Orden der Agathopäden: Unterschied zwischen den Versionen
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Dieser Orden soll zu Brüssel in der Mitte des 16. Jahrh. entstanden sein und wollte sich gleichmässig vom Fanatismus der Katholiken und Protestanten fern halten. | Dieser Orden soll zu Brüssel in der Mitte des 16. Jahrh. entstanden sein und wollte sich gleichmässig vom Fanatismus der Katholiken und Protestanten fern halten. | ||
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Dieser Orden will auch verschiedene Medaillen haben ausgeben lassen, deren Abbildungen sich ebenso wie ein kurzer Abriss der Geschichte dieser mysteriösen Gesellschaft findet in Wallraff´s "Numismatik des Ordens der Agathopäden, nebst vorangehender kurzer Notiz über den Ursprung und die Geschichte dieser geheimen Gesellschaft" (Berlin 1853). Doch gerade die Abbildung der Münzen zeigt auf Mystifikation hin, denn z. B. ist die Medaille Nr. II, welche als von den Agathopäden ausgegangen bezeichnet wird, keine andere als die von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen zu Ehren seiner Mutter geprägte, worüber Tenzel "Saxonia numismat. Lin. Albertin, S. 423 fg. nachzusehen. Wir müssen diesen ganzen Orden für eine scherzhafte Mystifikation halten. | Dieser Orden will auch verschiedene Medaillen haben ausgeben lassen, deren Abbildungen sich ebenso wie ein kurzer Abriss der Geschichte dieser mysteriösen Gesellschaft findet in Wallraff´s "Numismatik des Ordens der Agathopäden, nebst vorangehender kurzer Notiz über den Ursprung und die Geschichte dieser geheimen Gesellschaft" (Berlin 1853). Doch gerade die Abbildung der Münzen zeigt auf Mystifikation hin, denn z. B. ist die Medaille Nr. II, welche als von den Agathopäden ausgegangen bezeichnet wird, keine andere als die von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen zu Ehren seiner Mutter geprägte, worüber Tenzel "Saxonia numismat. Lin. Albertin, S. 423 fg. nachzusehen. Wir müssen diesen ganzen Orden für eine scherzhafte Mystifikation halten. | ||
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Aktuelle Version vom 9. September 2018, 11:32 Uhr
Orden der Agathopäden
Quelle: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, Band 1, S. 9, von C. Lenning, F. A. Brockhaus, 1863
Dieser Orden soll zu Brüssel in der Mitte des 16. Jahrh. entstanden sein und wollte sich gleichmässig vom Fanatismus der Katholiken und Protestanten fern halten.
Diese Gesellschaft behauptet ihre Archive seit 1587 zu besitzen und unter ihren Mitgliedern Männer der bedeutendsten politischen Wichtigkeit, wie den Fürsten von Epinoi, den Herzog von Bournonville, den Marschall Moritz von Sachsen, Cobentzl, oder Künstler und Gelehrte ersten Rangs, wie Peter Paul Rubens und Voltaire, zu haben.
Die alte Gesellschaft erlosch mit dem Advocaten Pins 1837, welcher wenige Monate vor seinem Tode seinen Freund Schayes einweihte, durch welchen die Neu-Agathopäden (unter dem provisorischen Namen einer pantechnischen und palingenetischen Gesellschaft der Agathopäden) 29. Sept. 1846 constituirt wurden.
Die Vorsteher (Suffeten) der Gesellschaft (Menagerie) stehen unter einem Grossmeister, der den sonderbaren Namen Pourceau führt, sowie auch alle Mitglieder Tiernamen haben. Die Ordensdevise heisst: "Amis comme cochons", und der Pentastigmus ist das heilige Zeichen.
Dieser Orden will auch verschiedene Medaillen haben ausgeben lassen, deren Abbildungen sich ebenso wie ein kurzer Abriss der Geschichte dieser mysteriösen Gesellschaft findet in Wallraff´s "Numismatik des Ordens der Agathopäden, nebst vorangehender kurzer Notiz über den Ursprung und die Geschichte dieser geheimen Gesellschaft" (Berlin 1853). Doch gerade die Abbildung der Münzen zeigt auf Mystifikation hin, denn z. B. ist die Medaille Nr. II, welche als von den Agathopäden ausgegangen bezeichnet wird, keine andere als die von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen zu Ehren seiner Mutter geprägte, worüber Tenzel "Saxonia numismat. Lin. Albertin, S. 423 fg. nachzusehen. Wir müssen diesen ganzen Orden für eine scherzhafte Mystifikation halten.