Senfkorn-Orden: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Senfkorn-Orden,''' geheimer, mystisch-religiöser Orden, gestiftet von Zinzendorf im Anfang des 18. Jahrh., zur Verbindung der Menschen mit Gott und dem Erlöser, Erzielung einer vorsichtigen, doch ehrlichen und aufrichtigen Handlungsweise, Ebnung der Wege des Herrn, Verhinderung aller Neuerungen in Lehren und Gebräuchen der Kirche. | '''Senfkorn-Orden,''' geheimer, mystisch-religiöser Orden, gestiftet von Zinzendorf im Anfang des 18. Jahrh., zur Verbindung der Menschen mit Gott und dem Erlöser, Erzielung einer vorsichtigen, doch ehrlichen und aufrichtigen Handlungsweise, Ebnung der Wege des Herrn, Verhinderung aller Neuerungen in Lehren und Gebräuchen der Kirche. |
Version vom 21. Juli 2013, 22:52 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Senfkorn-Orden
Quelle: Freimaurer-Lexicon von Johann Christian Gädicke, Verlag Gebrüder Gädicke, Berlin 1818, S. 458
Gründung
Im Jahr 1739 entstand aus dem Schoße der Herrnhuter ein Orden vom Senfkorn, dessen Mitglieder man geistliche Freimaurer nannte.
Absicht des Ordens
Die ganze Erfindung und Absicht des Ordens, welcher längst wieder erloschen ist, ist aus der Stelle Marcus am IV. v, 30-32 entlehnt, wo es heißt: "Und er sprach: Wem wollen wir das Reich Gottes vergleichen? und durch welch Gleichniß wollen wir es vorbilden? Gleichwie ein Senfkorn, wenn gesäet wird aufs Land, so ist es das kleinste unter allen Saamen auf Erden. Und wen es gesäet ist, so nimmt es zu, und wird größer, denn alle Kohlkräuter, und gewinnet große Zweige, also, daß die Vögel unter dem Himmel unter seinem Schatten wohnen können."
Glieder des Ordens
Die Glieder wurden aus allen christlichen Religionsparteien genommen, und ihr Hauptzweck war die Ausbreitung des Reichs Christi durch die ganze Welt.
Ordenszeichen
Das Ordenszeichen war eine Senfpflanze, nebst einem goldne Ringe, mit der Umschrift: unser keiner lebt ihm selber." Die Senfpflanze befand sich in der Mitte eines goldnen Kreuzes, welches an einem grünen Bande getragen wurde, und hatte die Umschrift: quod fuit ante nihil.
Feste
Jährlich hielten sich in Gnadenstadt eine feierliche Zusammenkunft, und feierten außerdem als vorzügliche Feste den 15. März und 16. April.
Pierer's Lexicon. 1857–1865
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 843
Senfkorn-Orden, geheimer, mystisch-religiöser Orden, gestiftet von Zinzendorf im Anfang des 18. Jahrh., zur Verbindung der Menschen mit Gott und dem Erlöser, Erzielung einer vorsichtigen, doch ehrlichen und aufrichtigen Handlungsweise, Ebnung der Wege des Herrn, Verhinderung aller Neuerungen in Lehren und Gebräuchen der Kirche.
Ordenszeichen: ein goldener Ring mit der Schrift: Unser keiner lebt ihm selber, und ein an den Ecken grünemaillirtes Kreuz mit dem Bild eines Senfkorns in der Mitte und der Umschrift: Quod fuit ante nihil, an einer goldenen, halb aus geschlossenen, halb aus offenen Senfkörnern gebildeten Kette, oder an grünem Band bei Weltlichen, an weißem mit grüner Einfassung bei Geistlichen. Gleicher Rang für alle Mitglieder war Hauptgrundsatz und für den Fall einer Versammlung in der Kapelle der Gnadenstadt sollte ein purpurner Kaftan mit einem Silberkreuz auf dessen rechter Seite als Ordenstracht dienen. Sonst wurde darüber nichts bekannt.