeugen von Gewissen, Vernunft und Gerechtigkeit, Toleranz und Weltoffenheit. Offiziell gegründet wurden sie 1717 in einer gemeinen englischen Kneipe.
  
2017 feiert die Freimaurerei 300-jähriges – auf welchem Weg siehst Du die Freimaurerei im Jahr 2020? Welche Dinge, die älteren Brüdern heute vielleicht noch ungewöhnlich vorkommen, werden dann schon fast normal sein?
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So elitär die Logen von außen heute wirken mögen, innerhalb gelte das völlige Loslösen von vordergründigem sozialen Status. Die Freimaurer sind stolz darauf, auch Klempner zu haben. Reflektierte Klempner. Drei Stufen sind in jeder Loge gleich: Lehrlinge, Gesellen und Meister. Nach dem Abendessen räumen die Lehrlinge den Tisch ab. Auch Vorstandsvorsitzende sind in diesem Sinne Lehrlinge. Man glaube gar nicht, sagt Bosbach, wie schön es Leute fänden, die im richtigen Leben laufend Entscheidungen treffen, wenn ihnen einer sagt, was sie tun sollen!
  
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Dann muss Bosbach los. Raus ins weltliche Berlin. Er startet seinen überaus zeitgenössischen Carsharing-BMW und greift mit der beringten Freimaurer-Hand ums Lederlenkrad. Den Ring trägt er nur, wenn er in der Sache unterwegs ist. Er will sich schließlich nicht allen Vorurteilen aussetzen.
  
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die Freimaurerei einer schnelleren, globalen und sich permanent wandelnden Gesellschaftsentwicklung anpassen muss. Der Zug fährt, ob mit oder ohne uns. Hier entscheidet sich aber die Zukunft der Freimaurerei. Zudem werden wir in 2020 erheblich öfter als heute in der Öffentlichkeit auftreten und auch unseren Platz in der Gesellschaft wahrnehmen.
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Sie wissen inzwischen, dass viele ihrer Begriffe und Symbole zunächst abschrecken. „Lassen Sie sich von dem Logennamen nicht verunsichern“, steht warnend auf der Homepage der Berliner Loge „Zum Todtenkopf und Phönix“. Für Freimaurer seien der Totenkopf und Phönix nicht gruselig, sondern ein Symbol für Verwandlung und Erneuerung.
Du hast in Deiner Antrittsrede gesagt, Du möchtest vor allem die Gemeinsamkeiten der deutschen Lehrarten betonen, statt die Unterschiede – welche Gemeinsamkeiten sind das aus Deiner Sicht vor allem?
 
  
Die Meistertugenden, Toleranz und Bruderliebe. Das gemeinsame Interesse an einer fortlebenden Freimaurerei und den gegenseitigen Respekt vor den unterschiedlichen Lehrarten.  
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Und erneuern will sich jetzt die ganze Institution. Ein Zeichen dafür, dass die Öffnung kaum noch aufzuhalten ist, ist die Existenz der beharrlichen, 28-jährigen Fotografin [[Juliane Herrmann]]. Im September erscheint ihr Buch „Man among men“, Mann unter Männern. Fünf Jahre lang ist sie durch internationale Logen gezogen und hat sie fotografiert, die Räume, die Männer, mal gegen kleineren, mal gegen größeren Widerstand. Und mal gegen überhaupt keinen Widerstand.
  
Es soll und darf keine ideale Freimaurerei geben. Gerade in ihren Variationen bietet jede Lehrart ihren Mitgliedern alle Optionen der eigenen Interpretation.
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'''Den kompletten Artikel lesen ? Hier geht es weiter:''' [http://m.tagesspiegel.de/logenbrueder-freimaurer-die-aufgeschlossene-gesellschaft/20179304.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F Freimaurer: Die aufgeschlossene Gesellschaft] von Deike Diening
  
Danke für das Kurzinterview.  [[Philip Militz]]
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== Ehrung in Spanien ==
  
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== Die Vereinigten Großlogen von Deutschland ==
 
  
Die Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD) wählten am 31. Oktober 2015 ihren neuen [[Großmeister]]. Der Kölner Christoph Bosbach wurde auf dem Konvent in Berlin von den Vorsitzenden der deutschen Freimaurerlogen mit großer Mehrheit gewählt.
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El Gran Maestro de la Masonería Española, el Muy Respetable Hermano [[Óscar de Alfonso]], ha acudido a la cita anual celebrada en Berlín de la Gran Logia Patriótica de los Masones de Alemania, una de las cinco Grandes Logias que trabajan en Alemania. Al encuentro acudieron los Grandes Maestros y Grandes Oficiales de las Grandes Logias y Orientes de Bélgica, Bulgaria, Estonia, Finlandia, Francia, Islandia, Lituania, Rumanía, Serbia y Suiza.
  
Bosbach, der bisher als stellvertretender Großmeister fungiert hatte, löst damit den Rostocker [[Rüdiger Templin]] ab, der insgesamt neun Jahre lang Großmeister war. Seit 1991 ist der neue Amtsinhaber Mitglied der Kölner Freimaurerloge „[[Freimut und Wahrheit]]“, die dem [[Freimaurerorden]] (FO) angehört. In seiner Vorstellungsrede erklärte er, während seiner Amtszeit vor allem die Gemeinsamkeiten der verschiedenen freimaurerischen Lehrarten betonen zu wollen und nicht das Trennende. Zu seinem Stellvertreter wurde [[Bernd Brauer]] aus Hamburg von der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (A.F.u.A.M.v.D.) gewählt.
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La imagen muestra el encuentro del Gran Maestro de la Masonería Española con el Gran Maestro de la Gran Logia Unida de Masones de Alemania que agrupa a las cinco Grandes Logias Regulares de Alemania. El Muy Respetable Hermano Christoph Bosbach fue distinguido con la Orden del Fundador de la Masonería Española con distintivo azul en nuestra última Gran Asamblea.
  
Der VGL-Konvent endete am Sonntag mit einer festlichen Tempelarbeit, bei der Delegationen aus insgesamt 47 ausländischen Großlogen begrüßt werden konnten. Während der Tempelarbeit wurde der neu gewählte Großmeister, dessen Amtszeit zunächst bis 2018 dauert, in sein Amt eingesetzt.
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Alemania cuenta con cinco Grandes Logias Regulares, que agrupan a cerca de 500 logias en las que trabajan más de 15.000 Queridos Hermanos. La difusión de la Masonería en tierras alemanas a partir de 1737 llevó a la creación de diversas Grandes Logias en lo que entonces era un mosaico de Estados individuales. La primera de todas ellas, fundada en 1740 en Prusia, fue la Logia de Los Tres Globos.  
  
Die [[VGLvD]] sind der Dachverband, unter dem sich die insgesamt fünf regulär arbeitenden deutschen Großlogen versammeln. Insgesamt sind hierzulande mehr als 15.300 Freimaurer Mitglied in etwa 485 Logen.
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Todos los intentos de fusionar las Grandes Logias alemanas fracasaron en el siglo XIX debido a la enorme riqueza de ritos, tradiciones y matices. Con la llegada del Nazismo en 1933, la masonería alemana, entonces dividida en diez Grandes Logias independientes, fue destruida. Al concluir la Segunda Guerra Mundial, la Masonería comenzó su reconstrucción en Berlín y Alemania Occidental y en 1958 las Cinco Grandes Logias de Alemania fundaron la Gran Logia Unida de Masones en Alemania a la que cedieron dos de sus derechos: la representación externa de todos los masones alemanes ante Grandes Logias extranjeras y hacia la sociedad civil. A partir de 1990, la Gran Logia Unida de Masones de Alemania ha tenido un papel muy relevante en el desarrollo de la Masonería en Europa del Este, comenzando por la antigua República Democrática Alemana.
  
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== Siehe auch ==
  
 
== Links ==
 
== Links ==
 
 
*Quelle: Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland http://www.afuamvd.de/christoph-bosbach-neuer-grossmeister-der-vglvd/
 
*Quelle: Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland http://www.afuamvd.de/christoph-bosbach-neuer-grossmeister-der-vglvd/
  
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[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
 
[[Kategorie:Persönlichkeiten]]

Aktuelle Version vom 20. Dezember 2020, 19:06 Uhr


„Nur wer an sich selbst erkennt, wie schwer es ist, an der eigenen Person zu arbeiten, kann auch seinen Mitmenschen gegenüber gebotene Nachsicht üben.“ Christoph Bosbach, Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland
Die spanische Großloge verlieh am 10. März 2018 Ihren Gründungsorden in der Farbe Blau an Großmeister, die der spanischen Großloge besonders nahestehen, darunter auch an den Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland, Herrn Christoph Bosbach. Ferner erhielten diese sehr ehrenvolle Auszeichnung der Großmeister von Portugal, Herr Julio Meirinhos und posthum der ehrenwerte Großmeister der Provinz Katalonien Herr Ramon Poll. Seine Medaille ist die Auszeichnung mit dem weissen Band.
Christoph Bosbach unterstützt die Rekonstruktion der von den Nazis zerstörten Statue Friedrich Ludwig Schröders und enthüllte gemeinsam mit Jens Rusch die Replik der Statue:
Facebook Enthuellung.jpg

Christoph Bosbach

Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland

Grußwort

Die organisierte Freimaurerei mit ihrer 300jährigen Tradition als „diskrete Gesellschaft“ vereint Männer unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Bildungsgrade in einer der Freundschaft und der Brüderlichkeit verbundenen Gemeinschaft. Sie vereint sie auf Basis einer ethisch-moralischen Anschauung des eigenen Individuums, das seinen Charakter an anspruchsvollen ethisch-moralischen Maßstäben messen und ausbilden soll. Unsere Zusammenkünfte nennen wir daher auch sprichwörtlich „Arbeiten“ – damit ist das Arbeiten am „eigenen Ich“ gemeint.

Mit diesen althergebrachten Absichten zur Persönlichkeitsentwicklung ist die Freimaurerei als Gedankengebäude in unseren Tagen so modern und aktuell wie nie. In einer schnelllebigen Zeit ist sie ein Angebot, sich mit allgemeingültigen Themen und Werten, die keinem Zeitgeist unterworfen sind, auseinanderzusetzen.

Liebe Besucher, zögern Sie nicht, uns jederzeit sehr gerne zu kontaktieren. Ich wünschen Ihnen Anregung und Erbauung bei der Lektüre unserer Homepage.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Christoph Bosbach Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland


Aufgeschlossene Gesellschaft

Quelle: Der Tagesspiegel am 12. Aug 2017

von Deike Diening

„Wir müssen uns öffnen“, sagt Christoph Bosbach, und:

„Wir haben keine Ahnung, wie das geht.“ Denn Deutschlands Freimaurer pflegen die Geheimhaltung – seit nun 300 Jahren. Sie haben sich fast totgeschwiegen

Wenn Christoph Bosbach an einem stressigen Donnerstag von der Arbeit kommt, wechselt er die Kleidung, streift weiße Handschuhe über und bindet sich den weißen Schurz um die Hüften. „Dann kommt etwas, von dem ich seit 20 Jahren jede Silbe kenne.“Und wovon er keine Silbe verraten kann. Das Ritual der Freimaurer. Seine Wahrnehmung verändere sich, in der Stille des Versammlungsortes, bei einer brennenden Kerze. Er komme runter. Die Besuche in der Loge „haben einen Rosenkranz-Effekt“, geradezu läuternd. Sie machten ihn auch im Alltag zu einem anderen Menschen.

Christoph Bosbach ist der oberste Freimaurer der Bundesrepublik, Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland. Er sagt: „Ich, Christoph, habe als Erstes gelernt: Wenn ich mich über jemanden ärgere, frage ich mich: Was habe ich selbst dazu beigetragen?“Erst, wenn nach der Selbstbefragung noch etwas übrig bleibe, konfrontiere er den anderen. „In einer Gemeinschaft, in der jeder andere genauso denkt, ist es fast ausgeschlossen, dass Sie sich streiten.“Und dann sagt er: „Wir haben alle keine Angst vor dem Tod.“

Wie bitte? 15 000 deutsche Freimaurer, geschätzte 6,8 Millionen weltweit, und jeder einzelne ohne Angst vorm Tod?

Dass man mit Bosbach an einem Dienstagmittag im Juli 2017 im stillen, grünen Erker der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland in Berlin-Dahlem so offen sprechen kann, hat damit zu tun, dass die Freimaurer in diesem Jahr 300 Jahre alt werden. Zugleich stehen sie vor der vielleicht größten Umwälzung ihrer Geschichte. Denn sie haben das mit der Geheimhaltung so ernst genommen, dass sie sich fast totgeschwiegen haben.

So gravierend ist die Lage, dass ausgerechnet die verschwiegenen Freimaurer für das kommende Jahr zum ersten Mal über eine Plakatkampagne nachdenken. Überraschende Motive schweben ihnen vor: „Ich bin Polizist und Freimaurer.“Schon jetzt existiert eine elegante, moderne Webseite. Die Protestbriefe der 80-jährigen Mitglieder gingen handschriftlich ein.

15 000 Mitglieder im Land, verteilt auf 500 Logen, „das ist einfach zu wenig“, sagt Bosbach. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es 130 000 Mitglieder, das kleinere England hat heute 210 1. In England ist der Duke of Kent, ein Onkel von Prinz William, Schirmherr der englischen „Freemasons“. „Da sind die Freimaurer gesellschaftlich ganz anders angesehen.“

Das war in Deutschland auch einmal so. Goethe, Lessing, Liszt waren dabei, die älteste Loge Berlins gründete Friedrich II. Caspar David Friedrich war Berliner Freimaurer und Kaiser Wilhelm I.

Nun steht das Jubiläum an und Christoph Bosbach sagt: „Wir haben 300 Jahre Erfahrung, uns in einen Kokon einzuspinnen und nichts nach außen dringen zu lassen.“Mittags um eins ist das Haus im lauschigen Dahlem still, im Wartezustand. Die Großloge der Vereinigten Logen von Deutschland ist auf Eindruck angelegt, wie viele Logenhäuser mit ihren Freitreppen und Säulen. Knarzendes Parkett, holzgetäfelte Wände, Kassettendecken, Clubsessel. Einige Fenster sind zugemauert, andere verhangen. In einer beleuchteten Vitrine hängen die Requisiten für das Freimaurer-Ritual, die weißen Schurze. Ab und zu, sagt Bosbach, drehen Filmleute hier auch mal einen Krimi. Dann legen sie noch eine Leiche dazu.

Zwei Mal gab es in Deutschland einen großen Aderlass, von dem sich die Freimaurer kaum mehr erholten: Im „Dritten Reich“und in der DDR waren die Logen verboten. Eines sei allen klar, sagt Bosbach: „Wir müssen uns öffnen. Aber wir haben keine Ahnung, wie das geht.“

Wie viel muss man preisgeben, um interessant zu werden? Und wie viel muss man verbergen, um interessant zu bleiben? Das sind die Fragen. Bosbach hat einen weltlichen Beruf in einer IT-Firma, er ist Träger von Manschettenknöpfen und Vater. Wenn früher ein Freimaurer starb, sagt Bosbach, wusste oft nicht einmal die Ehefrau Bescheid, obwohl ihr Mann sein Leben lang zu den Treffen gegangen war. Bis die Logenbrüder zur Beerdigung erschienen. Seine beiden Söhne dagegen kennen es nicht anders: Donnerstags geht Papa mauern.

Und als amtierender Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland reist er nun an 35 Wochenenden im Jahr um die Welt. Er hat die riesigen Logen in Südamerika gesehen und in Afrika, wo Freimaurer sich auch um soziale Belange wie Brunnenbau kümmern. Liberalere Länder hätten auch liberalere Freimaurer: In Den Haag gebe es sogar einen Demo-Tempel für Besucher. In England sitzen Freimaurer in Talkshows.

Doch in allen Staaten, die einmal faschistisch waren oder von einer Diktatur beherrscht, sagt Bosbach, hätten sie heute einen schweren Stand. Ein „Geheimnis“ist dort verdächtig.

Es schien sich einfach zu oft zu beweisen, wie zuletzt bei der katholischen Kirche, dass exklusive Gesellschaften mit ihren eigenen Regeln unterdrückende Systeme, geradezu Parallelwelten entwickeln können. Die Freimaurer in Deutschland, weder antireligiös noch staatsfeindlich, zogen sich in diesem Klima immer mehr zurück – und wurden deshalb immer erklärungsbedürftiger.

Ihre alten Begriffe haben sie vor allem beibehalten, weil sie keinem Zeitgeist unterliegen wollten. Aber nun stecken die voller missverständlicher Ausdrücke, weil die Außenwelt ganz andere Dinge mit ihnen verbindet. Die Brüder (ist das nicht ein Orden?) gehen in ihren Tempel (ist das nicht eine Religion?), um miteinander Rituale zu begehen (ist das nicht eine Sekte?), deren Details nicht jeder wissen darf (ist das nicht ein Geheimbund?). Es sind nur Männer (ist das nicht eine Burschenschaft?), die einander vor- behaltlos vertrauen (ist das nicht eine Seilschaft?), und die in einem geschützten Raum gemeinsam offen über ihren Charakter sprechen sollen (ist das etwa eine Selbsthilfegruppe?). Die wenigen Frauenlogen entsprechen nicht den Freimaurerstatuten.

Das Freimaurertum richte sich nach innen, sagt Bosbach. Es handele sich eigentlich um eine moral-philosophische Weltanschauung, eine moralisch-sittliche Schulung. „To make a good man better“, sagen sie in England. Die Lehre ziele auf den Charakter. „Sie erhalten einen Werkzeugkasten, der am Anfang nur zu zehn Prozent gefüllt ist“, sagt Bosbach. Die „Brüder“arbeiten dann an sich selbst. Von einem Erkenntnisgrad zum nächsten erhalte man neue Werkzeuge dazu.

Und eines dieser Werkzeuge helfe einem eben dabei, mit der eigenen Vergänglichkeit zu leben. Er selbst jedenfalls, sagt Bosbach, habe seine Angst vor dem Tod bei den Freimaurern verloren. Sie versprächen kein Leben nach dem Tod, „es ist dann einfach okay.“

Weil der Gründungsmythos beschreibt, dass die Wurzeln der Freimaurer bei den gut ausgebildeten Steinmetzen der Dombauhütten zu finden seien, ist das Selbst „der raue Stein“, den es zu formen gilt. Mit den Werkzeugen von Gewissen, Vernunft und Gerechtigkeit, Toleranz und Weltoffenheit. Offiziell gegründet wurden sie 1717 in einer gemeinen englischen Kneipe.

So elitär die Logen von außen heute wirken mögen, innerhalb gelte das völlige Loslösen von vordergründigem sozialen Status. Die Freimaurer sind stolz darauf, auch Klempner zu haben. Reflektierte Klempner. Drei Stufen sind in jeder Loge gleich: Lehrlinge, Gesellen und Meister. Nach dem Abendessen räumen die Lehrlinge den Tisch ab. Auch Vorstandsvorsitzende sind in diesem Sinne Lehrlinge. Man glaube gar nicht, sagt Bosbach, wie schön es Leute fänden, die im richtigen Leben laufend Entscheidungen treffen, wenn ihnen einer sagt, was sie tun sollen!

Dann muss Bosbach los. Raus ins weltliche Berlin. Er startet seinen überaus zeitgenössischen Carsharing-BMW und greift mit der beringten Freimaurer-Hand ums Lederlenkrad. Den Ring trägt er nur, wenn er in der Sache unterwegs ist. Er will sich schließlich nicht allen Vorurteilen aussetzen.

Sie wissen inzwischen, dass viele ihrer Begriffe und Symbole zunächst abschrecken. „Lassen Sie sich von dem Logennamen nicht verunsichern“, steht warnend auf der Homepage der Berliner Loge „Zum Todtenkopf und Phönix“. Für Freimaurer seien der Totenkopf und Phönix nicht gruselig, sondern ein Symbol für Verwandlung und Erneuerung.

Und erneuern will sich jetzt die ganze Institution. Ein Zeichen dafür, dass die Öffnung kaum noch aufzuhalten ist, ist die Existenz der beharrlichen, 28-jährigen Fotografin Juliane Herrmann. Im September erscheint ihr Buch „Man among men“, Mann unter Männern. Fünf Jahre lang ist sie durch internationale Logen gezogen und hat sie fotografiert, die Räume, die Männer, mal gegen kleineren, mal gegen größeren Widerstand. Und mal gegen überhaupt keinen Widerstand.

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Ehrung in Spanien

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El Gran Maestro de la Masonería Española, el Muy Respetable Hermano Óscar de Alfonso, ha acudido a la cita anual celebrada en Berlín de la Gran Logia Patriótica de los Masones de Alemania, una de las cinco Grandes Logias que trabajan en Alemania. Al encuentro acudieron los Grandes Maestros y Grandes Oficiales de las Grandes Logias y Orientes de Bélgica, Bulgaria, Estonia, Finlandia, Francia, Islandia, Lituania, Rumanía, Serbia y Suiza.

La imagen muestra el encuentro del Gran Maestro de la Masonería Española con el Gran Maestro de la Gran Logia Unida de Masones de Alemania que agrupa a las cinco Grandes Logias Regulares de Alemania. El Muy Respetable Hermano Christoph Bosbach fue distinguido con la Orden del Fundador de la Masonería Española con distintivo azul en nuestra última Gran Asamblea.

Alemania cuenta con cinco Grandes Logias Regulares, que agrupan a cerca de 500 logias en las que trabajan más de 15.000 Queridos Hermanos. La difusión de la Masonería en tierras alemanas a partir de 1737 llevó a la creación de diversas Grandes Logias en lo que entonces era un mosaico de Estados individuales. La primera de todas ellas, fundada en 1740 en Prusia, fue la Logia de Los Tres Globos.

Todos los intentos de fusionar las Grandes Logias alemanas fracasaron en el siglo XIX debido a la enorme riqueza de ritos, tradiciones y matices. Con la llegada del Nazismo en 1933, la masonería alemana, entonces dividida en diez Grandes Logias independientes, fue destruida. Al concluir la Segunda Guerra Mundial, la Masonería comenzó su reconstrucción en Berlín y Alemania Occidental y en 1958 las Cinco Grandes Logias de Alemania fundaron la Gran Logia Unida de Masones en Alemania a la que cedieron dos de sus derechos: la representación externa de todos los masones alemanes ante Grandes Logias extranjeras y hacia la sociedad civil. A partir de 1990, la Gran Logia Unida de Masones de Alemania ha tenido un papel muy relevante en el desarrollo de la Masonería en Europa del Este, comenzando por la antigua República Democrática Alemana.

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