Die Türkei und die Freimaurer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Zitatsammlung und Quellenhinweise'''
 
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=== "Freimaurer-Kommunisten-Juden" ===
 
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Quelle: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-85586248.html SPIEGEL]
 
  
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Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-85586248.html
  
 
Recep Tayyip Erdogan, 58, türkischer Ministerpräsident, stand als junger Mann auf der Theaterbühne. Gemeinsam mit politischen Weggefährten führte er von 1975 bis 1980 das antisemitische Stück "Mas-Kom-Yah" ("Freimaurer-Kommunisten-Juden") in der Türkei auf. Er soll das Drama selbst verfasst haben und übernahm angeblich auch die Regie, so die Recherchen türkischer Journalisten.
 
Recep Tayyip Erdogan, 58, türkischer Ministerpräsident, stand als junger Mann auf der Theaterbühne. Gemeinsam mit politischen Weggefährten führte er von 1975 bis 1980 das antisemitische Stück "Mas-Kom-Yah" ("Freimaurer-Kommunisten-Juden") in der Türkei auf. Er soll das Drama selbst verfasst haben und übernahm angeblich auch die Regie, so die Recherchen türkischer Journalisten.
  
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===Mas-Kom-Yah ===
  
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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mas-Kom-Yah  
Quelle: [https://de.wikipedia.org/wiki/Mas-Kom-Yah Wikipedia]
 
  
 
Mas-Kom-Yah ist ein Theaterstück, das von dem späteren türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan 1975 unter Vorlage des Buches Kızıl Pençe (deutsch: „rote Kralle“) geschrieben wurde. Der Name Mas-Kom-Yah bildet sich aus der Abkürzung für Freimaurer, Kommunist und Jude.
 
Mas-Kom-Yah ist ein Theaterstück, das von dem späteren türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan 1975 unter Vorlage des Buches Kızıl Pençe (deutsch: „rote Kralle“) geschrieben wurde. Der Name Mas-Kom-Yah bildet sich aus der Abkürzung für Freimaurer, Kommunist und Jude.
  
 
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Der nicht religiöse Fabrikant Ayhan Bey schickt seinen Sohn zur Ausbildung ins Ausland. Jahre danach kehrt der Sohn, vom muslimischen Glauben abgefallen, zurück in die Türkei. Daraufhin entzweien sich Ayhan Bey und sein Sohn. Zur selben Zeit begehren die Arbeiter des Fabrikanten auf und übernehmen den Besitz Ayhan Beys. Dabei wurden sie von einem sich als türkischer Moslem ausgebenden jüdischen Arbeiter aufgewiegelt. Weiter wiegelt der im Stück als äußerst bösartig dargestellte Aufstandsanführer seine Kollegen zum Mord an Ayhan Bey auf.
 
Der nicht religiöse Fabrikant Ayhan Bey schickt seinen Sohn zur Ausbildung ins Ausland. Jahre danach kehrt der Sohn, vom muslimischen Glauben abgefallen, zurück in die Türkei. Daraufhin entzweien sich Ayhan Bey und sein Sohn. Zur selben Zeit begehren die Arbeiter des Fabrikanten auf und übernehmen den Besitz Ayhan Beys. Dabei wurden sie von einem sich als türkischer Moslem ausgebenden jüdischen Arbeiter aufgewiegelt. Weiter wiegelt der im Stück als äußerst bösartig dargestellte Aufstandsanführer seine Kollegen zum Mord an Ayhan Bey auf.
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Erdoğan, der das Stück geschrieben hatte, wirkte auch für die Aufführung als Regisseur und Schauspieler mit. Dabei übernahm er die Rolle des Fabrikantensohnes. Das Stück wurde von 1975 bis zum Militärputsch 1980 türkeiweit aufgeführt.
 
Erdoğan, der das Stück geschrieben hatte, wirkte auch für die Aufführung als Regisseur und Schauspieler mit. Dabei übernahm er die Rolle des Fabrikantensohnes. Das Stück wurde von 1975 bis zum Militärputsch 1980 türkeiweit aufgeführt.
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Der Spiegel bezeichnet das Theaterstück in einem Artikel als antisemitisches Stück und warf Erdoğan vor, Theater unter propagandistischen Aspekten zu verstehen und als Ministerpräsident Theaterarbeit zu behindern, weil Theater und Bühnen in der heutigen Republik Türkei zum Teil liberale und säkulare Bastionen der Gesellschaft seien.
 
Der Spiegel bezeichnet das Theaterstück in einem Artikel als antisemitisches Stück und warf Erdoğan vor, Theater unter propagandistischen Aspekten zu verstehen und als Ministerpräsident Theaterarbeit zu behindern, weil Theater und Bühnen in der heutigen Republik Türkei zum Teil liberale und säkulare Bastionen der Gesellschaft seien.
  
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zitierte Recep Tayyip Erdoğan am 6. Dezember 1997, auf einer Wahlveranstaltung zur Wahl des Oberbürgermeisters von Istanbul. Das Amt hatte er vor seiner Karriere als Ministerpräsident und Staatspräsident inne. Der Satz stammt vom Dichter '''Ziya Gökalp''', der "Jungtürke", säkularer Kemalist und Anhänger Atatürks war und es als ironischen (!) Text verfasst hat. Das Zitat richtet sich tatsächlich gegen Moscheen, Minarette und "Gläubige". Die "Jungtürken" waren ziemlich martialische Kämpfer. Für Laizismus. Erdoğan hingegen hat sich am Inhalt unreflektiert berauscht und das Zitat in einer Wahlkampfrede eingesetzt.
 
zitierte Recep Tayyip Erdoğan am 6. Dezember 1997, auf einer Wahlveranstaltung zur Wahl des Oberbürgermeisters von Istanbul. Das Amt hatte er vor seiner Karriere als Ministerpräsident und Staatspräsident inne. Der Satz stammt vom Dichter '''Ziya Gökalp''', der "Jungtürke", säkularer Kemalist und Anhänger Atatürks war und es als ironischen (!) Text verfasst hat. Das Zitat richtet sich tatsächlich gegen Moscheen, Minarette und "Gläubige". Die "Jungtürken" waren ziemlich martialische Kämpfer. Für Laizismus. Erdoğan hingegen hat sich am Inhalt unreflektiert berauscht und das Zitat in einer Wahlkampfrede eingesetzt.
  
Quelle des nachstehende Zitates: [http://bazonline.ch/ausland/europa/Ausgerechnet-ein-Gedicht-wurde-Erdogan-zum-Verhaengnis/story/11272747 Basler Zeitung]
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Quelle des nachstehende Zitates: http://bazonline.ch/ausland/europa/Ausgerechnet-ein-Gedicht-wurde-Erdogan-zum-Verhaengnis/story/11272747  
  
 
Das Staatssicherheitsgericht verurteilte ihn daraufhin zu zehn Monaten Gefängnis wegen «religiöser Volksverhetzung». Demnach hatte Erdogan gegen die säkulare Staatsordnung, also die Trennung von Staat und Religion, verstossen. Die Richter sahen in Erdogan die Speerspitze einer radikalen, islamischen Bewegung in der türkischen Politik. Er sass die Strafe von März bis Juli 1999 ab und musste als Bürgermeister von Istanbul zurücktreten.
 
Das Staatssicherheitsgericht verurteilte ihn daraufhin zu zehn Monaten Gefängnis wegen «religiöser Volksverhetzung». Demnach hatte Erdogan gegen die säkulare Staatsordnung, also die Trennung von Staat und Religion, verstossen. Die Richter sahen in Erdogan die Speerspitze einer radikalen, islamischen Bewegung in der türkischen Politik. Er sass die Strafe von März bis Juli 1999 ab und musste als Bürgermeister von Istanbul zurücktreten.
  
 
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Pikanterweise wird der Autor des hier in falschem Zusammenhang instrumentalisierten Textes, der Soziologe '''Ziya Gökalp''' auf der [https://web.archive.org/web/20110717034829/http://www.mason.org.tr/index.php?option=com_content&task=view&id=39&Itemid=43 Website] der türkischen Großloge als Freimaurer aufgeführt.
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Pikanterweise wird der Autor des hier in falschem Zusammenhang instrumentalisierten Textes, der Soziologe '''Ziya Gökalp''' auf der Webseite der türkischen Großloge als Freimaurer aufgeführt. https://web.archive.org/web/20110717034829/http://www.mason.org.tr/index.php?option=com_content&task=view&id=39&Itemid=43  
 
 
 
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=== Erdogan und die Freimaurer bei Wikipedia ===
 
=== Erdogan und die Freimaurer bei Wikipedia ===
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'''Antifreimaurerei'''
 
'''Antifreimaurerei'''
 
  
 
In der Türkei sieht sich die Freimaurerei durch Necmettin Erbakan und seine Bewegung Millî Görüş anti-freimaurerischen Weltverschwörungstheorien ausgesetzt.
 
In der Türkei sieht sich die Freimaurerei durch Necmettin Erbakan und seine Bewegung Millî Görüş anti-freimaurerischen Weltverschwörungstheorien ausgesetzt.
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=== Verhältnis der Freimaurerei zur Türkei ===
 
=== Verhältnis der Freimaurerei zur Türkei ===
Quelle: [http://www.taz.de/!5315618/ taz.de]
 
  
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Quelle: http://www.taz.de/!5315618/
  
 
Tatsächlich stellt das Verhältnis der Freimaurerei zur Türkei ein bisher noch wenig beachtetes Kapitel ihrer jüngeren, osmanischen und nationaltürkischen Geschichte dar: Sollen doch wesentliche Persönlichkeiten der späteren türkischen Republik, etwa der rassistisch, wenngleich ansonsten modern argumentierende Soziologe Ziya Gökalp, aber auch der Gründer der türkischen Republik, Kemal Pascha, Freimaurer gewesen sein. Auch ein reformbereiter Sultan, der nach nur 93 Tagen abgesetzte Murat V., Bruder des letzten Sultans Abdulhamid II., war Freimaurer, ebenso wie der 1922 in Berlin erschossene Talaat Pascha, einer der Mitverantwortlichen für den Völkermord an den Armeniern.
 
Tatsächlich stellt das Verhältnis der Freimaurerei zur Türkei ein bisher noch wenig beachtetes Kapitel ihrer jüngeren, osmanischen und nationaltürkischen Geschichte dar: Sollen doch wesentliche Persönlichkeiten der späteren türkischen Republik, etwa der rassistisch, wenngleich ansonsten modern argumentierende Soziologe Ziya Gökalp, aber auch der Gründer der türkischen Republik, Kemal Pascha, Freimaurer gewesen sein. Auch ein reformbereiter Sultan, der nach nur 93 Tagen abgesetzte Murat V., Bruder des letzten Sultans Abdulhamid II., war Freimaurer, ebenso wie der 1922 in Berlin erschossene Talaat Pascha, einer der Mitverantwortlichen für den Völkermord an den Armeniern.
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== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
 
*[[Türkei]]
 
*[[Türkei]]
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== Links ==
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*Wikipedia zu Recep Tayyip Erdoğan https://de.wikipedia.org/wiki/Recep_Tayyip_Erdo%C4%9Fan
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*Wikipedia zu Mas-Kom-Yah https://de.wikipedia.org/wiki/Mas-Kom-Yah
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*Der Spiegel „Recep Tayyip Erdogan“ (und "Mas-Kom-Yah")  http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-85586248.html
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*der Freitag 19.6.2013 „Dramatiker Erdogan“ http://www.taz.de/!5315618/
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*taz 4.7.2016 „Erdoğans Verschwörung“ http://www.taz.de/!5315618/
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[[Kategorie:Lexikon]]

Version vom 18. Juli 2016, 08:39 Uhr

Die Türkei und die Freimaurer

Zitatsammlung und Quellenhinweise

"Freimaurer-Kommunisten-Juden"

Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-85586248.html

Recep Tayyip Erdogan, 58, türkischer Ministerpräsident, stand als junger Mann auf der Theaterbühne. Gemeinsam mit politischen Weggefährten führte er von 1975 bis 1980 das antisemitische Stück "Mas-Kom-Yah" ("Freimaurer-Kommunisten-Juden") in der Türkei auf. Er soll das Drama selbst verfasst haben und übernahm angeblich auch die Regie, so die Recherchen türkischer Journalisten.

Mas-Kom-Yah

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mas-Kom-Yah

Mas-Kom-Yah ist ein Theaterstück, das von dem späteren türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan 1975 unter Vorlage des Buches Kızıl Pençe (deutsch: „rote Kralle“) geschrieben wurde. Der Name Mas-Kom-Yah bildet sich aus der Abkürzung für Freimaurer, Kommunist und Jude.

Handlung

Der nicht religiöse Fabrikant Ayhan Bey schickt seinen Sohn zur Ausbildung ins Ausland. Jahre danach kehrt der Sohn, vom muslimischen Glauben abgefallen, zurück in die Türkei. Daraufhin entzweien sich Ayhan Bey und sein Sohn. Zur selben Zeit begehren die Arbeiter des Fabrikanten auf und übernehmen den Besitz Ayhan Beys. Dabei wurden sie von einem sich als türkischer Moslem ausgebenden jüdischen Arbeiter aufgewiegelt. Weiter wiegelt der im Stück als äußerst bösartig dargestellte Aufstandsanführer seine Kollegen zum Mord an Ayhan Bey auf.

Aufführung

Erdoğan, der das Stück geschrieben hatte, wirkte auch für die Aufführung als Regisseur und Schauspieler mit. Dabei übernahm er die Rolle des Fabrikantensohnes. Das Stück wurde von 1975 bis zum Militärputsch 1980 türkeiweit aufgeführt.

Kritik

Der Spiegel bezeichnet das Theaterstück in einem Artikel als antisemitisches Stück und warf Erdoğan vor, Theater unter propagandistischen Aspekten zu verstehen und als Ministerpräsident Theaterarbeit zu behindern, weil Theater und Bühnen in der heutigen Republik Türkei zum Teil liberale und säkulare Bastionen der Gesellschaft seien.


"Moscheen sind unsere Kasernen"

"Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten."

zitierte Recep Tayyip Erdoğan am 6. Dezember 1997, auf einer Wahlveranstaltung zur Wahl des Oberbürgermeisters von Istanbul. Das Amt hatte er vor seiner Karriere als Ministerpräsident und Staatspräsident inne. Der Satz stammt vom Dichter Ziya Gökalp, der "Jungtürke", säkularer Kemalist und Anhänger Atatürks war und es als ironischen (!) Text verfasst hat. Das Zitat richtet sich tatsächlich gegen Moscheen, Minarette und "Gläubige". Die "Jungtürken" waren ziemlich martialische Kämpfer. Für Laizismus. Erdoğan hingegen hat sich am Inhalt unreflektiert berauscht und das Zitat in einer Wahlkampfrede eingesetzt.

Quelle des nachstehende Zitates: http://bazonline.ch/ausland/europa/Ausgerechnet-ein-Gedicht-wurde-Erdogan-zum-Verhaengnis/story/11272747

Das Staatssicherheitsgericht verurteilte ihn daraufhin zu zehn Monaten Gefängnis wegen «religiöser Volksverhetzung». Demnach hatte Erdogan gegen die säkulare Staatsordnung, also die Trennung von Staat und Religion, verstossen. Die Richter sahen in Erdogan die Speerspitze einer radikalen, islamischen Bewegung in der türkischen Politik. Er sass die Strafe von März bis Juli 1999 ab und musste als Bürgermeister von Istanbul zurücktreten.


Pikanterweise wird der Autor des hier in falschem Zusammenhang instrumentalisierten Textes, der Soziologe Ziya Gökalp auf der Webseite der türkischen Großloge als Freimaurer aufgeführt. https://web.archive.org/web/20110717034829/http://www.mason.org.tr/index.php?option=com_content&task=view&id=39&Itemid=43


Erdogan und die Freimaurer bei Wikipedia

Antifreimaurerei

In der Türkei sieht sich die Freimaurerei durch Necmettin Erbakan und seine Bewegung Millî Görüş anti-freimaurerischen Weltverschwörungstheorien ausgesetzt.

Verschiedenen Presseberichten zufolge hat eine al-Qaida-Terrorgruppe mit dem Namen al-Quds am 9. März 2004 einen Bombenanschlag auf ein Logengebäude mit Restaurant in Istanbul verübt. Im Bekennerbrief gab die Gruppe bekannt, dass es ihr Plan gewesen sei, alle im Gebäude befindlichen Personen zu töten. Dieses Vorhaben der Terroristen war aufgrund von technischen Defekten der Bombe nur teilweise erfolgt. Bei dem Anschlag kamen drei Menschen ums Leben: Der 33-jährige Terrorist Engin Vural, sein Komplize Nihat Doğruel und der Kellner des Restaurants, Hüseyin Kurugöl. Fünf weitere Menschen wurden schwer verletzt.

Asım Akin hat in einer Pressemitteilung nach seiner Wahl zum Großmeister in Anspielung an die Regierung der AKP mitgeteilt, dass er darüber nicht in Sorge sei, dass in der Türkei Personen an der Macht seien, die in der Vergangenheit gegen die Freimaurerei waren.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat 1975 ein anti-freimaurerisches Theaterstück mit dem Namen Mas-Kom-Yah geschrieben. 2013 lobte Erdoğan Necip Fazıl Kısakürek in einer Rede zum Gedenken an seinen Todestag auf einer parlamentarischen Fraktionssitzung der AKP, in der er feststellte, daß er einer der wichtigsten Denker und Aktionsmenschen sei die das Land im 20. Jahrhundert hervorgebracht hätte.

Weiter sagte er das Kisakürek ein Vorbild für seine eigene und alle folgenden Generationen sei. Die türkische Tageszeitung Yurt kommentierte dazu das die Rede Erdoğans beschämend sei. Denn Kisakürek hätte mit seinem Buch Yahudilik-Masonluk-Dönmelik antisemitische und anti-freimaurerische Thesen verbreitet.


Gesetzliche Beschränkungen

Soldaten ist es in der Türkei gesetzlich verboten während ihrer aktiven Dienstzeit Mitglied in einer Freimaurerloge zu werden.


Verhältnis der Freimaurerei zur Türkei

Quelle: http://www.taz.de/!5315618/

Tatsächlich stellt das Verhältnis der Freimaurerei zur Türkei ein bisher noch wenig beachtetes Kapitel ihrer jüngeren, osmanischen und nationaltürkischen Geschichte dar: Sollen doch wesentliche Persönlichkeiten der späteren türkischen Republik, etwa der rassistisch, wenngleich ansonsten modern argumentierende Soziologe Ziya Gökalp, aber auch der Gründer der türkischen Republik, Kemal Pascha, Freimaurer gewesen sein. Auch ein reformbereiter Sultan, der nach nur 93 Tagen abgesetzte Murat V., Bruder des letzten Sultans Abdulhamid II., war Freimaurer, ebenso wie der 1922 in Berlin erschossene Talaat Pascha, einer der Mitverantwortlichen für den Völkermord an den Armeniern.


Siehe auch

Links