Friedrich Wichtl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Dezember 2013, 22:07 Uhr

Wichtl, Friedrich

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Dr., österreichischer deutschnationaler Politiker, Reichsratsabgeordneter, Mitglied der ersten provisorischen Nationalversammlung der Republik Deutschösterreich, * 1872, † 1921, trat gleich nach dem 1. Weltkrieg mit sensationell aufgemachten unkritischen Schmähschriften gegen die Freimaurerei hervor, deren verbreitetste "Weltfreimaurerei - Weltrevolution - Weltrepublik" (11. Auflage, München 1928) wurde. Dr. Carl Vogl behauptet in "Aufzeichnungen und Bekenntnisse eines Pfarrers" (Berlin 1930), daß das Material und die Richtlinien zu dem Machwerk 1917 vom Auswärtigen Amt in Berlin geliefert worden seien (s. Meyrink).

Weitere Pamphlete waren: Dr. Karl Kramar, der Anstifter des Weltkrieges" (München 1918), "Freimaurermorde" (Wien 1920) usw. Dank geschickter Reklame, die durch Vorträge unterstützt wurden, wirkten die Wichtlschen Publikationen in der aufgeregten Umsturzzeit in gewissen Bevölkerungsschichten ähnlich überzeugend wie seinerzeit die Erzeugnisse Taxils.

Skrupellos geschrieben, gab die "Weltfreimaurerei..." in aufreizender Weise den Ton für die Kampfmusik an, die dann von Ludendorff und anderen noch lauter aufgenommen wurde. Wichtl war es darum zu tun, "nachzuweisen", daß die Freimaurerei mit allem revolutionären Tun, mit allen politischen Morden (Sarajevo ! ) aufs innigste verknüpft sei, und er gab auch das ebenso falsche Schlagwort aus, die Freimaurerei diene den Herrschaftsgelüsten des Judentums.

Das Endziel der freimaurerischen Arbeit sah Wichtl in der Schaffung einer Weltrepublik. So absurd alle diese Behauptungen auch waren, so sehr sie der geschichtlichen Wahrheit ins Gesicht schlugen, sie haben heute noch viele gläubige Nachbeter (s. Weltkrieg).