Lied der Lehrjungen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
(Die Seite wurde neu angelegt: „ == Lied der Lehrjungen == Bearbeitung: Roland Müller Lied der Lehrjungen. Erste Strophe. Ihr der Freimäurerey Gesellen, und ihr Brüder, Geniesse…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
 
== Lied der Lehrjungen ==
 
Bearbeitung: [[Roland Müller]]
 
 
  
 
Lied der Lehrjungen.
 
Lied der Lehrjungen.
Zeile 10: Zeile 6:
  
 
Ihr der Freimäurerey
 
Ihr der Freimäurerey
 
+
*Gesellen, und ihr Brüder,
Gesellen, und ihr Brüder,
+
*Geniesset ohn Verdruß
 
+
*Die Freuden dieses Lebens:
Geniesset ohn Verdruß
+
*Nehmt das bestrichne GIas,
 
+
*Und weiset jetzt mit dem gedritten Zeichen,
Die Freuden dieses Lebens:
+
*Daß wir in holder Einigkeit
 
+
*Der Brüder Wohlseyn trinken.
Nehmt das bestrichne GIas,
 
 
 
Und weiset jetzt mit dem gedritten Zeichen,
 
 
 
Daß wir in holder Einigkeit
 
 
 
Der Brüder Wohlseyn trinken.
 
 
 
  
 
Die Welt giebt sich viel Müh,
 
Die Welt giebt sich viel Müh,
 
+
*Zu wissen unsre Werke:
Zu wissen unsre Werke:
+
*Doch soll der Neider Schaar
 
+
*Nichts desto klüger werden.
Doch soll der Neider Schaar
+
*Sie sind umsonst bemüht
 
+
*Auf unsere Geheimniß einzudringen,
Nichts desto klüger werden.
+
*Ja sie erfahren nicht einmal,
 
+
*Wie wir als Brüder trinken.
Sie sind umsonst bemüht
 
 
 
Auf unsere Geheimniß einzudringen,
 
 
 
Ja sie erfahren nicht einmal,
 
 
 
Wie wir als Brüder trinken.
 
 
 
  
 
Der unsre Wörter sucht,
 
Der unsre Wörter sucht,
 
+
*Sich unsrer Zeichen rühmet,
Sich unsrer Zeichen rühmet,
+
*Ist aus der Thoren Zahl,
 
+
*Den dörffen wir nichts achten.
Ist aus der Thoren Zahl,
+
*Er will mit frechem Zahn
 
+
*Den Mond in seinem hohen Lauf verhindern.
Den dörffen wir nichts achten.
+
*Wir selber wüssten nichts darvon
 
+
*Wenn wir nicht Brüder waren.
Er will mit frechem Zahn
 
 
 
Den Mond in seinem hohen Lauf verhindern.
 
 
 
Wir selber wüssten nichts darvon
 
 
 
Wenn wir nicht Brüder waren.
 
 
 
  
 
Man sahe jederzeit
 
Man sahe jederzeit
 
+
*Wie Fürsten und Monarchen,
wie Fürsten und Monarchen,
+
*Und Grosse ohne Zahl
 
+
*Aus den berühmt'sten Ländern
Und Grosse ohne Zahl
+
*Die Waffen abgelegt,
 
+
*Nur daß ein Schurzfell ihre Lenden schmücke,
Aus den berühmt'sten Ländern
+
*Und wie sie sichs zum Ruhm gedacht
 
+
*Wenn man sie Brüder nennte.
Die Waffen abgelegt,
 
 
 
Nur daß ein Schurzfell ihre Lenden schmücke,
 
 
 
Und wie sie sichs zum Ruhm gedacht
 
 
 
Wenn man sie Brüder nennte.
 
 
 
  
 
Die Vorwelt zeuget selbst
 
Die Vorwelt zeuget selbst
 +
*Daß alles sehr vernünftig,
 +
*Daß alles trefflich gut
 +
*Gerecht und Ehrenswürdig
 +
*Was jemals in der Zunft
 +
*Gerechter Brüder ward in acht genommen.
 +
*Drum trinken wir auf aller Wohl
 +
*Und lären unsre Gläser.
  
Daß alles sehr vernünftig,
+
Auf! füget Hand an Hand,
 
+
*Und halt euch steif zusammen,
Daß alles trefflich gut
+
*Und dankt des Schicksals Schluß
 
+
*Der uns so treu vereinigt,
Gerecht und Ehrenswürdig
+
*Und glaubet für gewiß,
 
+
*Man trinke durch alle Theile der Erden
Was jemals in der Zunft
+
*Nie würdiger, als mit dem Wunsch,
 
+
*Daß unsre Brüder leben.
Gerechter Brüder ward in acht genommen.
 
 
 
Drum trinken wir auf aller Wohl
 
 
 
Und lären unsre Gläser.
 
 
 
 
 
Aufl füget Hand an Hand,
 
 
 
Und halt euch steif zusammen,
 
 
 
Und dankt des Schicksals Schluß
 
 
 
Der uns so treu vereinigt,
 
 
 
Und glaubet für gewiß,
 
 
 
Man trinke durch alle Theile der Erden
 
 
 
Nie würdiger, als mit dem Wunsch,
 
 
 
Daß unsre Brüder leben.
 
 
 
  
 
Bey dieser letzten Strophe sagt man dreymal die kleine Wiederholung.
 
Bey dieser letzten Strophe sagt man dreymal die kleine Wiederholung.
  
 
Sehet hierunten die Fortsetzung.
 
Sehet hierunten die Fortsetzung.
 
  
  
 
Fortsetzung des Liedes der Lehrjungen
 
Fortsetzung des Liedes der Lehrjungen
 
+
*Durch den Bruder *****
Durch den Bruder *****
 
 
 
  
  
 
Ihr dieser edlen Zunft
 
Ihr dieser edlen Zunft
 
+
*Gesellen und ihr Brüder,
Gesellen und ihr Brüder,
+
*Beweißt in unserm Lied,
 
+
*Den Geist, der uns befeuert.
Beweißt in unserm Lied,
+
*Wir brauchen in der Lust
 
+
*Auch selbst das Winkelmaas der strengen Tugend,
Den Geist, der uns befeuert.
+
*Die Kunst zu zäumen die Begierd
 
+
*Giebt uns den Bruder-Titel.
Wir brauchen in der Lust
 
 
 
Auch selbst das Winkelmaas der strengen Tugend,
 
 
 
Die Kunst zu zäumen die Begierd
 
 
 
Giebt uns den Bruder-Titel.
 
 
 
  
 
Mit Blumen ausgeschmückt
 
Mit Blumen ausgeschmückt
 
+
*Bringt hier die Weisheit wieder
Bringt hier die Weisheit wieder
+
*Die Anmuth die man sah
 
+
*Zun Zeiten der Astreen.
Die Anmuth die man sah
+
*Der frische Necktarsaft,
 
+
*Um den sich oft so grimme Krieg' entzünden,
Zun Zeiten der Astreen.
+
*Wird hier des Friedens edle Quell,
 
+
*Da man als Brüder trinket.
Der frische Necktarsaft,
 
 
 
Um den sich oft so grimme Krieg' entzünden,
 
 
 
Wird hier des Friedens edle Quell,
 
 
 
Da man als Brüder trinket.
 
 
 
  
 
Wir wissen trotz dem Neid
 
Wir wissen trotz dem Neid
 
+
*Allein die seltne Mittel,
Allein die seltne Mittel,
+
*Des Lebens Süssigkeit
 
+
*Von Reu befreyt zu kosten.
Des Lebens Süssigkeit
+
*Doch wird des Pöbels Schaar
 
+
*Vergebens nach so grossen Gütern streben:
Von Reu befreyt zu kosten.
+
*Wir selber wüßten nichts davon,
 
+
*Wenn wir nicht Brüder wären.
Doch wird des Pöbels Schaar
 
 
 
Vergebens nach so grossen Gütern streben:
 
 
 
Wir selber wüßten nichts davon,
 
 
 
Wenn wir nicht Brüder wären.
 
 
 
  
 
Der fremden Fürwitz will
 
Der fremden Fürwitz will
 
+
*Der Mäurer Werke wissen.
Der Mäurer Werke wissen.
+
*Nein, ihrem schwachem Blick
 
+
*Soll es niemal gelingen.
Nein, ihrem schwachem Blick
+
*Sie nehmen eitle Müh
 
+
*Die Tieffe der Geheimniß zu ergründen,
Soll es niemal gelingen.
+
*Doch sie erfahren nicht einmal
 
+
*Wie wir als Brüder trinken.
Sie nehmen eitle Müh
 
 
 
Die Tieffe der Geheimniß zu ergründen,
 
 
 
Doch sie erfahren nicht einmal
 
 
 
Wie wir als Brüder trinken.
 
 
 
  
 
Wenn ungefehr Verdruß
 
Wenn ungefehr Verdruß
 
+
*Uns Unruh machen sollte,
Uns Unruh machen sollte,
+
*So laden wir geschwind
 
+
*Dawieder die Gewehre
So laden wir geschwind
+
*Und mit dem grösten Feur,
 
+
*Das besser glänzt als der Canonen Blitze,
Dawieder die Gewehre
+
*Verjagt man den Verdruß von hier
 
+
*Den Feind getreuer Brüder:
Und mit dem grösten Feur,
 
 
 
Das besser glänzt als der Canonen Blitze,
 
 
 
Verjagt man den Verdruß von hier
 
 
 
Den Feind getreuer Brüder:
 
 
 
  
 
Auf trinket allzugleich
 
Auf trinket allzugleich
 
+
*Dem sanften Geist zu ehren,
Dem sanften Geist zu ehren,
+
*Der also für das Wohl
 
+
*Der freyen Mäurer wachet.
Der also für das Wohl
+
*Halt eure Glaser gleich
 
+
*Und gebt so denn mit dem gedritten Zeichen,
Der freyen Mäurer wachet.
+
*Ein Sinnebild der Einigkeit,
 
+
*Die unter Brüdern herrschet.
Halt eure Glaser gleich
 
 
 
Und gebt so denn mit dem gedritten Zeichen,
 
 
 
Ein Sinnebild der Einigkeit,
 
 
 
Die unter Brüdern herrschet.
 
 
 
  
 
Auf füget Hand an Hand,
 
Auf füget Hand an Hand,
 
+
*Und halt euch steif zusammen,
Und halt euch steif zusammen,
+
*Und dankt des Himmels Huld,
 
+
*Der uns so treu verbunden.
Und dankt des Himmels Huld,
+
*Es müß' die Einigkeit,
 
+
*Die unsere geheimen Lehren krönet,
Der uns so treu verbunden.
+
*Der Wollust zärtlichen Genuß
 
+
*Mit dieser Zunft verbinden.
Es müß' die Einigkeit,
 
 
 
Die unsere geheimen Lehren krönet,
 
 
 
Der Wollust zärtlichen Genuß
 
 
 
Mit dieser Zunft verbinden.
 
  
  
 
Man wiederholet diese zwey Verse dreymal.
 
Man wiederholet diese zwey Verse dreymal.

Version vom 9. Juni 2013, 17:08 Uhr

Lied der Lehrjungen.

Erste Strophe.


Ihr der Freimäurerey

  • Gesellen, und ihr Brüder,
  • Geniesset ohn Verdruß
  • Die Freuden dieses Lebens:
  • Nehmt das bestrichne GIas,
  • Und weiset jetzt mit dem gedritten Zeichen,
  • Daß wir in holder Einigkeit
  • Der Brüder Wohlseyn trinken.

Die Welt giebt sich viel Müh,

  • Zu wissen unsre Werke:
  • Doch soll der Neider Schaar
  • Nichts desto klüger werden.
  • Sie sind umsonst bemüht
  • Auf unsere Geheimniß einzudringen,
  • Ja sie erfahren nicht einmal,
  • Wie wir als Brüder trinken.

Der unsre Wörter sucht,

  • Sich unsrer Zeichen rühmet,
  • Ist aus der Thoren Zahl,
  • Den dörffen wir nichts achten.
  • Er will mit frechem Zahn
  • Den Mond in seinem hohen Lauf verhindern.
  • Wir selber wüssten nichts darvon
  • Wenn wir nicht Brüder waren.

Man sahe jederzeit

  • Wie Fürsten und Monarchen,
  • Und Grosse ohne Zahl
  • Aus den berühmt'sten Ländern
  • Die Waffen abgelegt,
  • Nur daß ein Schurzfell ihre Lenden schmücke,
  • Und wie sie sichs zum Ruhm gedacht
  • Wenn man sie Brüder nennte.

Die Vorwelt zeuget selbst

  • Daß alles sehr vernünftig,
  • Daß alles trefflich gut
  • Gerecht und Ehrenswürdig
  • Was jemals in der Zunft
  • Gerechter Brüder ward in acht genommen.
  • Drum trinken wir auf aller Wohl
  • Und lären unsre Gläser.

Auf! füget Hand an Hand,

  • Und halt euch steif zusammen,
  • Und dankt des Schicksals Schluß
  • Der uns so treu vereinigt,
  • Und glaubet für gewiß,
  • Man trinke durch alle Theile der Erden
  • Nie würdiger, als mit dem Wunsch,
  • Daß unsre Brüder leben.

Bey dieser letzten Strophe sagt man dreymal die kleine Wiederholung.

Sehet hierunten die Fortsetzung.


Fortsetzung des Liedes der Lehrjungen

  • Durch den Bruder *****


Ihr dieser edlen Zunft

  • Gesellen und ihr Brüder,
  • Beweißt in unserm Lied,
  • Den Geist, der uns befeuert.
  • Wir brauchen in der Lust
  • Auch selbst das Winkelmaas der strengen Tugend,
  • Die Kunst zu zäumen die Begierd
  • Giebt uns den Bruder-Titel.

Mit Blumen ausgeschmückt

  • Bringt hier die Weisheit wieder
  • Die Anmuth die man sah
  • Zun Zeiten der Astreen.
  • Der frische Necktarsaft,
  • Um den sich oft so grimme Krieg' entzünden,
  • Wird hier des Friedens edle Quell,
  • Da man als Brüder trinket.

Wir wissen trotz dem Neid

  • Allein die seltne Mittel,
  • Des Lebens Süssigkeit
  • Von Reu befreyt zu kosten.
  • Doch wird des Pöbels Schaar
  • Vergebens nach so grossen Gütern streben:
  • Wir selber wüßten nichts davon,
  • Wenn wir nicht Brüder wären.

Der fremden Fürwitz will

  • Der Mäurer Werke wissen.
  • Nein, ihrem schwachem Blick
  • Soll es niemal gelingen.
  • Sie nehmen eitle Müh
  • Die Tieffe der Geheimniß zu ergründen,
  • Doch sie erfahren nicht einmal
  • Wie wir als Brüder trinken.

Wenn ungefehr Verdruß

  • Uns Unruh machen sollte,
  • So laden wir geschwind
  • Dawieder die Gewehre
  • Und mit dem grösten Feur,
  • Das besser glänzt als der Canonen Blitze,
  • Verjagt man den Verdruß von hier
  • Den Feind getreuer Brüder:

Auf trinket allzugleich

  • Dem sanften Geist zu ehren,
  • Der also für das Wohl
  • Der freyen Mäurer wachet.
  • Halt eure Glaser gleich
  • Und gebt so denn mit dem gedritten Zeichen,
  • Ein Sinnebild der Einigkeit,
  • Die unter Brüdern herrschet.

Auf füget Hand an Hand,

  • Und halt euch steif zusammen,
  • Und dankt des Himmels Huld,
  • Der uns so treu verbunden.
  • Es müß' die Einigkeit,
  • Die unsere geheimen Lehren krönet,
  • Der Wollust zärtlichen Genuß
  • Mit dieser Zunft verbinden.


Man wiederholet diese zwey Verse dreymal.