Rezension: Matthias Pöhlmann: Freimaurer. Wissen was stimmt: Unterschied zwischen den Versionen
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Mit 120 Seiten ein schneller Überblick für Nicht- oder Nochnichtfreimaurer. Der Autor, ein evangelischer Theologe, konzentriert sich auf Deutschland. Gegenüber der Freimaurerei ist er freundlich-distanziert. Seine Methode ist durchaus kreativ: Das Buch gliedert sich in 18 Kapitel, die jeweils mit einer Wahrheit über die Freimaurer oder einem Vorurteil gegen sie überschrieben sind. Zwei Beispiele: Die Freimaurer waren ein Opfer des Nationalsozialismus"; das ist wahr; aber Freimaurer wollen die Weltherrschaft" ist ein Vorurteil, das dann übrigens vom Autor wie praktisch alle Vorurteile falsifiziert wird. | Mit 120 Seiten ein schneller Überblick für Nicht- oder Nochnichtfreimaurer. Der Autor, ein evangelischer Theologe, konzentriert sich auf Deutschland. Gegenüber der Freimaurerei ist er freundlich-distanziert. Seine Methode ist durchaus kreativ: Das Buch gliedert sich in 18 Kapitel, die jeweils mit einer Wahrheit über die Freimaurer oder einem Vorurteil gegen sie überschrieben sind. Zwei Beispiele: Die Freimaurer waren ein Opfer des Nationalsozialismus"; das ist wahr; aber Freimaurer wollen die Weltherrschaft" ist ein Vorurteil, das dann übrigens vom Autor wie praktisch alle Vorurteile falsifiziert wird. | ||
Bemerkenswert der Schluss: Die Freimaurerei wird nicht zuletzt wegen ihres großen Traditionsbewusstseins und ihrer hohen Verbindlichkeit in Zeiten von Individualisierung und Traditionsverlust weiterhin sperrig sein und es wohl auch bleiben. Vielleicht ist gerade das eines ihrer Geheimnisse." [[Rudi Rabe]] | Bemerkenswert der Schluss: Die Freimaurerei wird nicht zuletzt wegen ihres großen Traditionsbewusstseins und ihrer hohen Verbindlichkeit in Zeiten von Individualisierung und Traditionsverlust weiterhin sperrig sein und es wohl auch bleiben. Vielleicht ist gerade das eines ihrer Geheimnisse." [[Rudi Rabe]] | ||
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+ | Allein in den letzten 10 Jahren erschienen etwa ein Dutzend neue Bücher in deutscher Sprache mit dem Begriff "Freimaurer" im Titel. Ein Zeichen offensichtlicher Aktualität, aber auch eine Herausforderung für vergleichende Rezensionen. Die von Freimaurern selbst geschriebenen lassen oft die eigene Begeisterung zu sehr durchscheinen oder leiden unter dem Kompromiß, sowohl Laien als auch Freimaurern einen interessanten Lesestoff bieten zu wollen. Dabei entsteht ständig das wirklich große Problem der ausgewogenen Selektion aus einem Gesamtstoff, der bequem ein ganzes Bücherregal füllt. | ||
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+ | Dem Theologen und Nicht-Freimaurer Matthias Pöhlmann ist es in hervorragender Weise gelungen, jedem Leser, der eine allgemein bildende Orientierung über die Freimaurerei sucht, eine ausreichende objektiv-analytische Darstellung zu bieten. Dazu greift er in jedem Kapitel eine andere, häufig gehörte Behauptung über die Freimaurer heraus, um sie ehrlich und überzeugend richtig zu stellen. Er konnte dabei als Nicht-Freimaurer auch sachliche Beschreibungen aus dem rituellen Bereich bringen, die nach wie vor zu den strikt-vertraulichen Interna dieser Gesinnungsgemeinschaft gehören - obwohl sie im Zeitalter des Internets längst keine wirklichen Geheimnisse mehr darstellen. | ||
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+ | Hinzukommt, daß der vom Verlag ausdrücklich als wissenschaftlicher Mitarbeiter des EZW (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen) vorgestellte Autor kaum in den Verdacht geraten kann, ein geschöntes oder falsches Bild von den Freimaurern zu zeichnen. Im Gegenteil: Der Leser kann davon ausgehen, daß seine Erkenntnisse und Ausführungen weitgehend deckungsgleich sind bei den meisten evangelischen Glaubensgemeinschaften weltweit! Das wiederum macht die Lektüre auch für die Freimaurer selbst wieder interessant. Dabei wird der eine oder andere hie und da vielleicht ein kleines Mißverständnis im Text feststellen. Das ist aber für das korrekte Gesamtbild des Buches unerheblich. Letztlich kann ohnehin kaum ein Nicht-Freimaurer alle Details dieser dezentralen, globalen Organisation vollständig erfassen. | ||
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+ | Gut vorstellbar wäre, dieses Buch jedem neu aufgenommenen Freimaurer als Geschenk für seine Lebenspartnerin mit nach Hause nehmen zu lassen. Es würde das Verständnis für seine Mitgliedschaft fördern, ohne als Werbung zu wirken. | ||
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+ | Joachim Woerner |
Version vom 1. Februar 2015, 19:59 Uhr
Matthias Pöhlmann: Freimaurer. Wissen was stimmt
Mit 120 Seiten ein schneller Überblick für Nicht- oder Nochnichtfreimaurer. Der Autor, ein evangelischer Theologe, konzentriert sich auf Deutschland. Gegenüber der Freimaurerei ist er freundlich-distanziert. Seine Methode ist durchaus kreativ: Das Buch gliedert sich in 18 Kapitel, die jeweils mit einer Wahrheit über die Freimaurer oder einem Vorurteil gegen sie überschrieben sind. Zwei Beispiele: Die Freimaurer waren ein Opfer des Nationalsozialismus"; das ist wahr; aber Freimaurer wollen die Weltherrschaft" ist ein Vorurteil, das dann übrigens vom Autor wie praktisch alle Vorurteile falsifiziert wird. Bemerkenswert der Schluss: Die Freimaurerei wird nicht zuletzt wegen ihres großen Traditionsbewusstseins und ihrer hohen Verbindlichkeit in Zeiten von Individualisierung und Traditionsverlust weiterhin sperrig sein und es wohl auch bleiben. Vielleicht ist gerade das eines ihrer Geheimnisse." Rudi Rabe
Allein in den letzten 10 Jahren erschienen etwa ein Dutzend neue Bücher in deutscher Sprache mit dem Begriff "Freimaurer" im Titel. Ein Zeichen offensichtlicher Aktualität, aber auch eine Herausforderung für vergleichende Rezensionen. Die von Freimaurern selbst geschriebenen lassen oft die eigene Begeisterung zu sehr durchscheinen oder leiden unter dem Kompromiß, sowohl Laien als auch Freimaurern einen interessanten Lesestoff bieten zu wollen. Dabei entsteht ständig das wirklich große Problem der ausgewogenen Selektion aus einem Gesamtstoff, der bequem ein ganzes Bücherregal füllt.
Dem Theologen und Nicht-Freimaurer Matthias Pöhlmann ist es in hervorragender Weise gelungen, jedem Leser, der eine allgemein bildende Orientierung über die Freimaurerei sucht, eine ausreichende objektiv-analytische Darstellung zu bieten. Dazu greift er in jedem Kapitel eine andere, häufig gehörte Behauptung über die Freimaurer heraus, um sie ehrlich und überzeugend richtig zu stellen. Er konnte dabei als Nicht-Freimaurer auch sachliche Beschreibungen aus dem rituellen Bereich bringen, die nach wie vor zu den strikt-vertraulichen Interna dieser Gesinnungsgemeinschaft gehören - obwohl sie im Zeitalter des Internets längst keine wirklichen Geheimnisse mehr darstellen.
Hinzukommt, daß der vom Verlag ausdrücklich als wissenschaftlicher Mitarbeiter des EZW (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen) vorgestellte Autor kaum in den Verdacht geraten kann, ein geschöntes oder falsches Bild von den Freimaurern zu zeichnen. Im Gegenteil: Der Leser kann davon ausgehen, daß seine Erkenntnisse und Ausführungen weitgehend deckungsgleich sind bei den meisten evangelischen Glaubensgemeinschaften weltweit! Das wiederum macht die Lektüre auch für die Freimaurer selbst wieder interessant. Dabei wird der eine oder andere hie und da vielleicht ein kleines Mißverständnis im Text feststellen. Das ist aber für das korrekte Gesamtbild des Buches unerheblich. Letztlich kann ohnehin kaum ein Nicht-Freimaurer alle Details dieser dezentralen, globalen Organisation vollständig erfassen.
Gut vorstellbar wäre, dieses Buch jedem neu aufgenommenen Freimaurer als Geschenk für seine Lebenspartnerin mit nach Hause nehmen zu lassen. Es würde das Verständnis für seine Mitgliedschaft fördern, ohne als Werbung zu wirken.
Joachim Woerner