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Gleich der [[Großloge von England]] bereitete sich auch jene von Schottland im ganzen britischen Imperium aus. In Asien, Afrika, Australien und Westindien wurden Provinzial-Großmeister, in Indien ein "Großmeister der schottischen Freimaurerei" eingesetzt. In der Großmeisterschaft folgten sich bis auf den heutigen Tag hohe schottische Peers. 1805 erhielt Prinz Georg von Wales, der spätere König Georg IV., den Großmeistertitel, auf ihn folgten als Schirmherren William IV., dann Prinz Eduard von Wales (der spätere König Eduard VII.). | Gleich der [[Großloge von England]] bereitete sich auch jene von Schottland im ganzen britischen Imperium aus. In Asien, Afrika, Australien und Westindien wurden Provinzial-Großmeister, in Indien ein "Großmeister der schottischen Freimaurerei" eingesetzt. In der Großmeisterschaft folgten sich bis auf den heutigen Tag hohe schottische Peers. 1805 erhielt Prinz Georg von Wales, der spätere König Georg IV., den Großmeistertitel, auf ihn folgten als Schirmherren William IV., dann Prinz Eduard von Wales (der spätere König Eduard VII.). |
Version vom 27. Juli 2017, 14:21 Uhr
Grand Lodge of Scotland
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Im Herbst 1735 begannen die Vorarbeiten zur Gründung einer Großloge. Die vier Logen "Mary's Chapel", "Canongate Kilwinning", "Kilwinning Scots Arms" und "Leith Kilwinning" traten zusammen, einen Großmeister zu bestellen und eine Verfassung auszuarbeiten. Am 30. September 1736 fanden sich in "Mary's Chapel" bereits die Vertreter von 33 Logen zum feierlichen Gründungsakt ein. William Clair, Laird of Roslin, der letzte der Familie, wurde erster Großmeister. Er hatte zwar für sich und seine Erben auf die Ausübung seiner älten Rechte Verzicht geleistet, erhielt aber trotzdem sämtliche Stimmen. Die Großloge wählte dann als Farbe das Grün des schottischen Distelordens.
Sie entwickelte sich zunachst ausgezeichnet. Der Jakobitenaufstand von 1745 verlangsamte allerdings den Fortschritt. Im September die des Jahres, als der Prätendent Karl Eduard mit den Hochlandern Edinburgh besetzt hatte, konnte keine Großversammlung stattfinden, aber schon im nächsten Jahre war die "Episode" abgetan. Von 1747 an wurden dann für die schottischen Regimenter Militärlogen gegründet, zuerst im Regiment des Herzogs von Norfolk. Sie trugen sehr viel zur Verbreitung der Maurerei ihrer Großloge in der Welt bei. Von allem Anfang an wurden auch Soldaten in diese Regimentslogen aufgenommen, während für die englischen Armeelogen erst während des (Ersten) Weltkrieges die Bestimmung geschaffen wurde, derzufolge auch Soldaten, die es noch nicht zum Korporal gebracht hatten, eingeweiht werden können.
Die Aufnahmetaxen wurden von den Schotten für ihre Soldaten besondere niedrig gehalten (ein Achtel der von den Offizieren zu entrichtenden Beträge) - das brachte starken Zustrom. Die Patronanz, die die Großloge von Schottland den "Antients" in der Zeit angedeihen ließ, als die Herzoge von Atholl deren Großmeister und zugleich auch Großmeister von Schottland waren, bewirkte vorübergehend den Abbruch der Beziehungen seitens der "Moderns", doch änderte sich das aufs gründlichste 1805, als der englische Pro-Großmeister Lord Moira, damals Oberbefehlshaber in Schottland, offiziell in der schottischen Großloge erschien und 1806 auch Acting Grandmaster von Schottland wurde.
Im gleichen Zeitraum (1807) fand ein Schisma ein Ende, das etwa 60 Jahre lang gedauert hatte: der Kampf der beiden Logen "Mary's Chapel" (Edinburgh) und "Kilwinning" um den Vorrang in der Großlogenliste. Erstere konnte nach der Großlogengründung den Nachweis ihrer Existenz bis 1599 zurückführen und erhielt daher den ersten Platz auf der Stammrolle, während letztere, die Dokumente von 1642 vorwies, an die zweite Stelle kam. 1744 erhob sie deswegen Protest, trat aus, erklärts sich als selbständige Jurisdiktion ("Mother Kilwinning") und gründete auch eine Anzahl Logen. Der Bruch wurde schließlich so geheilt, daß "Kilwinning" auf Selbständigkeit und Sonderrechte verzichtete und in der Matrikel Nr. 0 erhielt, während die "Edinburgher" Loge weiter als Nr. 1 figuriert.
Gleich der Großloge von England bereitete sich auch jene von Schottland im ganzen britischen Imperium aus. In Asien, Afrika, Australien und Westindien wurden Provinzial-Großmeister, in Indien ein "Großmeister der schottischen Freimaurerei" eingesetzt. In der Großmeisterschaft folgten sich bis auf den heutigen Tag hohe schottische Peers. 1805 erhielt Prinz Georg von Wales, der spätere König Georg IV., den Großmeistertitel, auf ihn folgten als Schirmherren William IV., dann Prinz Eduard von Wales (der spätere König Eduard VII.).
Große Verdienste erwarb sich die Großloge von Schottland um die Eingliederung von Eingeborenen der verschiedensten Weltteile in die Bruderkette. Durch sie wurden z. B. zuerst Inder dem Bunde zugeführt. Von den großen schottischen Männern, die sich der Maurerei anschlossen, erwarben sich Walter Scott, aufgenommen 1801, und Robert Burns, aufgenommen 1781, in der Welt besonderen Ruhm.
1930 zählte die Großloge 1158 Logen mit 87.000 Mitgliedern.
Adresse: Freemason's Hall, 96. George Street, Edinburgh.
Siehe auch
- Bild von King Edward: Eduard VII
- Edinburgh
- Schottland
Links
- Grand Lodge of Scotland http://www.grandlodgescotland.com/