Orden der lustigen Einsiedler: Unterschied zwischen den Versionen

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Quelle: Der Bazar: Illustrirte Damen-Zeitung Nr. 28. 23. Juli 1857. XIII. Jahrgang S. 227  
 
Quelle: Der Bazar: Illustrirte Damen-Zeitung Nr. 28. 23. Juli 1857. XIII. Jahrgang S. 227  
  
Eine Stiftung so recht im Geist des achtzehnten Jahrhunderts war der Orden der lustigen Einsiedler ["l´ordre des Eremites de bonne humour"] den '''Herzog Friedrich III. von Gotha''' 1739 in seinem französisch-holländischen Lustschlosse Friedrichswerth stiftete.  
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Eine Stiftung so recht im Geist des achtzehnten Jahrhunderts war der Orden der lustigen Einsiedler ["l´ordre des Eremites de bonne humour"] den '''Herzog Friedrich III. von Gotha''' 1739 in seinem französisch-holländischen Lustschlosse Friedrichswerth stiftete.
 
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===Besonderheiten des Ordens===
 
In dem Garten hatte jeder Herr und jede Dame eine besondere Klause, die Mitglieder erschienen dort stets in Eremitentracht und redeten sich mit besonderen Ordensnamen an als Content, Gentil, Desirant oder Brillante, Florissante, Modeste etc. Der Herzog war Großprior, seine Gemahlin die geistvolle '''Louise Dorothea von Meiningen''' Großpriorin.  
 
In dem Garten hatte jeder Herr und jede Dame eine besondere Klause, die Mitglieder erschienen dort stets in Eremitentracht und redeten sich mit besonderen Ordensnamen an als Content, Gentil, Desirant oder Brillante, Florissante, Modeste etc. Der Herzog war Großprior, seine Gemahlin die geistvolle '''Louise Dorothea von Meiningen''' Großpriorin.  
  
 
Man grüßte sich mit "vive la jole!", und nach Paragraphus 13 der von '''Cachedenier''' verfassten Ordensstatuten sang man beim Nachtisch französische chansons "ganz wie man das in Frankreich zu thun pflegt".  
 
Man grüßte sich mit "vive la jole!", und nach Paragraphus 13 der von '''Cachedenier''' verfassten Ordensstatuten sang man beim Nachtisch französische chansons "ganz wie man das in Frankreich zu thun pflegt".  
  
Das Ganze erinnert an Friedrichs des Großen kronprinzlichen Bayardorden zu Rheinsberg, der denn freilich doch einen ernsten Hintergrund hatte. Die Ordenstracht der lustigen Einsiedler bestand in einem Rocke von olivenfarbigen Taffet, Strohhüten mit Rosabändern, Gürteln von gleicher Farbe und Schäferstäben; die Decoration war ein grünemaillirtes ovales Schildlein, mit der Devise: "vive la jole!" auf der einen, dem Ordensnamen und der Nummer des Trägers oder der Trägerin auf der anderen Seite. Das Schildlein wurde an einem weißen grün bordierten Bande um den Hals getragen. Das Ganze ist eine barocke Mischung von Orden- und Schäferspiel nach Muster der "Asträa" zur Erheiterung fürstlichen Landlebens.
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Das Ganze erinnert an Friedrichs des Großen kronprinzlichen Bayardorden zu Rheinsberg, der denn freilich doch einen ernsten Hintergrund hatte.  
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===Ordenstracht des Ordens===
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Die Ordenstracht der lustigen Einsiedler bestand in einem Rocke von olivenfarbigen Taffet, Strohhüten mit Rosabändern, Gürteln von gleicher Farbe und Schäferstäben; die Decoration war ein grünemaillirtes ovales Schildlein, mit der Devise: "vive la jole!" auf der einen, dem Ordensnamen und der Nummer des Trägers oder der Trägerin auf der anderen Seite. Das Schildlein wurde an einem weißen grün bordierten Bande um den Hals getragen.  
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Das Ganze ist eine barocke Mischung von Orden- und Schäferspiel nach Muster der "Asträa" zur Erheiterung fürstlichen Landlebens.

Version vom 12. Mai 2014, 18:46 Uhr

Orden der lustigen Einsiedler

Quelle: Der Bazar: Illustrirte Damen-Zeitung Nr. 28. 23. Juli 1857. XIII. Jahrgang S. 227

Eine Stiftung so recht im Geist des achtzehnten Jahrhunderts war der Orden der lustigen Einsiedler ["l´ordre des Eremites de bonne humour"] den Herzog Friedrich III. von Gotha 1739 in seinem französisch-holländischen Lustschlosse Friedrichswerth stiftete.

Besonderheiten des Ordens

In dem Garten hatte jeder Herr und jede Dame eine besondere Klause, die Mitglieder erschienen dort stets in Eremitentracht und redeten sich mit besonderen Ordensnamen an als Content, Gentil, Desirant oder Brillante, Florissante, Modeste etc. Der Herzog war Großprior, seine Gemahlin die geistvolle Louise Dorothea von Meiningen Großpriorin.

Man grüßte sich mit "vive la jole!", und nach Paragraphus 13 der von Cachedenier verfassten Ordensstatuten sang man beim Nachtisch französische chansons "ganz wie man das in Frankreich zu thun pflegt".

Das Ganze erinnert an Friedrichs des Großen kronprinzlichen Bayardorden zu Rheinsberg, der denn freilich doch einen ernsten Hintergrund hatte.

Ordenstracht des Ordens

Die Ordenstracht der lustigen Einsiedler bestand in einem Rocke von olivenfarbigen Taffet, Strohhüten mit Rosabändern, Gürteln von gleicher Farbe und Schäferstäben; die Decoration war ein grünemaillirtes ovales Schildlein, mit der Devise: "vive la jole!" auf der einen, dem Ordensnamen und der Nummer des Trägers oder der Trägerin auf der anderen Seite. Das Schildlein wurde an einem weißen grün bordierten Bande um den Hals getragen.

Das Ganze ist eine barocke Mischung von Orden- und Schäferspiel nach Muster der "Asträa" zur Erheiterung fürstlichen Landlebens.