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Alfred Schmidt (* 19. Mai 1931 in Berlin; † 28. August 2012 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph. Er gilt als „Pionier einer undogmatisch-emanzipatorischen Marx-Rezeption“. | Alfred Schmidt (* 19. Mai 1931 in Berlin; † 28. August 2012 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph. Er gilt als „Pionier einer undogmatisch-emanzipatorischen Marx-Rezeption“. | ||
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+ | *Frankfurter Personenlexikon http://frankfurter-personenlexikon.de/node/4444 | ||
+ | *Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schmidt_(Philosoph) | ||
+ | *"Kein Okkultismus im Hinterzimmer" http://www.schirn.de/magazin/kontext/kein_okkultismus_im_hinterzimmer/ | ||
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Version vom 19. Juli 2016, 11:38 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Alfred Schmidt
Zum Buch:
Freimaurer sind entstanden wie Mythen: Auf einmal waren sie da. Es gibt keinen Autor, der sie erfunden hat. Sie entstehen im Klima der europäischen Aufklärung. Ihr erklärtes Ziel ist die Humanisierung des Menschen. Fromme Christen fürchteten zu Recht eine Marginalisierung ihrer eigenen Religion durch Freimaurerei. Daher haben viele von ihnen von Anbeginn an versucht, Freimaurerei selbst zu einer christlichen Religion umzumünzen. Aber dieser Versuch ist gescheitert. Und die geistesgeschichtlichen Quellen aus der Entstehung der Freimaurerei belegen ihre Herkunft aus der Kritik und Abkehr vom orthodoxen Christentum.
Mit filigraner Genauigkeit spürt Alfred Schmidt die Herausbildung der philosophischen Grundhaltung der Freimaurerei aus den Grundlagen des englischen Deismus auf und zeigt dabei, wie sich der Zweifel an metaphysischen Wahrheiten des Christentums in eine Metaphysik der Sitten verwandelt. Sie erweist sich als die Basis humanitärer Geisteshaltung.
Herausgegeben von Prof. Dr. Klaus-Jürgen Grün und Thomas Forwe.
Biographie
Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Alfred Schmidt“
Alfred Schmidt (* 19. Mai 1931 in Berlin; † 28. August 2012 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph. Er gilt als „Pionier einer undogmatisch-emanzipatorischen Marx-Rezeption“.
Alfred Schmidt studierte Geschichte, Englische und Klassische Philologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, später Philosophie und Soziologie. Der Schüler von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno kam aus einfachen Verhältnissen. Schmidts Vater war Mechaniker, was einen spürbaren Gegensatz zu dem kaufmännischen (Horkheimer) bzw. intellektuellen Familienhintergrund (Adorno) seiner Lehrer darstellte. Im überlieferten Briefwechsel „ist gelegentlich abschätzig von ‚unserem Schmidt‘ die Rede, der für subalterne Aufgaben einzusetzen sei wie ehedem Knechte und Mägde auf Gutsherrensitzen“, schreibt Rudolf Walther in der taz.
1960 wurde Alfred Schmidt mit einer Arbeit über den Begriff der Natur bei Karl Marx promoviert, die „ein neues Kapitel der Marx-Rezeption“ aufschlug.[2] In 18 Sprachen übersetzt, wurde sie „zu einem der meistgelesenen Bücher in der europäischen Protestbewegung“ der 1960er- und 1970er-Jahre. 1972 wurde Schmidt Professor für Philosophie und Soziologie an der Universität Frankfurt als Nachfolger von Jürgen Habermas auf dem Lehrstuhl von Max Horkheimer. Seine „Donnerstagsvorlesung war in den 80er Jahren legendär und zog auch viele Fachfremde an“. 1999 wurde Schmidt emeritiert, hielt aber weiter Vorlesungen.
Die Hauptforschungsgebiete von Alfred Schmidt waren die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, Geschichte des Materialismus, Religionsphilosophie, Freimaurerforschung, Ludwig Feuerbach und Schopenhauer. Ferner wurde er als Übersetzer englischer und französischer Schriften tätig.
Alfred Schmidt war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und Ehrenmitglied der Schopenhauer-Gesellschaft. Er gehörte der Frankfurter Freimaurerloge Zur Einigkeit an. Im Jahre 1989 wurde ihm die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main und 1998 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Seinen beruflichen Nachlass erhielt im November 2012 das Archivzentrum der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg der Goethe-Universität Frankfurt am Main, darunter zahlreiche Korrespondenzen, Manuskripte, elektronische Unterlagen von drei überlieferten Rechnern und seine umfangreiche Privatbibliothek (260 laufende Meter, rd. 8.000 Bücher) in über 600 Umzugskisten. - Der freimaurerische Nachlass Alfred Schmidts liegt im Archiv der Loge Zur Einigkeit in Frankfurt am Main. Als Nachlassverwalter hat Alfred Schmidt testamentarisch Klaus-Jürgen Grün eingesetzt.
Bücher
- Der Begriff der Natur in der Lehre von Karl Marx. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1962, DNB 454388497.
- Geschichte und Struktur. Fragen einer marxistischen Historik. Hanser, München 1971, ISBN 3-446-11504-8.
- Emanzipatorische Sinnlichkeit. Ludwig Feuerbachs anthropologischer Materialismus. Hanser, München 1973, ISBN 3-446-11652-4.
- Zur Idee der Kritischen Theorie. Elemente der Philosophie Max Horkheimers. Hanser, München 1974, ISBN 3-446-11863-2.
- mit Werner Post: Was ist Materialismus? Kösel, München 1975, ISBN 3-466-40000-7.
- Die Kritische Theorie als Geschichtsphilosophie. Hanser, München 1976, ISBN 3-446-12201-X.
- Drei Studien über Materialismus. Schopenhauer. Horkheimer. Glücksproblem. Hanser, München 1977, ISBN 3-446-12460-8.
- Kritische Theorie, Humanismus, Aufklärung. Philosophische Arbeiten. Reclam, Stuttgart 1981, ISBN 3-15-009977-3.
- Goethes herrlich leuchtende Natur. Philosophische Studie zur deutschen Spätaufklärung. Hanser, München 1984, ISBN 3-446-14141-3.
- Die Wahrheit im Gewande der Lüge. Schopenhauers Religionsphilosophie. Piper, München und Zürich 1986, ISBN 3-492-10639-0.
- Idee und Weltwille. Schopenhauer als Kritiker Hegels. Hanser, München und Wien 1988, ISBN 3-446-15161-3.
Aus dem Frankfurt Personenlexikon
Auszug / Quelle: http://frankfurter-personenlexikon.de/node/4444
Im Oktober 1978 wurde Sch. in die Ffter Loge zur Einigkeit aufgenommen. Am 30.10.1980 reichte er unter dem Titel „Der allmächtige Baumeister als Symbol und Begriff“ seine Meisterarbeit ein und wurde genau einen Monat später von den Vereinigten Großlogen von Deutschland in den Meistergrad erhoben. Er war mehrere Jahre Großredner von Deutschland und veröffentlichte etliche Schriften zur Erforschung der Freimaurerei. Am 6.10.1984 bekam Sch. von der Ffter Großloge das silberne Ehrenabzeichen verliehen, „in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Deutsche Freimaurerei“, wie es in der Urkunde heißt. Am 20.10.1985 erhielt er in Berlin die Silberne Paulskirchen-Medaille. Als Freimaurer wirkte Sch. mit leidenschaftlicher Begeisterung bis zuletzt am Aufbau einer sittlichen Weltordnung mit, die nur im Rekurs auf und im Einklang mit den physiologischen Grundlagen des Menschen zu haben ist. Als Denker wusste er sich in letzter Instanz objektiver Wahrheit verpflichtet und strebte insbesondere als Freimaurer nach Wahrhaftigkeit. Keinesfalls wollte er Okkultismus treiben. Um dies zu erreichen, brachte Sch. auch in diesem Bereich seinen enormen historischen Sinn in die Begriffsarbeit ein und trat von Anbeginn, vor allem aber als Großredner von Deutschland für die Anwendung der etablierten Verfahren der wissenschaftlichen Arbeitsweise im Umgang mit spezifisch freimaurerischen Fragestellungen ein.
Siehe auch
- Rezension: Alfred Schmidt - Entstehungsgeschichte der humanitären Freimaurerei
- Die Freimaurerische Akademie
- Klaus-Jürgen Grün
- Ritualistik Alfred Schmidt / Heinz Thoma, Der unvollendete Bau. Beiträge zur Freimaurerei, Frankfurt
- Zur Wahrheit (Nürnberg) Erster Vorsitzender und Meister vom Stuhl wird Br. (Dr.) Alfred Schmidt, Baurat in Nürnberg.
- Alfred Schmidt: Comenius‘ Kollegium des Lichtes
- Alfred Schmidt: Bacons Haus Salomonis
- Alfred Schmidt: Robert Fludd
- Alfred Schmidt: Michael Maier
- Alfred Schmidt: Julius Sperber
- Alfred Schmidt: Vorstufen des Systems von 1717
- Klaus-Jürgen Grün: Religion im Einklang mit der Vernunft
- Philosophiegeschichtliche Aspekte der Idee einer Natur- oder Vernunftreligion
Links
- Nachlass Alfred Schmidt https://www.ub.uni-frankfurt.de/archive/schmidt.html
- Frankfurter Personenlexikon http://frankfurter-personenlexikon.de/node/4444
- Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schmidt_(Philosoph)
- "Kein Okkultismus im Hinterzimmer" http://www.schirn.de/magazin/kontext/kein_okkultismus_im_hinterzimmer/