Erkenne Dich selbst!: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Freimaurer-Wiki
K (Zitat beigefügt) |
|||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
'''{{LPB}}''' | '''{{LPB}}''' | ||
+ | [[Datei:Weserbrücke.jpeg|thumb|350px|ERKENNE DICH SELBST als "Freimaurer-Graffito": diesmal nicht an der Pforte eines Freimaurertempels, wie es im Freimaurer-Lexikon heißt, sondern von Unbekannt auf das Tragwerk einer Weserbrücke bei Nienburg in Niedersachsen gesprayt. - Foto: Thomas Bierling.]] | ||
Mahnung an der Pforte vieler Freimaurertempel, stand als Spruch (Anmerkung: Γνῶθι σεαυτόν Gnōthi seautón oder Γνῶθι σαυτόν Gnōthi sautón)über dem Eingang des Tempels von Delphi. | Mahnung an der Pforte vieler Freimaurertempel, stand als Spruch (Anmerkung: Γνῶθι σεαυτόν Gnōthi seautón oder Γνῶθι σαυτόν Gnōthi sautón)über dem Eingang des Tempels von Delphi. | ||
− | |||
− | + | --------- | |
− | :Erkenne Dich selbst bedeutet nicht: Beobachte Dich. Beobachte | + | |
+ | '''Sokrates:''' | ||
+ | |||
+ | :"'''Selbsterkenntnis''' gibt dem Menschen das meiste Gute, Selbsttäuschung aber das meiste Übel." | ||
+ | |||
+ | '''Franz Kafka:''' | ||
+ | |||
+ | :'''"Erkenne Dich selbst''' bedeutet nicht: Beobachte Dich. Beobachte | ||
:Dich ist das Wort der Schlange. Es bedeutet: Mache Dich zum | :Dich ist das Wort der Schlange. Es bedeutet: Mache Dich zum | ||
:Herrn Deiner Handlungen. Nun bist Du es aber schon, bist Herr | :Herrn Deiner Handlungen. Nun bist Du es aber schon, bist Herr | ||
Zeile 18: | Zeile 25: | ||
:zu dem zu machen, der Du bist." | :zu dem zu machen, der Du bist." | ||
− | + | '''Ludwig Feuerbach:''' | |
+ | |||
+ | :„Auch der Mond, auch die Sonne, auch die Sterne rufen dem Menschen das '''Erkenne dich selbst''' zu. Dass er sie sieht und sie so sieht, wie er sie sieht, das ist ein Zeugnis seines eignen Wesens. Das Tier wird nur ergriffen von dem das Leben unmittelbar affizierenden Lichtstrahl, der Mensch dagegen auch noch von dem kalten Strahl des entferntesten Sternes. Nur der Mensch hat reine, intellektuelle, interesselose Freuden und Affekte – nur der Mensch feiert theoretische Augenfeste. Das Auge, das in den Sternenhimmel schaut, jenes nutz- und schadenlose Licht erblickt, welches nichts mit der Erde und ihren Bedürfnissen gemein hat, dieses Auge blickt in diesem Lichte in sein eignes Wesen, seinen eignen Ursprung. Das Auge ist himmlischer Natur. Darum erhebt sich der Mensch über die Erde nur mit dem Auge; darum beginnt die Theorie mit dem Blicke nach dem Himmel. Die ersten Philosophen waren Astronomen. Der Himmel erinnert den Menschen an seine Bestimmung ...“ | ||
+ | |||
− | |||
− | |||
− | |||
[[Kategorie:Lexikon]] | [[Kategorie:Lexikon]] |
Aktuelle Version vom 16. Juli 2019, 19:02 Uhr
Erkenne Dich selbst !
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Mahnung an der Pforte vieler Freimaurertempel, stand als Spruch (Anmerkung: Γνῶθι σεαυτόν Gnōthi seautón oder Γνῶθι σαυτόν Gnōthi sautón)über dem Eingang des Tempels von Delphi.
Sokrates:
- "Selbsterkenntnis gibt dem Menschen das meiste Gute, Selbsttäuschung aber das meiste Übel."
Franz Kafka:
- "Erkenne Dich selbst bedeutet nicht: Beobachte Dich. Beobachte
- Dich ist das Wort der Schlange. Es bedeutet: Mache Dich zum
- Herrn Deiner Handlungen. Nun bist Du es aber schon, bist Herr
- Deiner Handlungen. Das Wort bedeutet also: Verkenne Dich!
- Zerstöre Dich! also etwas Böses und nur wenn man sich sehr tief
- hinabbeugt, hört man auch sein Gutes, welches lautet: "um Dich
- zu dem zu machen, der Du bist."
Ludwig Feuerbach:
- „Auch der Mond, auch die Sonne, auch die Sterne rufen dem Menschen das Erkenne dich selbst zu. Dass er sie sieht und sie so sieht, wie er sie sieht, das ist ein Zeugnis seines eignen Wesens. Das Tier wird nur ergriffen von dem das Leben unmittelbar affizierenden Lichtstrahl, der Mensch dagegen auch noch von dem kalten Strahl des entferntesten Sternes. Nur der Mensch hat reine, intellektuelle, interesselose Freuden und Affekte – nur der Mensch feiert theoretische Augenfeste. Das Auge, das in den Sternenhimmel schaut, jenes nutz- und schadenlose Licht erblickt, welches nichts mit der Erde und ihren Bedürfnissen gemein hat, dieses Auge blickt in diesem Lichte in sein eignes Wesen, seinen eignen Ursprung. Das Auge ist himmlischer Natur. Darum erhebt sich der Mensch über die Erde nur mit dem Auge; darum beginnt die Theorie mit dem Blicke nach dem Himmel. Die ersten Philosophen waren Astronomen. Der Himmel erinnert den Menschen an seine Bestimmung ...“