Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ ist eine der acht anerkannten Freimaurer-Großlogen, die bis 1935 im Deutschen Reich existierten. Sie wurde 1740 in Berlin gegründet und stellte 1935 zwangsweise ihre Arbeit ein. Ihre größte Verbreitung hatte sie 1933 mit 22.700 Mitgliedern in 177 Logen. Sie wurde 1946 wieder reaktiviert und ist heute Mitglied im Dachverband Vereinigte Großlogen von Deutschland – Bruderschaft der Freimaurer. Sie ist die älteste Großloge Deutschlands.
 
Die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ ist eine der acht anerkannten Freimaurer-Großlogen, die bis 1935 im Deutschen Reich existierten. Sie wurde 1740 in Berlin gegründet und stellte 1935 zwangsweise ihre Arbeit ein. Ihre größte Verbreitung hatte sie 1933 mit 22.700 Mitgliedern in 177 Logen. Sie wurde 1946 wieder reaktiviert und ist heute Mitglied im Dachverband Vereinigte Großlogen von Deutschland – Bruderschaft der Freimaurer. Sie ist die älteste Großloge Deutschlands.
  
Nachdem Friedrich der Große noch als Kronprinz und ohne Wissen seines Vaters in der Nacht vom 14. auf den 15. August 1738 durch Hamburger Freimaurer in Braunschweig als Lehrling in den Bund aufgenommen, im Anschluss daran zum Gesellen befördert und dann zum Meister erhoben wurde, lud er Baron von Oberg und den Schriftsteller Freiherr von Bielfeld, die maßgeblich an seiner Aufnahme beteiligt waren, nach Schloss Rheinsberg ein, um dort unter dem Vorsitz von Oberg die Loge La loge première/La loge du Roi notre grand maître einrichten zu können. Nach seiner Thronbesteigung führte er selbst die Loge weiter und hielt am 20. Juni 1740 die erste Arbeit ab. Als Gründungsdatum der Großloge gilt der 13. September 1740. An diesem Datum bildeten ihre in Berlin lebenden Mitglieder unter Federführung des Geheimen Rats Etienne Jordan mit Genehmigung des Königs die Loge Aux trois globes nach dem Vorbild der Großloge von England; dennoch erhielt sie aus England keine besondere Stiftungsurkunde.
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Nachdem Friedrich der Große noch als Kronprinz und ohne Wissen seines Vaters in der Nacht vom 14. auf den 15. August 1738 durch Hamburger Freimaurer in Braunschweig als Lehrling in den Bund aufgenommen, im Anschluss daran zum Gesellen befördert und dann zum Meister erhoben wurde, lud er Baron von [[Oberg]] und den Schriftsteller Freiherr von [[Jakob Friedrich von Bielfeld|Bielfeld]], die maßgeblich an seiner Aufnahme beteiligt waren, nach Schloss Rheinsberg ein, um dort unter dem Vorsitz von [[Oberg]] die Loge „La loge première/La loge du Roi notre grand maître“ einrichten zu können. Nach seiner Thronbesteigung führte er selbst die Loge weiter und hielt am 20. Juni 1740 die erste Arbeit ab. Als Gründungsdatum der Großloge gilt der 13. September 1740. An diesem Datum bildeten ihre in Berlin lebenden Mitglieder unter Federführung des Geheimen Rats Etienne Jordan mit Genehmigung des Königs die Loge „Aux trois globes“ nach dem Vorbild der Großloge von England; dennoch erhielt sie aus England keine besondere Stiftungsurkunde.
  
Als der König im selben Jahr zum ersten schlesischen Krieg abreiste, wurde die Loge La loge première aufgelöst und ihre Mitglieder traten zur neuen Loge über. Diese neue Loge stiftete nach der Sitte ihrer Zeit in den kommenden Jahren selbst Logen u. a. in Meiningen, Frankfurt an der Oder, Breslau, Dresden und Neuchâtel. Am 24. Juni 1744 nahm sie daher den Namen Große Königliche Mutterloge zu den drei Weltkugeln an und änderte diesen schließlich am 5. Juli 1772 in Große National-Mutterloge der Preußischen Staaten.
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Als der König im selben Jahr zum ersten schlesischen Krieg abreiste, wurde die Loge „La loge première“ aufgelöst und ihre Mitglieder traten zur neuen Loge über. Diese neue Loge stiftete nach der Sitte ihrer Zeit in den kommenden Jahren selbst Logen u. a. in Meiningen, Frankfurt an der Oder, Breslau, Dresden und Neuchâtel. Am 24. Juni 1744 nahm sie daher den Namen „Große Königliche Mutterloge zu den drei Weltkugeln“ an und änderte diesen schließlich am 5. Juli 1772 in „Große National-Mutterloge der Preußischen Staaten“.
  
Als am 5. März 1767 die Tochterloge L’Union der Strikten Observanz beitrat, schloss sich die Mutterloge Zu den drei Weltkugeln an. 1778 zog man sich inoffiziell, am 10. November 1783 dann offiziell von der Strikten Observanz wieder zurück.
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Als am 5. März 1767 die Tochterloge „L’Union“ der Strikten Observanz beitrat, schloss sich die Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln„ an. 1778 zog man sich inoffiziell, am 10. November 1783 dann offiziell von der Strikten Observanz wieder zurück.
  
 
Nach dem [[Wilhelmsbader Kongress]] von 1782, der das Ende der Strikten Observanz einläutete, erklärte sie sich für unabhängig und nahm ein so bezeichnetes „rektifiziertes System“ an.
 
Nach dem [[Wilhelmsbader Kongress]] von 1782, der das Ende der Strikten Observanz einläutete, erklärte sie sich für unabhängig und nahm ein so bezeichnetes „rektifiziertes System“ an.
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==Friedrich==
 
==Friedrich==
 
[[Datei:3WKSäkulra.jpg|thumb|300px|right| Bronzemedaille 1840 von Pfeuffer, auf die Jahrhundertfeier der Großen Nationalmutterloge in den preussischen Staaten, genannt "Zu den 3 Weltkugeln". Brustbild von Friedrich, "der Große"]]
 
  
 
Friedrich der Große und seine Zeit: Nach den besten Quellen dargestellt, von K. F. Reiche, Kollmann, 1840
 
Friedrich der Große und seine Zeit: Nach den besten Quellen dargestellt, von K. F. Reiche, Kollmann, 1840
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Während der Lebenszeit seines Vaters durfte der Prinz den Logen-Versammlungen nur ganz heimlich beiwohnen. Bald nach seiner Thronbesteigung aber veranlaßte er, daß in Berlin eine Loge gestiftet wurde; von Bielefeld und Jordan übernahmen dieses Geschäft und die noch heut bestehende Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" kam zu Stande. Friedrich erklärte sich als Landesherr zum Großmeister derselben, obgleich er an den Versammlungen derselben nicht teilnahm und sich auch bald um die Maurerei gar nicht mehr bekümmerte.
 
Während der Lebenszeit seines Vaters durfte der Prinz den Logen-Versammlungen nur ganz heimlich beiwohnen. Bald nach seiner Thronbesteigung aber veranlaßte er, daß in Berlin eine Loge gestiftet wurde; von Bielefeld und Jordan übernahmen dieses Geschäft und die noch heut bestehende Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" kam zu Stande. Friedrich erklärte sich als Landesherr zum Großmeister derselben, obgleich er an den Versammlungen derselben nicht teilnahm und sich auch bald um die Maurerei gar nicht mehr bekümmerte.
  
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23 Innere Oriente, 9 Schottenlogen, 184 Johannislogen, 61 Kränzchen, ungefähr 22.000 Brr.
 
  
 
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=== Wernigerode ===
 
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*[[Zum starken Licht am Brocken/Zur Eiche am Scharfenstein]]
 
*[[Zum starken Licht am Brocken/Zur Eiche am Scharfenstein]]
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==Siehe auch==
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* [[Bundesblatt "Zu den drei Weltkugeln"]]: das Vereinsmagazin der Großloge (seit 1887)
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*[[Aufarbeitung der Geschichte der deutschen Freimaurerei von 1945-1955 unter besonderer Berücksichtigung der GNML zu den „3WK“]]
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*[[Deutsch-Christlicher_Orden_zur_Freundschaft]]
  
 
== Links ==
 
== Links ==

Aktuelle Version vom 15. Juni 2022, 18:18 Uhr

Exlibris-Sammlung Jens Rusch


Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“

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Bronzemedaille 1840 von Pfeuffer, auf die Jahrhundertfeier der Großen Nationalmutterloge in den preussischen Staaten, genannt "Zu den 3 Weltkugeln". Brustbild von Friedrich, "der Große"
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Geschichte

1740 in Berlin gegründet.

Die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ ist eine der acht anerkannten Freimaurer-Großlogen, die bis 1935 im Deutschen Reich existierten. Sie wurde 1740 in Berlin gegründet und stellte 1935 zwangsweise ihre Arbeit ein. Ihre größte Verbreitung hatte sie 1933 mit 22.700 Mitgliedern in 177 Logen. Sie wurde 1946 wieder reaktiviert und ist heute Mitglied im Dachverband Vereinigte Großlogen von Deutschland – Bruderschaft der Freimaurer. Sie ist die älteste Großloge Deutschlands.

Nachdem Friedrich der Große noch als Kronprinz und ohne Wissen seines Vaters in der Nacht vom 14. auf den 15. August 1738 durch Hamburger Freimaurer in Braunschweig als Lehrling in den Bund aufgenommen, im Anschluss daran zum Gesellen befördert und dann zum Meister erhoben wurde, lud er Baron von Oberg und den Schriftsteller Freiherr von Bielfeld, die maßgeblich an seiner Aufnahme beteiligt waren, nach Schloss Rheinsberg ein, um dort unter dem Vorsitz von Oberg die Loge „La loge première/La loge du Roi notre grand maître“ einrichten zu können. Nach seiner Thronbesteigung führte er selbst die Loge weiter und hielt am 20. Juni 1740 die erste Arbeit ab. Als Gründungsdatum der Großloge gilt der 13. September 1740. An diesem Datum bildeten ihre in Berlin lebenden Mitglieder unter Federführung des Geheimen Rats Etienne Jordan mit Genehmigung des Königs die Loge „Aux trois globes“ nach dem Vorbild der Großloge von England; dennoch erhielt sie aus England keine besondere Stiftungsurkunde.

Als der König im selben Jahr zum ersten schlesischen Krieg abreiste, wurde die Loge „La loge première“ aufgelöst und ihre Mitglieder traten zur neuen Loge über. Diese neue Loge stiftete nach der Sitte ihrer Zeit in den kommenden Jahren selbst Logen u. a. in Meiningen, Frankfurt an der Oder, Breslau, Dresden und Neuchâtel. Am 24. Juni 1744 nahm sie daher den Namen „Große Königliche Mutterloge zu den drei Weltkugeln“ an und änderte diesen schließlich am 5. Juli 1772 in „Große National-Mutterloge der Preußischen Staaten“.

Als am 5. März 1767 die Tochterloge „L’Union“ der Strikten Observanz beitrat, schloss sich die Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln„ an. 1778 zog man sich inoffiziell, am 10. November 1783 dann offiziell von der Strikten Observanz wieder zurück.

Nach dem Wilhelmsbader Kongress von 1782, der das Ende der Strikten Observanz einläutete, erklärte sie sich für unabhängig und nahm ein so bezeichnetes „rektifiziertes System“ an.

Zur Erklärung: Schottengrade waren die ersten Hochgrade, die der freimaurerischen Öffentlichkeit um 1740 bekannt wurden. Ihnen liegt anstelle des salomonischen Tempelbaues und des Todes Hirams die Zerstörung des Tempels zugrunde; daraus resultierte die Aufgabe des symbolischen Wiederaufbaus durch die schottischen Meister. Mit Schottland haben diese Grade nichts zu tun, der größte Teil der Schottengrade stammte aus Frankreich. Der Ursprung des Namens Schottengrade ist umstritten.

Um der Freimaurerfeindlichkeit der Machthaber des Dritten Reiches zu entgehen, wandelte sie sich in den "Nationalen christlichen Orden Friedrich der Große" um, was jedoch ohne Wirkung blieb, denn 1935 musste sie sich auflösen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Große National-Mutterloge bereits 1946 wieder reaktiviert. Ihr Wirkungsgebiet beschränkte sich aber zunächst auf den Amerikanischen Sektor in Berlin. Insgesamt 42 Logen der GNML „3WK“ schlossen sich der 1949 gegründeten Vereinigten Großloge an, nur fünf Logen in der Bundesrepublik blieben ihrer Großloge treu und warteten auf deren dortige Zulassung.

Als nationale Vertretung gegenüber ausländischen Großlogen wurde 1958 die Vereinigten Großlogen von Deutschland – Bruderschaft der Freimaurer gegründet. Um eine Namensverwirrung zu vermeiden, änderte die Vereinigte Großloge von Deutschland ihren Namen in Große Landesloge AFAM von Deutschland und später in Großloge AFAM von Deutschland. Bei der Gründung der VGLvD gab es zunächst nur zwei Gründungsmitglieder. Die Große National-Mutterloge trat erst 1970 als selbstständiger Partner hinzu

Friedrich

Friedrich der Große und seine Zeit: Nach den besten Quellen dargestellt, von K. F. Reiche, Kollmann, 1840

Während der Lebenszeit seines Vaters durfte der Prinz den Logen-Versammlungen nur ganz heimlich beiwohnen. Bald nach seiner Thronbesteigung aber veranlaßte er, daß in Berlin eine Loge gestiftet wurde; von Bielefeld und Jordan übernahmen dieses Geschäft und die noch heut bestehende Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" kam zu Stande. Friedrich erklärte sich als Landesherr zum Großmeister derselben, obgleich er an den Versammlungen derselben nicht teilnahm und sich auch bald um die Maurerei gar nicht mehr bekümmerte.

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)


Mitglieds-Logen

Arnsberg

Bad Kreuznach

Bad Salzuflen

Berlin

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Brandenburg

Braunschweig

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Frankfurt an der Oder

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Hamburg

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Wernigerode

Siehe auch

Links