August Wolfstieg: Unterschied zwischen den Versionen

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August Wolfstieg (* 21. Juni 1859 in Wolfenbüttel; † 27. Mai 1922 ebenda) war Geheimer Regierungsrat, Bibliotheksdirektor des preußischen Abgeordnetenhauses in Berlin und freimaurerischer Forscher.
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Wolfstieg ist Namensgeber der Wolfstieg-Gesellschaft, einer deutschen Gesellschaft zur Förderung freimaurerisch-wissenschaftlicher Forschung, die 1913 gegründet wurde. Unter Wolfstiegs Leitung wurde aus der Büchersammlung eine wissenschaftliche Institution.
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1901 gründete er die erste Bibliothekarinnenschule.
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Auf den Weltausstellungen Paris 1900 und St. Louis 1904 Reichskommissar für Buchwerke und Bibliothekwesen.
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Neben der beruflichen Tätigkeit erforschte Wolfstieg die Freimaurerei in Deutschland und England. 1899 wurde er in die Loge Pythagoras zum flammenden Stern in Berlin aufgenommen und bekleidete 1901 bis 1904 die Funktion des Stuhlmeisters.
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Die ersten Forschungsergebnisse wurden in den Schriften Christentum, Humanität und Freimaurerei, Am rauhen Stein und in der Aufsatzsammlung Der freimaurerische Gedanke veröffentlicht.
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1914 wurde Wolfstieg von Alfred Unger aufgefordert, die geistesgeschichtlichen Ursprünge und Zusammenhänge der deutschen Freimaurerei geschichtlich klarzulegen. 1920 lagen die Forschungsergebnisse in dem dreibändigen Werk Ursprung und Entwicklung der Freimaurerei vor. In den Folgejahren entstand eine Ergänzung in zwei Bänden. Die Abschlussarbeiten konnte Wolfstieg aus gesundheitlichen Gründen (fortschreitende Erblindung) nicht persönlich mehr durchführen. Die Veröffentlichung Die Philosophie der Freimaurerei, Band I: Freimaurerische Arbeit und Symbolik, Band II: Die geistigen, sittlichen und ästhetischen Werte in der Freimaurerei und ihre Bedeutung für die Gegenwart übernahm Alfons Dirksen. Das Gesamtwerk wurde unter dem Gesamttitel Werden und Wesen der Freimaurerei veröffentlicht.[1]
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In Wolfenbüttel wurde die Dr.-August-Wolfstieg-Straße nach ihm benannt.
  
 
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Version vom 8. Februar 2016, 17:47 Uhr

Wolfstieg, August

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder


Prof. Dr., Geheimer Regierungsrat, Bibliotheksdirektor des Abgeordnetenhauses in Berlin, freimaurerischer Forscher, *1859, †1922. Er gestaltete die von ihm verwaltete Büchersammlung zu einer hervorragenden wissenschaftlichen Institution aus. Daneben erschloß er in der von ihm geführten Bibliothekarinnenschule der gebildeten Frauenwelt diesen Beruf.

Auf den Weltausstellungen in Paris 1900 und St. Louis 1904 Reichskommissar für Buchwerke und Bibliothekwesen. Neben der Berufsarbeit stand Wolfstieg die Tätigkeit für die Freimaurerei an erster Stelle. Diese hielt ihn auch aufrecht, als in den letzten Lebensjahren seine Augen fast erblindeten.

1899 wurde er in der Loge "Pythagoras zum flammenden Stern" in Berlin aufgenommen - 1901-1904 war er Stuhlmeister. Die Arbeit an der Bibliographie der freimaurerischen Literatur wurde sein Lebensinhalt. Dieses großartige dreibändige Werk erschien 1911-1913. Aber nicht ihr allein galt seine Arbeit, er war auch rege schriftstellerisch tätig; die Schriften "Christentum, Humanität und Freimaurerei", "Am rauhen Stein", die Aufsatzsammlung "Der freimaurerische Gedanke" u. a. zeugen von rastlosem Aufgehen in der Idee der Königlichen Kunst.

1914 erging an ihn die Aufforderung Alfred Ungers, zum Johannistag 1917 - Zweihundertjahrfeier der Freimaurerei - den deutschen Freimaurern ein Buch zu bieten, daß die geistesgeschichtlichen Ursprünge und Zusammenhänge der Freimaurerei streng geschichtlich klarlegen sollte. 1920 lagen die drei Bände "Ursprung und Entwicklung der Freimaurerei" vor und fanden die ungeteilte Anerkennung aller sachkundigen Beurteiler. Er nahm dann einen Ergänzungsband in Angriff, der sich zu einem zweibändigen Werke weitete.

Da sein Gesundheitszustand ihn bei der Arbeit der Drucklegung behinderte, übernahm Alfons Dirksen diese Aufgabe. Dieses Werk erschien unter dem Titel "Die Philosophie der Freimaurerei",

  • Band I: "Freimaurerische Arbeit und Symbolik",
  • Band II: "Die geistigen, sittlichen und ästhetischen Werte in der Freimaurerei und ihre Bedeutung für die Gegenwart". Die beiden Publikationen stellen unter dem Gesamttitel "Werden und Wesen der Freimaurerei" ein Werk dar daß dem reichen, echten freimaurerischen Gemüte, mit dem Wolfstieg die tiefsten Werte und daß innerste Leben der Freimaurerei erfaßte, ein bleibendes Denkmal sichern wird. Als Mensch war Wolfstieg von einer scharf geprägten, in sich geschlossenen, äußerlich rauhen, aber doch offenen und vornehmen Wesensart.

Ergänzungen zu Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Straßenname

Quelle: Google maps Nach Wolfstieg ist in Wolfenbüttel die Dr.-August-Wolfstieg-Straße benannt.

Geburts- und Sterbeort

Quelle: wikipedia

Wolfstieg wurde am 21. Juni 1859 in Wolfenbüttel geboren und starb dort am 27. Mai 1922.

Links

  • August Wolfstieg: Bibliographie der freimaurerischen Literatur. 3 Bände, 1911-13; digitalisiert von der Universität Freiburg: [1]

PDF-Download

Siehe auch

Wolfstieg bei Wikipedia

August Wolfstieg (* 21. Juni 1859 in Wolfenbüttel; † 27. Mai 1922 ebenda) war Geheimer Regierungsrat, Bibliotheksdirektor des preußischen Abgeordnetenhauses in Berlin und freimaurerischer Forscher.

Wolfstieg ist Namensgeber der Wolfstieg-Gesellschaft, einer deutschen Gesellschaft zur Förderung freimaurerisch-wissenschaftlicher Forschung, die 1913 gegründet wurde. Unter Wolfstiegs Leitung wurde aus der Büchersammlung eine wissenschaftliche Institution.

1901 gründete er die erste Bibliothekarinnenschule.

Auf den Weltausstellungen Paris 1900 und St. Louis 1904 Reichskommissar für Buchwerke und Bibliothekwesen.

Neben der beruflichen Tätigkeit erforschte Wolfstieg die Freimaurerei in Deutschland und England. 1899 wurde er in die Loge Pythagoras zum flammenden Stern in Berlin aufgenommen und bekleidete 1901 bis 1904 die Funktion des Stuhlmeisters.

Die ersten Forschungsergebnisse wurden in den Schriften Christentum, Humanität und Freimaurerei, Am rauhen Stein und in der Aufsatzsammlung Der freimaurerische Gedanke veröffentlicht.

1914 wurde Wolfstieg von Alfred Unger aufgefordert, die geistesgeschichtlichen Ursprünge und Zusammenhänge der deutschen Freimaurerei geschichtlich klarzulegen. 1920 lagen die Forschungsergebnisse in dem dreibändigen Werk Ursprung und Entwicklung der Freimaurerei vor. In den Folgejahren entstand eine Ergänzung in zwei Bänden. Die Abschlussarbeiten konnte Wolfstieg aus gesundheitlichen Gründen (fortschreitende Erblindung) nicht persönlich mehr durchführen. Die Veröffentlichung Die Philosophie der Freimaurerei, Band I: Freimaurerische Arbeit und Symbolik, Band II: Die geistigen, sittlichen und ästhetischen Werte in der Freimaurerei und ihre Bedeutung für die Gegenwart übernahm Alfons Dirksen. Das Gesamtwerk wurde unter dem Gesamttitel Werden und Wesen der Freimaurerei veröffentlicht.[1]

In Wolfenbüttel wurde die Dr.-August-Wolfstieg-Straße nach ihm benannt.