Komponisten aus Dresden: 20 neue Gesänge, 1782: Unterschied zwischen den Versionen
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===VI. Am Johannisfeste.=== | ===VI. Am Johannisfeste.=== |
Version vom 27. Juni 2014, 08:56 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Komponisten aus Dresden: 19 neue Gesänge, 1782
- 1.1 IV. Am Stiftungstage.
- 1.2 VI. Am Johannisfeste.
- 1.3 VII. Bey dem Wechsel des Jahres.
- 1.4 VIII. Bey der Aufnahme eines Bruders.
- 1.5 IX. Gesang eines jungen Bruders.
- 1.6 X. An einen jüngern Bruder.
- 1.7 XI. Gesellenlied.
- 1.8 XII. Der Meister an die Brüder.
- 1.9 XIII. Vaterlandsliebe.
- 1.10 XV. Vorsatz des Maurers.
- 1.11 XVI. Bestimmung des Maurers.
- 1.12 XVII. Erinnerung des Todes.
- 1.13 XVIII. Trost der Zukunft.
- 1.14 XIX. Wohlthätigkeit.
- 1.15 XXIII. Hymne an die Weisheit.
- 1.16 XXIV. An die Unbekannten.
- 1.17 XXVI. Göttlicher Schutz.
- 1.18 XXVII. Ermunterung.
- 1.19 XXX. Tafelgesang.
Komponisten aus Dresden: 19 neue Gesänge, 1782
Ausarbeitung von Roland Müller
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782
Enthält 4 Lieder von Johann Gottlieb Naumann (II, III, XIV und XXIX)
siehe diese unter:
15 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788
ferner.
11 Kompositionen von Christian Ehregott Weinlig (1782: Dresden)
7 Kompositionen von Gottfried Augustus Homilius (1782: Dresden)
6 Kompositionen von Christian Gotthilf Tag (1749-55 in Dresden, seither: Hohenstein)
5 Kompositionen von Franz Seydelmann (1782: Dresden)
5 Kompositionen von Joseph Schuster (1782: Dresden)
I. Gebet.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
(siehe Ludwig Friedrich Lenz: Gebet, 1772;
Die Strophen 3 und 4 stark verändert)
(Weinlig und Tag)
II. Weihgesang.
Ihr Brüder, auf! Das Fest beginnt.
(siehe Johann Gottlieb Naumann, 1782)
III: Bey einer Grundlegung
Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
(siehe Johann Gottlieb Naumann, 1782)
IV. Am Stiftungstage.
(Schuster und Homilius)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 130-131,
unter dem Titel: An einem Stiftungstage
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 287-288 (eine stark veränderte Version)
Wer singt mit mir im Hochgesang?
In meinen Päan, wer?
Ertöne, froher Saitenklang!
Ertöne weit umher!
Chor.
Wir singen froh im Hochgesang
Und feyern rund umher.
Die Sonn in Osten glänzte nicht,
Das Weltall lag in Nacht.
Der Schöpfer rief: Es werde Licht! –
Und Licht zerriß die Nacht!
Chor.
Der Schöpfer rief: Es werde Licht! –
Und Licht zerriß die Nacht.
Er, der dem Tage rief aus Nacht,
Aus Chaos einer Welt,
Er ists, der Licht und Ordnung macht,
Und Licht und Ordnung hält.
Chor.
Singt dem, der Licht und Ordnung macht,
Und Licht und Ordnung hält.
Allein zur neuen Erde kam
Die schwarze Bosheit bald;
Da schwand das Licht! den Scepter nahm
Verwirrung und Gewalt!
Chor.
Klagt Brüder! schwarze Bosheit kam,
Verwirrung und Gewalt.
Da lagen wir in Staub gebeugt,
Und flehten, Gott, zu dir,
"Du, der sein Ohr der Unschuld neigt,
Hilf Herr! dein Volk sind wir."
Chor.
Er, der sein Ohr Verlaßnen neigt,
Er sprach: "Ich helfe dir."
Es goß vom Urquell ewgen Lichts
Ein neuer Strom herab.
Heil, dem der Schöpfer aus dem Nichts
Die neue Schöpfung gab.
Chor.
Heil dem, der Schöpfer aus dem Nichts
Die neue Schöpfung gab!
Der neuen Schöpfung Bürger stehn
Im jungen Morgenglanz,
Vor sich ihr Tagewerk, und sehn
Zum Ziel den Sternenkranz.
Chor.
Auf, Brüder, auf zum Werk! Wir sehn
Am Ziel den Sternenkranz.
Heut, Brüder, stieg der Tag herab;
Wer singt ihn mit mir? Wer?
Preis dem, der diesen Tag uns gab!
Ertön' o Lied, umher l
Chor.
Dem, welcher diesen Tag uns gab,
Dank schalle froh umher.
1801, veränderte Version in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 287-288
Wir singen heut im Hochgesang
dem Stiftungsfest geweiht!
Ertöne froher Saitenklang,
ertöne weit und breit.
Chor.
Wir singen heut im Hochgesang
dem Stiftungsfest geweiht.
Die Sonn' in Osten war noch nicht,
das Weltall lag in Nacht,
da rief der Schöpfer: werde Licht,
und Licht brach durch die Nacht.
Chor.
O wohl uns, wohl uns.
daß das Licht durchbrach des Chaos Nacht.
Und auf des Schöpfers mächt'gen Ruf
stand da die neue Welt,
ein Ebenbild des, der sie schuf,
dem Licht und Recht gefällt.
Chor.
Ein Ebenbild des, der sie schuf,
dem Licht und Recht gefällt.
Allein zur neuen Erde kam
die schwarze Bosheit bald,
verhing ihr alles Licht,
und nahm ihr ab die Urgestalt.
Chor.
Klagt, Brüder, schwarze Bosheit nahm
ihr ab die Urgestalt.
Da flehten wir hinauf zum Herrn,
der aller Vater ist, und fanden auch
den Schutz nicht fern,
den Unschuld stets genießt.
Chor.
Da fanden wir den Schutz nicht fern,
den Unschuld stets genießt.
Vom Urquell alles Lichts floß da
ein neuer Strahl herab,
der jedem, der auf ihn nur sah,
Kraft zur Erkennniß gab.
Chor.
Heil jedem, der den Lichtstrahl sah,
der ihm Erkenntnis gab!
7. Auch über uns ergießt er sich
mit seinem hellen Schein,
und Weisheit, die der Erd' entwich
tritt in der Brüder Reih'n.
Chor.
Die Weisheit, die der Erd' entwich,
steh' stets in unsern Reih'n!
V. Am Johannisfeste.
(Weinlig)
siehe:
Theodor Gottlieb von Hippel: 23 neue Lieder, 1772
unter dem Titel: Auf das Fest des Heiligen Johannes
die stark veränderte Fassung
Willkommen Tag die Menschen zu beglücken!
VI. Am Johannisfeste.
(Homilius)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 230-231
Singt, Maurer singt dem Tage Freudenlieder!
Wie Engel schön, im Lichtgewand
Senkt er zu euch aus Ostens Höhn [1801: Höh] sich nieder,
Der unsrer Eintracht Bund verband.
Eilt [1801: Auf!], Brüder, eilt ins Heiligthum,
Und singt des großen Meisters Ruhm!
Rauh ist die Bahn, die Viele wandeln müssen
Für uns sind Rosen hingestreut.
Hinweg mit Thrän und Kummer! Maurer wissen,
Daß Tugend froh zu seyn gebeut.
Freut, Brüder, euch im Heiligthum,
Und singt etc.
Laßt Gold und Rang [1801: Rang und Gold], die länger nicht verweilen,
Als es dem Eigensinn [1801: blinden Glück] gefallt,
Sie, die im Tod einst treulos von uns eilen,
Laßt ihrem Liebling sie, der Welt!
Freut [1801: Rühmt] edler euch im Heiligthum,
Und singt etc.
Denn [1801: Hier], Brüder, hier, an dieser heilgen Stätte
Hier athmen Aller Herzen frey;
Nur [1801: die] Tugend schließt um uns die ewge Kette
Geheimnißvoller Maurerey.
Kommt, opfert ihr im Heiligthum,
Und singt etc.
Und [1801: O] du, wenn wir der Tugend Tempel bauen,
Hüll uns in deine Schatten, Nacht!
Verbreite rings um unsre Loge Grauen,
Wenn rege Neugier um uns wacht!
Gott selbst schützt unser Heiligthum:
Singt, singt des großen Meisters‘ Ruhm!
VII. Bey dem Wechsel des Jahres.
(Homilius)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
Ihm, dem Herrn der Ewigkeit,
Ihm, der uns das Jahr erneut,
Singet, weise Brüder,
Dankbar laute Jubellieder!
Unser heilger Orden steht
Noch in seiner Majestät
Durch die Dunkelheiten
Hellern Schimmer zu verbreiten.
Rollt auch mancher Sturm herauf
Rieb [1801: hebt] er unsern Bau nicht auf.
Was der Feind erfindet,
Er bleibt ewig fest gegründet.
Denn der Unermeßliche
Schaut herab von seiner Höh,
Schaffet unserm Werke
Gnädig Weisheit, Schönheit, Stärke.
Stimmt den frohsten Päan an!
Was uns ward, hat Er gethan,
Der die Welten baute.
Und sich näher uns vertraute.
Er war im verfloßnen Jahr
Was Er unsern Vätern war,
Fleiß, Kraft und Gedeyen
Schaff Er gütig auch im Neuen!
Daß wir, wie Er uns gebot,
Weise handeln bis zum Tod,
Und, wenn heim wir gehen,
Ihn in hellerm [1801: im hellern] Lichte sehen.
Brüder, schwöret Hand in Hand
Heut aufs neu bey unserm Band,
Nach der Maurer Weise,
Treu auf unsrer Pilgerreise!
VIII. Bey der Aufnahme eines Bruders.
(Weinlig)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 159-160
Jüngster Bruder uns so theuer!
Dem gemach des Irrthums Schleyer
Von dem Auge sinkt,
Dem vom flammenvollen Sterne
Hohe Weisheit, zwar von ferne,
Doch schon göttlich winkt!
Sey gegrüßt beym stillen Mahle,
Wo die Weisheit selbst die Schale
Unsrer Freundschaft beut!
Sey gegrüßt im kleinen Kreise,
Wo der Bieder, wo der Weise,
Steines Zwecks sich erfreut!
Einst vielleicht im Heiligthume
Wird des Sieges schönste Blume
Deiner Schläfe Kranz;
Einst, ein hochbeglückter Späher,
Einst vielleicht erblickst du näher
Gottes ganzen Glanz.
Diese Zeichen, diese Zelle,
Diese Kleidung, diese Kelle,
Sind das ganze nicht;
Eingehüllt in dichter Wolke
Gieng Jehovah vor dem Volke --
War nur Mosen Licht.
Auf und wandle! auf und suche!
Löse von der Blindheit Fluche,
Lieber Forscher, dich!
Nur zerreiße nicht die Binde!
Rasche Neugier wird zur Sünde
Und verspätet sich.
Zage nicht, wenn selbst die Wahrheit
Lang' mit ihrer Götter [1801: hohen] Klarheit
Deinem Blick entflieht!
Härtre Prüfung harrt noch deiner:
Doch ein ächtes Gold wird reiner,
Wenn es ausgeglüht.
Fest im Anfall, fest im Streite,
Bruder, wird zu Deiner Seite
Maurer Treue stehn.
Bis wir, im Triumph gerufen,
Einst empor zu höhern Stufen,
Zur Vollendung gehn.
IX. Gesang eines jungen Bruders.
(Weinlig)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 140,
unter dem Titel: Gesang eines jüngeren Maurers
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 290
Woher kommt mir der feste Muth,
So unerschüttert da zu stehn? —
Im Busen wallt mir Heldenglut
Und treibt mich standhaft [1784: feurig; 1801 ohne: standhaft oder feurig] fortzugehn.
Zu gehn in tiefer Mitternacht
Die lange steile Felsenbahn —
Wer hat mich bis hieher gebracht?
Wer bringt mich ach! [1801 ohne: mich ach!] zum Ziel hinan?
Dort [1801: Da] flammt der Stern! [1784: Dort glänzt das Licht!] Die Nacht zerreißt
Vor ihm ihr wölkigtes Gewand.
Ein Gott ists, der mich folgen heißt!
Ich reich ihm willig meine Hand.
[1801: vor ihm ist schwarz Gewand!
Ein Gott, der mich ihm folgen heißt,
reicht mir die Zuspruchshand.]
[1801 sind nun zwei Strophen eingefügt:
Ich geh', und unterlieg' ich ja,
wenn Kraft, nicht Muth gebricht,
so seys dem Heiligthume nah,
und nah dem vollen Licht.
So schreit ich fort, und zittert auch
der Boden unter mir,
wälzt sich aus Schlünden Glut und Rauch
und Donner über mir.]
Trag' ich ein unbeflecktes Herz,
Gehn gute Thaten mir voran [1801: mit],
Fliegt meine Seele Himmelwärts —
Wie leicht ist jeder Schritt gethan.
So sey mein Vorsatz immerdar:
Voll Muths, gerecht und gut zu seyn.
Das Laster nur, nicht die Gefahr;
Die Schande, nicht den Tod zu scheun!
[1801: gut und beherzt zu seyn;
Und für die Tugend nie Gefahr,
selbst nie den Tod zu scheun.]
X. An einen jüngern Bruder.
(Homilius)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 73
Die mit der Liebe Mutterblicken
[1801: Die mit der Mutterliebe Blicken]
Gern ihrer Söhne Flehn gewährt,
Hör, Bruder, mit des Danks Entzücken,
Was dich die hohe Weisheit lehrt!
Von ihrem Flammenblick geleitet
Durchforschet sie, o Maurer, dich.
Prüft dich durch Thaten, und bereitet
Dein Herz zu ihrem Tempel sich.
Dann fühlst du erst das Nichts der Ehre,
Wornach der Thor der Welt sich reißt,
Und schwingst durch ihre Himmelslehre
Zu edlern Schätzen auf den Geist.
Dann fühlst du, daß an jenem Tage
Die Erndte beßre Früchte trägt;
Fühlst, daß des ernsten Richters Wage
Kein Eigensinn des Glücks bewegt.
Die Weisheit knüpft der Völker Bande,
Sie steht und wägt das Gold der Zeit,
Und baut hier in des Staubes Lande,
Ein Denkmal für die Ewigkeit.
XI. Gesellenlied.
(Schuster)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 182-183
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 155
Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise
Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise!
Es leiten euch Brüder die stralende Bahn,
Es schwinden die Nebel, der Morgen bricht an.
Und gleiten die Schritte — verzaget noch nicht!
Der erste der Sterne bleibt Führer zum Licht.
Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise
Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise!
Vom Throne der Allmacht, vom Tempel der Ruh
Schaut segnend Allvater den Wallenden zu.
Ihm gnügt schon der Wille; mehr gnügt ihm die That,
Und reichliche Erndte lohnt hoffender Saat.
Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise
Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise,
Die Pfade des Pilgers — die Spanne von Zeit,
Wofern ihr sie nimmer mit Trägheit entweiht.
Sie führen den Edlen, der kühn sie durchstieg,
Nach Glauben zum Schauen, nach Kampfe zum Sieg.
XII. Der Meister an die Brüder.
(Schuster)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 60-61
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 45-47
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 33-35; auch noch 1869, 72-74
Des großen Baues großer Meister,
Du ewig unerschöpfter [8132: unerforschter] Geist;
Aus dem herab auf alle Geister
Des heilgen Lichtes Strom sich geußt!
Beglück am wunderbaren Baue
Des schwachen Menschen armen Fleiß,
Daß im Erfolg der Zweifler schaue,
Des Maurers Werk sey dein Geheiß!
Fühlt, Brüder, eures Namens Würde
Und preist des großen Meisters Hand,
Der ohne fremder Satzung Bürde
Zu Glück und Weisheit euch verband!
Zu Nutz dem menschlichen Geschlechte
Steig' euer Bau vollbracht empor.
Und durch die Schatten eurer Nachte
Dring eurer Tugend Licht hervor!
Der Schönheit Kleinod laßt [1832,: mag] euch leiten
Der Weisheit hohen Pfad zu gehn,
Und Stärke wird den Mann begleiten,
Der Mann sich fühlt das Licht zu sehn.
Nur kleine Herzen, kleine Seelen
Sieht man sich kühner That entziehn:
Laßt uns von (1832: euch zu] großer That beseelen
Und bey dem hohen Werke glühn!
[1832: Um für das hohe Werk zu glüh’n.]
Selbst, wo oft Schwachheit triumphirte,
Siegt edler Tugenden Gefühl.
Die regelloseste Begierde
Lenkt Weisheit zu der Tugend Ziel.
So borgt vom wilden Sturm die Schwingen
Durch Klipp und Meer der Steuermann —
Durch klippenvolle [1832: prüfungsvolle] Pfade dringen
Auch wir zu höherm Licht hinan.
Der Meister, der in ferner Straße
Den Sphären Kreis und Lauf gebeut,
Sieht unsrer Winkel Ebenmaaße
Und unsrer Zirkel Richtigkeit.
Wer, Brüder, sagt mir, wer entglühet
Beym stolzesten [1832: heiligen] Gedanken nicht:
Der ewge Meister steht und siehet [1832: droben siehet]
Des Maurers Werk und seine Pflicht.
[1832: Des Maurers Wirken Nach der Pflicht.]
Ergießt euch, edlere [1832: würdige] Gefühle,
Zu nachruhmvoller [1832: segensvoller] Thätigkeit!
Dis Ringen nach dem hohen Ziele
Entflamm uns zur Vollkommenheit!
Daß oft der Abendstern verweile
Und unsers Eifers Zeuge sey,
Und Bruder mit dem Bruder theile
Die Freuden unsrer [1832: ächter] Maurerey.
XIII. Vaterlandsliebe.
(Weinlig)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 3,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 6 und 100
Auch dir ertöne, Vaterland,
Mein feyernder Gesang!
[1801, 100: Es töne dir, o Vaterland,
jetzt unser Lobgtesang,]
Und deinem Vater, Vaterland,
Der Maurer frommer Dank.
Wo ist der Mann, in dessen Brust
Nicht Liebe für ihn schlägt?
Hinweg, wer seines Volkes Lust
Nicht gern auf Händen trägtl
Auf Händen , die der Treue Schwur
[1784 und 1801, 6: Ihr, die der hohe, heilge Schwur]
[1801, 100: Ihr, die das Wort, ihr, die der Schwur]
Vor Gottes Augen band.
Für Weisheit und für dich, Natur,
Für Ihn und Vaterland!
So [1784 und 1801: Auf,] preist in edlen Werken Ihn,
Ihr Pflanzen unsrer Saat!
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn!
Er will nicht Lob: nur That
[1801, 100, ist eine Strophe angefügt:
Laßt Herrschsucht uns, und Schwärmerei,
und Aberglauben fliehn;
so wird die reine Maurerei
im Vaterlande blühn.]
XIV. Forschen des Maurers.
siehe:
15 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788
XV. Vorsatz des Maurers.
(Seydelmann)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 67,
unter dem Titel: Der Entschluß.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 134-135
Höher klimmen wollen wir
Unsern Pfad, ihr Brüder!
Losung sey uns: Wißbegier,
Unser Wandel bieder!
Unser Blick sey Heiterkeit!
Unser Zweck Vollkommenheit
Oben überm Sternenheer
Herrschet unser Meister,
Um Ihn rollen Welten her,
Und Ihm dienen Geister.
Zürnen Seines Angesichts
Wandelt beyde in ihr Nichts.
Drüben, drüben überm Grab
Leuchtet er uns näher;
Frölich werft die Hüllen ab,
Dann [1784 und 1801: einst] beglücktre Späher!
Jauchzt! Die Gruft beschließt uns nicht,
Heller sehn wir dann das Licht.
Höher klimmen wollen wir
Weise, treu und bieder,
[1784 und 1801: weise seyn und bieder]
Angestammt von Dankbegier
[1784 und 1801: glüh’n von heißer Dankbegier]
Gegen Ihn, ihr Brüder!
Der uns drüben überm Grab
Noch die hellste Aussicht gab,
[1801: der uns diesseits schon dem Grab
Segen, Glück und Wohlfahrt gab.]
XVI. Bestimmung des Maurers.
(Weinlig)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 188-189
Nicht für diese Spanne Zeit
Schuf uns unser Meister;
Pilger hier auf diesem Ballen
Sollen wir hinüber wallen
In die Welt der Geister.
Unsichtbar begleiten uns
Auf des Lebens Wegen
Seiner Diener hehr und viele,
Stimmen unserer Gefühle,
Unstern oder Segen.
Wenn im Busen Leidenschaft
Unerlöschbar lodert:
Führen sie uns aus dem Netze
Zu dem ewigen Gesetze,
Das der Meister fodert.
Wenden sorgsam von uns ab
Jedes Tags Gefahren;
Machen uns zum Tod entschlossen,
Führen, wenn die Zeit verflossen,
Uns zu unsern Bahren.
Noch im Tod erblicken wir
Jenen Glanz in Osten,
Tröstlich in den Ungewittern
Allen Maurern, die den bittern
Wermuthsbecher kosten.
Glänzend stralet Licht vom Licht
Dort in Ewigkeiten
Uns des großen Meisters Kindern,
Uns des Feindes Ueberwindern!
Selig, die so scheiden!
XVII. Erinnerung des Todes.
(Weinlig)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 118-119,
unter dem Titel: Tod und Leben.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 233
Stimme dich herab zur Klage,
Ach! zur tiefen Todes Klage
Stimme dich, mein Lied, herab!
Wo wir Glanz und Freuden sehen,
Lenze Lebensathem wehen —
[1784 und 1801: Ueberall, wo Leben wehet,
wo ihr Glanz und Freuden sehet,]
Ueberall Vergänglichkeit und Grab!
Trotze, stolzer Herr der Erde!
Ist nicht Schwachheit dein Gefährte?
Grab das Ziel von deinem Lauf?
Gehe, Sterblicher, verschwende
Alle Künste deiner Hände! —
Todten-Monumente baun sie auf.
Ueber bangen Finsternissen
Von des Zweifels Blitz zerrissen,
Hängt des Grabes Nacht herab.
Stimme dich herab zur Klage,
Lied! zur tiefen Todes Klage
Ueberall Vergänglichkeit und Grab!
Aber sieh! durch Grabes Stille
In der ernsten Nächte Hülle
Geht der Morgenstern [1801: Flammenstern] uns auf.
Wie des Grabes Nacht verschwindet!
Welchen Tag er uns verkündet!
Ewigkeit vollendet seinen Lauf.
Freudentöne, kehret wieder!
Schallet, schallet Jubellieder!
Leben ward der Sterblichkeit.
Er, der Schöpfer unsrer Geister,
Unsres Baues großer Meister
Schuf und baute für die Ewigkeit.
Laßt mit allen ihren Schrecken
Nacht des Todes euch bedecken!
Maurer, ihr erzittert nicht.
Ueber Orionen glänzet Tag,
Den keine Nacht begrenzet;
Heil! uns stralt des Morgenthores [1801: der Morgensonne] Licht.
Ewig stehen unsre Werke!
Ewig Weisheit, Schönheit, Stärke,
Reifet [1784 und 1801: reifen] zur Vollkommenheit!
Freudentöne, kehret wieder!
Schallet, schallet Jubellieder!
Heil! [1784. denn] Wir bauen für die Ewigkeit.
[1801: Freudenchöre singt, ihr Brüder!
alles kehrt zum Leben wieder;
auch wir bauen für die Ewigkeit.]
Anmerk. Der 2. und 3. Vers wird nach der Melodie des ersten Verses, der 5. 6. und 7. aber nach der Melodie des vierten gesungen
XVIII. Trost der Zukunft.
(Tag)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 265
Wenn einst vom Staube losgerissen
Ich, Erde, dich zu meinen Füssen,
Gleich einem Sterne schimmern seh;
Wenn weiter als Gedanken dringen
Auf Sphären, welche dich besingen,
[1801: auf sphären, die dein Loblied singen,]
Ich glänzend, großer Meister, geh;
Versenkt in jenen großen Tiefen,
Wo seit Aeonen Sonnen liefen
In nie empfundner Melodie,
[1801: Dann hör‘ ich in der Schöpfung Höhen,
da, wo sich schön’re Sonnen drehen,
der Wahrheit holde Melodie;]
Erhöht dann über Grab und Zeiten
Seh ich in Lichtbesäten Weiten
Vollkommenheit und Harmonie.
Dann werden dieser Erden Freuden,
Dann werden alle meine Leiden,
Mir dämmernde Begriffe seyn;
Doch du, o Leuchte meines Lebens!
Stern unsers Heils! Ziel unsers Strebens!
Du wandelst dich in Sonnenschein.
Dann quält mit grüblenden Gedanken,
Die gleich des Meeres Wogen wanken,
Kein Zweifler meine Ruhe mehr;
Kein Irrender mit wundem Herzen,
Entreißt mir brüderliche Schmerzen,
Denn Freud und Licht herrscht um mich her.
O du, durch dieses Thal der Klage
Mir Mutter! Freundin meiner Tage!
Sey mir gesegnet, Maurerey!
Du rufst: Gern hör ich deine Stimme.
Nur Frevler strafest du im Grimme,
Dem Guten stehst du segnend bey.
[1801: eine ganz andere fünfte Strophe:
Dann wird die Wahrheit dem Geweih’ten,
die nie gelösten Räthsel deuten,
dann ist unser Geist von Fesseln frei;
bis dahin, hier im Thal der Klage,
sey, Mutter! Freundinn meiner Tage!
Sey mir gesegnet, Maurerei.]
XIX. Wohlthätigkeit.
(Homilius)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
Großer Meister und Erhalter
Deiner Werke, deiner Welt,
Wo ich blicke sind die Zeichen
Deiner Milde sonder gleichen
Mir zum Muster aufgestellt.
Menschen! Brüder! Ahmt die Milde
Eures guten Vaters nach!
Gießt in banger Schwermuth Stunden
Balsam in des Dulders Wunden!
Tröstet ihn im Ungemach!
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
Gottes Güte gab ihn euch.
Daß nach Seiner ewgen Milde
Dankbar euer Herz sich bilde,
Werdet eurem Geber gleich!
Freu auch du dich, dem der Geber
Nicht der Erde Schätze gab!
Segen strömt schon auf den Willen
Deine Pflichten zu erfüllen,
Aus des Segens Quell herab.
Wars auch nur der Wittbe Gabe,
Gieb sie! Gott hat Lust daran.
Er erbarmet Sich des Armen
Der mit Herzen voll Erbarmen
Geben will, nicht geben kann.
XX. Das Glück des Weisen.
(Tag)
Wie selig lebt, wer innern Frieden
siehe:
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 13 neue Lieder, 1771
8. Das Glück des Weisen
XXI. Preis der Maurerei.
(Weinlig)
Die Ihr mit Stärk' und Licht vertraut,
siehe:
Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder. 1776,
unter dem Titel: Glück der Maurer.
XXII. Stilles Streben nach Tugend.
(Schuster]
Die ihr der Tugend Tempel baut,
siehe:
Theodor Gottlieb von Hippel: 23 neue Lieder, 1772
Ohne Titel
XXIII. Hymne an die Weisheit.
(Tag)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 49 (nur die ersten vier Strophen),
unter dem Titel: An die Weisheit.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83-84
Du, die mit Hoheit in den Blicken,
In ihrer starken Rechten [1801: Rechte] Sieg,
Uns Erdgebohrne zu beglücken,
Von ihrem Göttersitze stieg.
Die jeden Kummer dieser Erde
Und jede Wonne mit uns trägt,
Und neben Unmuth und Beschwerde
Lust in des Lebens Wagschaal [1784 und 1801: Wage] legt.
Geleite mich die Bahn des Lebens,
Du hohe Freudengeberinn,
Und gieb, daß ich durch Licht vergebens
Zu Licht nicht auserkohren bin!
Stets sey in meinem Busen Friede,
Mein Tagewerk mir Freudenspiel;
Ich nie zum Bau des Tempels müde,
Vollendung meiner Schritte Ziel!
Das Ziel, nach dem die Thoren streben,
Sey meiner Tugend Klippe nicht!
Aus Nächten, die mich oft umgeben,
Errette mich der Weisheit Licht!
Unwandelbar wall ich die Pfade,
Der großen Meisterinn, Natur,
So sproßt am rauhesten Gestade,
Mir Palmenschatten einer Flur.
Mag dann die Thorheit sich erfrechen,
Auf uns voll Eifersucht zu schmähn.
Die Wahrheit wird die Unschuld rächen,
Und zu Triumphen uns erhöhn.
Seht, schon flammt uns im Morgensterne
Des Lichtes Bild aus Mitternacht.
Auf! Brüder, in die goldne Ferne!
Dort glänzt ein Tag uns ohne Nacht.
Empor auf rüstigem Gefieder!
Dort ist der Quell, dort ist das Heil.
Der Geist sieht Licht, kehrt freudig wieder.
Und nimmt erwählt am Lichte Theil.
XXIV. An die Unbekannten.
(Weinlig)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 119-120,
unter dem Titel: Die Tugend.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 244-245
1
Unbekannte Weisen!
Euch besingt mein Lied.
Würdig [1784 und 1801: der nur] kann euch preisen,
Der im Licht euch sieht.
2.
Laßt den Blinden schmähen
Auf der Sonne Licht!
Engel, die euch sehen,
Spotten eurer nicht.
3.
Feyerliches Schweigen
Schirmt der Weisheit Thron.
Keine Welt voll Zeugen
Sucht der Tugend Sohn.
4.
Eure Thaten zielen
Auf der Menschheit Glück;
[1784 und 1804: zu der Menschen Glück]
Eure Herzen fühlen
Tief ihr Mißgeschick.
5.
Fühlten es und riefen
Mächtig Edens Zeit
Aus den öden Tiefen
Der Vergangenheit. —
6.
Weisheit lehrt ihr finden,
Irrthum lehrt ihr fliehn,
Die Natur ergründen.
Weg den Schleyer ziehn.
7.
Jedes Tages weiter
Dringt des Forschers Sinn
Auf der Wesen Leiter
Zu dem Schöpfer hin.
8.
In der Sonne Schöne,
Stralet euch sein Bild,
In des Schreckens Scene
Glänzet euch sein Schild.
9.
Euer Tempel reichet
Hoch bis an sein Kleid,
Eure Arbeit weichet
Nur der Ewigkeit.
10.
Nur dem Erdensohne
Seyd ihr unbekannt,
Einst vor Gottes Throne,
Werdet ihr genannt.
[1784 und 1801 statt der Strophen 5-7:
5.
Wütriche verscheuchen
jeden Scherz der Flur;
doch vor euch entweichen
Noth und Schwermuth nur.
6.
Die Natur ergründen,
ihr den Flor entziehn;
wahre Weisheit finden:
das ist eu'r Bemühn.
7.
Den Erschaffer ehren,
sein verborgnes Reich
jeden Tag vermehren --
Welche Wollust euch! —
XXV. Der Hierophant.
(Seydelmann)
Zum Tempel, wo der Friede thront,
siehe:
Theodor Gottlieb von Hippel: 23 neue Lieder, 1772,
unter dem Titel: Der Hierophant
XXVI. Göttlicher Schutz.
(Seydelmann)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 133-134 (ohne die fünfte Strophe)
Hoch über dir, du kleiner [1801: stiller] Tempel, schwebet,
Des ewgen Meisters Flammenblick.
Der Frevler schäumt, und der Verfolger bebet
Vor seinem heilgen Schaun zurück.
Wo ist die Schmach, mit der ein Volk uns schmähte,
Das innern Adel nie [1801: nicht] gekannt?
Nicht unser Werk! Gott wars, der uns erhöhte.
Gott hieß sie schwinden — und sie schwand.
Durch Seine Huld stand Wahrheit uns zur Seiten
In ihrer vollen Majestät.
Wie da vor ihr die Lästrer sich zerstreuten,
Als wären sie vom Sturm verweht!
Der Fürsten Herz schätzt nun des Maurers Werke,
Er ehret [1801: wir ehren] ihrer Thronen Macht.
Doch! was ist Thron Dir, Ew'ger? Was ist Stärke?
Wenn, Herr, Dein Schutz nicht für uns wacht?
Heil, Brüder, uns! Erwacht — und Unschuld sieget!
Die Spottsucht siehts und steht beschämt.
Er wacht! Triumph! und die Verleumdung lieget
Vor unserm Heiligthum bezähmt.
XXVII. Ermunterung.
(Schuster)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 256-257
Von Lauschern fern und fern vom Neide
Versammlet uns die stille Freude,
Der Menschheit Glück, der Gottheit Kind.
Auf! Auserwählte! Theure Brüder!
Auf! und bezeugt durch höhre Lieder,
Daß wir des Glückes würdig sind!
Zwar jeden Bürger dieser Erde
Schuf unsers Meisters mächtig [1801: mächt’ges]: Werde!
Zu höherm Endzweck, höherm Licht;
Doch ach! der Urquell alles Lebens —
Für tausende glänzt er vergebens:
Ihr mattes Auge sieht ihn nicht.
So steigt aus trüber Nächte Schleyer
Der Sonne schöpferisches Feuer
Von Ostens goldnem Thor herauf;
Und weckt in weichlichen Pallästen
Den von der Wollust trunknen Festen
Entnervten Schwelger doch nicht auf. --
Doch ganz des Schöpfers [1801: Meisters] Plan verrücken
Vermag, trotz seinen tausend Tücken,
Des Guten Gegner nimmermehr;
Laßt [1801: Muß] längst gereifet zum Verderben
Die ganze Welt in Fluten sterben!
Nur [1801: seht,} Noah schifft erhalten her.
Drum ihr, die in geweihter Stunde
Zum schaudervollsten heilgen Bunde
[1801: zum untrennbaren heilgen Bunde]
Der Unerschaffne sich erkohr,
Ragt durch geprüfter Tugend Werke,
[1801: hebt euch durch ächter Tugend Werke]
Durch Weisheit, Schönheit und durch Stärke
Aus der gemeinen Schaar empor.
Durchforscht mit nimmer müdem Blicke
Den Weg zur Ruh, den Weg zum Glücke,
Den Weg zum Thale Josaphat!
Laßt nie den Fuß vor Dornen beben!
Wißt: Unsichtbare Führer schweben
Um den, der Muth zum Forschen hat!
Dann sinkt der Schleyer höhrer Wahrheit;
Dann leuchtet euch mit Götter [1801: Gottes] Klarheit
Der Stern im innern Heiligthum.
Dann wandeln Führer sich in Brüder,
Und der Erkenntnis Jubellieder
Verherrlichen des Meisters Ruhm.
XXVIII: Bemühungen des Maurers.
(Seydelmann)
Den Pfad des Lichts getrost zu wandeln,
siehe:
Johann Adolf Scheibe: 15 neue Lieder, 1776
LXXI. ohne Titel
2. Version
XXIX: Tafelgesang.
Des Guten Quelle! Gott des Lebens!
siehe:
50 frühe freimaurerische Gebete
Johann Gottlieb Naumann, 1782
XXX. Tafelgesang.
(Homilius)
Die Vorlage ist eine sog. Skolie („Tischlied bey den Alten“) von
August Hermann Niemeyer
In: Gedichte. Leipzig, 1778, 198
Leicht abgewandelt auch in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 156-157,
mit dem Titel: Danklid bei frölicher Malzeit.
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 23,
unter dem Titel: Tischlied.
Valentin Karl Veillodter: Lieder, Erzählungen und Fabeln für Kinder. Dritte Aufl. 1814, 52,
mit dem Titel: Tischgebet
Dank dem Geber? Dank!
Daß der Gaben Fülle
Uns erquickt.
Daß der Freundschaft Wonne
Uns entzückt.
Hat des Fürsten Marmorsaal
Freuden mehr als unser Mahl?
Töne dem Geber Gesang!
Dank dem Schöpfer! Dank!
Daß die Silberquelle
Für uns floß,
Daß sein milder Regen
Sich ergoß!
Floß im Sommerregen
Nicht für uns der Segen?
Fließ auch dem Schöpfer, Gesang!'
Singt ein festlich Lied,
Daß das Blut der Trauben
Süßer quoll;
Fülle den weisen Becher!
Wieder voll!
Gäbe goldner Pokal
Freuden mehr als unser Mahl?
Singet ein festliches Lied!
Eine abgewandelte Fassung in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 41
Maurerische und gesellschaftliche Lieder: zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin. 1817, 176-177.
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 180
Dank dem Geber? Dank!
Daß der Gaben Fülle
Uns erquickt.
Daß uns Bruderliebe
Still entzückt.
Hat der Fürsten Marmorsaal
Freuden mehr als unser Mahl?
Töne dem Geber Gesang.
Dank dem Schöpfer! Dank!
Daß die Silberquelle
Für uns floß,
Sonn in Strahlenregen
Sich ergoß!
West in Mittagsglut uns kühlt!
Alles Gottes Segen fühlt! —
Ström auch [1835: Ströme] dem Schöpfer, Gesang.
Singt ein festlich Lied,
Daß das Blut [1835: Daß der Saft] der Trauben
Süßer quillt.
Unser Herz vor Freuden [1835: voll Dankes]
Höher schwillt!
Mäßigkeit füllt den Pokal,
Frölichkeit krönt unser Mahl —
[1835: Bruderliebe krönt das Mahl.]
Singet ein festliches Lied!
Eine vermischte Fassung in:
Lieder-Buch für die Grosse Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 280-281
Dank dem Geber, Dank!
Daß der Gaben Fülle
Uns erquickt,
Daß der Freundschaft Wonne
Uns entzückt.
Hat der Großen Marmorsaal
Freuden mehr, als unser Mahl?
Töne dem Geber, Gesang!
Dank dem Schöpfer, Dank!
Daß die Silberquelle
Für uns floß,
Daß sein milder Regen
Sich ergoß.
Strömt' auf Saatfeld, Wies‘ und Hain
Er nicht Wachsthum und Gedeihn?
Strom' auch dem Schöpfer, Gesang!
Singt ein festlich Lied!
Daß das Blut der Trauben
Süßer quoll;
Füllt den weisen Becher
Wieder voll!
Liebend ergreift den Pokal!
Fröhlichkeit kröne das Mahl!
Brüder die Rose verblüht!
Eine Fassung für die Schule in:
Friedrich Eberhard von Rochow: Der Kinderfreund. Zweite Aufl. 1805, Erster Anhang von Gebeten und Liedern, 19-20,
mit dem Titel: Gesang beim Abendessen
F. Vertraugott Klitscher: Liedersammlung für Schulen. Dritte Auflage 1815, 294
Friedrich Wilhelm Lindner: Musikalischer Jugendfreund. Erstes Heft, vierte Aufl. 1817, 53,
mit dem Titel: Rundgesang beim Abendessen.
Ludwig Erk: Sammlung ein-, zwei-, drei- und vierstimmiger Schul-Lieder. Drittes Heft, 1835, 4-5,
mit dem Titel: Gesang bei oder nach dem Essen.
Gedicht von August Herm. Niemeyer. Musik von Kunze.
Dank dem Geber, Dank!
Daß der Gaben Fülle
Uns erquickt;
Daß des Friedens [1814 und 1835: der Freundschaft] Wonne
Uns entzückt;
Dank dem Geber, Dank!
Hat des Reichen Speisesaal [später: Marmorsaal]
Freuden mehr, als unser Mahl?
Tön [1835: Töne] dem Geber, Gesang!
Dank dem Schöpfer, Dank!
Daß die Wasserquelle [später: Silberquelle]
Für uns floß;
Daß sein milder Segen [später: Regen]
Sich ergoß;
Dank dem Schöpfer [1815: Geber], Dank!
Floß in Gottes Regen
nicht für uns der Segen?
Tön dem Schöpfer, Gesang!
[1835: Töne dem Geber Gesang!]
Dank dem Schöpfer, Dank!
Daß das Werk der Hände
Wohl gerieth;
Daß so manche Freude
Für uns blüht [1835: uns erblüht.];
Dank dem Schöpfer, Dank! [diese Zeile 1817 vor die letzte verschoben]
[1817 und 1835 zusätzlich:
Giebt [1817: Gab] uns Gott nicht sein Gedeih’n,
unser Leben ihm zu weihn?]
Tön dem Schöpfer, Gesang!
[1835: Töne dem Geber Gesang!]
[1805 angefügt:
Wir loben dich! Wir danken dir! Amen. Amen.]
XXXI. Freuden des Maurers.
Auf! die im Kreis gewählter Freunde.
(Seydelmann und Tag)
siehe:
Heinrich August Ottokar Reichard: 12 neue Lieder, 1776
XXXII. Frauenlob
Preisen soll mein Lied die Schöne,
(Tag)
siehe:
An die Schwestern
Sieben verschiedene Versionen 1776-1832
Version II
XXXIII. Zeitgesang.
Tage schwinden, Jahre fliehen,
(Weinlig)
siehe:
Heinrich August Ottokar Reichard: 7 neue Lieder, 1780
XXXIV. Die Kette.
Auf, Brüder, faßt der Freundschaft Band,
(Weinlig)
siehe:
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 14 neue Lieder, 1771
21. Die Kette, abgewandelte Fassungen, Version I
- Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller