Albert Pike-Statue: Nach dem Sturz: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Großkommandeur des Obersten Rates der Südlichen Jurisdiktion des Schottischen Ritus und freimaurerischer Schriftsteller war Albert Pike eine zentrale und prägende Gestalt der nordamerikanischen Freimaurerei des 19. Jahrhunderts. Insoweit ist Br. Bastian Salier für seinen Artikel schon deshalb zu danken, weil er uns Einblicke in Leben und Wirken dieses bei uns eher wenig bekannten, einerseits verdienstvollen, andererseits jedoch nicht unproblematischen Bruders vermittelt.
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Richtig ist sicherlich auch, dass die im Zuge der „Black Lives Matter“ Proteste geschleifte Statue Pikes in erster Linie eine Ehrung für dessen freimaurerisches Wirken darstellt. Gleichwohl ehrte das Denkmal nicht nur das Werk, sondern unzweifelhaft auch die Person Albert Pike.
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Dass sich die Wut der Demonstranten gegen eine Ehrung Pikes im öffentlichen Raum gerichtet hat, ist insofern nachvollziehbar als es sich bei Pike – was in dieser Deutlichkeit aus Br. Bastian Saliers Beitrag nicht hervor geht – leider nicht nur um einen berühmten Freimaurer, sondern eben auch um einen Vertreter unverhohlen rassistischer Ressentiments gehandelt hat.
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Ein Umstand, auf den jüngst auch der britische Historiker John Dickie in seinem auch auf Deutsch erschienen und auch bei uns mit großem Interesse aufgenommenen Buch „The Craft, how Freemasonry Made the Modern World“ (in der nicht ganz werktreuen, etwas reißerischen Verlagsübersetzung „Die Freimaurer – Der mächtigste Geheimbund der Welt“) hingewiesen hat. Dickie zitiert Pike etwa mit den Worten (nachfolgende Übersetzungen diesseits): „[Auch] in seiner günstigsten Verfassung ist der Neger in seinen Begierden und seinen Instinkten immer noch ein wildes Tier, bereit, in all seine ursprüngliche Barbarei zurückzufallen. Vor allem seine sexuelle Begierde wird nur durch Furcht kontrolliert, und selbst die Furcht und die Gewissheit der furchtbarsten Bestrafung werden ihn nicht davon abhalten.“ An anderer Stelle: „Wir sind überzeugt, dass die weiße Rasse, und dass einzig die weiße Rasse, dieses Land regieren soll.“ Und schließlich mit Blick auf sein Verständnis des Freimaurerbundes:
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„Ich habe meine Verpflichtung gegenüber weißen Männern, nicht gegenüber Negern, abgegeben. Wenn ich Neger als Brüder akzeptieren oder die Freimaurerei verlassen müsste, würde ich sie verlassen!“
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Im Lichte solcher Äußerungen, die Pike als Befürworter einer vermeintlichen „Überlegenheit der weißen Rasse“ („white supremacy“) ausweisen, scheint mir die Analyse von Br. Bastian Salier, die Zerstörung des – im Übrigen in Washington seit langem höchst umstrittenen – Denkmals sei Ausdruck „fehlende(r) Bildung, gepaart mit roher Gewalt“, ja es handele sich um „Lynchjustiz gegen eine Statue“ doch etwas zu eindimensional und die Rede von „Lynchjustiz“ in diesem Zusammenhang mit Verlaub unbedacht.
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Dabei geht es mir in keiner Weise darum, den unbestrittenen Vandalismus der Tat zu rechtfertigen. Allerdings wird die öffentliche Ehrung eines ausgewiesenen Rassisten – und allein darauf zielte, wie auch das abgedruckte Foto erkennen lässt, der zerstörerische Protest ab – auch nicht dadurch unproblematisch, dass für die Errichtung des Denkmals freimaurerische Verdienste ausschlaggebend gewesen sein mögen.
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Nicht unerwähnt bleiben sollte daher die anlässlich des Vorfalls veröffentlichte Stellungnahme des heutigen Obersten Rates der Südlichen Jurisdiktion des Schottischen Ritus von Nordamerika, in der es u. a. heist: „dieser Oberste Rat hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass er eine staatliche Entscheidung die Statue zu entfernen nachdrücklich unterstützen würde, da wir erkannt haben, dass deren Existenz bei manchen Bürgern auf Bedenken stößt.“ Und in die Zukunft gerichtet: „ Wir beten dafür, dass die Entfernung der Statue zumindest ein kleiner Schritt in Richtung der Heilung der Wunden unserer Nation sein kann.”
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Michael Sterzenbach, Frankfurt am Main
  
 
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Aktuelle Version vom 10. November 2023, 17:54 Uhr

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Albert Pike – Freimaurer und Rassist

Zum Beitrag „Ein Denkmal wird zerstört – Br. Albert Pike und seine Statue in Washington D.C.“ von Br. Bastian Salier (Humanität 5/2020)

Als Großkommandeur des Obersten Rates der Südlichen Jurisdiktion des Schottischen Ritus und freimaurerischer Schriftsteller war Albert Pike eine zentrale und prägende Gestalt der nordamerikanischen Freimaurerei des 19. Jahrhunderts. Insoweit ist Br. Bastian Salier für seinen Artikel schon deshalb zu danken, weil er uns Einblicke in Leben und Wirken dieses bei uns eher wenig bekannten, einerseits verdienstvollen, andererseits jedoch nicht unproblematischen Bruders vermittelt. Richtig ist sicherlich auch, dass die im Zuge der „Black Lives Matter“ Proteste geschleifte Statue Pikes in erster Linie eine Ehrung für dessen freimaurerisches Wirken darstellt. Gleichwohl ehrte das Denkmal nicht nur das Werk, sondern unzweifelhaft auch die Person Albert Pike.

Dass sich die Wut der Demonstranten gegen eine Ehrung Pikes im öffentlichen Raum gerichtet hat, ist insofern nachvollziehbar als es sich bei Pike – was in dieser Deutlichkeit aus Br. Bastian Saliers Beitrag nicht hervor geht – leider nicht nur um einen berühmten Freimaurer, sondern eben auch um einen Vertreter unverhohlen rassistischer Ressentiments gehandelt hat.

Ein Umstand, auf den jüngst auch der britische Historiker John Dickie in seinem auch auf Deutsch erschienen und auch bei uns mit großem Interesse aufgenommenen Buch „The Craft, how Freemasonry Made the Modern World“ (in der nicht ganz werktreuen, etwas reißerischen Verlagsübersetzung „Die Freimaurer – Der mächtigste Geheimbund der Welt“) hingewiesen hat. Dickie zitiert Pike etwa mit den Worten (nachfolgende Übersetzungen diesseits): „[Auch] in seiner günstigsten Verfassung ist der Neger in seinen Begierden und seinen Instinkten immer noch ein wildes Tier, bereit, in all seine ursprüngliche Barbarei zurückzufallen. Vor allem seine sexuelle Begierde wird nur durch Furcht kontrolliert, und selbst die Furcht und die Gewissheit der furchtbarsten Bestrafung werden ihn nicht davon abhalten.“ An anderer Stelle: „Wir sind überzeugt, dass die weiße Rasse, und dass einzig die weiße Rasse, dieses Land regieren soll.“ Und schließlich mit Blick auf sein Verständnis des Freimaurerbundes:

„Ich habe meine Verpflichtung gegenüber weißen Männern, nicht gegenüber Negern, abgegeben. Wenn ich Neger als Brüder akzeptieren oder die Freimaurerei verlassen müsste, würde ich sie verlassen!“

Im Lichte solcher Äußerungen, die Pike als Befürworter einer vermeintlichen „Überlegenheit der weißen Rasse“ („white supremacy“) ausweisen, scheint mir die Analyse von Br. Bastian Salier, die Zerstörung des – im Übrigen in Washington seit langem höchst umstrittenen – Denkmals sei Ausdruck „fehlende(r) Bildung, gepaart mit roher Gewalt“, ja es handele sich um „Lynchjustiz gegen eine Statue“ doch etwas zu eindimensional und die Rede von „Lynchjustiz“ in diesem Zusammenhang mit Verlaub unbedacht.

Dabei geht es mir in keiner Weise darum, den unbestrittenen Vandalismus der Tat zu rechtfertigen. Allerdings wird die öffentliche Ehrung eines ausgewiesenen Rassisten – und allein darauf zielte, wie auch das abgedruckte Foto erkennen lässt, der zerstörerische Protest ab – auch nicht dadurch unproblematisch, dass für die Errichtung des Denkmals freimaurerische Verdienste ausschlaggebend gewesen sein mögen.

Nicht unerwähnt bleiben sollte daher die anlässlich des Vorfalls veröffentlichte Stellungnahme des heutigen Obersten Rates der Südlichen Jurisdiktion des Schottischen Ritus von Nordamerika, in der es u. a. heist: „dieser Oberste Rat hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass er eine staatliche Entscheidung die Statue zu entfernen nachdrücklich unterstützen würde, da wir erkannt haben, dass deren Existenz bei manchen Bürgern auf Bedenken stößt.“ Und in die Zukunft gerichtet: „ Wir beten dafür, dass die Entfernung der Statue zumindest ein kleiner Schritt in Richtung der Heilung der Wunden unserer Nation sein kann.”

Michael Sterzenbach, Frankfurt am Main

Albert Pike-Statue: Nach dem Sturz

von Christopher Hodapp (übersetzt von Deepl und wo nötig überarbeitet von Christoph Seidl. Wer Fehler findet, möge sie behalten.)


Am Samstagmorgen wurde der umgestürzte Bronzekörper der einst edlen Statue von Albert Pike am Judiciary Square in Washington/DC auf schändliche Weise auf der Ladefläche eines Pritschenwagens an einen nicht näher bezeichneten Ort verbracht. Pikes Figur wurde am späten Freitagabend von einem Mob von Demonstranten umgestürzt und verunstaltet.

Art De Hoyos wurde am Samstag von der örtlichen NBC-Zweigstelle in Washington DC für seine Kommentare zu dem Vorfall interviewt. Leider gelangte nur ein kleiner Teil des eigentlichen Interviews von Art De Hoyos tatsächlich in das Segment, das editiert wurde, um die falsche Erzählung zu verstärken, dass es sich um ein "Denkmal der Konföderierten" handele. Ihre "Faktenprüfer" hatten es so eilig, dass sie den Namen von Art falsch geschrieben haben.

Das ist für mich das Frustrierendste an diesem Vorfall - die unehrliche Berichterstattung in den Medien und die absichtliche Falschcharakterisierung von Albert Pike und der Statue selbst. Natürlich war dies kein 'Denkmal der Konföderierten'. Es war eine freimaurerische Darstellung von Pikes Errungenschaften als Autor, Philosoph, Redner, Rechtsanwalt, Historiker, Polyglott und Soldat (nicht nur während seines kurzen Einsatzes in der Armee der Konföderierten, sondern auch im mexikanisch-amerikanischen Krieg).

Er saß nicht auf einem Pferd; an seinem Gürtel baumelte kein Schwert; es gab keine Heldendarstellung und keine hohle Phrase über die "Heilung einer gespaltenen Nation", die das Markenzeichen der Bürgerkriegsstatuen sind. Pike stand dort mit einem Buch in der Hand und der Inschrift "Vixit Laborum Ejus Super Stites Sunt Fructus" ("Er hat gelebt. Die Früchte seiner Arbeit überleben ihn"). Doch nur wenige - wenn überhaupt - die es niedergerissen haben, hatten ein Interesse daran, tatsächlich nachzuschlagen, was die Früchte seiner Arbeit eigentlich waren.

Ich befinde mich in einer merkwürdigen Position gegenüber dem alten Albert. Ich war nie ein überzeugter Fan der Schriften von Albert Pike. In der allerersten Ausgabe meines 2004 geschriebenen Buches "Freimaurer für Dummies" habe ich über ihn geschrieben, weil er einen so beherrschenden Einfluss auf einen großen Teil der Bruderschaft ausübte und weil er ein solcher Blitzableiter für Verschwörungstheorien war. Albert Pike hatte in seinem ganzen Leben nie einen unausgesprochenen Gedanken - er schrieb Tausende von Seiten Bücher, Briefe, Artikel, Rituale und mehr, zusätzlich zu seiner juristischen Karriere, Zeitungsredaktion, Übersetzungen ausländischer und antiker Texte und zu seiner Rolle am Obersten Gerichtshof von Arkansas vor dem Krieg. Allein dadurch, dass er in seinen 82 Lebensjahren auf der so viele Worte zu Papier brachte, hinterließ er einen enormen Stapel an Material, das es Verschwörungstheoretikern erlaubt, buchstäblich alles über ihn zu behaupten.

Und das haben sie getan.

Zu der Zeit, als ich schrieb, war ich kaum sechs Jahre Freimaurer gewesen, und ich war (und bin es auch heute noch) kein Mitglied des Alten Akzeptierten Schottischen Ritus - Südliche Jurisdiktion. Im NMJ lesen und wissen wir fast nichts über Pike, noch haben wir seine Rituale übernommen. Die nördliche und die südliche Jurisdiktion haben rituell fast nichts gemeinsam. Diejenigen von uns in den fünfzehn nordöstlichen Staaten des AASR-NMJ haben nie Kopien seines Meisterwerks Moral & Dogma erhalten (im Gegensatz zu ALLEN Mitgliedern der Südlichen Jurisdiktion bis in die 1970er Jahre). Daher haben wir ihn nie besonders verehrt oder gar seine Arbeit studiert, es sei denn, dies wird von Einzelpersonen unabhängig voneinander getan. Bis zum Aufkommen der leichten Verbreitung von Informationen durch das Internet hörte buchstäblich die Hälfte der freimaurerischen Bevölkerung der Vereinigten Staaten und ein enormer Teil davon außerhalb der USA den Namen Albert Pike und sagte: "Nie von ihm gehört".

In einem Seitenteil meines Buches mit dem Titel "Mysticism, magic, and Masonic mumbo-jumbo" (Mystik, Magie und freimaurerischer Hokuspokus) sprach ich über eine Gruppe von intellektuellen Freimaurern des 19. Jahrhunderts, die sich entschieden, zu glauben, dass die Freimaurerei weitaus mystischere und esoterischere Ursprünge hatte, als sie es wahrscheinlich hatte. Ich nahm Pike in diese Gruppe von Schriftstellern auf, die über "schillerndes intellektuelles und spirituelles Wissen" verfügten.

"Die Werke dieser Männer waren voll von fabelhaften Geschichten über Glauben und Kulturen und kryptischen Theorien über die tiefsten und frühesten Ursprünge der Freimaurerei", schrieb ich selbstbewusst.

"Kurz gesagt", sagte ich, "sie schrieben eine Menge Mist".

Sagen wir einfach, dass ich im Jahr 2004 Pikes wahre Lehre nicht gerade zu schätzen wusste. Seitdem habe ich diese Passage des Buches überarbeitet und die leichtfertige und schlecht gewählte Abfuhr von Pike und seinen Schriften gestrichen. Nichtsdestotrotz befinde ich mich heute in der bizarren Lage, seinen Fall posthum einem gefühllosen und voreingenommenen Mob von Pressevertretern, Staatsbediensteten, destruktiven Demonstranten und Gelegenheitsbeobachtern vorzutragen, die Pike noch oberflächlicher verstehen als ich vor 16 Jahren.

Es ist unmöglich zu wissen, wie viele Menschen in den letzten 119 Jahren auf die Pike-Statue gestoßen sind, "Wer zum Teufel war dieser Kerl" sagten und tatsächlich versuchten, das herauszufinden. Aber das ist immer die verbliebene Hoffnung, wenn Führer einer bürgerlichen Gemeinschaft Statuen zu verehrungswürdigen Personen aufstellen - dass zukünftige Generationen versuchen werden, herauszufinden, warum diese Person als ehrenhaft oder bewundernswert oder heroisch genug angesehen wurde, um für alle Zeiten in Bronze gegossen zu werden.

Apologeten für die Zerstörung durch den Mob behaupten, dass die Existenz von Pikes Bronzefigur allein schon "Schmerz" verursacht habe, aber nicht wegen irgendetwas, das sich auf der Statue selbst befand. Sie konnte nur dann "Schmerz" verursachen, wenn eine Person der einseitigen Botschaft glaubte, dass Pikes kurze Zeit in der konföderierten Armee der bestimmende Aspekt seines Lebens war (was sicherlich nicht der Fall war). Oder die völlig unbewiesene Behauptung, er habe irgendetwas mit dem Ku-Klux-Klan zu tun (den er verunglimpfte). Oder dass er ein glühender Verfechter der Sklaverei war (was er nicht war und gegen die er bei zahlreichen Gelegenheiten schrieb). Oder dass er ein fanatischer Rassist war, der farbige Menschen wirklich hasste (er lebte unter den Indianern, verteidigte ihre Rechte und Interessen vor dem Obersten Gerichtshof der USA, lernte zahlreiche Sprachen, studierte und bewunderte zahlreiche nicht-westliche Kulturen, Religionen und Völker und unterstützte den von Prince Hall abgeleiteten Schottischen Ritus, indem er sich mit dessen afroamerikanischem Befehlshaber anfreundete und ihnen Kopien seines überarbeiteten Rituals übergab).

Wenn man Pikes Bild vom Angesicht der Erde kratzt, verändert das nicht das Leben eines einzigen Menschen, rettet nicht ein Leben, erhält nicht ein Leben oder verbessert in irgendeiner Weise das Leben von irgendjemandem. Dennoch kann und hat das Vorbeigehen an oder das Lesen über Pikes Statue und das Notieren einer Notiz, um zu verfolgen und zu sehen, WARUM er verehrt wurde, das Leben von Männern verändert, die sich den Freimaurern anschlossen, weil sie von Moral & Dogma oder Esoterika oder anderen Schriften Pikes fasziniert waren, auf die sie zufällig gestoßen sind. Es gibt keine wirkliche Möglichkeit zu wissen, wie viele, aber ich wette eine funktionierende Niere darauf, dass weitaus mehr von ihr positiv beeinflusst wurden als dass es welche gibt, die wirklich emotional verzweifelt über ihre Existenz waren.

Und nun wird dieser Einfluss nicht mehr möglich sein.

In dem Maße, wie sich die Gesellschaft verändert, verändern sich auch die Menschen, die wir im Rahmen einer gemeinsamen Kultur bewundern und ehren.

Gelegentlich denke ich darüber nach, wen die heutige Gesellschaft durch allgemeine Zustimmung und Gewöhnung wirklich bewundert. Wir stellen im Westen nicht mehr viele Statuen auf, nicht, weil sie in Ungnade gefallen sind, sondern weil wir uns als Gesellschaft nicht mehr darauf einigen, IRGENDJEMAND zu bewundern, es sei denn, es handelt sich um einen Sportler oder um eine anonyme "Jedermann"-Darstellung des einfachen Mannes. Politiker, Entdecker, Schriftsteller, Künstler, Musiker, Erfinder, Theologen, Philosophen, Militärs - all diese Bereiche von Errungenschaften wurden früher gefeiert und geehrt, manchmal sogar in die Kategorie "heroisch" erhoben. Aber wir haben uns so sehr daran gewöhnt, zu tribalisieren, zu trivialisieren, zu schnüffeln, nach Dreck zu graben, an Wunden zu kratzen und sonst den Makel an jeder Person zu suchen, die in den Vordergrund rückt, weil sie einen unmöglichen Grad an Perfektion und Reinheit nicht erfüllt. Der Miserabilismus als Lehrmethode hat gesiegt, und wir sind nicht mehr in der Lage, einzelne Helden zu entdecken, die es wert sind, für alle Zeiten in Erinnerung behalten zu werden. Das Beste, woran wir im Jahr 2020 zu arbeiten scheinen, ist eine Beteiligungstrophäe im Stil von Gruppenheroismus und -Bewunderung, wie "unsere Ersthelfer- Helden", unsere "Helden des medizinischen Personals", unsere "tapferen Restaurantarbeiter". Man fragt sich träge, ob in 50 Jahren jemand eine Gedenkstätte in Washington DC zu ihrem Gedenken vorschlagen wird.

Ich frage mich, was Joseph Campbell jetzt aus uns allen machen würde, wo wir doch wissen, dass die Menschen sich schon immer nach der einsamen Gestalt des "Helden" gesehnt haben, um Inspiration und Nachahmung zu finden, und da wir sehen, dass die westliche Gesellschaft dazu nicht mehr in der Lage ist.

Im Februar 1993 veröffentlichte die Zeitschrift Philalethes einen Artikel über die damals wütende Kontroverse um die Pike-Statue. Er wurde von Reverend Howard L. Woods verfasst, einem christlichen Seelsorger, der zehn Jahre lang als Großmeister der Prince Hall Großloge von Arkansas F&AM diente. Im Jahr 1991 war er als Dozent in die Philalethes Society eingeladen worden, der erste Prinz-Hall-Mason, der je darum gebeten wurde, und dies noch viele Jahre, bevor die Anerkennung der Prince Hall weit verbreitet war. GM Woods bestätigte, bevor ein jüngeres Stipendium mehr von Pikes Schriften ans Licht brachte, dass Pike tatsächlich seine überarbeiteten Rituale des Schottischen Ritus zur Verfügung stellte, um der Prince Hall bei der Ausrichtung des Schottischen Ritus zu helfen.


Die Sichtweise von Großmeister Reverend Woods aus dem Jahr 1993 verdient es, angesichts der Ereignisse dieses Wochenendes jetzt wiederholt zu werden.

Die Albert Pike-Statue: Lasst sie stehen

Es gibt keine verlorene Liebe zwischen den Prince Hall Freimaurern und dem Andenken an den verstorbenen Albert Pike, Freimaurer-Historiker, Schriftsteller und angeblichen Ritualisten des Ku-Klux-Klan, aber, wenn die Freimaurerei das Bollwerk freidenkender Menschen bleiben soll, dann:

"Lasst die Statue stehen! Wie die Naturen, über die er schrieb, zeigte Albert Pike die hellen und dunklen Seiten seiner eigenen Seele, als er mit einem Atemzug von seiner Bereitschaft sprach, seine Freimaurerei aufzugeben, anstatt den Neger als "Freimaurer-Bruder" anzuerkennen, und mit einem weiteren Atemzug erklärte, dass jeder Mensch frei sein sollte, denn ein freier Mensch sei ein Gewinn, während ein Sklave eine Belastung sei.

Die Menschheit ist so, und solange die Statue steht, werden Amerika und die Freimaurerei überleben. Wenn die Statue abgerissen wird, sind Amerika und die Freimaurerei in Gefahr, denn man müsste sich fragen: "Wie geht es weiter? Als Prince Hall Mason, als ein Afroamerikaner und als ein mutmaßlicher Freidenker sehe ich eine höhere Macht als den sterblichen Geist von Albert Pike, der seine Feder führte, während er so schöne Worte des Lebens schrieb, eine gelegentlich helfende Hand von jemandem, der "größer ist als Sie oder ich".

Lassen Sie die Statue stehen, auch wenn bewiesen ist, dass Albert Pike tatsächlich Rituale für den Ku-Klux-Klan geschrieben hat; es sind schon mehr schändliche Taten von anderen vollbracht worden, ohne dass ihr historisches Heldentum geopfert wurde. Lasst die Statue als Erinnerung daran stehen, dass das Gute und das Böse der Menschen in uns im Gleichgewicht sind, und wir alle sollten jetzt und in der Zukunft nach Vollkommenheit streben, nicht in der Vergangenheit. Lasst die Statue stehen!

-Rev. Howard L. Woods, Großmeister der Prince Hall Masons of Arkansas.




ANMERKUNG: Zwischen 1887 und 1891 teilte Albert Pike gerne persönliche, handsignierte Kopien seiner Abschlussrituale im Schottischen Ritus der Freimaurerei mit seinem Amtskollegen Thornton A. Jackson in der parallelen südlichen Jurisdiktion des Schottischen Ritus-für schwarze Prince-Hall- Freimaurer, um ihre junge Organisation zu unterstützen. Pikes Korrespondenz hat nicht überlebt, aber in Schriften aus dieser Zeit beschrieb Jackson Pike als seinen Freund.

Spätere Vergleiche ihrer beiden Rituale bestätigten, dass die Prince Hall AASR-SJ auch heute noch sehr eng mit den Schriften Pikes aus den Jahren vor 1887 verbunden sind.

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