Regius-Poem: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. März 2010, 22:05 Uhr
Das Regius-Poem
Das älteste überlieferte Dokument über Maurerei ist das berühmte REGIUS-Poem (auch "Regius-Manuscript") um 1389, eine Handschrift auf Pergament, gebunden in russischem Leder. Diese in Versform geschriebene Bauhüttenordnung der Steinmetzen berichtet, dass schon der angelsächsiche König Athelstan (925-940) den Maurern in England seine besondere Gunst schenkte und deren Zusammenschlüsse förderte. Es sollten nur durch strenge Prüfungen die Meister gefunden werden, die Kenntnisse in Geometrie besaßen. Auch sollten die Maurer einander weder als "Untergebener" noch als "Diener" begegnen und als Anredeform "Mein lieber Bruder" benutzen. Die Pflichten und Rechte der Bruderschaft zeugen von einer Gesinnung am Bau, die fast 400 Jahre später ihre deutlichen Spuren in den "Alten Pflichten" von 1723 wiederfinden. Quelle: Matteo Alberti
Regius-Manuskript
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Regius-Manuskript ist die wahrscheinlich älteste und aus dem Jahr 1390 stammende Niederschrift von Regeln der Steinmetzbruderschaften. Man nennt es auch „Maurerisches Gedicht“ oder „Halliwell-Manuskript“, weil es 1840 vom Literaturhistoriker James Orchard Halliwell-Phillipps herausgegeben worden ist.
Das Manuskript ist ein Gedicht, das aus 794 paarweise gereimten in mittelenglischer Sprache verfassten Versen besteht. Sein Zweck war, den jungen Handwerkern die Regeln und Pflichten der Bruderschaft näherzubringen und das Auswendiglernen dieser zu erleichtern.
Interessant ist dieses Manuskript für die Freimaurerei, welche sich in ihrer Herkunft auf die Steinmetzbruderschaften beruft.
- Regius-Poem (1390) Teil 1
- Regius-Poem (1390) Teil 2
- Regius-Poem (1390) Teil 3
- Regius-Poem (1390) Teil 4
- Regius-Poem (1390) Teil 5
- Regius-Poem (1390) Teil 6
- Regius-Poem (1390) Teil 7
Aufarbeitung: Roland Müller
Inzwischen wandelten sich die Steinmetzbruderschaften in England vom reinen Mönchswesen durch die Aufnahme von Laienbrüdern in Bauhüttenformen, deren Verweltlichung - bedingt durch den Siegeszug der Renaissance in Europa - die Öffnung von der operativen zur spekulativen Maurerei ermöglichte. Das heißt, es fanden immer mehr Männer Zugang zu den alten Bauhütten, die zwar keine praktischen Kenntnisse am Sakralbau besaßen, aber dank ihrer Bildung und ihrem Interesse an den historischen Wurzeln der Freimaurerei sowie ihrer Hinwendung zur Antike, deren philosophischen Konzepten und den überlieferten Religionslehren die symbolische Faszination der Bauhütten für sich entdeckten.
Hinzu kam, dass diese Männer im Brudergedanken der Steinmetzen den Vorläufer einer humanen Lebenshaltung erblickten, die sich mit dem neuen geistigen Aufbruch der "Aufkärung" zu vereinbaren schien.
So kehrte anderseits in die Logen, wie die Gemeinschaften sich nannten, durch die Öffnung nach außen auch der Impuls der Aufklärung mit seinem Toleranzprinzip ein. Diese Wechselwirkung prägte die Freimaurerei, wie sie sich gegen Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts modellartig herausgebildet hatte. Aus dem konkreten Sakralbau zu Ehren des christlichen Gottes war ein geistiger "Tempelbau der Humanität" geworden, deren Bausteine die Menschen sind. Es blieb vier Logen in London vorbehalten, sich im Jahre 1717 zusammen zu schließen und die erste Großloge zu gründen. Ihr Großmeister war Anthony Sayer, ihm folgte nach vier Jahren John Herzog von Montagu, der erste Großmeister von Adel. Er beauftragte den Referent Dr. James Anderson, Dokumente der alten Steinmetzbruderschaften zu sichten, auszuwerten und als Grundlage für eine Konstitution zu erarbeiten, die dann zwei Jahre später vorlag. 1723 übergab Anderson das Verfassungswerk dem Großmeister - es ging in die Freimaurergeschichte ein unter dem Begriff "Die Alten Pflichten" und gilt heute noch unter den regulären Logen als verbindlich. Quelle: Matteo Alberti
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