Orion: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2023, 14:50 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Sternbild Orion
Quelle: Wikipedia
Der Orion ist ein Sternbild nahe am Himmelsäquator und ist vor allem am Winterhimmel zu sehen. Durch seine drei Sterne erster Größe ist er eines der bekanntesten Sternbilder -- und auch für Laien unverwechselbar zu erkennen wegen der geraden Sternenlinie des Oriongürtels.
Beschreibung
Der Orion liegt zwischen dem Fluss Eridanus und dem Einhorn auf dem Himmelsäquator. Er ist in Mitteleuropa etwa von August (Morgenhimmel) bis April (Abendhimmel) zu sehen, auf der Südhalbkugel in höheren Breitengraden etwa von Juli bis Mai.
Momentan hat das Sternbild durch die Präzessionsbewegung nahezu seine nördlichste Stellung erreicht. In 13.000 Jahren wird der Orion von Mitteleuropa aus nicht mehr vollständig zu sehen sein.
Durch die Vielzahl heller Sterne und ihre einprägsame Anordnung ist der Orion das auffallendste Sternbild des Winterhimmels.
Es soll einen mythischen Himmelsjäger darstellen. Die Sterne Beteigeuze (α Orionis, Bestandteil des Winterdreiecks), und Bellatrix (γ) bilden die Schulter, die Sterne Rigel (β Orionis, Eckpunkt des Wintersechsecks) und Saiph (κ) die Füße. Das Einmalige am Orion ist aber die gerade Reihe der Sterne Alnitak, Alnilam und Mintaka (ζ, ε und δ Orionis). Die drei Sterne (auch drei Könige genannt) bilden den Gürtel des Orion (auch als Jakobsstab oder Jakobsleiter bekannt) und liegen in dem großen, hellen offenen Sternhaufen Cr 70.
Abgesehen vom roten Riesen Beteigeuze weisen die Hauptsterne alle ein ähnliches Alter und ähnliche Zustandsgrößen auf, so dass sie möglicherweise gemeinsam entstanden sind.
Besonders auffällig ist der auch mit bloßem Auge sichtbare Orionnebel M 42, der flächenhellste Emissionsnebel des Himmels, in dem die Entstehung von neuen Sternen zu beobachten ist. Er umgibt die Sterne θ¹ Orionis (das Trapez) und θ² Orionis in der Mitte des „Schwertgehänges“. Er stellt allerdings nur die leuchtende Spitze eines enormen Wolkenkomplexes interstellarer Materie dar, der sich von uns weg erstreckt und das gesamte Sternbild durchzieht. Direkt nördlich von M42 befindet sich der gelegentlich als kleiner Orionnebel oder auch de Mairans Nebel bezeichnete Emissionsnebel M43, der ein Teil des Orionnebels ist.
Als „Schwertgehänge“ wird dabei die Kette von Sternen bezeichnet, die sich von Norden nach Süden aus 45 , θ und ι Orionis zusammensetzt. Nördlich von ihr liegt der offene Sternhaufen NGC 1981.
Der etwa 8° lange Bogen der schwächeren Sterne π1, π2, π3, π4, π5 und π6 Orionis wird in verschiedenen alten Darstellungen mal als Keule, als Bogen, oder, bei Albrecht Dürer, als Umhang interpretiert.
Der Stern Heka, (λ Orionis), der Orions Kopf markiert, befindet sich in dem offenen Sternhaufen Cr 69.
Etwa ein halbes Grad südlich des linken Gürtelsterns Alnitak befindet sich der berühmte Pferdekopfnebel B 33, eine Dunkelwolke, die sich deutlich vor dem Emissionsnebel IC 434 abzeichnet.
Im Orion befindet sich auch der riesige Emissionsnebel Barnard’s Loop, der sich in einem weiten Bogen von etwa 12° Durchmesser von Norden her um die Gürtelsterne zieht und im Süden bis nahe Rigel reicht.
Geschichte
Wegen seiner Auffälligkeit wurden dem Sternbild von Völkern des Altertums diverse Bedeutungen zugeschrieben:
Die Sumerer sahen darin ein Schaf. Bei ihnen war Beteigeuze, der aus dem Arabischen mitunter mit „Achsel“ übersetzt wird, die „Achsel des Schafs“.
Bei den Ägyptern sah man darin eine Widerspiegelung ihres Gottes Osiris.
Die antiken Griechen identifizierten das Sternenbild mit dem großen Jäger Orion. Orion wird in Horaz' Oden, Homers Odyssee und Ilias sowie in Vergils Aeneis erwähnt. Möglicherweise ist der Name des Sternbilds älter als die griechische Mythologie selbst. So wird bisweilen die Vermutung geäußert, der Name leite sich vom akkadischen Uru-anna, „Licht des Himmels“, ab und sei später von den Griechen übernommen worden. Es wird auch vermutet, dass die Griechen die Heldengestalt aus dem sumerisch-babylonischen Epos um Gilgamesch, den mythischen König von Uruk, übernahmen.
Die Germanen erkannten in dem Sternbild einen Pflug.
Bei den Wikingern fand sich oft die Interpretation des Gottes Thor, der durch einen Fluss watet und den Gott Loki an seinem Gürtel hängend hinüber zieht.
Im alten China war das Sternbild eines der 28 chinesischen Tierzeichen, der Xiu 宿. Es wird als Shen 參 bezeichnet, was „drei“ bedeutet und wahrscheinlich von den drei Gürtelsternen herrührt.
Für die Insulaner der Südsee stellte die Konstellation ein Kriegsboot oder einen Schmetterling dar.
Im Coelum Stellatum Christianum von Julius Schiller heißt es Heiliger Josef.
Mythologie
Zum Leben und Wirken des Orion existieren in der griechischen Mythologie unterschiedliche Versionen:
So soll er der Sohn des Meeresgottes Poseidon gewesen sein, der die Insel Chios von wilden Tieren befreite. Als er jedoch Merope, die Tochter des Königs Oenopion vergewaltigte, wurde er zur Strafe von ihrem Vater geblendet. Orion wanderte blind nach Osten, um von den Strahlen der Morgensonne geheilt zu werden.] Eos, die Göttin der Morgenröte, verliebte sich augenblicklich in ihn. Die keusche Jagdgöttin Artemis missgönnte ihr den jungen Mann und erschoss ihn mit einem Pfeil. Orion und die Plejaden wurden am Himmel verewigt, letztere als „Siebengestirn“.
Einer anderen Version nach wollte Artemis aus Liebe zu Orion ihrem Keuschheitsgelübde entsagen. Ihr Zwillingsbruder Apollon, der dies verhindern wollte, bediente sich einer List. Er überredete Artemis, sich im Bogenschießen zu üben und auf die Meereswellen zu zielen, während Orion dort schwamm. Orion wurde von einem Pfeil tödlich getroffen. Die trauernde Artemis versetzte ihren Geliebten an den Himmel.
In einer anderen Überlieferung brüstete Orion sich damit, der größte Jäger der Welt zu sein, was ihm von Zeus' Ehefrau Hera verübelt wurde. Sie sandte einen Skorpion aus, der Orion einen tödlichen Stich zufügte. Gott Zeus versetzt daraufhin beide an den Himmel. Wenn das Sternbild Skorpion im Osten aufgeht, muss Orion den Himmel im Westen verlassen. Dadurch stehen die beiden Kontrahenten niemals zusammen am Himmel.
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