Hermann zum Lande der Berge: Unterschied zwischen den Versionen

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==Zur 50jährigen Jubelfeier der Loge Hermann zum Lande der Berge==
 
==Zur 50jährigen Jubelfeier der Loge Hermann zum Lande der Berge==

Version vom 25. März 2012, 14:17 Uhr

Johannisloge:

"Hermann zum Lande der Berge"

Orient: Elberfeld
Matr.-Nr.:
Gründungsdatum: 9. April 1815
Großloge: 3WK


Gründung der Loge

Die Loge wurde am 9. April 1815 durch Gerhard Siebel gegründet und konstituierte sich am 25. August 1815,stellte aber am 16. November 1843 ihre Tätigkeit wieder ein, ward aber 4. Mai 1845 wieder eröffnet.

1847 errichtete diese Loge eine Witwen-, und Waisenstiftung verbunden mit Verlassenschaftspflege.


Mitgliederzahl 1861: 128

Quelle: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, 1863, F. A. Brockhaus

Mitglieder

  • Gerhard Siebel Meister vom Stuhl,
  • Klusemann, Pastor an der heiligen Geistkirche,
  • Emil Rittershaus,

Zur 50jährigen Jubelfeier der Loge Hermann zum Lande der Berge

von Br. Emil Rittershaus

Vor fünfzig Jahren war's da ward gepflanzt der Baum,
Der nun die Krone streckt so stolz zum Himmelsraum.
Es war nach einer Zeit an Blut und Thränen reich,
Da ward das Reis gepflanzt, ein kleiner, schwacher Zweig. -
Uns Nachgebor´nen gibt nur die Geschichte Kunde
Von jenen Tagen noch; sie spricht von mancher Wunde,
Sie spricht von Sorg und Noth von Siechthum und Gebrest,
Den Erben, die der Krieg beim Scheiden hinterlässt.
Halblaut nur flüstert sie vom Walten dieser Plagen,
Wenn sie das Loblied singt den grossen Siegestagen,
Den Kämpfern, die die Schlacht der Freiheit einst geschlagen!
Nur flüsternd will Bericht sie von den Opfern sagen,
Die es gekostet hat, von Thränen die geflossen
Die Siegesgöttin zieht vorbei auf stolzen Rossen
Mit wehendem Panier beim Schmettern der Trompeten.
Wer denkt an jene, die der Rosse Huf zertreten!
Wer geht von Haus zu Haus, der stillen Zähren achtend?
Wir wenden rückwärts uns, vergangne Zeit betrachtend
Die jenen Baum gepflanzt, der rüstig aufgewachsen,
Die sah´n von Blut bespritzt des Siegeswagens Achsen,
Die hatten mitgelebt die Zeit der Kriegeswetter,
Wo "Hass!" Parole war, der Degen der Erretter!
Wie hoch des Sieges Preis sie haben's wohl gewusst!
Nach Sturm kam Sonnenschein. Lebendig in der Brust
Ward treuer Brudersinn, voll hoher Liebesweih´
Die Väter pflanzten hier den Baum der Masonei.
Und herrlich spross er auf; es keimten seine Blätter
Zum immergrünen Dach, ein Schutz vor Sturm und Wetter.
Er strebte hoch empor; aus seinen Wipfeln klang
Es froh an manchem Tag wie heller Frühlingssang.
Es hat der Baum erquickt mit seinem kühlen Schatten
Manch fremden Wandersmann, den Müden und den Matten,
Und sieh´, er trägt noch heute mit jugendfrischem Triebe
Die Blüthen der Gedanken, die Frucht der Bruderliebe!
0 Baum der Masonei im lieben Land der Berge,
Die dich gepflanzt, sie ruh´n versenkt im Bann der Särge.
Sie ruh´n und leben doch - sie leben fort in dir!
Was sie uns gaben, lebt und prangt in voller Zier.
0 Baum, du trügst noch heut´ der edlen Früchte Last!
Wo find´ ich nur das Wort, das ganz dein Lob umfasst?
Ich such das Wort umsonst und kann es nimmer finden. -
Die Sage spricht vom Kranz, den Engelhände winden
Aus Thränenperlen hell, getrocknet still und leis
Von frommer Bruderlieb´. 0 dir zum Ehrenpreis´
Ein solcher Kranz, du Baum, um deine grünen Äste!
Das ist dein rechter Schmuck zu deinem Jubelfeste.
Ja, du errangst ihn dir! Dich schmückt ein solcher Schmuck!
Gelindert hast du mild geheimer Sorgen Druck.
Ein Segen kam von dir, vergleichbar lindem Thaue,
Der ungesehen fällt, Labsal der Blumenaue.
Wer sah der Wittwe Aug´ im Freudenstrahle leuchten,
Der du ein Tröster warst? Wer zählte die Gebeugten,
Die sich emporgerichtet an deinem festen Stamm? -
0 hoher Maurersegen, o Segen wundersam,
Dein Bestes ist was Gott nur der Welterbauer sieht
Zu heilig ist´s für Worte zu hoch für jedes Lied!
Nicht ist´s die Weiherede gesprochen am Altar,
Nicht ist´s der Gruss der Becher in froher Brüderschaar
Nicht ist´s das Wort der Weisheit in altehrwürd´ger Schrift!
Dein Bestes schreibt kein Dichter mit Griffel oder Stift,
Das predigt keine Zunge, kein wohlberedter Mund,
Doch für das Herz verständlich, gibt sich dein Segen kund
Er flammt in Zauberlettern in feuchten Augensternen,
Bebt um der Waisen Mündlein, die wieder lächeln lernen,
Weht durch´s Gebet der Armuth der Lind´rung du gebracht,
Blitzt durch die Menschenseele, darin du's hell gemacht
Zuckt in dem Händedrucke, des Dankes stummem Zoll,
Und in dem Bruderauge, wenn's sterbend brechen soll!

Quelle: Die Bauhütte: Zeitschrift für deutsche Freimaurerei, Nr 1., 1. Januar 1866