Alfred Schmidt: Michael Maier: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „thumb|450px| Entstehungsgeschichte der humanitären Freimaurerei<br> Deistische Wurzeln und Aspekte<br> von [[Alfred Schmidt<br> Me…“) |
|||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
== Alfred Schmidt: Michael Maier == | == Alfred Schmidt: Michael Maier == | ||
− | Auch Michael Maier (1568-1622), Leibarzt Kaiser | + | Auch Michael Maier (1568-1622), Leibarzt Kaiser Rudolphs II., ein begeisterter Anhänger Andreaes, hat Anteil an der Fortentwicklung des älteren Rosenkreuzertums zur Freimaurerei. Er propagiert die pansophische Utopie vom Standpunkt des Naturenthusiasten und bemüht sich um einen Zusammenschluss von Alchemisten, Theosophen und Kabbalisten. Die Philosophie erfasst Maier zufolge die Regeln und das Innere der Natur, wenn sie sich, bibelgläubig, des Zirkels bedient, mit dem Gott das Wesen der Dinge bestimmt und gemessen hat.<sup>227</sup> |
− | Rudolphs II., ein begeisterter Anhänger Andreaes, hat Anteil | ||
− | an der Fortentwicklung des älteren Rosenkreuzertums | ||
− | zur Freimaurerei. | ||
− | Er propagiert die pansophische Utopie | ||
− | vom Standpunkt des Naturenthusiasten und bemüht sich um einen Zusammenschluss | ||
− | von Alchemisten, Theosophen | ||
− | und Kabbalisten. Die Philosophie erfasst Maier zufolge die | ||
− | Regeln und das Innere der Natur, wenn sie sich, bibelgläubig, | ||
− | des Zirkels bedient, | ||
− | mit dem Gott das Wesen der Dinge | ||
− | bestimmt und gemessen | ||
− | hat.227 | ||
− | Ohne den Tübinger Freundeskreis | + | Ohne den Tübinger Freundeskreis Andreaes persönlich zu kennen, erklärt Maier sich für eingeweiht in die rosenkreuzerischen Geheimnisse. Seine Schriften, die von klassischer und historischer Gelehrsamkeit zeugen, schlagen einen Ton an, als ob der geplante Orden bereits existiere. <sup>228</sup> |
− | Andreaes persönlich | ||
− | zu kennen, erklärt Maier sich | ||
− | für eingeweiht in die rosenkreuzerischen Geheimnisse. Seine | ||
− | Schriften, die von klassischer und historischer Gelehrsamkeit | ||
− | zeugen, schlagen einen Ton an, als ob der geplante Orden | ||
− | bereits existiere. 228 | ||
− | Durch Maier, darauf kommt es hier an, | + | Durch Maier, darauf kommt es hier an, gelangt die Rosenkreuzer-Idee, transformiert in alchemistischem Sinn, nach England. Maier, unterstreicht Schicks, „hat wie kein anderer an der Umbildung, Weitergestaltung und Konkretisierung des Andreaeschen Rosenkreuzer-Ideals so wirkungsvoll gearbeitet, daß ihm ... größtenteils die Sicherung des organisatorischen Niederschlags dieser Gedankenwelt in der Freimaurerei Englands zugeschrieben werden muß“<sup>229</sup>. |
− | gelangt die Rosenkreuzer-Idee, transformiert in alchemistischem | ||
− | Sinn, nach England. Maier, unterstreicht Schicks, | ||
− | „hat wie kein anderer an der Umbildung, Weitergestaltung | ||
− | und Konkretisierung | ||
− | des Andreaeschen Rosenkreuzer-Ideals | ||
− | so wirkungsvoll | ||
− | gearbeitet, daß ihm ... größtenteils die Sicherung | ||
− | des organisatorischen Niederschlags dieser Gedankenwelt | ||
− | in der Freimaurerei Englands zugeschrieben werden | ||
− | |||
− | == Siehe auch | + | == Siehe auch == |
− | *[[Entstehungsgeschichte der humanitären Freimaurerei]] | + | *[[Alfred Schmidt - Entstehungsgeschichte der humanitären Freimaurerei]] |
*[[Alfred Schmidt]] | *[[Alfred Schmidt]] | ||
*[[Rezension: Alfred Schmidt - Entstehungsgeschichte der humanitären Freimaurerei]] | *[[Rezension: Alfred Schmidt - Entstehungsgeschichte der humanitären Freimaurerei]] | ||
Zeile 56: | Zeile 28: | ||
*[[Rezension: Klaus-Jürgen Grün: Das verlorene Wort]] | *[[Rezension: Klaus-Jürgen Grün: Das verlorene Wort]] | ||
*[[Bernhard Beyer]] | *[[Bernhard Beyer]] | ||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | {{SORTIERUNG:Schmidt}} | ||
+ | [[Kategorie:Literatur]] |
Version vom 24. März 2015, 13:08 Uhr
Alfred Schmidt: Michael Maier
Auch Michael Maier (1568-1622), Leibarzt Kaiser Rudolphs II., ein begeisterter Anhänger Andreaes, hat Anteil an der Fortentwicklung des älteren Rosenkreuzertums zur Freimaurerei. Er propagiert die pansophische Utopie vom Standpunkt des Naturenthusiasten und bemüht sich um einen Zusammenschluss von Alchemisten, Theosophen und Kabbalisten. Die Philosophie erfasst Maier zufolge die Regeln und das Innere der Natur, wenn sie sich, bibelgläubig, des Zirkels bedient, mit dem Gott das Wesen der Dinge bestimmt und gemessen hat.227
Ohne den Tübinger Freundeskreis Andreaes persönlich zu kennen, erklärt Maier sich für eingeweiht in die rosenkreuzerischen Geheimnisse. Seine Schriften, die von klassischer und historischer Gelehrsamkeit zeugen, schlagen einen Ton an, als ob der geplante Orden bereits existiere. 228
Durch Maier, darauf kommt es hier an, gelangt die Rosenkreuzer-Idee, transformiert in alchemistischem Sinn, nach England. Maier, unterstreicht Schicks, „hat wie kein anderer an der Umbildung, Weitergestaltung und Konkretisierung des Andreaeschen Rosenkreuzer-Ideals so wirkungsvoll gearbeitet, daß ihm ... größtenteils die Sicherung des organisatorischen Niederschlags dieser Gedankenwelt in der Freimaurerei Englands zugeschrieben werden muß“229.
Siehe auch
- Alfred Schmidt - Entstehungsgeschichte der humanitären Freimaurerei
- Alfred Schmidt
- Rezension: Alfred Schmidt - Entstehungsgeschichte der humanitären Freimaurerei
- Alfred Schmidt: Deistische Wurzeln und Aspekte
- Philosophiegeschichtliche Aspekte der Idee einer Natur- oder Vernunftreligion
- Deismus
- Klaus-Jürgen Grün
- Rezension: Klaus-Jürgen Grün: Das verlorene Wort
- Bernhard Beyer