Tafellieder: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
Zeile 5: Zeile 5:
  
 
So ist das älteste englische Freimaurerlied mit dem Texte des ,,Entered Apprentice's song", das von Birkhead stammt, auf eine alte Melodie gesetzt, die schon 1720 gedruckt erschien.
 
So ist das älteste englische Freimaurerlied mit dem Texte des ,,Entered Apprentice's song", das von Birkhead stammt, auf eine alte Melodie gesetzt, die schon 1720 gedruckt erschien.
 +
 +
=== Fellow Craft's Song ===
 +
{{LPB}}
 +
 +
Eines der bekanntesten Tafellieder der alten englischen Freimaurerei mit den vielzitierten Anfangszeilen: "Hail Masonry Thou Craft divine." Der Dichter ist Charles Delafaye, der um 1723 Mitglied der Loge at Horn's Tavern in London war.
  
 
   
 
   

Version vom 5. September 2012, 16:41 Uhr

Tafellieder

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Die ersten Freimaurer-Gesänge sind Tafellieder, die, dem Brauche der Logen entsprechend, bei der Arbeit in der Wirtstube im Chor gesungen wurden. Sie stützen sich musikalisch auf bekannte Lieder.

So ist das älteste englische Freimaurerlied mit dem Texte des ,,Entered Apprentice's song", das von Birkhead stammt, auf eine alte Melodie gesetzt, die schon 1720 gedruckt erschien.

Fellow Craft's Song

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Eines der bekanntesten Tafellieder der alten englischen Freimaurerei mit den vielzitierten Anfangszeilen: "Hail Masonry Thou Craft divine." Der Dichter ist Charles Delafaye, der um 1723 Mitglied der Loge at Horn's Tavern in London war.


König Wein

von Wilhelm Müller (Griechenmüller)

Der König, dem ich diene,
Als treuer, tapfrer Held,
Er ist der größte König
In Gottes weiter Welt.
Die Fahne, der ich folge,
Sie ist ein grüner Zweig,
Der weht vor allen Schenken
In meines Königs Reich.
Ich trage seine Farbe
In meinem Angesicht:
Auf Kragen und Rabatten
Sieht unser König nicht.
Hochroth ist seine Farbe,
Glänzt wie ein Edelstein,
Die Farbe unsrer Feinde
Hat matten, bleichen Schein.
Ihr General und König
Wird Durst auf Deutsch genannt,
Zieht sengend und verbrennend
Durch unsres Königs Land.
Bibamus, eh bibamus!
Ist unser Feldgesang!
Und unsre Schlachttrompete
Ist voller Gläser Klang.
Auch fehlen nicht die Trommeln,
Auch donnert mancher Schuss:
Wir schlagen auf die Tische,
Wir stampfen mit dem Fuß.
Wir haben scharf geladen,
Wir führen gut Gewehr:
Kanonen sind die Flaschen,
Von edlem Safte schwer.
Wohlauf, wohlauf zum Siege!
Die Nase und der Bart
Sind besser, als im Helme,
In einem Glas bewahrt.
Und wirft ein Hieb mich nieder
In diesem wilden Strauß,
Ich schlafe jede Wunde
In wenig Stunden aus.
Heil dir, mein großer König,
Heil dir und deinem Thron,
Und allen treuen Brüdern
In deinem edlen Frohn!


TAFELLIED FÜR DIE FREIMAURER

Quelle: Gedichte, Band 2, Verlag Benjamin Gottlob Hoffmann, 1795

von Johann Heinrich Voss

Odi profanum vulgus & arceo.
HORAT.
Wie hehr im Glase blinket
Der königliche Wein!
Wie strömt sein Duft! O trinket,
Und lasst uns fröhlich sein!
Doch fälscht ein Rebenhasser
Den Feuertrank mit Wasser;
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Und reicht ihm klares Wasser!
Der edle Wein erweitert
Des edlen Mannes Herz,
Erhellt den Geist, und läutert
Des Wortes Ernst und Scherz.
Will jemand einen Sparren
Zu viel ins Dach uns narren;
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Und lasst ihm seinen Sparren!
Es stralt, wie Gottes Sonne,
Die Wahrheit allgemein;
Nicht Kirche, Log´ und Tonne
Des Denkers schließt sie ein.
Wenn etwa Schälk´ im Dunkeln
Von eigner Wahrheit munkeln;
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Und lacht der Schälk´ im Dunkeln!
Kocht thöricht Gold im Tiegel,
Und blast den Diamant;
Raubt Salomonis Siegel,
Der Geister Graun, und bannt!
Doch wird zum Trank der Jugend
Gebraut der Sterne Tugend;
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Nur Wein ist Trank der Jugend!
Wer Messe liebt zu plärren
Am hellen Frohnaltar,
Der spiel´ auch Tempelherren
In weißem Amtstalar!
Doch trennt man uns vom Bunde
Der feuchten Tafelrunde;
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Und feiert die Tafelrunde!
Beim Trunk gehört ein König,
(So wars in alter Zeit!)
Der, trinkt ein Gast zu wenig,
Ihm Dreimaldrei gebeut!
Doch raunt man von Sankt Petern,
Und unbekannten Vätern;
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Troz unbekannten Vätern!
Wir zechen gern in Frieden,
Und glauben, was man kann!
Im Osten auch und Süden
Wohnt mancher Biedermann.
Doch rühmt ein Schalk uns Kloster,
Tonsur und Paternoster;
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Und schickt ihn heim ins Kloster!
Auf! füllt das Glas, ihr Lieben,
Und trinkt den lieben Wein;
Seis Dreimaldrei, seis Sieben,
Seis gern auch Dreimalneun!
Doch sperrt ein Schalk den Schnabel
Zu Pfaffentrug und Fabel;
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Frisch!
Trommelt auf den Tisch!
Und schlagt ihm auf den Schnabel!

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reissbretern in Altenburg

von Karl Heinrich Brümmer

Auf! dis die letzte Stunde

Auf! bis die letzte Stunde
Mit ernstem Klange schlägt,
Sei in dem frohen Bunde
Die freie Lust gepflegt.
Noch blinkt in unsrer Mitte
Der edle Labetrank;
Noch tönt, nach alter Sitte,
Der freundliche Gesang.
Dem guten Geist des Ortes
Sei dieses Glas geweiht;
Gedenkt des Bundeswortes
In froh und trüber Zeit.
In treuer Herzen Leitung,
Die hier uns froh vereint,
Liegt höhere Bedeutung,
Als noch dem Aug´ erscheint.
Was immer wir getrieben,
Ist manches mißgeglückt;
Oft sind wir stehn geblieben,
Und schienen fortgerückt.
Oft wähnten wir's zu halten,
Und hielten eitel Dunst,
Umarmten Luftgestalten,
Und priesen Göttergunst.
Doch, das soll nichts uns rauben,
Was uns die Liebe gab.
Bewahrt den treuen Glauben,
Und nehmt ihn mit hinab.
Der Zweifel sei vertrieben!
Hier hat nur Liebe Raum:
Wir leben, glauben, lieben;
Die Freundschaft ist kein Traum.
Wir halten fest zusammen
In Freude und in Leid,
Durch diese heil´ge Flammen
Dringt nie der Strom der Zeit.
Des Lebens enge Schranke
Hemmt nicht den raschen Lauf;
Frei schwingt sich der Gedanke
Hoch über sie hinauf.
Schlingt, Brüder, treu die Hände
In treuer Brüder Hand!
O! daß uns ewig bände
Dieß festgeschlungne Band!
So schwört aufs neu dem Bunde,
Und jeder Bruder sei
Noch, wie in dieser Stunde,
In seiner letzten treu.


Auf, Brüder des Bundes

Chor:

Auf, Brüder des Bundes, die Gläser geschwungen,
Und Hymnen den Freuden der Menschheit gesungen!

Einer:

Es leb unser Bündnis!

Chor:

Wir stoßen an.

Einer:

Der heilige Orden!

Chor:

In Ewigkeit!

Einer:

Der Menschheit zerrissenen Bund
zu ergänzen,
Die weinende Tugend mit Rosen zu
kränzen,
Hinab in die Tiefe der Wahrheit zu
schaun -
Dieß ist unser Weben, dieß ist unser
Bau`n.

Chor:

Dieß ist unser Weben, dieß ist unser
Bau´n.

Chor:

Auf Brüder etc.

Einer:

Es lebe die Freundschaft!

Chor:

Wir stoßen an.

Einer:

Sie herrsche auf Erden!

Chor:

In Ewigkeit!

Einer:

Wenn Kummer und Sorgen das Leben
umdunkeln,
Und nirgends die Sterne der Hoffnungen
funkeln;
Dann reichen sich Freunde die Hände
und stehn:
Denn treu bis zum Tode zu lieben
ist schön.

Chor:

Denn treu bis zum Tode zu lieben
ist schön.

Chor:

Auf Brüder etc.

Einer:

Es lebe die Liebe!

Chor:

Wir stoßen an.

Einer:

Sie herrsche auf Erden!

Chor:

In Ewigkeit!

Einer:

Das Leben ist Liebe, die Liebe
das Leben
Heil, welchem der Himmel
sein Liebchen gegeben!
Es weihet ihn küssend zur Seligkeit
ein.
Nur Lieb´ ist die Seele des Lebens
allein.

Chor: :Nur Lieb` ect.

Chor:

Auf, Brüder ect.

Einer:

Es lebe die Wahrheit!

Chor:

Wir stoßen an.

Einer:

Sie herrsche auf Erden!

Chor:

In Ewigkeit!

Einer:

Am flammenden Spiegel der Wahrheit
verfliegen
Die Nebel des Wahnes und heiliger Lügen.
Zerreißet des Vorurteils trüglichen
Flor,
Und führet die Menschheit zum Lichte empor!

Chor:

Und führet ect.

Chor:

Auf Brüder ect.

Einer:

Es lebe das Mitleid!

Chor:

Wir stoßen an.

Einer:

Es herrsche auf Erden!

Chor:

In Ewigkeit!

Einer:

Dieß laßt uns beim fröhlichen Mahle
gedenken,
Nie möge ein Bruder ein Bruderherz
kränken.
Weh´ dem den die Träne des
Harms nicht erweicht!
Wohl dem, der sein Scherflein dem
Dürftigen reicht!

Chor:

Wohl dem der ect.

Chor:

Auf Brüder ect.

Einer:

So lebe die Freiheit!

Chor:

Wir stoßen an.

Einer:

Sie herrsche auf Erden!

Chor:

In Ewigkeit!

Einer:

Der Mensch ist vom Himmel zur
Freiheit erkohren.
Weh´ dem, der dieß göttliche Kleinod
verlohren!
Weg Gold und Juwelen! nur Wasser
und Brod!
Nur Freiheit im Leben! nur Freiheit
im Tod!

Chor:

Nur Freiheit ect.

Chor:

Auf Brüder ect

Einer:

So lebe der Friede!

Chor:

Wir stoßen an.

Einer: Er herrsche auf Erden! Chor:

In Ewigkeit!

Einer:

Wir sind nicht erschaffen zu morden
und kriegen:
Es weinet die Menschheit bei
herrlichen Siegen,
Sie stehet nicht Lorbeern, sie siehet
nur Blut:
Nur Friede auf Erden, nur Friede
ist gut.

Chor: Nur Friede auf Erden, nur Friede

ist gut.