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Aktuelle Version vom 3. Mai 2019, 13:36 Uhr
Compagnonnage
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
bis auf den heutigen Tag in Frankreich bestehende Handwerksbruderschaft mit eigenartigen, den freimaurerischen ähnlichen Gebräuchen. Sie gliedern sich in drei Gruppen, die Kinder Salomons, die Kinder des Maître Jacques und die Kinder des Vaters Soubise. Diese drei Gruppen befehdeten sich zeitweilig bis aufs Blut und fochten miteinander regelrechte Straßenkämpfe aus.
Die Compagnons, deren Zahl in den letzten Jahren durch das Aufkommen der Großen Gewerkschaften naturgemäß stark im Abnehmen begriffen ist, sind den Hamburger Zimmergesellen vergleichbar, mit denen sie auch im Jahre 1930 eine Zusammenkunft in Frankreich veranstalteten Sie haben ihre Erkennungszeichen, ihren besonderen Gruß, sie nennen sich Brr. und pflegen eine Legende, die merkwürdigerweise sowohl an den König Salomo wie an den letzten Templer Großmeister Jacques de Molay anknüpft.
Der Hauptzweck ihrer Vereinigung ist die Ermöglichung der Gesellenfahrt durch Frankreich. Diese Fahrt, Tour de France, wird ermöglicht, indem bestimmte Orte Unterkunftstellen für reisende Handwerksgesellen bereit halten, wo nach erfolgtem gebrauchtümlichen Gruße Unterkunft, Vermittlung von Arbeitsgelegenheiten, Zehrgeld und Unterstützungen vermittelt werden.
Die Compagnonnage ist wohl der letzte Rest echter Handwerksgebräuche im heutigen Maschinenzeitalter. Ihr Studium hat für den freimaurerischen Forscher durch die merkwürdigen Analogien mit freimaurerischem und altem Steinmetzengebrauchtum einen hohen Wert.