Traktat: Philip Militz: Barcelona auf Spuren der Freimaurer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. November 2015, 13:58 Uhr
Barcelona auf Spuren der Freimaurer
Quelle: Freimaurer 2.0
Vor meinem Kurztripp nach Barcelona hatte ich nach freimaurerischen Sightseeing-Tipps gesucht und im Netz kaum etwas gefunden – bis auf eine deutschsprachige Freimaurer-Stadtführung, die allerdings leider sonntags stattfand, was nicht zu meinem Reiseplan passte. Also habe ich einfach mal den Anbieter angeschrieben, der mir einen guten Tipp und zentral gelegenen Tipp gab:
Die »Biblioteca Publica Arus« (Passeig Sant Juan 26, Öffnungszeiten: www.bpa.es).
Die Freimaurer-Spuren sind unübersehbar: U. a. weisen im Eingangsbereich Tafeln auf freimaurerische Unterstützung hin, am Ende der Eingangstreppe begrüßt einen die Nachbildung der Freiheitsstatue und im Lesesaal zieren u. a. zahlreiche Namen berühmter Freimaurer den Fries.
Die Bibliothek als solche ist nach dem engagierten Journalisten, Freimaurer und Freidenker Rossend Arus benannt (1866 in die Loge »Fraternität« aufgenommen). Als er starb, hinterließ er als letzten Willen drei Wünsche, die ihm seine Freunde und Freimaurer-Brüder posthum erfüllten:
- 1. Die Gründung eines Gemeindezentrums und einer Schule in »Das«, dem Geburtsort seiner Mutter,
- 2. den Bau eines Stadtverwaltungsgebäudes in »L’Hospitalet de Llobregat«, dem Geburtsort seines Vaters und
- 3. die Einrichtung einer öffentlichen Bibliothek in seinem Geburtshaus zur Förderung der Arbeiterbildung.
Diese Bibliothek umfasst heute 70.000 Titel, darunter auch zahlreiche historische Freimaurer-Publikationen, hat einen kleinen öffentlichen Ausstellungsbereich (derzeit mit einer Ausstellung über Rosenkreuzer) und ist der gemeinsame »Treffpunkt« der in Katalonien arbeitenden Großlogen.
Woher ich das alles weiß? Aus einem Buch, dass es in der Bibliothek für 10 Euro zu kaufen gibt und vermutlich auch eine der Grundlagen für die Freimaurer-Führung ist:
»Walking Tours Around Masonic Barcelona«, das von Xavi Casinos, einem spanischen Journalisten und Freimaurer-Experten geschrieben und von der Stadt herausgegeben wurde, um das freimaurerische Erbe der katalanischen Metropole zu würdigen. Die Spuren im gesamten Stadtgebiet sind nämlich zahlreich, aber für Touristen nicht immer offensichtlich:
Angefangen bei den Steinmetzzeichen, mit denen die Vorläufer der modernen Freimaurerei ihre Arbeiten an den zahlreichen Kirchenbauten »signiert« haben, über eindeutigere Symbole an und in bedeutenden Gebäuden der Stadt (u. a. Winkel und Zirkel als Fresken sowie z. B. als Türklopfer im Rathaus) und Grabsteine auf Friedhöfen, bis hin zu Verbindungen zu einigen Gründern des »FC Barcelona«, die ihre Liebe zur Freimaurerei möglicherweise sogar im Wappen des Fußballvereins verewigt haben. Und, ja, natürlich dürfen auch Freimaurer-Spekulationen zum wohl berühmtesten Sohn der Stadt, dem begnadeten Architekten und Baumsteister Antoni Gaudi, nicht fehlen.
Mit dem Buch kann man also hervorragend auch auf eigene Faust das freimaurerische Barcelona erkunden, aber unterhaltsamer geht es bestimmt mit einer der Stadtführungen von Johannes, die ich bei nächster Gelegenheit definitiv nachholen werde. Falls Ihr seine Tour buchen wollt, könnt Ihr das hier machen – und bestellt ihm bitte schöne Grüße: sein Tipp hat mir sehr geholfen. :)