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Inhaltsverzeichnis
Schweitzer, Albert
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
* 1875. Seit 1913 als Negerdoktor in Lambaréné in Afrika tätig [Anm.d.Red. bis zu seinem Tod 1965]. Ist nicht Freimaurer, wird aber hier erwähnt, weil seine ganze Lebensführung die Erfüllung des freimaurerischen Programms enthält. Protestantischer Theologe, Arzt, Musiker und Kulturphilosoph, hat er aus eigenem Antrieb das Amt eines Arztes im tropischen Afrika übernommen, um eigener Arbeit einen Teil dessen gutzumachen, was die weiße Rasse an der schwarzen gesündigt hat. Schweitzer ist das Urbild des Menschen der das Gute um seiner selbst willen tut und der das Kreuz anderer auf sich nimmt, weil er Ehrfüurcht hat vor dem Leben und Verantwortungsgefühl gegen alles Lebendige.
Nachleben
Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Albert Schweitzer“
Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene
1964, ein Jahr vor seinem Tode, übertrug Schweitzer die ärztliche Leitung des Spitals dem Schweizer Arzt Walter Munz, der von 1961 bis 1971 in Lambarene arbeitete und später lange Jahre im Stiftungsrat tätig war.
Seit seiner Gründung im Jahre 1913 wurde das Spital viermal (1913 und 1924 in Andende, 1927 und 1981 in Lambarene) neu aufgebaut, um es den Bedürfnissen der Patienten und dem medizinischen Fortschritt anzupassen.
1961 bestand das Ärzteteam aus einem Japaner, einem jüdischen Arzt aus Ungarn, einem Amerikaner und zwei Schweizern. Die zwölf diplomierten Krankenschwestern kamen aus Holland, dem Elsass, aus Deutschland, England, Schweden und der Schweiz. Vierzig Heilgehilfen, Laboranten, Pflegerinnen und Hilfshebammen stammten aus Afrika und waren in Lambarene ausgebildet worden. Das Spital war wirtschaftlich, administrativ und technisch selbständig. Neben einem großen Gemüsegarten und Fruchtpflanzungen gab es 250 Schafe und Ziegen, eine Schreinerei, Mechaniker- und Elektrikerwerkstätte, Wäscherei, Küche und Brotbäckerei. Das am Fluss gelegene Hauptspital bestand aus einem Dorf mit 70 einfachen Holzhäusern mit Wellblechdächern und konnte 470 stationäre Patienten beherbergen. Im nahegelegene Village de Lumière (dem ersten Spital von Lambarene) konnten 70 Leprapatienten gepflegt werden. Täglich wurden 100 bis 200 Kranke ambulant behandelt. Die Patienten kamen aus Dörfern im Umkreis von 20 bis 600 Kilometern. Im Sinne von Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben wurden in zwanzig Gehegen auch kranke Tiere – Hunde, Schafe, Ziegen, Pelikane, Antilopen und Affen – behandelt.
1991 beherbergte die ganze Spitalsiedlung weit über tausend Menschen, das Hauptspital hatte 226 Betten. Die medizinischen Hauptbereiche kurative und präventive Medizin sowie Ausbildung und medizinische Forschung wurden von einer internationalen Mitarbeiterschaft getragen, von denen der überwiegende Teil aus dem Gabun stammte.[23] Das Spital wird seit 1974 von einer internationalen Stiftung[24] geleitet, in welcher die Gabunesen die Mehrheit haben und in der die wichtigsten unterstützenden Länder vertreten sind.
Association Internationale de l’œuvre du Dr. Albert Schweitzer de Lambaréné
Nach dem Tode von Albert Schweitzer wurde die Association Internationale de l’œuvre du Dr. Albert Schweitzer de Lambaréné (AISL) Erbin des Spitals und leitete es von Europa aus. 1974 wurde das Spital in eine eigene Stiftung überführt, und die AISL machte es sich zur Aufgabe, das geistige Werk und die Philosophie der ‚Ehrfurcht vor dem Leben‘ zu erhalten und weiter zu verbreiten.
Im Wohnhaus von Albert Schweitzer in Günsbach richtete ab 1967 die Mitarbeiterin Alida Silver das Archiv und Museum ein. Heute befinden sich hier 10.000 Briefe Schweitzers und über 70.000 Briefe, die ihm geschrieben wurden. Dazu gehören auch viele Manuskripte seiner veröffentlichten und unveröffentlichten Bücher und Predigten. Alle wichtigen Dokumente sind auf Mikrofilm festgehalten. Ebenso werden Zeitungsausschnitte, Dias, Filme, Tonband- und Videokassetten, Tonbänder und Schallplatten gesammelt, die Reden und Orgelkonzerte Schweitzers oder Berichte über das Spital in Lambarene festhalten und so Einblick in sein Leben, Wirken und Denken geben.
Alle wichtigen Albert-Schweitzer-Vereinigungen rund um die ganze Welt sind Mitglied in der AISL.
Albert-Schweitzer-Kinderdörfer
Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden in der Schweiz, Österreich und Deutschland Dörfer, die verwaiste, verlassene Kinder und Jugendliche aufnehmen. 1957 folgte in Waldenburg (Baden-Württemberg) die Gründung des ersten Albert-Schweitzer-Kinderdorfs durch Margarete Gutöhrlein. Elternpaare übernahmen die Betreuung; Albert Schweitzer übernahm persönlich die Patenschaft. Ausgehend von dem ersten Kinderdorf entwickelten sich viele Albert-Schweitzer-Kinderdörfer in Deutschland.